Eifersucht

      Die Situation drum herum:
      auch heute, ein Jahr nach meinem ersten Post hier, geht es um die Freundschaft mit einem Mann mit Bl-erkrankung. Es ist die Frage um eine gute (richtige) Reaktion auf sein Eifersuchtsverhalten.
      Jeder von uns beiden ist mit einem jeweils anderen Partner verheiratet (da ist zum Glück, rein gefühlt, nun mehr Akzeptanz von seiner Seite da). Wir sind dennoch seit fast 10 Jahre befreundet und wohnen alle vier in Skandinavien. Mein Mann und ich sind nun aber seit Monaten (aus gesundheitlichen und familiären Gründen wurde das so lange) in Deutschland. Geplant waren nur wenige Wochen. Seitdem halten mein Freund und ich Mailkontakt. Mein Freund "hütet" auch unsere Wohnung, was er bisher zuverlässig geklappt hat.

      Die Situation speziell:
      Vor zwei Tagen hatte er Geburtstag. Das Geschenk hat er per Post erhalten, was mir selbst leid tat, denn es war ein runder Geburtstag. Ich hätte selbstredend viel lieber persönlich gratuliert. Ich rief am Geburtstag also an und im Verlauf der Unterhaltung erzählte ich auch davon, was ich die freie Zeit über mache. Dabei kam das Gespräch auf eine Unterhaltung, die wir, mein Mann und ich, mit einem anderen (uns fremden) Mann führte, den wir per Zufall trafen. Der Herr war Hobbyimker, wie sich herausstellte und da mein Freund ebenso Hobbyimker ist, war durch das gemeinsame Thema schnell ein intensives Gespräche zustande gekommen.

      Das war meinem Freund offensichtlich zu intensiv. Ich habe den Eindruck, er fühlt sich verletzt, ausgehebelt, mit dem ganzen Rest der Palette von "Wertlosigkeit" , die eben anfällt, wenn diese Hürden zu sich selbst noch bestehen.

      Er reagierte prompt gewohnheitsmäßig und zog eine frühere Bekannte "aus dem Ärmel", um mich seinerseits eifersüchtig zu machen. Er reagiert fast immer äußerst revanchistisch und diesmal ging das über die Kommentarfunktion eines Blogs.

      Gerade das Thema "andere Frauen" ist jedoch nicht meine Sache, eher die seiner Frau.

      Meine Situation:
      Meine Frage besteht nun darin, ob ich die Situation aufklören soll und zwar schriftlich.
      .......................................ob ich nichts tun soll, die Sache "laufen" lassen soll

      Wenn jemand bereit ist darauf zu antworten, der die Problematik von sich kennt, mir schreibt, was er sich in so einer Situation wünscht.

      Im besten Fall lernen beide Seiten, das würde ich mir wünschen.

      Danke Euch jetzt schon für konstruktive Antworten :) und grüße <3

      elin

      Noch eine Anmerkung: im vorletzten Jahr waren mein Mann und ich aus den gleichen Gründen schon mal 9 Wochen in Deutschland. Das war sicher eine schlimme Zeit für ihn, trotz häufiger Mailkontakte, merkbar an seinem SVV. Ich weiß, ich kann und soll das nicht verhindern. Aber wäre es da nicht gut, ihm zu versichern, dass er bei mir IMMER eine offene Tür hat.
      Oder fördere ich damit die Emotionale Erpressung gegen mich?

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „elin“ ()

      Hallo elin.

      Ich versuche es mal und hoffe das ich meine Gedanken zu deinem Post verständlich beschreiben kann.

      Was mir beim lesen aufgefallen ist, ist das du dich für meine Begriffe ziemlich von der BPS deines Freundes beeinflussen lässt bzw von seinen Ängsten, Gefühlen usw. Mein Gott ihr habt euch nur mal gut mit jemanden über ein Hobby gplaudert. - Was ist dabei? Nichts! :)

      Das du um deinen Freund bemüht bist, Verständnis zeigst, Rücksicht nimmst und ein offenes Ohr hast ist wirklich schön, bitte verstehe mich da nicht falsch aber mir scheint es, so wie du eure Freundschaft beschreibt, doch etwas zu viel des Guten zu sein.
      Du tust dir und ihm damit keinen Gefallen finde ich.

      Irgendwo am Ende schreibst du das du und dein Mann schon ein mal wegen Krankheit, Familie usw in Deutschland ward und wie schwer das für deinen Freund gewesen sein muss... Sorry, wenn das jetzt etwas provokant wirkt... Wie schwer war es denn für DICH und dein MANN in dieser Zeit? Wie geht es EUCH HEUTE mit dieser Situation? Die mit deinen wenigen Worten schon erahnen läst das sie nicht einfach zu sein scheind. ( Familie, Krankheit)

      Auch die Sache mit dem Geburtstag finde ich doch ganz gut gelöst. Du hast doch an ihn gedacht und ein Päckchen gesendet sowie angerufen. Das ist doch voll lieb von dir finde ich! :) Außerdem mailt ihr regelmäßig. Du bist doch da für ihn! Was willst du denn noch tun?
      Für meine Begriffe von Freundschaft machst du deine Sache gut, so gar schon etwas zu gut. ;) Denke auch mal an dich. Es sind SEINE Verlustängste, nicht deine! Und Er muss lernen damit umzugehen. Du tust ihm ubd dir auf Dauer keinen Gefallen wenn das so weiter geht mit euch wie bisher. - Ist meine Meinung.

      Nichtsdestotrotz finde ich es toll das ihr schon so lange befreundet seit. :) Das kommt ja nun sicher auch nicht so von ungefähr. ;) Dennoch achte auch mal bischen mehr auf dich selber und lasse deinem Freund die wunderbare Changse selber zu erleben das er dir vertrauen kann und das er stärker sein kann als seine Verlustängste. Du bist für ihn da und Punkt! Das könntest du ihn jetzt 100 mal sagen und beweisen... Er glaubt es nicht... Er muss es selber erleben, aushalten, fühlen und verinnerlichen... Da muss er selber durch, das kannst du nicht für ihn! Du kannst nur konsequent auf dich und deine Grenzen achten - diese Grenzen auch vertreten und aussprechen!- und weiter eine gute Freundin sein, die du wie ich finde ohne Zweifel bist! :)
      Der Rest ist seine Aufgabe...

      Alles Gute von Herzen! ^^

      Eine Pusteblume ;)
      Liebe Pusteblume,

      Du ahnst nicht, wie mich Deine Antwort erleichtert hat. Ich habe, was Du geschrieben/gemeint hast wirklich voll und ganz verstanden. Ein ganz herzliches Danke von mir. Ich lasse die ganze Sache ruhen, denn eines will ich bestimmt nicht, ihm Chancen nehmen, die für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig sind. Das war wirklich ein sehr hilfreiche Antwort.

      Es grüßt Dich herzlich,
      elin