ständige Anspannung

      ständige Anspannung

      Hallo,

      ich muss mir mal was von der Seele schreiben, ich hoffe, dass es nicht zu verschwurbelt wird und jemand einen Tipp für mich hat

      zusammengefasst kann man sagen, dass ich permanent gestresst bin.

      Ja, mein Studium beansprucht mich sehr, haufenweise Pflichtveranstalungen, hoher Leistungsdruck, dem ich nicht gewachsen bin, ständig Prüfungen, vor denen ich Schiss hab und die ich auch regelmäßig nicht schaffe, weil ich aus Torschlusspanik Mist baue, zu schlecht vorbereitet bin, keine Ahnung, was sonst noch alles. Dummerweise ist dieses Studium die einzige Möglichkeit meinen Traumjob zu erreichen udn ich habe jahrelang für diesen Studienplatz gekämpft und ausgeharrt und das will ich nicht aufgeben. Denn ich freue mich auf das Arbeiten, ich weiß durch Ausbildungen und Praktika, dass mir der Beruf liegt


      Ich schlafe schlecht, nicht weil ich nicht einschlafen kann, denn dafür bin ich viel zu erschöpft, nein, ich wache nach spätestens 5 Stunden auf, weil meine Muskeln so verspannt sind und so wehtun, dass ich nicht erholsam weiterschlafen kann. Allgemein hat meine Muskulatur eine ungemeine Spannung, die ich mit Massage (mache mit meinem Freund zusammen einen Massagekurs), mit Dehn-und Faszienübungen versuche zu reduzieren , aber es wird nicht besser. war schon beim Arzt, der nichts finden konnte.

      Da ich schlecht schlafe, bin ich tagsüber unkonzentriert, schlafe ständig ein und bin antriebslos.
      Am Wochenende muss ich lernen, da ich ja unter der Woche viel zu wenig schaffe bzw gehe alle 14 Tage einen Tag am Wochenende den kompletten Tag (also in etwa 20 Stunden im Monat) arbeiten, da ich das Geld brauche. Der Job ist ok, nicht übermäßig anstrengend, für einen Studentenjob gut bezahlt und ich bekomme tatsächlich die Zeit, die ich gebraucht habe, bezahlt. Das ist gut für mich, so muss ich mich nicht stressen und hetzen und arbeite keine unbezahlten Überstunden.

      Manchmal bin ich so gestresst, dass ich einfach heule, wenn mein Freund eine Kleinigkeit zu mir sagt und mich beispielsweise kritisiert, was mich nur noch mehr zum Heulen bringt, da er es ja nicht böse meint, aber ich bin so am Anschlag, dass ich sofort überreagiere.
      Neulich hatte ich auch eine ganz blöde Situation mit meinem Nachbarn, wo ich total überreagiert habe, einfach aus meinem Stress heraus. Dummerweise hat das zu noch mehr Stress geführt, ich habe mich über mich selbst geärgert und musste über meinen Schatten springen und mich entschuldigen, obwohl ich den Anlass für meinen Ärger immer noch so sehe, aber eben meine Reaktion falsch war, trotzdem konnte ich meine Position, dass der Anlass eine Frechheit seinerseits war nicht vertreten, weshalb ich trotzdem mit einem schlechten Gefühl aus dem "Klärungsgespräch" rausgegangen bin. Diese Geschichte nur als Beispiel, solche Situationen fabriziere ich am Laufband.

      Noch ein Wort zu meiner Studiensituation: Ich lebe einmal quer durch die Republik entfernt von meinem bisherigen Wohnort, wo auch meine "alten Freunde" sind. Zu den alten Freunden: leider hat sich auch da sehr die Spreu vom Weizen getrennt. Freunde, von denenich dachte, sie seien meine Freunde, melden sich seit ich hier wohne nicht mehr, was mich sehr verletzt hat, aber ich denke, dass kennt jeder, der weit weggezogen ist. Wiederum gibt es andere Leute, die sich zumindest gelegentlich melden, zu denen ich aber eher einen losen Umgang gepflegt habe, wo ich jetzt aber merke, dass denen wirklich etwas an mir liegt, wenn ich also in den Semesterferien zu Hause bin, könnte ich heulen, dass ich die Zeit mit diesen Leuten nicht besser nutze/genutzt habe.

      Ja und hier? Ich habe hier meinen Freund kennengelernt, wir wohnen zusammen, die Beziehung läuft gut auch wenn sie oft anstrengend ist, was natürlich auch an mir liegt.
      Sonst habe ich hier keine Freunde, zu wenig Zeit Leute näher kennenzulernen und für oberflächliches Smalltalkgeschwafel habe ich keine Energie.Da ich auch leider nicht mehr in der Semesterkohorte bin, in der ich angefangen habe, gibt es momentan noch nicht einmal Leute, mit denen ich zusammen in die Mensa gehen kann oder zwischen Veranstaltungen spreche. Dieses ewige Geschwafel über Klausuren, Testate und Prüfer geht mir so auf den Senkel! ich bin ein Mensch mit Gefühlen und Hobbys und Interessen und Interesse an dem Leben und den Gefühlen anderer Leute, ich willl mich nicht auch noch in den Pausen über Prüfungen unterhalten oder dem Klugscheißern anderer Leute aussetzen

      und ja, ich bin mit der Situation unzufrieden, bin mit mir unzufrieden, ich habe mir das Studieren anders vorgestellt!
      Und ja, ich habe schon lange (seit ich denken kann) eine hohes Stresslevel. ich erkläre mir das so, dass ich leider schlechte Dinge in meiner Kindheit erfahren habe, auf die ich nicht näher eingehen möchte, damit verbunden ein gestörtes Vertrauensverhältnis zu meinen Eltern habe, permanent unter Hochspannung stand und stehe, Probleme habe mich anderen anzuvertrauen (mein Freund weiß auch nichts davon) und mir eine Fassade aufgebaut habe, die teilweise auch von Lügen gestützt wird, um die Wahrheit nicht preisgeben zu müssen. Wegen dieser Geschichte war ich damals bei einer Kinderpsychologin, aber das Thema ist irgendwie noch nicht ganz durch.
      Und nein (auch wenn das jetzt blöd und kindisch und dumm klingt) ich habe keine Lust und keine Energie udn keine Zeit für irgendeine Therapie. Wann zum Teufel soll ich das noch machen, wenn ich zur Zeit nicht mal die Zeit habe meine Wohnung richtig sauberzumachen und nicht nur das Nötigste? Obwohl ich es gerne vernünftig sauber hätte? Ich will funktionieren, meinen Abschluss in ein paar Jahren schaffen und ansonsten in Ruhe gelassen werden. ich möchte mich in meiner Freizeit mit angenehmen Dingen beschäftigen, die mir guttun oder die ich für mich mache und mich mit Menschen treffen, die mir sympatisch sind und an denen mit etwas liegt. Ist das zu viel verlangt? Und ja ich möchte arbeiten, in meinem Traumberuf, gerne auch 70 Stunden pro Woche, denn darauf wird es hinauslaufen. Und ja, ich sehe es als Freizeit für mich, die Wohnung auf Vordermann zu bringen, es sauber und ordentlich zu haben, für mich und meinen Freund zu kochen, spazieren zu gehen, Musik zu hören oder einfach nur zu reden. Oder mit echten Freunden etwas zu unternehmen, diese einzuladen, ganz normale Dinge eben.

      Ach und mein Äußeres stresst mich auch. durch den Stress, den Schlafmangel und den Mensafraß habe ich ordentlich zugelegt. Schlafmangel mach dick und dumm, es ist so! Und Stress begünstigt das. Mir ist mein Gewicht an sich egal, ob 5 kg hin oder her ist mir wurscht, solange meine Kleidung passt und es nicht aussieht, als würde da gleich ein Knopf weggesprengt werden. .
      Eigentlich würde ich gerne schwimmen gehen, habe auch eine Jahreskarte und gelegentlich gehe ich auch ins Hallenbad, sollen andere doch gucken, ist mir egal. aber auch dafür fehlt mir die Zeit. Wenn ich überlege, ob ich schwimmen oder in die Bibliothek gehe, fällt die Wahl meistens auf Bibiliothek, um dort einzuschlafen, weil ich so erschöpft bin, dann habe ich das, was ich mir vorgenommen habe wieder nicht geschafft und das Stresslevel steigt weiter an.

      Ewiger Teufelskreis! Wie komme ich da raus???

      Danke schonmal fürs Lesen
      Hallo du,
      Puh, ganz schön viel... Ich versuche mal zu antworten - hoffentlich vergesse ich nichts.
      Die zentralen Anspannungsverursachenden Punkte, die ich herausgelesen habe, sind zum Einen die Uni und zum anderen der Mangel an Erholung durch die Verspannungen...
      Kannst du dir für deine Verspannungen mal ein Physio- oder Massagerezept ausstellen lassen? Wenn das besser wird, kannst du vielleicht auch wieder besser schlafen. Ich bin auch manchmal so verspannt, dass ich nicht weiß, wie ich liegen soll und da sind die Nächte einfach nicht erholsam... In seltenen Fällen nehme ich auch mal eine Schmerztablette, damit die Muskeln die Möglichkeit haben, sich von der ständigen Aufmerksamkeit und der damit einhergehenden Schonhaltung zu erholen - das ist aber natürlich eine Ausnahme- und keine Dauerlösung.
      Vielleicht bist du, wenn du erstmal wieder besser schläfst, auch wieder leistungsfähiger...
      Wenn dein Studium so stressig ist, dass du die Leistungen schwer erbringen kannst, kannst du es denn strecken? - denn das passiert ja zwangsläufig sowieso, wenn du Prüfungen nicht bestehst und sie wiederholen musst...
      Ich finde es auch eher anstrengend, wenn es in der Mensa mit Kommilitonen 'nur' ums Studium geht - aber das ist nun mal das 'verbindende Glied'. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit der Zeit doch auch zu anderen Themen übergeht und so weitere Gemeinsamkeiten feststellt, aus denen sich dann Freund- oder Bekanntschaften entwickeln können. Aber das geht eben nur, wenn man überhaupt ins Gespräch kommt.

      soweit erstmal - vielleicht war ja irgendwas dabei...
      Hallo Avicienna.

      Die Idee von SoRaya mit der Pysio/ Massage finden wir gut, vielleicht wäre Akupunktur oder Akupressur auch eine Möglichkeit um deine Verspannungen zu lösen.

      Was Freizeit und Lernen anbelangt, vielleicht kannst du ja beides irgendwie verbinden? Zum Beispiel einfach ein Buch mit zum Schwimmen nehmen. Du machst es dir einfach mit Handtuch und Buch auf einer Liege gemütlich und lernst -und wenn du merkst das die Konzentration nachlässt- machst du einfach eine Pause, springst in's Wasser und schlimmst dir den Kopf wieder frei, bis du bereit bist für die nächste Lerneinheit. Und das halt immer so im Wechsel.

      Das es in einem Schwimmbad doch etwas lauter sein kann ist uns dabei natürlich bewusst, wir haben auch einfach nur dein Beispiel mit dem Schwimmbad von Oben aufgegriffen um zu verdeutlichen was wir mit Freizeit und Lernen kombinieren meinen, da wir es uns doch sehr anstrengend vorstellen wenn man - wie sollen wir sagen? :/ - Stumpf in der Bücherei sitzt und sich sturr und unter Druck versucht Wissen in den Kopf zu hämmern. Das klingt nämlich schon beim lesen alles sehr anstrengend und stressig wie du deine momentane Lernsituation beschreibst. Unsere Idee ist darum, schaffe dir ein angenehmes Umfeld beim lernen und gönne dir Pausen wo du dir bewusst etwas gutes gönnst um deinen Kopf wieder frei zu bekommen, wie zum Beispiel das Schwimmen.

      Alles Gute dir. :)

      LG. die Pusteblumen
      Huhu,

      ich möchte auch etwas zu deinem Text schreiben, auch wenn ich selber nicht studiert habe und auch nicht vor habe. Jedoch kenne ich es mit einem hohen Stresslevel und wenn man irgendwann dass Gefühl hat, gar nicht mehr in der Lage zu sein Stress abzubauen.

      Zu deinen extremen Verspannungen finde ich die Idee Akupunktur ganz gut. Ich habe das bei mir vor einem Jahr mal machen lassen, weil ich gemerkt habe, dass die Verspannungen schon so tief sitzen, dass man da mit Massage gar nicht weiter ran kommt. Mir hat das sehr gut geholfen und gleichzeitig fand ich es sehr spannend dabei den Körper zu beobachten. Außerdem sind es pro mal 25 min, wo du einfach zur Ruhe kommst und die Nadeln ihre Arbeit machen lässt. Ich habe das letztes Jahr tatsächlich als schöne Auszeit genutzt.

      Zum Studium; Schon beim lesen deines Textes springt der Stress förmlich raus. Allerdings erweckt das bei mir den Eindruck , dass du zur Zeit mit soviel Nachdruck und Stress versuchst das Wissen dir einzutrichtern, dass dein Gehirn gar nicht in der Lage ist das aufzunehmen. Vielleicht kannst du dein Lernverhalten ein wenig neu Strukturieren und dadurch Druck raus nehmen. Die Idee mit dem Buch im Schwimmbad finde ich gar nicht schlecht.

      Ich hoffe, du findest bald eine Lösung und kannst dein Stresslevel wieder senken. Respekt dass du dein Studium unbedingt machen willst, aber vergiss dich nicht dabei.

      Liebe Grüße
      Don't hurt me anymore!
      Hallo euch allen.

      kurzes Update: war gestern (mal wieder) beim Orthopäden, der leider auch nichts finden konnte, daher kein Rezept für Physio, Massage, Akkupunktur oder ähnliches.
      Er hat mir aber eine Überweisung für die Radiologie mitgegeben, muss da also hin, dann nochmal zum Orthopäden, leider habe ich wenig Hoffnung,, mir macht das eher den Eindruck, dass die mir einfach ein Papier in die Hand geben möchten, damit ich zufrieden bin und denke, dass die ihr Möglichstes getan haben. Naja mal schauen...

      Mit Lernkram im Schwimmbad, im Park usw habe ich schon oft probiert, kann da aber schlecht lernen, weil es mich ablenkt und ich keinen Tisch mit Stuhl habe, denn ich brauche unbedingt einen Tisch, da ich es meistens mit 2 großen Büchern plus Block für Notizen bzw Lernkarten zu tun habe. Und die Feuchtigkeit mögen meine Bücher auch nicht, denen wellt sich der Rücken :D
      Außerdem mag ich die Bibliothek, bin da in einer Lernatmosphäre und Leidensgenossen, es ist ruhig, eigentlich fühle ich mich da wohl. Ich lerne auch gerne, ich bin nur blockiert durch den Druck.
      Trotzdem waren eure Ideen mit dem Schwimmbadlernen gut und ich bin dankbar dafür, denn wie oft sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht?!

      Am Donnerstag habe ich wieder Massagekurs bei einer sehr kompetenten und netten Physiotherapeutin und ich werde sie nochmal nach Tipps fragen. Sie hat mir schon einige Tipps gegeben, vielleicht fällt ihr noch was ein?

      Leider habe ich seit mittlerweile einigen Jahren mehr und mehr die Vermutung eine hübsche Depression entwickelt zu haben. Dass Eigendiagnosen ein Quatsch sind, weiß ich eigentlich, aber das Gefühl ist da und ich habe auch das Gefühl, dass Leute in meinem Umfeld das auch denken.
      Wenn ich subjektiv darüber nachdenke, wäre mal ein Besuch beim Psychiater und evtl eine Therapie genau das, was ich jedem anderen raten würde. Aber mir sträubt sich alles. Ich will nicht krank sein und solange ich keine Diagnose habe, kann ich es verdrängen oder nicht wahrhaben wollen. Ich will keine Medikamente nehmen müssen, die mich künstlich verändern. Ich habe keine Zeit und keine Nerven mich damit auseinanderzusetzen und ich möchte nicht, dass sich jemand in mein Leben, meine Vergangenheit und meine Beziehungen einmischt.
      Es haben sich schon zu viele Leute vollkommen ungefragt und ohne Qualifikationen für irgendwelche Psychoanalysen eingemischt, was mich sehr verletzt hat und alles immer nur noch schlimmer gemacht hat, ich willl das nicht mehr, ich kann mir jetzt keinen Absturz erlauben.
      Dazu kommt, dass ich von Psychologen ganz besonders, aber auch Pädagogen, Erziehungssonstwasleuten eine eher schlechte Meinung habe. Das bedeutet nicht, dass ich sie alle verteufel, aber leider habe ich zu viele schlecht Erfahrungen gemacht und diese Abneigung hat sich eingebrannt, auch wenn ich mir Mühe gebe, jedem Menschen unvoreingenommen entgegenzutreten (ich habe im meinem Freundeskreis auch durchaus Lehrer,Pädagogen und Erzieher, so ist es nicht). Leider steht mir meine Grundeinstellung total im Weg mal professionelle Hilfe anzunehmen. und vor allem: wie soll ich es zeitlich hinbekommen jede Woche zu einer Therapie oä zu gehen, danach total fertig zu sein und mich mit mir selbst beschäftigen und auseinandersetzen sollen? Der Tag hat nur 24 Stunden!
      Um mir selbst eine ironische Antwort zu geben: für Eile fehlt mir (nicht) die Zeit

      Leider ist das wieder sehr wirr geworden und so viel und ich weiß einfach nicht mehr wo mir der Kopf steht.

      Bin dankbar für alle Hinweise, fürs Kopfgeraderücken oder auch Waschen, für Popotritte und danke fürs Lesen

      Liebe Grüße