hallo,
ich bin ganz frisch angemeldet hier im forum. lese aber schon lang mit. mit einem vorstellungsthread, von dem ich mir gar nicht sicher bin, ob "so usus" hier, tu ich mich gerade etwas schwer- deshalb melde ich mich erstmalig zu wort mit einem konkreten thema, das mich aktuell sehr beschäftigt.
seit fast drei jahren bin ich in ambulanter therapie (anfangs noch bei einer anderen person als momentan). zwischendrin gabs einen klinikaufenthalt in ner psychosomatischen einrichtung. damals ging es vor allem darum, mich aus einem, sagen wir, fragwürdigen umfeld herauszunehmen und meine essstörung anzugehen bzw etwas an gewicht zuzulegen. mir hat der aufenthalt aber nicht wirklich weitergeholfen. kaum wieder draußen, habe ich mich erstmal total abgeschossen und alles, was ich an kilos zugenommen hatte, gleich wieder runtergehungert.
seitdem geht es auf und ab. die tiefs werden immer tiefer, die hochs seltener. vermutlich besonders der tatsache geschuldet, dass ich für eine (inzwischen unbefriedigende) beziehung aus meiner heimatstadt fortgezogen und hier extrem isoliert bin. studium habe ich abgebrochen, in der hinsicht also auch keine möglichkeit, menschen kennen zu lernen.
glücklicherweise habe (bzw nun leider hatte) ich hier einen therapeuten gefunden,der sehr engagiert war. u.a. hat er eine borderline-störung diagnostiziert, die vorher wohl immer "übersehen" da von anderen symptomen überdeckt wurde.
ebendieser therapeut hat aber nun die therapie beendet. gründe: ich breche regelmäßig verträge bzgl destruktiven verhaltensweisen, die wir aushandeln, habe mich nicht unter kontrolle in stresssituationen und habe kürzlich einen aufenthalt in der psychiatrie, zu dem er mir geraten hat, nach einem tag abgebrochen. bin wohl auch ziemlich sozialphobisch und hab die situation dort (zweibettzimmer , ständige beobachtung etc) nicht aushalten können ohne meinen lieblingskatalysator alkohol.
ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. ambulant möchte mein therapeut nicht mit mir weitermachen. er sagt, es sei für uns beide zeitverschwendung und er könne/wolle die verantwortung nicht mehr übernehmen. mir haben die sitzungen bei ihm geholfen. es bewegt sich was bei mir, aber es geht langsam.
nur kann ich mir gerade absolut nicht vorstellen, stationär zu gehen. hab da richtiggehend panik vor, weils in der psychiatrie auch mega bedrückend war.
außerdem sehe ich meinen zustand nicht als so kritisch an, dass eine ambulante behandlung nicht mehr möglich wäre. mein therapeut sieht das wie gesagt genau konträr, sagt, er mache sich sorgen, und macht mir damit u.a. ein schlechtes gewissen. weil ich mir meiner wahrnehmung nicht sicher bin und evtl auch meinem umfeld zuviel zumute.
meine fragen hier ans forum sind nun:
1. wie sind eure erfahrungen bzgl der wahrnehmung des therapeuten und eurer eigenen wahrnehmung? ist es möglich, dass sich ein fachmann total täuscht, was das förderliche procedere betrifft? ab wann ist der punkt erreicht, an dem man "die kontrolle verloren hat"?
und 2.: was ist eurer erfahrung nach der bessere weg- erstmal "sichtbare" symptomatik reduzieren (bzgl alkohol, essstörung, svv), um die wurzel allen übels anschauen zu können? oder das pferd in umgekehrter richtugn aufzäumen? denn wenn das zugrunde liegende problem erkannt und eliminiert werden kann, bräuchte ich ja quasi die symptome nicht mehr.
ich hoffe, alles ist halbwegs verständlich und ich entschuldige mich für die länge. bin keine frau kurzer worte...
einen guten abend für alle
ich bin ganz frisch angemeldet hier im forum. lese aber schon lang mit. mit einem vorstellungsthread, von dem ich mir gar nicht sicher bin, ob "so usus" hier, tu ich mich gerade etwas schwer- deshalb melde ich mich erstmalig zu wort mit einem konkreten thema, das mich aktuell sehr beschäftigt.
seit fast drei jahren bin ich in ambulanter therapie (anfangs noch bei einer anderen person als momentan). zwischendrin gabs einen klinikaufenthalt in ner psychosomatischen einrichtung. damals ging es vor allem darum, mich aus einem, sagen wir, fragwürdigen umfeld herauszunehmen und meine essstörung anzugehen bzw etwas an gewicht zuzulegen. mir hat der aufenthalt aber nicht wirklich weitergeholfen. kaum wieder draußen, habe ich mich erstmal total abgeschossen und alles, was ich an kilos zugenommen hatte, gleich wieder runtergehungert.
seitdem geht es auf und ab. die tiefs werden immer tiefer, die hochs seltener. vermutlich besonders der tatsache geschuldet, dass ich für eine (inzwischen unbefriedigende) beziehung aus meiner heimatstadt fortgezogen und hier extrem isoliert bin. studium habe ich abgebrochen, in der hinsicht also auch keine möglichkeit, menschen kennen zu lernen.
glücklicherweise habe (bzw nun leider hatte) ich hier einen therapeuten gefunden,der sehr engagiert war. u.a. hat er eine borderline-störung diagnostiziert, die vorher wohl immer "übersehen" da von anderen symptomen überdeckt wurde.
ebendieser therapeut hat aber nun die therapie beendet. gründe: ich breche regelmäßig verträge bzgl destruktiven verhaltensweisen, die wir aushandeln, habe mich nicht unter kontrolle in stresssituationen und habe kürzlich einen aufenthalt in der psychiatrie, zu dem er mir geraten hat, nach einem tag abgebrochen. bin wohl auch ziemlich sozialphobisch und hab die situation dort (zweibettzimmer , ständige beobachtung etc) nicht aushalten können ohne meinen lieblingskatalysator alkohol.
ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. ambulant möchte mein therapeut nicht mit mir weitermachen. er sagt, es sei für uns beide zeitverschwendung und er könne/wolle die verantwortung nicht mehr übernehmen. mir haben die sitzungen bei ihm geholfen. es bewegt sich was bei mir, aber es geht langsam.
nur kann ich mir gerade absolut nicht vorstellen, stationär zu gehen. hab da richtiggehend panik vor, weils in der psychiatrie auch mega bedrückend war.
außerdem sehe ich meinen zustand nicht als so kritisch an, dass eine ambulante behandlung nicht mehr möglich wäre. mein therapeut sieht das wie gesagt genau konträr, sagt, er mache sich sorgen, und macht mir damit u.a. ein schlechtes gewissen. weil ich mir meiner wahrnehmung nicht sicher bin und evtl auch meinem umfeld zuviel zumute.
meine fragen hier ans forum sind nun:
1. wie sind eure erfahrungen bzgl der wahrnehmung des therapeuten und eurer eigenen wahrnehmung? ist es möglich, dass sich ein fachmann total täuscht, was das förderliche procedere betrifft? ab wann ist der punkt erreicht, an dem man "die kontrolle verloren hat"?
und 2.: was ist eurer erfahrung nach der bessere weg- erstmal "sichtbare" symptomatik reduzieren (bzgl alkohol, essstörung, svv), um die wurzel allen übels anschauen zu können? oder das pferd in umgekehrter richtugn aufzäumen? denn wenn das zugrunde liegende problem erkannt und eliminiert werden kann, bräuchte ich ja quasi die symptome nicht mehr.
ich hoffe, alles ist halbwegs verständlich und ich entschuldige mich für die länge. bin keine frau kurzer worte...
einen guten abend für alle