Bekomme kein normales Leben hin

      Bekomme kein normales Leben hin

      Hallo ihr Lieben,

      ich bin jetzt seit ich 11 Jahre alt bin psychisch erkrankt, offiziell mit Borderline diagnostiziert wurde ich mit 18. Mittlerweile bin ich 23 und hätte nicht gedacht, dass ich immer noch mit diesem Mist kämpfe. Ich hab viele Fortschritte gemacht, keine Frage. Aber mit den Anforderungen der "normalen" Welt komme ich immer noch nicht zurecht.
      Ich versuche zu studieren, zu arbeiten, meinen Führerschein zu machen, nichts funktioniert. Jedesmal endet es wieder im Zusammenbruch. Aktuell habe ich einen entspannten 450€ Job und bei dieser Belastung bekomme ich mein Leben geregelt und bin glücklich.
      Doch würde ich so gerne mehr machen und schaffen. Ich will studieren (2x schon nicht geklappt), meinen Führerschein machen (schon 4 Anläufe) und es funktioniert einfach nicht. Mein momentaner Nebenjob war halt auch großes Glück, so einen entspannten Job gibt es selten.

      Ich bin stetig in Therapie und bekomme immer wieder Motivation und Inspiration, wenn ich nicht belastet bin und es mir gut geht. Ich wollte jetzt meinen Führerschein machen und soziale Arbeit studieren. Aber den Führerschein wollte ich in meinem Heimatdorf fertig machen, da mich die Stadt überfordert hat. Ich halte es allerdings zu Hause nicht aus und es geht mir psychisch sehr schlecht, deswegen will ich wieder zurück zu mir in die Stadt fahren und das mit dem Führerschein wiedermal abbrechen... ich weiß nämlich, dass mein Zustand sich weiter verschlechtern wird. Zu oft hab ich durchgehalten, bis gar nichts mehr ging, das kann ich mir mittlerweile eigentlich ersparen...
      Und dann soziale Arbeit studieren. Ohne Führerschein, mit Narben übersät...

      Ging es vielleicht jemandem ähnlich? Ich will endlich mal wieder was schaffen, was durchziehen! Aber ohne dass ich dabei wieder in ein tiefes Loch Falle. Das war zuletzt mein Fachabi.
      Mittlerweile KANN ich auch gar nicht mehr durchhalten. :( Früher konnte ich jahrelang in Situation wie eine Maschine funktionieren, die die Hölle für mich waren. Es hat funktioniert. Heute kollabiere ich nach wenigen Tagen, wenn meine Seele merkt, dass hier was nicht stimmt. Meine Seele hat keine Lust mehr darauf, dass ich mich dauernd selbst übergehe.
      Aber wie finde ich denn meinen Weg? Ich fühle mich so limitiert! So eingeschränkt. Dabei will ich nur ganz normal leben. Ich will nicht viel Geld oder auf die Malediven fliegen können. Ich will einfach nur zufrieden sein.
      Hallo Kironos,

      willkommen im Forum.

      Das klingt, als hättest du ziemlich viel auf einmal vor - studieren, umziehen (?), den Führerschein machen... Oder wohnst du eigentlich schon in der Stadt und bist nur vorübergehend bei deinen Eltern?

      Wenn du nur übergangsweise Zuhause bist, kannst du vielleicht für die Zeit, in der du den Führerschein machst, bei Freunden oder so unterkommen? Dann kannst du dich erstmal darauf konzentrieren und dich erst im Anschluss mit dem nächsten Thema beschäftigen.

      lg Nunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Ich wohne eigentlich schon in der Stadt und bin nur übergangsweise hier, eben weil ich meinen Führerschein hier fertig machen wollte. Jetzt überfordert es mich aber massiv wieder bei meinen Eltern zu wohnen für die Zeit, während der Führerschein an sich für mich halt auch schon eine hohe Belastung darstellt. Ich hab mich mal wieder überschätzt und überfordert.
      Bei Freunden unterkommen ist leider nicht möglich, weil die Fahrschule und meine Freunde von meinem Heimatdorf aus 30 Minuten in der entgegen gesetzten Richtung sind.
      Mittlerweile bin ich dabei zu sagen, dass ich morgen wieder in die Stadt fahre und das mit dem Führerschein eben erstmal wieder stehen lasse. Meine Gesundheit ist wohl wichtiger, ich war vor ein paar Wochen erst zur Krise in der Klinik und hab keine Lust, schon wieder so weit zu sinken. Vielleicht öffnen sich ja noch andere Türen und mein Therapeut ist in 2 Wochen auch endlich wieder aus dem Urlaub zurück...
      Hallo Kironos,

      Zufriedenheit mit sich und seinem Umfeld kommt nicht mit Riesengetöse, sondern ist Teil einer Wanderung durchs Leben mit vielen kleinen Schritten. Manche führen uns nach vorn und darüber sollten wir uns wie Schneeköniginnen freuen.

      Andere bremsen uns oder lassen uns sogar stolpern oder zweifeln. Dann liegt es an uns zu entscheiden, wie wir weiter damit umgehen sollten.

      Eine wichtige Lektion hast du doch bereits gelernt: höre auf dich und deine innere Stimme.

      Versuch, einen Schritt nach dem anderen zu machen, in deiner Geschwindigkeit, und dann freu dich riesig über die Erfolge. Und hab Spaß damit.

      Denn über diesen kleinen "Umweg" findest du auch den Weg zu dir und kommst dann irgendwann bei dir an.
      Und ganz viel Spaß und eine kleine Brise Glück beim Führerschein machen.

      lg Elfenspiegel