Kur?

      Hallo zusammen,

      hat schonmal jemand von euch eine Kur wegen der psychischen Probleme gemacht? Wenn ja, wo ist der Unterschied zum "Klinikaufenthalt" und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
      Habe dazu schon ein bisschen gegoogelt, aber so richtig schlau geworden bin ich nicht...

      lg Nunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Ich habe eine Mutter-Kind Kur beantragt, wegen psychischer Belastung usw.
      Mein Kind ist aber nur Begleitperson, nicht behandlungsbedürftig. Ich hätte also auch allein fahren können. Habe mich durch den Antrag gewühlt und alles bewilligt bekommen.
      Schreib mir, falls Du Fragen hast.
      LG M.
      "Der Dir Neues zeigt, zeigt das Altes weicht, auch wenn Dein Schmerz bis an den Himmel reicht..."
      Vertrauen ist die stillste Art von Mut...
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      Hallo

      ich glaube es kommt auf die Art der Kur an. Meistens so meine Erfahrung ist eine Kur ist ganz so streng wie eine Klinik

      z.B. der bruder meines Freundes kam auf Kur weil er zu dünn war (keine Essst*rung einfach nur zu dünn) aber auf der Kur gab es immer um 06 Uhr Abendbrot und der Freund hat frühstens (Zuhhause um 20 Uhr abendbrot gegegessen) letztendlich war er nach der Kur dünner als vorher. ich will damit nicht sagen, dass eine Kur grundsätzlich schlecht ist - ich will nur sagen das es auf einer Kur wahrscheinlich eher um Erholung geht und in einer Klinik eher um Therapie aber es gibt sicher Schnittmengen.
      Also das wiederum ist nicht ganz so.
      Eine Kur ist sicherlich nicht nur Erholung. Man muss dort auch einiges machen und abliefern. Die KK zahlt dir nicht nur sowas wie einen Urlaub.
      Bei Stressbewältigung zb musst Du schon die Angebote zum autogenen Training nutzen, Therapiegespräche, sportliche Kurse zum Abbau von Aggressionen usw. Sowas wird vor Ort mit den leitenden Ärzten abgestimmt. Du selber entscheidest da die Richtung, hast aber auch immer ein Mindestmaß an Kursen und Angeboten, die Du machen musst.
      Auch in der Kur gibt es feste Essenszeiten und Ruhezeiten. Aber - natürlich ist man ein freier Mensch und gestaltet auch Zeit selber, je nachdem wo auch Dein Fokus ist.
      Viele gehen zu den Mahlzeiten, andere essen in ihrer freien Zeit außerhalb der Klinik in der Kur.
      Es sind immer alles Kliniken, auch bei der Kur, das darf nicht vergessen werden ;)
      LG M.
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      Danke euch beiden!

      Naja, ich weiß noch nicht so recht. Es ist mehr eine fixe Idee, als ein Plan. In den letzten Tagen meines Urlaubs kam mir der Gedanke, dass ich eigentlich erst jetzt (nach 3 Wochen) überhaupt langsam anfange, über dies und jenes nachzudenken, was mir Probleme bereitet. Sobald ich Montag wieder arbeiten muss, habe ich dafür vermutlich wieder keine Energie mehr. Daher war meine Überlegung, ob Klinik oder Kur sinnvoll wäre. Ich traue mich aber nicht wirklich, das ggü. der Thera oder sonstwem anzusprechen...
      Flügelwesen
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      Andreas Bourani

      Hm, wenn das was Dich so umtreibt, kein Thema in der Thera sein kann - wo denn dann?
      Vielleicht solltest Du da drüber nachdenken!
      Alles Gute!
      M.
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      Stimmt schon, da grätscht meine "du überstreibst!"-Stimme rein. Ich bin gedanklich noch auf der Suche, ob eine Kur/Klinik das richtige wäre, oder ich mit meinem Arbeitgeber eine andere Möglichkeit (Urlaub + Überstundenabbau) finden könnte, die mir eine längere Auszeit beschert...
      Flügelwesen
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      Andreas Bourani

      Hallo Nunki,

      also ich kenne "Kur" wirklich nur als Aufenthalt in einer Rehaklinik. Den Begriff gibt es so auch nicht mehr im Gesundheitswesen (also bei den Krankenversicherungen und im Gesetz). Es gibt zwar noch Kurkliniken, die auf dieses klassische Bild zutreffen - viel Erholung, Entspannung, Ortswechsel - aber das zahlt man entweder selbst oder evtl gibt es noch ein paar private Versicherungen.
      Wenn in meinem Umfeld jemand in "Kur" war, dann war das entweder eine z.B. orthopädische Klinik (z.B. nach einer Knieprothese) wo dann viel Krankengymnastik, Massagen, Überwachung des Heilungsprozesses usw gemacht wird. Oder - das hab ich gemacht - eine psychosomatische Klinik. Ich fand bei mir den Unterschied zu einer Psychiatrie gar nicht sooo groß, außer, dass ich freier war und dass dort keine Krisenfälle waren. Bei mir war aber auch in der Psychiatrie das Therapieangebot sehr hoch (weils ne Kinder- und Jugendpsychiatrie war, in der Erwachsenen war ich jeweils nur zur Krisenintervention), vielleicht ist einer der Unterschiede, dass man in der Psychosomatischen Reha mehr Therapie hat um Gegensatz zu vielen Psychiatrien.
      Fester Tagesrythmus mit Aufstehen, Mahlzeiten, ggf. Medikamente und dann verschiedenste Therapien (Einzel, Gruppe, Sport, Ergo...). Die Sachen sind Pflicht und wenn man sich komplett verweigert, muss man gehen (hängt von der Krankheit und der Klinik ab), in einer Psychiatrie meist nicht. Sind aber nur meine Erfahrungen! Das weicht von Klinik zu Klinik sehr ab. Grundsätzlich gilt sicher: Psychosomatische Reha/Reha bei psychischen Erkrankungen ist keine Erholung. Wobei es mir auch immer geholfen hat, Energie zu gewinnen, weil die Therapien usw ja nicht dazu da sind, dich zu überfordern und zu erschöpfen.

      Ich würd es mal mit einem Arzt besprechen. Hast du denn eine ambulante Therapie? Denn es ist ja auch nicht gegeben, dass die Krankenkasse einem Aufenthalt zustimmt. Welche Kriterien es da genau gibt weiß ich nicht, muss man sich erkundigen. Aber ein Gutachten von einem Arzt brauchst du hin wie her.

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Hallo Fylgja,

      danke dir. Wie gesagt, ich weiß noch nicht so recht. Ich dachte halt, dass ich für eine psychosomatische Kur eher bessere Chancen habe als für eine Klinik - das ist aber reines Bauchgefühl, weil ich ja nicht wirklich Ahnung davon habe.

      Ich bin in ambulanter Therapie, aber merke nun halt im Urlaub, dass es mir a) besser geht, weil vieles Arbeitsbedingt ist und b) ich nach den jetzt 3 Wochen zwar recht entspannt bin, aber erst in den letzten paar Tagen überhaupt die Energie dazu hatte, ein wenig mehr über "alles" nachzudenken. Daher habe ich zur Zeit den starken Wunsch, eine längere Auszeit zu nehmen, nicht nur zur reinen Erholung (denn das Hamsterrad am Ende jedweder Auszeit ist ja das selbe), sondern um mich zu sortieren und zu mir (zurück) zu finden.

      lg Nunki
      Flügelwesen
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      Andreas Bourani

      Hallo,

      ich glaube das Problem kennen viele. Im Urlaub geht es - glaub ich - fast jedem besser ;) Und es dauert auch immer recht lange (auch erwiesen), bis man überhaupt in diese Phase der Erholung kommt. Deshalb gibt es im Rahmen der Fürsorgepflicht Gott sei Dank Arbeitgeber, die mindestens 14 Tage im Urlaub einmal im Jahr am Stück sehen wollen usw.
      Was ich fragen wollte, wie schlimm ist es denn? Wie schätzt Du es denn selber ein?
      Fachlich würde ich mir an Deiner Stelle Rat vom Hausarzt, Krankenkasse, Psychiater und Therapeut holen.
      Wieso kannst Du das nicht fragen in der Therapie? Das würde mir wirklich zu denken geben, denn die Frage nach Möglichkeiten zur optimalen Entspannung und nach einer Auszeit ist nichts schlimmes. Aber die Wege können Dir eben einige Fachleute aufzeigen.
      So kannst Du Dich zb länger krank schreiben lassen, wenn es gar nicht mehr geht.
      Oder über Teilzeitjob nachdenken, Reduzierung der Arbeitsstunden oder Du steigst komplett ein Jahr aus?
      Also wichtig ist, nur wer spricht, dem kann geholfen werden.
      Viel Glück!
      M.
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      Hallo Momento,

      ich glaube das Problem kennen viele. Im Urlaub geht es - glaub ich - fast jedem besser ;) Und es dauert auch immer recht lange (auch erwiesen), bis man überhaupt in diese Phase der Erholung kommt. Deshalb gibt es im Rahmen der Fürsorgepflicht Gott sei Dank Arbeitgeber, die mindestens 14 Tage im Urlaub einmal im Jahr am Stück sehen wollen usw.
      Was ich fragen wollte, wie schlimm ist es denn? Wie schätzt Du es denn selber ein?


      Ich schätze es (noch) nicht als kritisch ein. Ich habe auch in 4 Wochen schon wieder 14 Tage Urlaub (da fahren wir auch ne Woche weg).
      Ich arbeite ja seit Montag wieder und habe eine anstrengende Woche hinter mir - 2 Tage in der Arbeit inkl. Jahresgespräch mit meinem Chef (pos. verlaufen) und 3 Tage sehr interessantes und inspirierendes, aber wegen der großen Gruppe und dem ständigen Zusammensein auch anstrengendes Seminar. Ich bin vor kurzem heim gekommen und fühle mich sehr erschöpft. Ich versuche, das nicht zu negativ zu sehen (weil es sicher auch ein Stück normal ist), aber ich glaube, ich könnte auch weniger erschöpft und "euphorisierter" sein von diesen 3 Tagen.
      Um zur Frage zurückzukommen, ich sehe mich ein bisschen auf der Kippe - in dem Sinne, dass es schon auch "einfach so" trotz Arbeit besser, aber weiter schlechter werden könnte. Je nachdem, ob meine Kraft reicht, positiv und gesundheitsfördernd mit mir umzugehen.


      Fachlich würde ich mir an Deiner Stelle Rat vom Hausarzt, Krankenkasse, Psychiater und Therapeut holen.
      Wieso kannst Du das nicht fragen in der Therapie? Das würde mir wirklich zu denken geben, denn die Frage nach Möglichkeiten zur optimalen Entspannung und nach einer Auszeit ist nichts schlimmes. Aber die Wege können Dir eben einige Fachleute aufzeigen.


      Ich schaue mal, ob ich es unterbringen kann. Du hast Recht, wenn nicht dort, wo sonst?


      So kannst Du Dich zb länger krank schreiben lassen, wenn es gar nicht mehr geht.
      Oder über Teilzeitjob nachdenken, Reduzierung der Arbeitsstunden oder Du steigst komplett ein Jahr aus?


      Danke, dass du auch auf diese Optionen hinweist. Allerdings kommen die (derzeit?) für mich nicht in Frage.

      lg Nunki
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      Andreas Bourani

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