Meine Nichte

      Meine Nichte

      Guten Abend, ihr lieben.

      Ich bin echt beunruhigt, was meine Nichte, nennen wir sie L, und SVV angeht. Sie ist gerade 14 geworden und vorhin rief mich meine aufgelöste Schwester an, weil sie "Kratzer", so nannte sie es, an den Armen ihrer Tochter fand. L redete sich raus. Sie sagte, sie habe Angst vor der Englischklausur gehabt und da hat ihr Arm gejuckt. Ist klar.... Dann fand meine Schwester Rasierklingen in Las Tasche. Angeblich hätte sie sie gebraucht um zu schnitzen! Auch eine tolle Formulierung....
      Ich habe mich vor einiger Zeit noch massiv ge....itten, meinen Körper kennt L. Im Kindergarten hat sie damals meine Narb.. gezählt.
      Da ich ja nun ganz genau weiß, was SVV ist fragte mich meine Schwester, was sie tun solle. Ganz schwierig. Ich sagte, sie solle das Gespräch suchen und für sie da sein. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich frage mich, ob ich mich "einmischen" kann/soll/darf. ich will ihr ja nur helfen. Aber das ist schwer. Was soll ich tun? :/
      Hallo

      ich würde mit deiner Schwester reden ob du dich "einmischen" darfst. Ist sie dagegen würde ich es lassen.

      vieleicht ist es für deine Nichte einfacher mit dir zu reden als mit deiner Schwester (ihrer mutter) aber mehr als da du immer ein offenes Ohr hast kannst du auch nicht tun.
      Hallo Nelly,
      wie gut ist denn deine Beziehung zu deiner Nichte? Könntest du dir denn vorstellen, dass sie so viel Vertrauen zu dir hat oder aufbaut, so dass ihr darüber offen sprechen könntet? So dass auch das Mädchen offen über sich und ihre Beweggründe sprechen würde?

      Manchmal liegen die Ursachen u.a. auch im familiären Bereich oder finden da eine Resonanz, und du wärst dann eine Vertreterin dieser "Familiengruppe". Das könnte dann den Kontakt erschweren. Aus deiner Frage klingt es für mich so, dass du Hilfe anbieten möchtest. Deine Kenntnis des SVV und deine persönliche Geschichte könnte durchaus hilfreich sein, aber zu tief würde ich nicht einsteigen. Hier würde ich eher dem Rat von Junimond folgen und auf fachlich fundierte Hilfe setzen. Dinge, die da auftauchen können, können dann in diesem geschützten Rahmen auch weiter bearbeitet werden.

      Aber als Freundin könntest du sie begleiten, ihr vielleicht Mut zusprechen, wenn du spürst, dass sie einen Schritt in Richtung "Hilfe für sich suchen" macht. Manchmal kann das Gefühl, dass da eine Person ist, die einen versteht und die Vertrauen hat, sehr helfend sein. Ohne dass du detailliert einsteigen musst. Es ist dieses Gefühl im Hintergrund für das Mädchen: "da ist eine Person, die das kennt, die mich versteht, wenn ich möchte." Allein dieses Gefühl ist es.

      Auch könntest du für deine Schwester da sein, denn auch bei ihr werden viele Fragen auftauchen. Vielleicht ist es sogar in eurem näheren Umfeld möglich, dass auch sie sich "Hilfe für Angehörige" sucht und findet. Im Kreis mit anderen fühlt man sich nicht so allein und hilflos, denn ich könnte mir gut vorstellen, dass es bei deiner Schwester gerade dieses Gefühl der Hilflosigkeit ist. Da kann ein in den Arm nehmen etc. viel Kraft geben, diesen Weg zusammen mit ihrer Tochter zu gehen.

      Wenn du dieses Gefühl, dass sie ihren gemeinsamen Weg gehen und schaffen werden (Vertrauen und Zuversicht), übermitteln kannst, hast du eigentlich das erreicht, was mir in deiner Macht erscheint.

      lg Elfenspiegel