Fortsetzung folgt

      Fortsetzung folgt

      Hallo liebe Foris,

      mein Freund (der BL hat) ist mit einer 10 Jahren älteren Einheimischen hier in Nordeuropa verheiratet. Wir lernten uns via Internet kennen. Mein Mann und ich waren immer schon Fans dieses Landes und hatten zu dieser Zeit ein Ferienhäuschen dort, das wir gegen eine Wohnung in der Stadt meines Freundes tauschten. Das ist nun 10 Jahre her.

      Wir sind natürlich auch alle 10 Jahre älter geworden und haben in der Zeit viele Höhen und Tiefen miteinander und aneinander durchlebt. Das Durchhaltevermögen von uns allen hat eine gewisse Vertrautheit zwischen allen geschaffen. Das war die meiste Zeit nicht so. Und ich kann Euch sagen es war ein hartes Stück Arbeit, das ich aber genau so wieder tun würde. Ich denke, dass mein Freund an mir schätzt, dass ich ihn nicht belüge, zuverlässig bin und zuhören kann. Vermutlich bin ich für ihn eine Art "zweite Frau", weil er fürchtet, seine ältere Frau würde vor ihm sterben. Das Alleinsein ist eine seiner großen Ängste.
      Ich kann hier wirklich nur die "Oberfläche" widergeben. Die 10 Jahre beinhalten in Wahrheit sehr, sehr viel mehr, was in den Beiträgen, die ich darüber schon schrieb nachzulesen ist.

      Zum Problem:

      Nun möchte mein Mann zurück in die alte Heimat. Ich verstehe ihn sehr gut, aber an mir bleibt es, das meinem Freund zu sagen. Ich weiß, dass er genau das vermeiden will und immer wollte und ich seinen Schmerz nicht nur nachvollziehe, sondern auch mitfühle, da ich selbst diese Verlassensängste in großem Maß hatte (es ist etwas besser geworden).

      Mein Mann hat schon vorgeschlagen, ich solle hier bleiben, wofür ich dankbar war. Leider fühle ich mich in diesem Land längst nicht mehr wohl, weil es sich in 10 Jahren natürlich anders zeigt, als wenn man nur zum Urlaub her kommt. Ich würde hier äußerst ungern völlig alleine leben (Freunde sind hier wie Bekannte, also völlig anders wie in D. Soll Jemand für jemanden etwas tun, wird man schon mal abgewiesen ... man kann es kaum beschreiben ... sozial ist nichts) Man ist dann wirklich in jeder Situation alleine.

      Also ziehe ich höchstwahrscheinlich mit, wenn sich keine bessere Idee auftut. Da bleibt die Frage: "Wie bringe ich ihm das bei, ohne dass er sich wieder s..........tzt, gibt es DAS Fingerspitzengefühl oder DIE Überzeugungskraft, dass es nicht um ein Fehlverhalten von ihm geht, sondern um eigene Bedürfnisse.

      Danke für Eure Antworten

      elin
      Hallo elin,
      wenn ich dir erst jetzt meine Gedanken schreibe ... sie mussten erst in mir für mich wachsen und reifen.

      Beziehungen und die Folgen damit und daraus sind immer ein sehr schwieriges Thema, da hier neben einem selbst immer auch andere Menschen, deren Geschichte, deren Sicht und deren Gefühle mitschwingen und oft auch „direkt betroffen“ sind. So scheint dies auch in deinem/eurem Fall zu sein – jedenfalls lese ich das so aus deinen Zeilen. Und aus der langen Zeit, wo euer aller Weg ein paralleler, vielleicht auch ein gemeinsamer Weg war und wurde, sind Beziehungen entstanden.

      Ich erinnere mich in meinem Fall an meine Kindheit, wo ich oft aus familiären Gründen, in Erholungsheimen und Ferienfreizeiten war, an die Zeiten dort und den Aufenthalt. Am Anfang war es oft ein Desaster, getrennt von der Familie und den Freundinnen und Freunden des Alltags, allein in einem großen Haufen anderer Kinder und Jugendlicher. Am Anfang, da war das Heimweh und viel Traurigkeit. War die Betreuung gut, so wuchsen langsam und zaghaft neue Kontakte bis hin zu neuen Freundschaften heran. Wenn dann die Zeit des Abschieds kam, dann war das wieder dieses Zerreißen eines neu gewachsenen zarten Bandes. Aber dies lag nie in meiner Entscheidung. Auch waren diese Verbindungen sicher nicht so tief wie es eure Beziehung erscheint. Doch ich möchte schon dieses kindliche Vertrauen, was damals ab und an neu wuchs, mit deinem / eurem Vertrauen vergleichen, das zwischen euch über der gemeinsamen Zeit und den gemeinsamen Ereignissen gewachsen ist.

      Der Vorschlag deines Mannes ist schon ein sehr weitreichender, stellt er doch deine Beziehung zu deinem Freund für mich gefühlt über die Beziehung, die zwischen euch ist /sein sollte. Es könnte ein Weg sein, hier noch für eine Zeit der Überbrückung bei deinem Freund oder in dessen Nähe zu bleiben. Jedoch müsste hier sehr klar diese Zeit als eine Zeit des Abschiednehmens für ihn und dich gesehen und so auch damit umgegangen werden. Hierbei meine ich das Abschiednehmen nicht in diesem Negativsinn, mit dem dieser Begriff belastet ist. Vielmehr wäre es vielleicht auch der Schritt in eine neue Phase eurer beider Beziehung: das bewusste ein Stückchen weit loslassen, um zu versuchen, eigenständig ohne das gegenseitige direkt stützende Geländer die nächsten Lebensschritte zu gehen. Dieser Gedanke müsste während der Brückenzeit dann das Hauptthema und das Ziel eurer ganzen gegenseitigen Bemühungen sein. Nicht der Gedanke des „Verlustes“ sondern der Gedanke, in Eigenständigkeit und dem Versuch in die eigenen Fähigkeiten dieses neue Gehen zu realisieren.

      Das Ganze ist sicherlich kein leichtes Unterfangen, denn viel zu schnell könnte man wieder nach dem „Rettungsanker“, nach dem „Schwimmreif“ greifen, vielleicht auch greifen, obwohl man diesen Rettungsring gar nicht braucht. Doch das setzt eben dieses Wachsen eines „In sich selbst vertrauen“ voraus. In diesem Zusammenhang hat ein Gedanke wie „Trennung aufgrund von Fehlverhalten“ überhaupt keinen Platz. Vielmehr sollte das gegenseitige Vertrauen in die Fähigkeiten des Anderen die neue Brücke zwischen euch sein. Dein Mann hat dies vielleicht erkannt, so mein Gefühl, und zeigt dir/euch diesen „zarten“ neuen Weg. Dafür hat er meine absolute Hochachtung.

      Aber auch für dich sollte es heißen: Nicht die Trennung ist das Entscheidende, sondern in sich selbst das Vertrauen hervorzuholen … und auf den Anderen vertrauen, auf ihn, auf seine Fähigkeiten. Nicht mit bangem Gefühl auf eine unvermeidliche rein räumliche Trennung zu schauen, sondern Zuversicht auch in dir zu entwickeln.

      In der heutigen Zeit sind Räume und Entfernungen keine Hemmnisse mehr und jederzeit durch die modernen Medien wie Skype, WhatsApp oder den Zug, das Auto und das Flugzeug zu überwinden. Dies könnte auch ein gegenseitiges Pendeln sein: mal reist ihr (dein Mann und du) zurück und taucht wieder wie ein in einen guten Urlaub, mal besucht euch dein/euer Freund mit seiner Frau hier in deiner neuen Heimat, und nimmt dieses als dein neues Leben wahr und hat damit auch weiter Anteil an dir und deinem Leben.

      Mir erscheint es wichtig, dieses "Neue" mit positiven Gefühlen und Erwartungen zu belegen, euren neuen Weg als eine neue Art der Beziehung und Gemeinsamkeit zu betrachten, einer Beziehung, die nur durch eine räumliche Trennung nichts – aber auch absolut nichts – an ihrer Intensität und gegenseitigen Tiefe verlieren muss. Das aber ist ein Lernen von euch beiden, von euch allen.

      Vielleicht kannst du / könnt ihr mit meinen Gedanken ein bisschen was anfangen. Ich habe bewusst nicht deine alten Themen gelesen, um frei davon schauen und für dich empfinden und Gedanken entwickeln zu können.

      Das Glas ist nicht halb leer, sondern halb voll - mit der Möglichkeit, dieses Glas in einer neuen Art weiter zu füllen.

      Mit liebem Gruß
      Elfenspiegel
      Liebe Elfenspiegel,
      Menschen entwickeln sich. Ich empfinde es daher von Dir als sinnvoll und gegenwartsbezogen, die alten Beiträge "links liegen zu lassen". Danke für Deine Weitsicht!!

      Deine Gedanken zum Thema haben mir gut getan, auch habe ich weitestgehend verstanden, was Du meinst. Die Idee mit der "Freundschaft im neuen Gewand" hat mich zum Glück weggeführt von Fatalismus und Endzeitstimmung. Manchmal hält mich das Schwarz-/Weißdenken auch noch gefangen. Wichtig war mir das Gefühl von: " wir selbst sind die "Macher" unserer Beziehung".
      Liebe Elfenspiegel,

      die erste Antwort habe ich versehentlich zu früh gepostet!

      In der Zwischenzeit war der Freund überraschend zu einem kurzen Besuch hier. Ich merke auch, dass es Zeit wird über die Sache zu sprechen und die neue Phase unserer Freundschaft einzuleiten. Dazu muss ich sagen, vor zwei Monaten ist meine Mutter gestorben, in deren Haus wir zukünftig wohnen werden (statt dem bisherigen Wohnsitz in D ). Da der Freund darüber Bescheid weiß, bin ich ziemlich sicher, dass seine Befürchtungen in die Richtung laufen.

      So rosig sieht die Beziehung innerhalb der Vierergemeinschaft allerdings nicht aus. Zwar besucht uns der Freund, aber seine Frau war schon Jahre nicht mehr hier bei uns zu Besuch, sie hat es vermieden. Diese Feststellung, glaube ich, ist schon wichtig zu wissen. Vielleicht auch noch das, dass man bei dem Freund narzisstische Züge feststellen kann. Das ändert vielleicht an dem Sachverhalt nicht viel und auch nicht daran, wie es weitergeht.

      Meine Sorge ist, wie kann ich die neue Phase einleiten, was sollte ich sagen oder nicht sagen. Besser ausgedrückt, wie würdest es Du an meiner Stelle anfangen (ohne Gewähr natürlich). Eine Idee wäre wirklich wunderbar.

      Es ist so unglaublich schwer geworden ihn alleine zu treffen. Ein Vier-Augen-Gespräch empfinde ich als nicht lösbare Aufgabe und ich weiß nicht einmal, ob das überhaupt gewünscht ist oder in Frage kommt.

      Wenn ich also schreibe, die Vierergemeinschaft hat sich etwas erarbeitet, so meint das, ich/wir können zu den "Freunden" kommen, ohne dass es Probleme gibt. (aber ja nicht zu oft), andere Länder andere Sitten.

      Ich bin sehr, sehr froh mit jemandem darüber sprechen zu können.
      Danke
      elin

      (entschuldige, wenn manches unbeholfen klingt, ich bin total durch den Wind und die Formulierungen sind für mich dann Schwerstarbeit :( )
      Hallo elin,
      ich weiß nicht, ob in den folgenden Zeilen noch was für dich drin steckt, aber lies selber. Ich hoffe halt, dass ich alles in deinem Sinn richtig verstanden habe.

      Ich fang mal in der Mitte an. Da du schreibst, dass
      aber seine Frau war schon Jahre nicht mehr hier bei uns zu Besuch, sie hat es vermieden.
      klingt das für mich nach Ablehnung des Kontaktes zu dir und deinem Mann. Sie scheint verletzt (hab wie gesagt deine alten Posts nicht gelesen!). War sie mit eurer Freundschaft (oder ist es eine Beziehung / Affäre) einverstanden? Eher scheint sie die Handlungen ihres Partners hinzunehmen. Das verändert die Gesamtlage schon etwas.

      Dein Mann dagegen würde ein Stück weit auf dich verzichten, wenn du es für die Beziehung zu deinem Freund möchtest. Weiß er von eurer Beziehung oder geht er von nur einer Freundschaft aus?

      Damit hast du aus meiner Sicht wirklich eine große Aufgabe anzugehen. Und mir ist bei deinen Zeilen auch nicht so ganz klar, ob du diese Beziehung zurück auf eine Freundschaft umstellen möchtest oder ob in dir der Gedanke und der Wunsch nach „Halbschwangerschaft“ geistert. Wer ist denn die treibende Kraft eurer Beziehung? Du schreibst, dass
      Vielleicht auch noch das, dass man bei dem Freund narzisstische Züge feststellen kann.Das ändert vielleicht an dem Sachverhalt nicht viel und auch nicht daran, wie es weitergeht.

      Eine „Beziehung auf die Ferne“ erscheint mir gefühlt gar keine Lösung. Dass sie dein Freund beibehalten möchte, kann ich mir vorstellen, siehe oben (verzeih bitte, wenn es dir zu vereinfachend klingt). Aber du scheinst langsam aus dieser Beziehung weg zu driften? Wenn ich was falsch verstehe und deswegen dir auch falsche Gedanken dazu stelle, dann korrigier es bitte.

      Mein Grundgedanke war und ist, eure Freundschaft auf mehr eine geistige/freundschaftliche und verstehende Ebene zu stellen – „Seelenverwandtschaft“ als Begriff, wenn es für dich nicht zu kitschig klingt. Ich habe auch einen langjährigen Freund, den ich aus meiner Jugend noch kenne und wir haben gute Kontakte, besuchen uns (mit und ohne Partner!) unternehmen auch gemeinsam was, etc. Es ist und wird aber immer eine Freundschaft bleiben, das ist unsere beiderseitige stille Verabredung, es gibt das „mehr an Beziehung“ nicht. Manchmal schwingen schon Gefühle wie „Gern haben“ oder „Mögen“ mit. Auch ist er ein Mensch, der viel von mir weiß (und ich von ihm), so dass hier einfach eine große gemeinsame Basis ist – emotional und gedanklich/verstehend.

      Einen Leitfaden „Wie bring ich ihm die Nachricht der Veränderung“ bei, kann ich dir nur insofern geben, als dass ich die Situation klar ansprechen würde, eure (dein Mann und du) mögliche räumliche Veränderung, und dass daraus eben auch eine Veränderung der Beziehung zu deinem Freund stattfinden wird. Wichtig ist jedoch der Aspekt, ob ihr beide den Kontakt auf einer freundschaftlichen Basis weiterführen wollt. U.a. aus dem Grund, weil sie euch beiden viel gegeben hat (ein mögliches Argument). Nur das erfordert eine sehr strikte Bereitschaft in eben genau nur in dieser Richtung. Schwer und möglicherweise anstrengend, aber machbar.

      „Wertvolle Kontakte zu wertvollen Menschen“ (weiteres Argument) müssen nicht über Bord geworfen werden, nur weil eine räumliche Trennung ansteht. Wenn ihr euch viel zu sagen habt, so wird dieser Zustand beibehalten werden können, ihr müsst es nur genauso beide in dieser Richtung wollen. Dazu gehört die Entscheidung von dir … und in gleicher Weise von ihm. Eine „Halbschwangerschaft“ (siehe oben) ist da aus meiner Sicht kontraproduktiv (doofes Wort dazu) und erschwert diese neue Basis aufs Heftigste.

      Diese Grobunterscheidung solltest du für dich treffen … und dann das Gespräch mit deinem Freund suchen. Du könntest ihm gegenüber die Wichtigkeit dieser „neuen Linie und an ihm“ betonen, aber eben auch die gegenseitigen Grenzen klar ansprechen. Freundschaft ist ein Geschenk, das man bekommt und das man pflegen muss, von beiden Seiten. Freunde sind im Leben wie ein zusätzlicher Ankerpol, der Halt und Zuversicht geben kann, wenn die Wellen des Alltags überzuschwappen drohen. Freund sein bedeutet auch, evtl. sich jahrelang nicht zu sehen, und dann das Gefühl des „Nachhausekommens“ zu haben. Entschuldige bitte, wenn das zu kitschig klingt.

      Vielleicht könntest du aber auch deine Gedanken für dich besser sortieren, wenn du versuchst, deine Gedanken nur für dich aufzuschreiben. Alternativ könntest du deinem Freund einen Brief schreiben, in dem du ihm genau schilderst, wie schwer es dir fällt, mit ihm über eure neue Situation zu sprechen. Das kann ein Start und eine Basis für das gemeinsame Gespräch sein.

      Ich wünsche euch Geduld mit euch und die Weisheit einer klugen Entscheidung für euch.
      lg Elfenspiegel
      Hallo Elfenspiegel,
      .......
      ​aber seine Frau war schon Jahre nicht mehr hier bei uns zu Besuch, sie hat es vermieden.

      .......
      Sie hat unsere Wohnung hier vermieden. Den Grund kenne ich nicht, aber es kam mir beim Schreiben in den Sinn. Es kann bedeutungslos sein. Ein ablehnendes Verhalten konnte ich die letzten drei/vier Jahre nicht mehr verzeichnen. Einladungen in unseren Pachtgarten ist sie gefolgt, gemeinsam mit ihrem Mann.
      Obwohl anfangs die Zeichen der Beziehung wirklich auf Verliebtsein standen, gab es die Affäre nie. Das weiß sie offensichtlich auch. Sonst hätten mein Mann und ich verständlicherweise längst keinen Zutritt mehr zu deren Haus. Zuletzt gab es ein wirklich hoffnungsvolles Miteinander, was mich dazu animierte von dem Erfolg in der Viererfreundschaft zu sprechen.
      Ja, sie nimmt oft die Handlungen ihres Mannes hin, aber nicht in der "Opferhaltung", sondern als Ausdruck von "Freiheit unter Verantwortung" für jeden, wie es einmal bezeichnet wurde. Allerdings ist sie äußerst dominant. Die Gespräche haben eher den Touch von Mutter-Sohn.

      Mein Mann weiß von der Beziehung und wusste von Anfang davon. Eine Affäre hätte er mir nicht verziehen. Es hat so schon jede Menge Wirbel verursacht. Jeder hat so "seine Leichen im Keller".
      ..........
      Vielleicht auch noch das, dass man bei meinem Freund narzisstische Züge feststellen kann....
      .........

      Nein, wegdriften möchte ich aus der Beziehung nicht. Dafür gibt es aus meiner Sicht keinen Grund.

      Es klingt auch keineswegs kitschig, wie Du das beschreibst. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie dankbar ich Dir für Deine Zeilen bin.

      Der Gedanke vom Ankerpol ist schön und genauso wäre meine Idee der Beziehung in der Zukunft. Ich weiß, dass er jetzt in Panik ist, er könnte eines Tages vor der leeren Wohnung stehen. In 14 Tagen fährt er mir seiner Frau für 14 Tage in den Urlaub. Ich hoffe bis dahin wenigstens einmal mit ihm sprechen zu können. Ich kenne deren partnerschaftlichen Gepflogenheiten nicht. Nimmt sich öfter aus, wie Erzählverbot (?). Unsere Unterhaltungen gingen bisher meist über Hobby. Das macht die Situation nicht einfacher.

      Liebe Elfenspiegel, ich muss jetzt schließen, auch wenn ich den Beitrag noch nicht beendet habe. Es geht mir einfach nicht gut im Moment.
      Ich komme sobald als möglich und setzte das fort.

      ganz herzlichen Dank einstweilen,
      elin
      Hallo elin,

      ich möchte dich erst mal für den Gedanken zum Thema „Beziehung“ um Verzeihung bitten, da war ich wohl auf einer total falschen Spur. Ich hoffe, du bist mir nicht böse dafür.

      Anhand deiner ausführlichen Antwort ist mir noch mal ein anderer Gedanke gekommen. Ich hab noch mal deine Zeilen gelesen und bin dabei darüber gestolpert (hätte ich eigentlich auch gleich richtig lesen und verstehen können), dein Freund und seine Frau sind ein Teil jener Gesellschaft:
      . Ich würde hier äußerst ungern völlig alleine leben (Freunde sind hier wie Bekannte, also völlig anders wie in D. Soll Jemand für jemanden etwas tun, wird man schon mal abgewiesen ... man kann es kaum beschreiben ... sozial ist nichts) Man ist dann wirklich in jeder Situation alleine.

      Vielleicht hat er durch den Kontakt zu dir eine menschliche Zuwendung und Nähe, Aufmerksamkeit und Zuhören erfahren, was er bislang so nicht kannte. Du hast ihn als Mensch angenommen, mit all seinen Schwächen und Problemen. Das ist ein starkes Signal, was ihm in der Vergangenheit möglicherweise so gefehlt hat. Ich kann es verstehen, wenn er diese menschliche Zuwendung nicht missen möchte. Vielleicht warst du auch ein bisschen so was wie ein Rettungsanker oder das Licht am Ende seines Tunnels. Jetzt könnte er befürchten, dass dieses Licht wieder zum Teil verschwindet oder zumindest in unerreichbare Ferne rückt.

      Daher würde ich in einem möglichen Gespräch mit ihm oder in einem Brief ihm auch deutlich signalisieren, dass du diese seine Befürchtungen verstehen kannst und dass es dich stolz macht und dich freut, dass sein Kontakt zu dir ihm so viel gibt. Umgekehrt wird es vielleicht auch sein, dass Manches von ihm auch dir viel gegeben hat. Diese Basis kann auch für die Zukunft unverändert bleiben. Das Signal, seine Ängste wahrzunehmen, kann eine große Hilfe für ihn sein, sich trotz einer möglichen räumlichen Trennung nicht unverstanden und allein zu fühlen.

      Unabhängig einer räumlichen Trennung ist ein Gedankenaustausch in telefonischen Gesprächen, Briefen, Bildern und Videos heute jederzeit möglich.

      Einen Aspekt möchte ich auch noch erwähnen. Vielleicht ist es für ihn sogar gut, zu dem Versuch gezwungen zu werden, seinen Weg aus eigener Kraft weiter zu gehen, ohne dich als direkten Rettungsanker und Unterstützerin, Austauschpartnerin für Interessen etc. Das kann für ihn auch zu gänzlich neuen positiven Erfahrungen führen – nach dem Motto: ich schaffe es. Gleichzeitig könnte es für ihn auch der Anstoss sein, weitere Kontakte zu suchen und zu pflegen. Als Ausgleich und wieder neue Erfahrung sozusagen. Unabhängig davon könnte er sich deiner Freundschaft und eurer gedanklichen Beziehung jederzeit sicher sein, wenn du es auch so siehst und willst.

      Ich für mich habe bei diesen Zeilen das gute Gefühl, diese Gedanken ihm nahe zu bringen und dieses Verstehen und Wahrnehmen seiner Befürchtungen ist bereits ein erster Schritt auf euren Wegen.Eine Zeit lang liefen sie parallel, jetzt driften die Wege etwas auseinander, Zeit also für jeden von euch, sich auch wieder etwas mehr auf den eigenen Weg zu besinnen. Der Weg des Anderen und der Andere werden trotzdem immer da sein, nur eben anders.

      Viel Glück dir
      Elfenspiegel

      p.s. vielleicht ist da ja noch was für dich dabei.
      Hallo Elfenspiegel,
      erst Mal, ich bin Dir nicht böse, warum auch, wo Du Dich mit Geschichten auseinandersetzt, die Dir weitgehend unbekannt sind. Da ist es im Gegenteil bewundernswert, mit welcher Klarheit Du die Dinge aus Deiner Sicht beschreibst ... und ich lerne auch durch teils andere Sichtweisen. Etwas zu überlesen ist menschlich.
      Natürlich sind die Beiden Teil der Gesellschaft. Ihre Reaktionen sind entsprechend. Aber sie müssen deshalb noch lange nicht "richtig" oder "gut" sein. Und Du hast "ins Schwarze getroffen" mit dem, was Du über die Abwesenheit von menschlicher Wärme aussagst.
      Ich bin gerade auch ein Stück weiter gekommen und zwar, was meinen Stand der Sichtweise und meine eigene Persönlichkeitsentwicklung betrifft.
      Mein Mann und ich hatten heute früh ein ausnehmend gutes Gespräch, wie schon lange nicht.Ich habe mir vorgenommen hier weiter zu schreiben ... immer, wenn ich das Gefühl habe, das zu brauchen. Danke für das Einbringen Deiner hilfreichen Gedanken, die aus der Sackgasse führten. Ich bin froh, den Mut gehabt zu haben, hier zu posten.
      LG, elin
      nachdem sich unser Freund anfangs der Woche durch eine meiner Bemerkungen (offensichtlich) getr*****t fühlte (Verlassensangst), verabschiedete er sich zwar von meinem Mann, aber nicht von mir.
      Seitdem hat er sich weder hören noch sehen lassen. Langsam verstehe ich, warum seine Frau und er so wenig miteinander reden.
      Dabei ist es unbedingt notwendig nach D zu fahren. Ich kann das weder aufschieben noch abkürzen und auch nicht nicht fahren.

      :(
      Hallo elin,
      dass du enttäuscht bist, dass er sich wenigstens mal meldet - siehe dein Smiley - kann ich gut nachvollziehen.
      Du machst dir schon so viele Gedanken. Doch ...

      wenn er ebenso intensiv den Kontakt und den emotionalen Austausch mit dir sich wünscht, wie du dich um ihn bemühst, so sollte er in der Lage sein, über das Geschehen mit dir zu sprechen. Auch wenn er große Probleme hat, so wie manch andere/r hier im Forum auch, so kannst du nur deinen Teil zu eurer Kommunikation beitragen. Auch er sollte seinen Beitrag leisten. Vielleicht benötigt er nach dem Missverständnis einfach auch etwas Zeit, um sich selbst zu fangen.

      Mir geht es so, wenn mich etwas sehr berührt, brauch ich eine Zeit, um mich wieder auf dem Boden des Alltags zu fangen und neu zu erden. Danach bin ich erst in der Lage, über den Auslöser (und auch aus einer gewissen inneren Distanz) nachzudenken.

      Vielleicht geht es ihm ja genauso. Nur darüber solltet ihr eigentlich miteinander reden können.

      Du solltest auf jeden Fall dein Vorhaben weiter verfolgen, denn da ist auch noch Jemand neben dir, der dich vielleicht auch sehr braucht – dein Mann. :)

      Wenn du den Versuch unternehmen magst, so könntest du ja seine Frau ansprechen. Vielleicht kann sie dir einen Hinweis geben, was abgelaufen ist und wie du wieder in Kontakt mit ihm kommen kannst.

      Aber zu dem „In Kontakt gehen und …“ möchte ich eine kleine Warnung schreiben: das darf keine Einbahnstraße sein. Ich sehe sonst die Gefahr für dich, dass du dich da vom Gefühl her völlig unterordnest und durch ihn und sein Verhalten bestimmt wirst. Ich nenn das mal emotionale Einflussnahme, die er da evtl. ausübt. Ich will nicht unterstellen, dass er dies mit Absicht macht; aber auch das könnte sein. Ob er so manipulativ dir gegenüber agieren könnte, kannst nur du wissen.

      Wie schon gesagt: Freundschaft sollte keine Einbahnstraße sein, sondern wie ein wertvolles Geschenk von beiden Seiten gepflegt und gehütet werden.

      Ansonsten bliebe nur abwarten, ob er sich meldet.
      Lg Elfenspiegel
      Hallo Elfenspiegel,
      es ist für mich eine große Sache ungehindert meine Überlegungen in dieser Sache festzuhalten. Deine Anmerkungen sind dermaßen zielgerichtet, dass mir Manches bewusster wird und klarer. Das ist so wertvoll.

      Elfenspiegel schrieb:

      wenn er ebenso intensiv den Kontakt und den emotionalen Austausch mit dir sich wünscht, wie du dich um ihn bemühst, so sollte er in der Lage sein, über das Geschehen mit dir zu sprechen. Auch wenn er große Probleme hat, so wie manch andere/r hier im Forum auch, so kannst du nur deinen Teil zu eurer Kommunikation beitragen. Auch er sollte seinen Beitrag leisten. Vielleicht benötigt er nach dem Missverständnis einfach auch etwas Zeit, um sich selbst zu fangen.

      Beiträge leistet er, aber es gibt von ihm nichts ohne Berechnung. (er betont mir gegenüber immer wieder, er sei Schachspieler). Ansonsten, wenn ihm etwas nicht passt, "taucht er unter" statt sich dem zu stellen. Verändern sollen die Anderen. Um das zu erreichen, ist ihm (fast) jedes Mittel recht (siehe Deine Warnung!!!!). Bezeichnenderweise war eines seiner Mottos: "Veränderst Du Dich, veränderst Du die ganze Welt." Er weiß es also, kann es aber möglicherweise nicht "vom Verstand ins Herz bringen" oder, was ich auch für möglich halte, er ist einfach zu faul an sich zu arbeiten (erzählte er mir selbst, seine Frau sage das).

      Elfenspiegel schrieb:

      Nur darüber solltet ihr eigentlich miteinander reden können.

      Ich würde das gerne, aber es gelingt sehr selten. Wenn er nicht von selbst damit anfängt, beiße ich mit dem "Reden können" auf Granit. Das finde ich sehr schade.

      Elfenspiegel schrieb:

      Wenn du den Versuch unternehmen magst, so könntest du ja seine Frau ansprechen. Vielleicht kann sie dir einen Hinweis geben, was abgelaufen ist und wie du wieder in Kontakt mit ihm kommen kannst.


      Nein, das ist ausgeschlossen. Sie hätte Bedenken, ich könnte sie bei ihrem Mann "anschwärzen" und sie würde dadurch "Boden verlieren". Sie war eigentlich nie dafür, dass wir uns im Städtchen ansiedeln. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, wir Drei sind Anfang 60ig, seine Frau Anfang 70ig. Das wirft vielleicht noch ein etwas anderes Licht auf die Situation.

      Elfenspiegel schrieb:

      Aber zu dem „In Kontakt gehen und …“ möchte ich eine kleine Warnung schreiben: das darf keine Einbahnstraße sein. Ich sehe sonst die Gefahr für dich, dass du dich da vom Gefühl her völlig unterordnest und durch ihn und sein Verhalten bestimmt wirst. Ich nenn das mal emotionale Einflussnahme, die er da evtl. ausübt. Ich will nicht unterstellen, dass er dies mit Absicht macht; aber auch das könnte sein. Ob er so manipulativ dir gegenüber agieren könnte, kannst nur du wissen.


      Danke für die Warnung. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Im Laufe der Zeit wurde ich mir dessen bewusst und steuere so gut es geht dagegen, um für mich auf Lebens-Kurs zu bleiben.

      Elfenspiegel schrieb:

      Wie schon gesagt: Freundschaft sollte keine Einbahnstraße sein, sondern wie ein wertvolles Geschenk von beiden Seiten gepflegt und gehütet werden.

      Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung. Die Beziehung hat mir persönlich die Aufgabe gegeben, nach mir selbst zu schauen. Was meinen Freund betrifft: ja es soll lernresistente Menschen geben. Meine Meinung ist, der Lernwille ist verschüttet, denn Menschen lernen gerne. Dabei kommt es auf die Situation in der Umgebung an. Wichtig ist, die Menschen abzuholen, wo sie stehen und nur Forderungen an sie zu haben. A***t ist der große Verhinderer.

      Herzlichen Dank für Deine bisherigen Bemühungen, sie waren ganz sicher nicht umsonst und ich habe meine Gedanken auf Deine Einwände sehr gut fokussieren können. Das ist unbezahlbar für mich.

      LG
      elin
      .... im Nachgang,

      bisher war es so, dass er sich nach einer gewissen Zeit (in irgendeiner Sache, dahinter steht aber evtl Verlustangst) gemeldet hat. Oder ich habe Kontakt gesucht, wenn es, aus meiner Sicht erforderlich war.

      Mir ist auch ein Fehler passiert, im vorletzten Satz. Es muss heißen:
      Wichtig ist, die Menschen da abzuholen, wo sie stehen und n i c h t nur Forderungen an sie zu haben.

      Trotz allem ist es nicht schwierig ihn zu mögen, selbst wenn er das vll selbst nicht glauben mag.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „elin“ ()

      Hallo elin,
      meine Gedanken, meine Zeilen waren dafür da, dass du für dich einen Weg findest auf deine Frage, auf deinen Thread. Wenn du einen Weg gefunden hast, dann freue ich mich für dich. Ich war nur für einen kleinen Moment so was wie ein Katalysator - ein Ding, was dir hilft, deine Gedanken und Gefühle ein bisschen zu sortieren. Alles andere … das hast ganz allein du für dich herausgefunden.

      Gedanken, Gefühle, Fragen sind die eine Sache, seinen Weg in diesem Chaos zu finden ist eine andere. Du hast dich (für mich gefühlt) auf deinen Weg gemacht indem du sortiert hast, deine Gedanken, deine Fragen und deine Gefühle beschrieben hast.

      Dein Thema und deine Zeilen haben mich auch angestoßen. Ich denke darüber nach, wie ich meine Gedanken und meine Gefühle, die dabei entstanden sind, in Worte fasse. Mal sehen, was dabei herauskommt - vielleicht eine neue Geschichte.

      Zunächst möchte ich dir meinen ganzen Respekt zollen, dass du dich in dieser Intensität um eure Freundschaft bemühst. Vielleicht hast du die Möglichkeit, ihm dein Bemühen um die Freundschaft zu ihm nahezubringen, so dass er sehen/hören und fühlen kann, dass da keine Kluft ist, die da auseinander driften könnte. Es sollte ihm auch bewusst werden, dass sein Verhalten zu einer solchen Kluft führen könnte. Vielleicht könntest du ihm mit den folgenden Worten von mir etwas zum Nachdenken geben:
      Wenn man immer wieder mit der gleichen Vehemenz in eine Kerbe schlägt, entsteht mit der Zeit vielleicht doch ein Riss. Der mag zunächst fast nicht sichtbar sein; aber er ist eine Schwachstelle in einem ansonsten vielleicht starken Gefüge. Keime und Viren wie „Gefühle des Zweifels“ oder „Missachtung der
      Gefühle des Anderen“ lassen dann aus einer kleinen Wunde eine große Verletzung werden.

      Du kannst es aber auch gern anders formulieren, ist nur so eine Idee.

      Schachspielen ist ein interessantes Spiel, nur Menschen wie du und ich sind keine Schachfiguren – auch wenn immer wieder Andere versuchen, in solcher Art mit uns umzugehen. Ein bisschen scheint er das auch zu machen. Wenn eure Freundschaft tragfähig ist, dann versuch vielleicht ihm behutsam zu sagen, dass ihr - weder seine Frau noch du und dein Mann - eine seiner Schachfiguren seid. Mit einer klaren Forderung nach seinem Beitrag zu eurer Freundschaft setzt du ihn schachmatt. Er ist sich vielleicht nicht bewusst, was er Wertvolles verlieren könnte. Wenn er in dir „seine Dame“ verliert, dann hat er „sein Spiel“ verloren. Nicht immer hält das Leben solch eine zweite Chance bereit.

      Ob er bereit ist, die Grenzen seines Spiels zu erkennen und sich zu bewegen … kann ich dir leider nicht sagen. Ich würde es gern wollen.

      Verändern sollen die Anderen. Um das zu erreichen, ist ihm (fast) jedes Mittel recht (siehe Deine
      Warnung!!!!). Bezeichnenderweise war eines seiner Mottos: "Veränderst Du Dich, veränderst Du die ganze Welt." Er weiß es also, kann es aber möglicherweise nicht "vom Verstand ins Herz bringen" oder, was ich auch
      für möglich halte, er ist einfach zu faul an sich zu arbeiten (erzählte er mir selbst, seine Frau sage das).

      Nach Laotse:
      „Jede Veränderung fängt mit einem ersten kleinen Schritt an.“ und
      „Wo man nehmen will, muss man geben.“

      Das mit dem Wollen ist da die eine Sache. Manchmal macht es einem die Umwelt aber auch zu bequem, die Veränderung als notwendig und hinreichend zu begreifen. Nur diesen schmalen Grat für sich zu erkennen, ist gefühlt die größte Schwierigkeit. Auch mag hier das genannte Lebensalter eine große Rolle spielen. Wenn ein Baum Jahrzehnte in die eine Richtung gewachsen ist, ist das mit dem „Sich ändern“ vielleicht nicht ganz so einfach. ;)

      Nichtsdestotrotz: aber auch kleine Änderungen können viel bewirken. :)

      Vielleicht ist nicht das Gespräch das geeignete Mittel der Stunde, sondern ein Brief an ihn. Da kannst du in Ruhe deine Worte finden, die dir wichtig erscheinen. Und er hätte was „Handfestes“ für sich, wenn du verstehst. Worte sind flüchtig, die Zeilen eines Briefes dauern an.

      Lg Elfenspiegel
      Hallo Elfenspiegel,
      die Email ist geschrieben und abgeschickt, heute Vormittag. Ich bin gespannt, ob sich der Herr darauf meldet oder eine Antwort schreibt. Ich denke, wenn überhaupt, nicht so bald, denn das Geschriebene ist nicht die Richtung, die er gerne hätte.
      Nun fährt er in der kommenden Woche für 14 Tage in den Urlaub. Mal sehen, ob ich ihn danach zu Gesicht bekomme. Wahrscheinlich auch nur, wenn er neugierig ist, was wir zwischenzeitlich in D alles erledigen konnten, bzw erlebt haben. Bis dahin ist, denke ich Funkstille.
      Nun ja, manchmal ist es ja auch ein Gewöhnen an neue Gepflogenheiten oder Gangarten, die zwar sanft sind, aber doch eine bestimmte Klarheit besitzen. Ob ich geeignete Worte fand,- keine Ahnung-, aber andererseits ist er mich auch irgendwie gewöhnt.
      Danke für Deine ausführliche obige Antwort.

      Viele Grüße,
      elin
      Hallo elin,
      die Zeit kann so Vieles, manche sagen, die Zeit heilt alle Wunden. Ich bin mir da nicht so sicher.
      Bitte verzeih mir, wenn ich so nachfrage. Wie sieht es denn bei dir aus? Hast du inzwischen denn ein Lebenszeichen wie Grüße aus dem Urlaub, einen Anruf, eine email etc. bekommen?

      Und wie geht es dir? Neben all den Ereignissen, die in unserem Leben tagtäglich stattfinden - dahinter sind wir - die Menschen wie du und ich. Wenn du hier nicht direkt antworten magst, ...

      Ich habe oft an dich und deine Situation gedacht.
      lg Elfenspiegel
      Und jetzt ...
      Ende kommender Woche werde ich für 6 Monate wegfahren. Ob es schlussendlich tatsächlich ein halbes Jahr wird, weiß ich nicht, weil ich das nicht ganz selbst bestimme. Ich hoffe trotzdem eher nicht. Jedoch ist das im Moment auch nebensächlich.
      Mein Eindruck ist, dass diese Tatsache, obwohl schon länger bekannt, von meinem Freund verdrängt, bzw immer noch als verhinderbar wahrgenommen wird. Sehr lieb von ihm, meine Balkonblumen im Keller zu überwintern, damit ich nächstes Jahr keine neuen kaufen muss, aber auch: die Geschichte, eine alte freundin habe ihm einen (sozusagen) halben Heiratsantrag gemacht, als er in D zu Hause war. Ich dachte eher an emotionale Erpressung für mich.
      Ich weiß, dass dahinter Verlassensangst steckt.
      Was tut man, wenn man sehr wenig Gelegenheit hat darüber zu reden, er, wenn ich davon anfange sofort vom Thema abweicht und im Großen und Ganzen seine Vorstellungen durchsetzen will. Dabei gäbe es etliche Lösungen, mit denen (aus meiner Sicht) allen geholfen wäre.

      elin, im Moment irgendwie ständig außer Gefecht mit diversen Erkrankungen.


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „elin“ ()

      Hallo elin,

      wenn’s vielleicht auch für dich langweilig wird, immer nur von mir zu lesen, so möchte ich dir doch antworten. Über den Titel deines Threads muss ich inzwischen schon ein bisschen schmunzeln, scheint er doch so was wie ein Zeichen zu werden (Nomen est Omen). :)

      Das ändert aber für dich nichts an dem Unwohlsein über die Versuche deines Freundes, kommende Tatsachen zunächst zu ignorieren oder sie sogar als gewollte Trennungsansage darzustellen. Was ich als Gesamtheit deines Themas jedoch fühle, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich seine Sicht über die Dinge zwischen euch kaum (oder gar nicht) ändern wird. Aus meiner sehr persönlichen Einschätzung wirst du immer diejenige sein, der er so was wie Schuld für seine Ängste implizieren möchte. Dazu bindet er das Ganze dann noch in eine Story ein, um so zu unterstreichen: ich könnte ja auch anders, wenn ich will. Wie gesagt, alles meine Gedanken anhand deiner Zeilen.

      Für mich folgt daraus für dich nur eins: dir eine Strategie zurecht zu legen, wie du auch in weiterer Zukunft mit seinem Verhalten umgehen willst. Meine ehrliche Meinung: er hat gar keinen Grund, auch nur das Geringste an seiner Sicht- und Vorgehensweise zu ändern. Alle reagieren wie bei einem Puppenspieler auf seine Regieanweisungen. Deutlicher gesagt würde ich das schon als Versuch von Manipulation einordnen.

      Und … es wird für dich ein ewiger Punkt sein.

      Womit ich wieder bei deiner Überschrift für dieses Thema wäre. Wie willst du für dich damit weiter umgehen? Selbst, wenn du ihm all deine Gründe logisch auseinander klaubst, wirst du ihm seine Ängste kaum nehmen können. Außerdem erfährt er ja durch dein intensives Bemühen ein ‘auf-ihn-eingehen‘. Warum sollte er dann auch etwas ändern? Sein gesamtes Alltagsumfeld wird vermutlich in gleicher Weise stets entsprechend auf ihn reagieren. Das klingt jetzt vielleicht etwas zu hart, dir und ihm gegenüber, ich möchte es aber nur für dich aus meiner Sicht sehr klar zeichnen.

      Ist jetzt nicht sehr viel Hilfreiches dabei wie ‘denk mal darüber nach‘ oder ‘versuch mal jenes‘. Vielleicht bleibt nur, dich mit deiner Rolle in eurem Beziehungsspiel abzufinden. Oder du müsstest versuchen, euer Spiel – nein eher sein Spiel - ganz neu zu schreiben. Nur wenn ‘Arbeit an sich selbst‘ und ‘Veränderung‘ für dich spürbar werden, dann wirst auch du ihm entgegen kommen. Eine schwierige Rolle und ob überhaupt zielführend – ich wage es eher zu bezweifeln. Aber ich glaube auch, dass weitere Briefe und schriftliche Statements deinerseits zwar machbar sind, aber immer den Aufwand und das ‘Sich drum bemühen‘ um eure Freundschaft an dir hängen wird. Vermutlich eine ‘never ending story‘. Es ist auch nicht am Platz, eine Kosten-/Nutzenrechnung bei einer Freundschaft aufzumachen, so nach dem Motto: was gebe ich, was bekomme ich. Freundschaft lässt sich nicht aufrechnen, das ist vielleicht auch gut so.

      Vielleicht helfen dir meine Gedanken mittelbar, dich zu sortieren und für dich doch noch weitere Möglichkeiten zu finden. Ich wünsche es dir.

      Hab in diesem Zusammenhang noch einen (aus meiner Sicht) interessanten Satz gefunden, auch in Bezug auf deinen Hinweis ‘Narzissmus‘ – und ist etwas für deinen Thread abgewandelt:
      Machen Sie sich selbst Gedanken, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie mit einem Narzissten zusammen/befreundet sein möchten. Sorgen Sie erst einmal dafür, dass es Ihnen gut geht und dann entscheiden Sie neu, ob Sie das narzisstische Verhalten Ihres Partners/Freundes ertragen können und wollen.


      Alles Liebe und Gute und dass es dir bald besser geht
      Elfenspiegel
      Liebe Elfenspiegel,

      aber nein, nein, wie sollte eine solche Bemühung je langweilig sein. Ich bin froh, dass sich überhaupt ein Mensch dieser Sache annimmt. Im übrigen ist es für mich sehr, sehr nützlich Deine Einwände zum Thema zu lesen.

      Du hast eine wirklich gute Einschätzung der Sachlage. Dazu kann ich ergänzen, was er vor ein paar Jahren zu mir sagte : "Mein Leben ist verpfuscht und Du trägst die Hälfte". Ich war völlig "Platt" und antwortete - NICHT :/ . Natürlich ist die Story vom "quasi Heiratsantrag" versuchte Manipulation und auch nicht die erste. Irgendwie bin ich aber die falsche Adresse, weil, nicht mit ihm verheiratet.

      Trotzdem entschloß ich mich heute die Freundschafts-Beziehung mit einer Therapeutin "zu bearbeiten". Am Montag versuche ich die Therapeutin zu erreichen und dann sehe ich, ob und wann sie Zeit für mich hat. Ein Gedanke zu dem Gesamtthema "BPS", narzisstisches Verhalten, hat mich auf die Spur zu etwas ganz Anderem geführt, das ich vergessen (verdrängt?) hatte. Es wird Zeit in diese Richtung etwas zu unternehmen.
      Dass mir das eingefallen ist, darüber bin ich froh. Es könnte ein Weg aus der Situation sein. Es ist kein Zufall, dass mein Freund und ich uns begegnet sind, da bin ich sicher.

      Es stimmt, dass unser Freund narzisstisches Verhalten an den Tag legt und Manipulation durch ihn ist mir alles andere als fremd. Leider muss ich bestätigen, er ist nicht im Mindesten (oder nur scheinbar) bereit ist, an sich zu arbeiten. Es ist ja auch einfacher und tut "nicht weh" als Schachspieler "die Figuren" zu setzen.

      "Fortsetzung folgt" hoffentlich bald anders.

      Danke und lieben Gruß von
      elin
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