Wie finde ich die Hilfe, die ich brauche?

      Wie finde ich die Hilfe, die ich brauche?

      Hallo,

      seit über sieben Jahren verletze ich mich selbst – mal mehr, mal weniger. Aber ganz davon weggekommen bin ich nie. Allerdings weiß niemand in meinem Umfeld davon, ich habe auch nie eine Therapie gemacht. In letzter Zeit habe ich aber das Gefühl, nicht mehr damit klarzukommen. Immer öfter verliere ich die Kontrolle und bekomme kaum Luft, zucke unkontrolliert zusammen, liege weinend auf dem Badezimmerboden, möchte mich verletzen und tue es auch... Jede Kleinigkeit triggert mich.

      Ich möchte etwas ändern und mir Hilfe holen, weiß aber nicht wo und wie. Daher hier mein erster Versuch. Vielleicht habt ihr ja Tipps für mich, wo ich Unterstützung finde.

      LG Nielsen
      Hallo Nielsen,

      wie alt bist du denn?

      Therapiesuche kann sehr langwierig sein je nachdem wo man wohnt.

      Vielleicht weiß der Hausarzt wo etwas frei ist. Oder du wendest dich an eine psychiatrische Ambulanz.

      Je nach Alter kann vielleicht auch das Jugendamt oder der sozialpsychiatrische Dienst helfen.

      Eventuell bieten in deiner Gegend auch Caritas oder Diakonie Hilfe an.
      Die machen das sozusagen religionsunabhängig und sind oft eine gute Anlaufstelle, wenn die langfristige Hilfe nicht schnell greifbar ist.
      Danke für deine Antwort!

      Ich bin 19 Jahre alt.

      Außerdem bin ich noch relativ neu in die Stadt gezogen und habe weder Hausarzt noch sonstige Anlaufstellen für mich gefunden. Aber ich werde mich auf jeden Fall mal schlau machen. Danke für die Tipps.

      Ich frage mich oft, ob es mir helfen würde, Freunde oder Familie von meinen Problemen zu erzählen, oder ob das alles nur noch schlimmer machen würde.
      Hallo nochmal :)

      bei der Hausarztsuche würde ich mich nicht auf Bewertungen von Portalen verlassen. Die erscheinen mir oft ziemlich gekauft.

      Vielleicht mal bei Kollegen/Mitschülern Nachbarn fragen wie feinfühlig/kompetent ihre Ärzte so sind.

      Was mir noch eingefallen ist: Mittlerweile steht einem zumindest zu, dass man zeitnah 2 Probestunden bei einem Psychologen bekommt.
      Einfach nach "Kassenärztlicher Dienst" googeln, da 1, 2x weiterklicken und dann gibt es eine Telefonnummern unter der dir jemand sagen kann, welcher Psychologe zumindest diese 2 Stunden als nächstes anbieten kann.

      Das hilft nicht langfristig, aber zum einen fällt doch manchmal schon ein kurzfristig hilfreicher Schlüsselsatz oder paar Ideen zur kurzfristigen Stabilisierung und zum anderen kann dir der Psychologe Adressen geben an welcher Stelle du gut aufgehoben wärst und welche Therapieform er überhaupt für passend erachtet.

      Mir hat das zuletzt ganz gut geholfen.

      Vielleicht gibt es ja ein Usertreffen in der Nähe? Da fällt das Outing nicht so schwer bzw ist selbstredend.

      Ob es hilft andere einzubeziehen kommt immer drauf an.
      Oft outet man sich, zumindest als Therapiesuchend, und plötzlich redet das Gegenüber munter los, weil die Person ebenfalls sucht oder schon in Therapie ist oder was auch immer für Sorgen hat.
      In Job/Schule etc kann es aber auch sein, dass es nicht so einfach ist Verständnis für das Thema zu erzeugen.
      Vielleicht fängst du mit der engsten Person an und schaust wieviel Kraft es dich kostet und was es dir bringt.

      PS: Psychologentermin geht ohne Überweisung soweit ich mich erinner. Da wäre der Hausarzt außen vor
      Hallo Nielsen.

      Swollen schrieb:

      Hallo nochmal :)
      Vielleicht gibt es ja ein Usertreffen in der Nähe? Da fällt das Outing nicht so schwer bzw ist selbstredend.


      Sich nach Therapiegruppen / Selbsthilfegruppen umzusehen wäre generell sicherlich auch etwas, was du ausprobieren könntest. Wie Swollen schon andeutet hängt das natürlich davon ab, wie gut du darauf ansprichst, solche Themen mit anderen "Nicht-Profis" aufzurollen. Aber von mir persönlich kenne ich es, dass ich lockerer über meine Probleme sprechen kann, wenn andere Betroffene anwesend sind.

      Meiner Erfahrung nach findet man in der Form auch schneller Hilfe, als wenn man darauf wartet, dass ein Arzt Platz für einen neuen Patienten hat. Da müsstest du gucken, was es vielleicht bei dir in der Nähe gibt, du könntest abgesehen von "eigenständigen" Ärzten auch mal bei Kliniken / deren psychiatrischen Abteilungen nachfragen, oder möglicherweise findet sich sogar noch eher was übers Internet.

      Ich hab eine Zeit lang über eine psychiatrische Ambulanz erst eine Borderline- und später auch noch eine ADHS-Therapiegruppe besucht und fand das sehr hilfreich. Um dort mitzumachen hab ich ca. ein halbes Jahr gewartet.

      S.
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