Hallo zusammen,
das Thema ist mir ein bisschen unangenehm, aber es beschäftigt mich zur Zeit mal wieder sehr.
Ich hatte im Rahmen der Essstörung durch wechselnde Phasen von Untergewicht, starken Gewichtsschwankungen, massivem Sport und nahezu vollständigem Verzicht auf Fett (essentiell für die Produktion von Sexualhormonen) einige Jahre keine Menstruation mehr. Mittlerweile bin ich zwar im Kopf nicht geheilt, habe aber hart daran gearbeitet, mein Verhalten weitesgehend normalisiert und bin körperlich wieder fit. Seit ca. zwei Jahren ist mein Zyklus wieder regelmäßig.
Ich hatte als Kind schon starke Regelschmerzen, die aber mit gängigen Schmerzmitteln beherrschbar waren. Mit Normalisierung des Hormonhaushaltes usw. sind im letzten Jahr nun auch die Schmerzen wieder so stark geworden, oft noch stärker, sodass Schmerzmittel nur noch maximal an den schwächeren Tagen helfen.
Mein Arzt empfiehlt, es mit der Pille zu versuchen (die habe ich noch nie genommen), und ich weiß, dass das helfen könnte und die übliche Vorgehesweise aus gynäkologischer Sicht ist. Aber ich habe echt Angst davor, weil die Essstörung eben doch noch zu stark im Kopf ist und ich weiß, dass eine weitere Gewichtszunahme (bin durch zuletzt bulimischen Phasen am oberen Ende des Normalgewichts, das aber inzwischen stabil) durch die Pille das wackelige Gerüst wieder zum Einstürzen bringen würde.
Diese Angst ist dem Arzt nur schwer zu vermitteln, weil das Argument "so schlimm können die Schmerzen ja nicht sein, wenn dir ein paar Kilo es nicht wert sind" mir nichts bringt, weil "ein paar Kilo" eben für mich immer noch die Hölle auf Erden sind und ich wirklich froh und manchmal auch ein bisschen stolz bin, dass ich das überhaupt soweit geschafft habe, ein Gewicht einigermaßen stabil zu halten und nicht mehr in Extreme zu schwanken, und das weitesgehend ohne extreme Maßnahmen.
Das Problem auf der anderen Seite ist, dass ich natürlich auch erfahren habe, dass ich durch Hungern bzw. übermäßigen Sport jahrelang überhaupt keine Regelschmerzen, weil keine Regel, hatte und ich im Moment somit quasi monatlich ziemlich getriggert werde, alte und schädliche Verhaltensweisen zu beschönigen und nur schwer widerstehen kann, die Anorexie oder Bulimie doch wieder zu nutzen, einfach, um nicht mehr diese Schmerzen zu haben.
Ich erwarte natürlich keine medizinische Therapieempfehlung, aber vielleicht habt ihr irgendeine Idee, was ich tun könnte oder wie ich es schaffe, diesen Gedankenspiralen zu widerstehen.
Danke fürs Lesen.
Granul
das Thema ist mir ein bisschen unangenehm, aber es beschäftigt mich zur Zeit mal wieder sehr.
Ich hatte im Rahmen der Essstörung durch wechselnde Phasen von Untergewicht, starken Gewichtsschwankungen, massivem Sport und nahezu vollständigem Verzicht auf Fett (essentiell für die Produktion von Sexualhormonen) einige Jahre keine Menstruation mehr. Mittlerweile bin ich zwar im Kopf nicht geheilt, habe aber hart daran gearbeitet, mein Verhalten weitesgehend normalisiert und bin körperlich wieder fit. Seit ca. zwei Jahren ist mein Zyklus wieder regelmäßig.
Ich hatte als Kind schon starke Regelschmerzen, die aber mit gängigen Schmerzmitteln beherrschbar waren. Mit Normalisierung des Hormonhaushaltes usw. sind im letzten Jahr nun auch die Schmerzen wieder so stark geworden, oft noch stärker, sodass Schmerzmittel nur noch maximal an den schwächeren Tagen helfen.
Mein Arzt empfiehlt, es mit der Pille zu versuchen (die habe ich noch nie genommen), und ich weiß, dass das helfen könnte und die übliche Vorgehesweise aus gynäkologischer Sicht ist. Aber ich habe echt Angst davor, weil die Essstörung eben doch noch zu stark im Kopf ist und ich weiß, dass eine weitere Gewichtszunahme (bin durch zuletzt bulimischen Phasen am oberen Ende des Normalgewichts, das aber inzwischen stabil) durch die Pille das wackelige Gerüst wieder zum Einstürzen bringen würde.
Diese Angst ist dem Arzt nur schwer zu vermitteln, weil das Argument "so schlimm können die Schmerzen ja nicht sein, wenn dir ein paar Kilo es nicht wert sind" mir nichts bringt, weil "ein paar Kilo" eben für mich immer noch die Hölle auf Erden sind und ich wirklich froh und manchmal auch ein bisschen stolz bin, dass ich das überhaupt soweit geschafft habe, ein Gewicht einigermaßen stabil zu halten und nicht mehr in Extreme zu schwanken, und das weitesgehend ohne extreme Maßnahmen.
Das Problem auf der anderen Seite ist, dass ich natürlich auch erfahren habe, dass ich durch Hungern bzw. übermäßigen Sport jahrelang überhaupt keine Regelschmerzen, weil keine Regel, hatte und ich im Moment somit quasi monatlich ziemlich getriggert werde, alte und schädliche Verhaltensweisen zu beschönigen und nur schwer widerstehen kann, die Anorexie oder Bulimie doch wieder zu nutzen, einfach, um nicht mehr diese Schmerzen zu haben.
Ich erwarte natürlich keine medizinische Therapieempfehlung, aber vielleicht habt ihr irgendeine Idee, was ich tun könnte oder wie ich es schaffe, diesen Gedankenspiralen zu widerstehen.
Danke fürs Lesen.
Granul
It is possible to commit no error and still lose. That is not a weakness... that is life. (Jean-Luc Picard)