sich öffnen und dann wieder angst kriegen bzw. "verschwinden", wie dem anteil helfen?

      sich öffnen und dann wieder angst kriegen bzw. "verschwinden", wie dem anteil helfen?

      hm.. ich war jetzt lange nicht mehr aktiv, hab nur hin und wieder mitgelesen. in den letzten wochen ist bei mir i-wie so ein "schub" gekommen, nachdem ich lange Zeit mehr oder minder fast nur im "Außenich" war, hatte das Gefühl, ich weiß gar nicht mehr, ob es die anderen Teile noch gibt oder spür i-was, außer ganz verworrene , nicht identifizierbare Sachen, so im Nebel i-wie und ganz verknäuelt und dann verschwindet es wieder und es bleibt höchstens ein ungutes, unruhiges, flatteriges Gefühl im Körper. Naja, jedenfalls kamen dann auf einmal wieder ziemlich viele Gefühle von den dazugehörigen Anteilen hoch, und ich hab in der Therapie wieder mich ein bisschen näher dran gewagt, und es ist innen Hoffnung aufgekeimt, dass vielleicht doch noch mehr an "lebendig" und "wieder ganz werden oder jedenfalls nich ganz getrennt" möglich sein könnte. und ich hab wieder zum schreiben gefunden, und in der letzten woche, nachdem die letzte Therapiestunde nicht so gut verlaufen war, weil sich da plötzlich ein Anteil, der sich eh kaum rauswagt, wieder total bedroht gefühlt hat und dann nur noch das Außenich weitergeredet hat, nachdem da die Gefühle die da hochkamen, plötzlich wieder weg waren, so recht "emotionsbefreit", da hat sich so eine Schleuse aufgetan und der ziemlich verschreckte anteil hat ziemlich viel schreiben und mitteilen wollen, und das auch gemacht, normalerweise passiert das nur recht selten, und hinterher ist sofort wieder angst und schämen und schuldgefühle und dass er jetzt wieder bestraft und alleingelassen wird, und sich selbst bestrafen will, weil dann tun es wenigstens nicht die anderen und .. dann lassen sie ihn vielleicht auch nicht allein, wenn er das eh selber macht, und quasi seine schuld schon "gebüßt" hat..
      naja, diesmal wars anders, das ging über tage so weiter, und zwischendurch konnte ich auch als quasi Jetztteil da wirklich gut drüber nachdenken, manches ist mir plötzlich klarer geworden, und vor allen dingen blieb die Verbindung zum Innen trotzdem i-wie aufrecht, auch wenn zwischendrin wieder das Außenich agiert hat. und.. es hat sich nicht sofort wieder versteckt, ganz weit hinten in seiner finsteren höhle. und diesen unglaublich starken kreislauf mit scham schuld und strafe wieder angefangen. und es kam mir so vor, als wäre das ganze Schreiben nicht nur ein Reinigungsprozess, sondern es hat auch i-wie das Verarbeiten dieser alten Gefühle vorangebracht. und am Ende konnte ich sogar wieder ein wenig so ein Gefühl von Würde und wertvollsein spüren, als hätte ich es mir ein Stück zurückerobern können dadurch. und da war so viel mehr Mut und Hoffnung und ein Gefühl von Freiheit.
      Heute war erst viel Außen dran, auch das lief gut, trotz all dem , was in den letzten Tagen innen so passiert ist, und dann hab ich mich kurz hingelegt und auf einmal waren all die hässlichen Gefühle wieder in mir, dieses wehrlos ausgeliefertsein und bestraftwerden und sogar meine "Gefängniswärterin" die sich in den letzten Jahren sehr zurückgezogen hat, hat ihre tatkräftige Hilfe mal wieder ganz brav angeboten, weil da auch das Gefühl von sichselbstbestrafenmüssen wieder so hoch kam, trotz allem schämen und ausgeliefert fühlen.

      ich weiß nicht wieso. Es war nichts davor, es hatte sogar geholfen, ich hatte sogar wieder ein gefühl von wertvoll sein in mir gespürt und endlich wieder eine verbindung zum innen, die über kurze Eruptionen hinausging, und war so voller Hoffnung und dann .. wieder alles wie früher.. und .. ich hab mich zwar jetzt wieder halbwegs beruhigt, es ist einigermaßen auf Distanz, sonst könnte ich das hier nicht schreiben, aber ich bin ziemlich verunsichert und hab angst davor damit allein nicht klarzukommen.. bzw. allein zu sein jetzt damit, was, wenn es wieder stärker wird. und.. morgen hab ich wieder therapie.. und weiß nicht, was er von all dem halten wird, was der Anteil geschrieben hat und dass jetzt wieder so dieser alte Kreislauf zurückgekommen ist, das ist nicht gut.. dabei wollte er das doch nicht. und jetzt haben alle ein bisschen angst, was sein wird. und wenn ich morgen nicht drüber reden kann weil sich der anteil gar nicht mehr raustraut oder einfach wieder gar nicht spürbar ist und das Außenich redet nur mit dem Therapeuten oder es kommt wieder so eine "Welle" mit dem schämen, sodass ich gar nicht mehr wirklich was sagen und tun kann?

      der verschreckte anteil hat ziemlich angst, wieder alles falsch gemacht zu haben. ich weiß nicht, ob es falsch war. es war keine Absicht, jedenfalls, und es war doch alles gut. WARUM passiert das wieder? und was kann ich dann tun, wie kann ich da wieder rauskommen? ich hab versucht zu atmen, bis ich wenigstens wieder halbwegs normal luft bekam, und eigentlich wollte ich raus, nur nicht alleine bleiben und i-wie eingesperrt in der Wohnung. dann hat aber meine Mutter angerufen. mit dem Außenich ging das.. und jetzt.. bin ich noch immer ziemlich ängstlich, weiß nicht, wie ich da echt wieder gut rausfinde. und was ich morgen in der Therapie machen soll.

      ich versuch mir vorzusagen, dass sowas nicht mehr passieren wird. es ist doch vorbei. es ist alles gut. aber ich bin noch nicht wieder fest und ich kann nicht gut alleine sein grad.

      hm.. falls das i-jemand nachvollziehen kann und vielleicht ähnlich selber kennt und i-einen Rat hat, was geholfen hat .. ich bin echt wieder ziemlich zurückgeworfen grad und fühl mich allein dem einfach noch nicht gewachsen, zu übertauchen, bis es wieder besser wird. und was, wenn der Anteil dann wieder ganz im hintersten Eck verschwunden ist? es war doch gut, dass er endlich mal ein bisschen bleiben konnte.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hey ares,
      das klingt ja schon ein bisschen erschreckend, auch von außen – bei mir. Was ich so als kurzfristige Maßnahme aus meiner Zauberkiste kramen könnte wäre: wie wäre es, wenn du dem „schüchternen Anteil“ eine Unterstützung imaginierst, der ihm beisteht, der gemeinsam mit ihm geht (auch in deine nächste Therapiestunde), der seine Hand hält, wenn der Anteil das so möchte. Und der damit das „Kräftegleichgewicht“ in dir wieder in einen ausgewogenen Bereich verschiebt.

      Stell dir vor (und mach dir ein Bild in dir), da spielen alle deine Anteile z.B. Fußball, auch der schüchterne Anteil. Jetzt fällt das Gegentor. Der schüchterne Anteil wird als erstes sofort mit „Schuldzuweisung“ und all den anderen Versagensmechanismen reagieren. Was wäre jetzt, wenn ein starker Spieler/Spielerin das Feld betritt und sagt: „ich helf dir. Wir spielen gemeinsam. Wenn du den Ball trittst, trete ich mit. Wenn du läufst, laufe ich mit. Wenn du einen guten Pass spielst, spiele ich mit. Gemeinsam sind wir stark.“

      Ich glaube, der ängstliche Teil braucht im Moment eine starke Mitspieler/in, der/die neben ihm ist und auf den er sich verlassen kann. Und dann fasst auch er wieder Mut und ist wieder dabei, lässt sich nicht einschüchtern … „und spielt seinen Ball“.

      Vielleicht kannst du versuchen, dir solch ein Spiel vorzustellen, ein Spiel das allen Anteilen Spaß macht, wo alle mit Freude dabei sind. Es ist ein Spiel, ein gemeinsames Spiel. Alle haben nur Freude daran, wenn alle gemeinsam spielen. Es gibt keine Gewinner und Verlierer. Das „gemeinsame“ Spielen ist das Ziel. Vielleicht kannst du alle deine Anteile dazu ermuntern.

      Wer könntest du dabei sein? Der Fan, die Begeisterte, die sich am Spielfeldrand freut, wie der Ball so hin und her gespielt wird, wie alle mit Feuereifer dabei sind. Am Ende freuen sich alle (du und alle deine Anteile) über das gelungene gemeinsame Spiel. Die Schiedsrichterin, die in sich feststellt: war ne gute Idee, mit allen Fußball zu spielen. Ich hab immer gute Ideen.

      Versuch solch ein Bild. Versuch solch ein Spiel.
      Lg Elfenspiegel
      Danke, das ist ein gutes Bild. wir haben sowas ähnliches letztes mal versucht, aber da war das "Kräfteverhältnis" wohl doch nicht so ganz ausgewogen dann, weil der verschreckte Anteil sich dann wieder total bedroht gefühlt hat, da waren zwei andere - quasi Gegenspieler und der Anteil und noch einer, der den Anteil unterstützen wollte, aber der kam gar nicht mehr dazu, weil die Gegenspieler so bedrohlich waren.. aber da waren sonst keine Anteile von mir dabei, das ist auch schwierig, da sind nicht so viele, die stark genug wären, bzw. nicht unbedingt jeder mit jedem so "zusammenspielen" könnte, jedenfalls nur eingeschränkt und da ist oft zu viel angst und zu wenig vertrauen noch. aber ich versteh was du meinst und genau das versuche ich ja in der therapie, nur ist es echt schwer, dass der anteil echt jemand vertraut und glaubt, dass er sich wirklich auf den starken mitspieler verlassen kann und sicher bei ihm ist.
      auch wenn die anderen ein gegentor schießen, da erschreckt er sich trotzdem immer noch zu tode. aber ich hab hier ein zitat gelesen, das mir ein wenig geholfen hat. und auch dem anteil die angst genommen hat, alles falsch gemacht zu haben und so weiter. das hat nämlich dezitiert bedeutet, dass er das DARF. das fühlen was er fühlt und sich seine Würde zurückerobern und dass das nicht falsch ist oder unangemessen oder sowas. sondern RICHTIG und GUT nach seinem Maßstab und dass nur das zählt.
      und das hat wieder kraft gegeben ein bisschen und mut gemacht, weiter dran zu bleiben. und .. auch, dass sich der Anteil nicht gleich wieder verstecken muss.

      Danke
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
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      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hey ares, kein Spiel ist nach dem ersten Treffer verloren. :)

      Vielleicht sollte der „ängstliche Teil“ erst mal intensiven Kontakt mit dem „Unterstützer“ aufnehmen, damit er spüren kann, wie stark diese Unterstützung ist. Damit könnte er Vertrauen aufbauen zu dieser Unterstützung. Vielleicht täten ein paar „Proberunden“ spielen auch gut, um das Zusammenspiel zu spüren und Vertrauen zu gewinnen: aus einem ich (ängstlicher Mitspieler) zu einem wir (mit der tatkräftigen Unterstützung). Dann hat auch der ängstliche Teil vielleicht mehr Mut, Vertrauen, Spaß, und dann … geht die Post ab.

      Ich glaube, du solltest das Team gut zusammenstellen und trainieren lassen – ist wie im richtigen Leben: Training ist alles. Du bist die Coach(in), trau dich und versuch es. Wenn die Mitspieler/Innen meutern, dann sag ihnen, wo es lang geht. Ihr wollt gewinnen – alle zusammen – als Team.

      Ich (für mich) glaube, du bist ein guter Coach. Die Coaches haben die meiste Arbeit. Das ist auch beim realen Fußball so (vermutlich). Ich mag nicht so gerne Fußball.

      „Let‘s do it together.“
      Elfenspiegel