Mein Essverhalten macht mir Sorgen...

      Mein Essverhalten macht mir Sorgen...

      ÜHallo Forum,

      ich war hier Jahre nicht mehr aktiv und hätte auch nie damit gerechnet, mal in diesem Unterforum einen Thread zu starten, aber es kommt ja immer anders als man denkt...

      Mein "klassisches" SVV habe ich extrem gut unter Kontrolle (es kommt mir zwar in Stresssituationen noch als Option in den Sinn, aber das letzte Mal v*rl*tzt habe ich mich vor einigen Jahren)
      allerdings hat sich jetzt (vermutlich als Ersatzhandlung) so ganz unterschwellig in den letzten paar Jahren ein sehr merkwürdiges Esseverhalten in mein Leben geschlichen.

      Ich habe innerhalb der letzten ~5 Jahre, nachdem ich schon [....] [etwas] abgenommen habe [...] wieder [deutlich mehr] zugenommen.
      Ich habe (würde ich sagen) keine wirklichen Ess-Anfälle, wo ich ganz viele Lebensmittel auf einmal in mich reinstopfe, sondern esse eher ständig Kleinkram.
      Mein großes Problem sind Süßigkeiten, und wenn ich dann denke "Die kluge Injury verzichtet heute beim Einkaufen mal auf Süßkram und legt nur gesunde Sachen in den Korb" wird spätestens die Feierabend-Injury ganz schön sauer auf ihr vergangenes Selbst. Ich werde richtig unruhig, wenn ich zu lange ohne Zucker bin, und wenn ich ihn dann esse, dann sehr selten aus Genuss, sondern schon eher in rauen Mengen ohne aufhören zu können (frei nach dem Motto: Was da ist, wird auch gegessen)
      Erstmals aufgefallen, dass da etwas partout nicht stimmt, ist es mir als mir bewusst wurde, dass ich zB Schokoladenverpackungen ganz unten im Müll verstecke, damit die Menschen die mit mir Leben nicht merken, wie viel ich davon esse...
      BMI-technisch bin ich inzwischen im leichten Übergewicht, und ich merke dass mein Körperbild gar nicht mehr mitkommt, weil ich, wenn ich mich auf Fotos sehe, immer ganz erschrocken darüber bin, wie meine Figur sich entwickelt hat...


      Nun zu meinem konkreteren Anliegen: In Therapie kann und will ich damit aktuell nicht gehen (das hat diverse Gründe die ich an dieser Stelle nicht erläutern möchte) - daher versuche ich es mal mit der Selbsthilfe-Schwarmintelligenz:
      Was hat euch in so einer Situation geholfen?
      Welche Alternativ-Handlungen zum Essen konntet ihr etablieren und wie habt ihr euch umkonditioniert?
      Wie habt ihr wieder Liebe für euren Körper entwickelt, so dass ihr euch für seine Gesunderhaltung ernährt und nicht gegen ihn ankämpft?
      Ich merke oft dass mir das alles zu anstrengend ist, und dass ich es mir nicht Wert bin, etwa daran zu ändern, weil es ja eh nichts bringt - kognitiv weiß ich, dass das Blödsinn ist, aber wie versteht meine Seele das auch?

      Vielleicht habt ihr auch nur das ein oder andere liebe Wort für mich übrig... :love:

      Beste Grüße,
      Injury

      [Edit: bitte keine Gewichtsangaben/ Avicienna]
      Ja, manchmal poste ich mir Dinge von der Seele.
      Nein, man muss nicht alles kommentieren.
      Ich bin hier schon oft v*rl*tzt worden.
      Glaubt mir, das kann ich auch allein...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Avicienna“ ()

      Hey,

      Du schreibst, dass du nicht in Therapie gehen willst, warst du denn mal mit dieser Thematik in Therapie? Falls ja: kannst du Ideen von damals aufgreifen?

      Das mit dem Zucker jieper kenn ich... du schreibst, das du nicht aufhören kannst zu naschen. Mir hat immer zweierlei geholfen: zum einen die ehrliche Reflektionen wie es mir gerade geht, welche Gefühle in mir sind und warum ich gerade futtern will. Ist es aus Genuss, oder aus Frust oder aus welchen Gründen sonst. Das andere ist, dass ich auf den Tipp meiner damaligen Therapeutin hin meinen Muskeltonus überprüfe. Manchmal bin ich nämlich sehr angespannt, und kompensiere das mit naschen. Mittlerweile mache ich stattdessen Sport. Das muss gar nicht so anstrengend sein, manchmal hilft schon eine halbe Stunde Yoga dass die Anspannung weniger wird.

      Ansonsten achte ich über Tag dass ich mich mit vollwertige Mischkost ernähre, sodass ich kein " Hungerloch" entwickel. Falls es doch kommt greife ich statt Süßigkeiten zu anderen süßen Snacks wie Datteln oder Obst. Ich versuche auch bewusster zu naschen, meist mach ich mir dann abends ein Tellerchen mit zu je 1/3 Süßkram ( zb Zartbitterschokolade), Obst und was zu knabbern ( Möhre, Nüsse o.ä.).


      Also kein total Verzicht, sondern eine Umlenkung ins " gesunde Naschen". Auf die Frage, wie ... Disziplin, nicht aufgeben, sich nicht grollen, wenns nicht klappt sondern es wieder versuchen.

      Die Liebe zum Körper... auch bei mir ein schwieriges Thema, es hat so seine auf und abs, seit ich nach Kneipp lebe, hat es sich verbessert. Kneipp basiert auf einem ganzheitlichen Gesundheitsansatz, mit den Säulen naturbelassene Ernährung, Wasser, Bewegung, Heilkräuter und innere Ordnung ( Lebensbalance). Es beinhaltet neben einer Ernährung die man heute mit clean eating in Verbindung bringen kann, also möglichst wenig künstliche Ernährung, sondern naturbelassene Ernährung, auch 30 Minuten moderater Bewegung , möglichst an der frischen Luft ( Spaziergang, Radfahren) und Techniken zum ( wieder) herstellen der inneren Ordnung wie Yoga , autogenes Training. Mir hilft diese Lebensweise weil sie nichts verbietet, sich super in den Alltag integrieren lässt und man kein teures Equipment braucht. Seit fast 2 Jahren lebe ich so und merke wie mein Körper es dankbar annimmt.

      Das so als Ideen von mir, alles Gute, Scivias
      Komm wir klettern auf die Dächer dieser Stadt und schmeißen alle unsere Sorgen in den Wind.
      Drunken Swallows//Über den Dächern

      Bei mir habe ich ähnliches auch schon beobachtet. Ich habe den Eindruck, wenn es mir schlecht im depressiven Stil geht ist Süsses essen halt so etwa das einzige das mir noch wirklich Spass macht.

      Was mir hilft:
      - Teure, gute und speziell leckere Süssigkeiten kaufen und die dann geniessen. evt. "ritualmässig"? achtsamkeitstrainig draus basteln!
      - Belohnungssystem einführen (Ich darf, aber nur wenn ich ... erledigt habe eine vorher bestimmte Menge)
      - Gewohnheitssystem verändern (Auf andere Art, um das vielleicht vorhandene Teilproblem der Gewohnheit zu entschärfen)
      - Alternativen testen (Äpfel essen statt Schokolade)
      - Allgemein den Zustand verbessern. Ich weiss, wenn es mir im Allgemeinen besser geht, werden auch die Symptome besser. Von einem stabileren Standpunkt aus kann ich auch besser den Umgang damit erlernen. -> Nicht allzugrosses Augenmerk darauf legen, ja nicht reinsteigern.
      Also auch Ablenkung, Dinge tun die mir gut tun... Entscheidung für den neuen Weg!

      Vielleciht nützt dir ja was, lg
      das nüsschen
      (etwas im stress, drum so knapp geschrieben ^^)
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