Hey,

das klingt ziemlich blöd aber ich kann deinen Eindruck komplett nachvollziehen. Die Situation hatte ich sowohl in Bezug auf die theoretische Prüfung für den Führerschein aber auch zwei mal im Studium mit dem berühmten letzten dritten Versuch.

Hast du mit deinem Fahrlehrer/deiner Fahrlehrerin mal darüber gesprochen? Bzw. kannst du das bei der Person ansprechen?
Mein Fahrlehrer war damals jetzt nicht so die Person, mit der ich viel darüber sprechen wollte aber im Vergleich dazu konnte ich bei den Uniprüfungen mit einem meiner Profs darüber sprechen, obwohl seine Klausur auch betroffen war. Darauf hin habe ich zusätzliche Übungsaufgaben bekommen, die den Fokus auf den Problemen hatten.
Ich meine vielleicht gibt es ja "Themenbereiche" in der Fahrprüfung, die vielleicht nochmal einfach geübt werden sollten - auch wenn sie eigentlich sitzen.
Beispiel: Ich hatte Probleme in verkehrsberuhigten Bereichen. Insbesondere, wenn ich mich selber stresste. -> die letzten Stunden vor der Prüfung waren dann sehr viele Wohngebiete dran. Auch im Prüfungsgebiet.

Haben sich in den Fahrprüfungen die Lehrperson mit der Prüfungsperson unterhalten?
Bei mir haben die beiden sich schon länger gekannt und mein Fahrlehrer fing dann an den Prüfer über den letzten Urlaub auszufragen und hat mir nebenbei immer bissle mit den Händen signalisiert, wenn es auf eine kniffligere Situation zuging (hatte unerwartet eine durch die Polizei geregelte Kreuzung).

Im Vergleich zu anderen Prüfungen ist es natürlich schwer etwas mit den Händen oder Füßen zu machen. Musik ist in einer Fahrprüfung leider auch nicht möglich. Ich weiß jetzt natürlich nicht was deine Skills sind. Ich selber weiß bei mir beispielsweise dass Atemübungen und Entspannung nichts bringt. Bei mir funktionieren aber Bonbons oder Kaugummi ganz gut. Das hatte ich dann bei meiner Fahrprüfung für bis zu 7,5t Fahrzeugen gemacht.
Im Normalfall mache ich dann spätestens den Tag vorher nichts mehr was mit der Prüfung zu tun hat. Kümmere mich darum, dass es vielleicht etwas zu Essen gibt, was es länger nicht mehr gab. Mache Handarbeit oder schaue auch einfach einen gemütlichen Film. Gehe entsprechend früh ins Bett - insbesondere wenn die Prüfungen eher morgens/vormittags sind. Im Kopf versuche ich dieses Thema zumindest soweit zu vermeiden, bis ich sozusagen aus der Situation auch nicht mehr rauskomme.
So könntest du auch vorgehen.

Wenn du dann in der Prüfungssituation bist und merkst, dass deine Gedanken wieder anfangen zu laufen und der Stress an die Tür klopft - was auch normal ist, weil es keine alltägliche Situation ist - vielleicht hilft es dir zu sagen, dass du zurecht diese Prüfung antrittst? Ich meine man wird dir mal gesagt haben "hey du bist bereit, dass du diese Prüfung ablegen kannst. Wann wollen wir es wagen?". Worauf ich hinaus will....Lehrpersonen haben täglich mehrere Menschen in der Fahrausbildung, wenn die denken, dass man soweit ist, dann sollte man sich das auch sagen dürfen "hey XY hat gesagt, ich bin soweit. Die letzten Fahrstunden liefen gut. Ich weiß was zuletzt doof war..." - also versuchen sich die Situation schön zu reden.

Wie stehst du zu Glücksbringern? Glaubst du an sowas? Bzw. gibt es irgendwas kleines, was dich in solchen Situationen begleitet?
Ich habe beispielsweise eine kleine Plüschfledermaus namens Louis, die ich bei Prüfungen im Rucksack oder in der Jackentasche hatte. Jetzt fährt diese Fledermaus mit mir Auto. Wieso kann ich dir aber auch nicht erklären. Es fühlt sich jedenfalls gut an zu wissen, dass meine Fledermaus dabei ist.

Hoffentlich konnte ich dir neue Ansätze bringen und ich drücke dir für die kommende Prüfung die Daumen!

LG