Was für ein Tag *trigger

      Was für ein Tag *trigger

      Der Tag heute... Achtung trigger...
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      Derzeit eh schwer am kämpfen weil ne OP ansteht mit allerhöchstem Triggerpotential. Gut versucht vorzusorgen, was geht weil im Betrieb beschäftigt.
      Ne Narkoseärztin angesprochen warum das so viel Angst macht im Vorfeld - eigentlich konnte ich bisher immer sagen, ne, das Setting sollte kein Problem sein.
      Ist diesmal anders. Sie versteht das um passt auf - was schon sehr beruhigt. Dann noch ne sehr liebe Anästhesieschwester gestern besucht und auch sie
      versteht die Problematik - hat zwar erst ab 11 Uhr Dienst, kommt aber vorher um in der Einleitung zu schützen und ist dann anschließend im Aufwachraum
      zum Aufpassen - wäre halt problematisch wenn ein sechs oder sieben Jahre alter Junge hysterisch wird weil im Erleben gerade wieder verg*****igt... .
      Das hat sehr beruhigt und die Nacht war okay, und sogar bisschen geschlafen. Nichts deutete auf ein größeres Problem hin heute, die Angst vor dem
      klassischen Silvesterabendabsturz noch weit weg, bis zum Abend ist es ja noch lang hin... . Ziemlich früh raus aus dem Haus, besagter Kollegin noch was vorbei bringen.
      Ein Dankeschön. Das war im Rückblick die erste Unregelmäßigkeit. Rennradtouren werden von M. eigentlich immer mit fester Strecke geplant und dann auch so abgespult,
      zwischen 40 und 140 Kilometer, je nach dem. Das heute war schon mal anders, weil nicht auf fester Strecke unterwegs durch den Abstecher zur Kollegin.
      Nach etwa 2okm wurds dann komisch. Hatte mich eigentlich entspannt zurück gelehnt und die Dinge laufen lassen. War unaufmerksam.
      M. war friedlich, fuhr ein ruhiges Tempo, ich musste keine Sorge um den Körper haben. Dann aber stieg von irgendwo tief innen so eine Dunkelheit,
      eine Übelkeit, eine Angst auf. Und ich merkte, M. fährt wie eine Marionette, wie in Hypnose. Und da kam ich schon nicht mehr vorbei nach vorne.
      Wie eine unheilvolle Anziehungskraft, wie ein schwarzes Loch, zog etwas in eine mir unbekannte Richtung, Kilometer um Kilometer... .
      Und dann sah ich wo wir hinfahren. Schock. Angst. Absoluter Terror drinnen. Alle Helfer total blockiert. Extrem selten dass wir so hilflos sind.
      Zuerst an einer Polizeiwache vorbei. In der wurden wir als Jugendlicher/Heimkind einmal über Nacht festgehalten, anders kann man das nicht nennen,
      und die haben versucht uns dazu zu bringen andere Heimkinder zu nennen die "verfügbar" sind, sie "zuzuführen".
      Die hatten Verbindung zu dem katholischen Kinderheim und auch zu der Klosterschule die dem selben Orden unterstand wie das Heim.
      Und es ging weiter, als nächstes an dem Kinderheim vorbei, ohne irgendwie die Chance zu haben das zu verhindern.
      Am Haus von dem damaligen Direktor vorbei. Am Haus vorbei wo im Souterrain eine Physiotherapiepraxis war in der Heimkinder... aaaah, f***.
      Egal, das ist wichtig!
      Und es war immer noch nicht genug, ging dann raus aus der Stadt zu der Klosterschule, an den alten Klassenräumen vorbei.
      Danach (nur kurzer, glaube ich) kompletter Blackout und neben dem Radweg "wach" geworden, vollgekotzt und mit höllischen Schmerzen im linken Arm (Sturz?).
      Bin dann im Schleichgang nach Hause mehr gekrochen als gefahren (waren noch über 30km zu fahren...) und je näher ich hier her kam desto größer
      wurde die Angst dass es hier, alleine, genauso weiter geht. Bisher die Kontrolle behalten, sogar gerade mal ein Frühstück gemacht.
      Aber ich weiß nicht was der Abend noch bringt, denn die Gedanken kreisen eigentlich nur um alte "Freunde" der Firma Wilkinson.
      Aber ich will das nicht. Also hier sein, schreiben, Wut zulassen.
      Das war heute, was Aussetzer betrifft, für meine Verhältnisse schon eins der oberen Regale.
      Ist selten so ausgeprägt, das war früher ganz anders, aber heute? Und ich hab keinen Schimmer warum das ausgerechnet jetzt so kam.
      Ist für den Moment aber auch egal, ich will nur den Abend und die Nacht heil rum bekommen.
      Von den Kindern, dem sicheren Ort, spüre ich grade mal gar nichts. Und versuche darauf zu vertrauen, dass das jetzt gerade das richtige ist und sich,
      ausserhalb meiner Reichweite, gekümmert wird. Und mir reicht meine Aufgabe für heute Nacht ehrlicherweise grad völlig.
      Geschüttelt, nicht gerührt ^^,
      ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
      Hey LiquidPeace,

      es ist ja schon mal sehr positiv, dass Du/Ihr ein gutes Gespräch mit der Narkoseärztin und der Anästhesieschwester führen konntet und auf Verständnis gestoßen seid. Das stimmt ja hoffnungsvoll, ich hoffe dass sie Euch bei der anstehenden OP gut begleiten können.

      Wegen der Dissoziation- das tut mir sehr leid, dass Ihr diese Erfahrung machen musstet.

      Besteht evtl ein Zusammenhang zwischen der anstehenden OP und dieser Dissoziation? Also im Sinne von, dass die anstehende zu erwartende Belastung sozusagen jetzt schon ihre sprichwörtlichen Schatten im voraus wirft?
      Habt Ihr schon einen Termin für die OP?
      Ich habe von dem Thema Dissoziation/DIS leider nicht wirklich Ahnung, aber wollte Euren Beitrag nicht einfach so ohne Reaktion stehen lassen.

      Alles Liebe
      Kasmo
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Hey Kasmo, super lieb und großes Dankeschön.
      Ob das zusammen hängt? Ich weiß es wirklich nicht grad ist alles sehr sehr durcheinander
      und viel wild innen und aussen.
      Bin (pssst...) stolz dass die bisherige Vorbereitung wirklich bestmöglich erledigt wird.
      Die Angst wird von Tag zu Tag größer, aber darauf kann ich mich einstellen und versuchen
      bestmöglich für die Kleinen und insbesondere Robin zu sorgen.
      Der Termin ist am 16. 1. und dann ein, zwei Tage stationär.
      Geht nicht anders weil zu Hause allein und eine eventuelle Nachblutung nicht sicher
      aufgefangen werden könnte.
      Aber warum zog es uns zu all den verfluchten alten Plätzen?
      Ausgerechnet jetzt?
      Morgen ist endlich meine ambulante Thera wieder da, tut sich hoffentlich mal etwas
      bezüglich E-Brief von der Klinik und Aussage was mit Krisenintervention ist...
      Das würde viel Unsicherheit wegnehmen.
      Die Kinder, insbesondere Robin, nehme ich wieder sehr stark wahr.
      Letzte Nacht war er wieder extrem aufgeregt, hat geweint und geschrieen als wir
      im Bett waren, das Licht aus und auf die Seite gedreht... aber jemand, Damian, hat
      sich nach Kräften bemüht zu helfen und das hat mich sehr berührt.
      Weiter lernen, weiter arbeiten, weiter immer versuchen besser zu werden und zu handeln...
      Was sonst soll ich auch tun?
      Lieben Dank für deine Rückmeldung,
      ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
      Guten Morgen liebe Kasmo,

      ui da warst du aber früh auf ^^ (oder noch?)...
      Sollte um 6:30 Uhr zum EInchecken vor OP vor Ort sein und zwei Stunden vorher zu Hause
      einen Einlauf machen ^^ deshalb hat der Wecker um 4 Uhr geklingelt...
      War früh dran, die vorab informierten Kollegen waren da, war in dem Vorraum zur OP
      total entspannt was sich auf dem Monitor in Blutdruck Puls etc auch sehr schön abgebildet hat.
      Die beiden waren total lieb, und dann gingen ganz sanft die Lichter aus...
      Das nächste war dann im Aufwachraum zwei sehr geschockte Kolleginnen mit Tränen in den Augen
      die immer wieder fragten "wie heißt du" und "wie alt bist du" und "hey bist du wieder da"...
      Und ein paar wenigen Fetzen von Erinnerung und ein unfassbar panisches Kind das verschwindet...
      Die Anästhesieschwester hat nur stumm den Kopf geschüttelt auf die Frage was denn los gewesen sei.
      Die Narkoseärztin kam nachmittags noch mal zu mir aufs Zimmer um zu gucken wie es geht und hat
      ein bisschen rausgerückt.
      Wohl ziemlich pansich getobt beim Aufwachen, und ich war einfach nicht rechtzeitig vor dem Kind wach.
      Robin, soweit kann ich es aus Angaben rekonstruieren. Wenn die Antworten auf was ist los und wie alt
      bist du "11" sind und "ist der Toni weg" ist die Sache eindeutig...
      Im Ergebnis, soweit hat sie es mir erzählt, mehrfach nachsediert und schlussendlich fixiert weil nicht
      zugänglich und nicht zu halten in seiner Angst.
      Die Ärztin hat geweint weil sie das obwohl sie es rein vom Kopf her wusste dass sie es beim auwachen
      eventuell mit einem verängstigten Kind zu tun haben könnte damit dann nicht gerechnet hat :/
      Und ich hatte bei Narkosen noch nie Probleme aber es musste auch noch nie eine Wunde am After genäht
      werden - das muss ich eh noch versuchen zu verstehen wo die her kommt und warum die nicht heilen konnte
      denn ich leb alleine und es gibt meines Wissens nach nach aussen keine Täterkontakte mehr ^^.
      Und nur deshalb hab ich vor der OP das Thema Dis überhaupt angesprochen. Die anderen OPs hatten einfach
      aufgrund von Vertrauen zu den Kollegen und harmloser Lokalisation kein Triggerpotential.
      Bin jetzt wieder zu Hause, das Innen ist auf eine gespenstische Art ruhig, ich kratze die Erinnerugnsfetzen
      zusammen und versuche bereit zu sein um zu helfen wenn Robin wieder auftaucht damit ich dann nicht ins
      Vermeiden geh sondern ins Versorgen :)
      Liebe Grüße,
      Ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
      Bisher war ich stummer mitleser, aber jetzt möchte ich doch was schreiben:
      Es ist nun doch schon ein paar Tage her...
      Ich hoffe, dir/euch geht es einigermaßen okay und die Genesung verläuft gut!
      Und ich finde, du kannst stolz auf euch sein, dass ihr es gemeistert habt!
      Sometimes the people around you
      won’t understand your journey.
      They don’t need to, it’s not for them.
      (Joubert Botha)
      Huhu...danke fürs mitfiebern, und bevor ich jetzt gleich nach sehr sehr turbulenten Tagen ins Bett kippe und hoffentlich schlafen kann möchte ich noch ein Update hier hinterlassen.
      Heute mittag bin ich ganz gemütlich die 5 Kilometer vom Krankenhaus nach Hause gelaufen...nachdem ich von der Intensivstation entlassen wurde
      Und das kam so...
      Kurz nach meinem Post von Donnerstag war ich noch mal bei der Narkoseärztin, weil ich einen solchen Kloß im Hals hatte, wissen wollte was genau passiert ist.
      Sie war so nett es mir zu erzählen, und es war einigermaßen erschütternd.
      Es hat über eine halbe Stunde gedauert bis wir aus dem OP Saal in den Aufwachraum gebracht werden konnten.
      Völlig aufgelöstes Kind das immer wieder Panik hatte dass "er" wieder da ist, dass der Toni wieder kommt.
      So tiefe Sedierung erforderlich dass zwischenzeitlich Maskenbeatmung nötig war.
      Für mich sehr aufschlussreich: das Läppchen mit Tonkaöl unter der Sauerstoffmaske wirkte auch im völlig benebelten Zustand beruhigend.
      Im Anschluss an das Gespräch wurde mir auch klar, ich hab das etwas verwechselt:
      die relative Schmerzfreiheitnach der OP war etwas trügerisch - ich hab Schmerzfreiheit mit Fühllosigkeit verwechselt!
      Das postoperative Schmerzkonzept sieht erheblich stärkere Medikamente vor, ich hab nicht mal die leichten genommen.
      Dass das ein "Fehler in der Matrix" war ist mir dann klar geworden als die Schmerzen schlagartig und heftig einsetzten,
      begleitet von Luftnot und einer Panikattacke. Raus, laufen, lange draussen rumgelaufen.
      Und es nicht mehr zum halten gebracht, es wurde immer schlimmer, Bedarfsmedikation schließlich Sonntags schon tagsüber genommen, abends endlich
      mal wieder was warmes zu essen gemacht, ganz naiv einen Wein dazu aufgemacht, in der Kombination mit den Tabletten
      die Kontrolle verloren, mehr essen als gut, mehr Wein als gut, mehr Tabletten als gut, und dann, für wenige Minuten nur, die letzte Kontrolle verloren...
      Als ich dann gesehen hab was ich da angerichtet hab war mir auch sofort klar, das kann ich nicht mehr zu Hause versorgen.
      Mein benebeltes und stroboskopartig dissoziierendes Hirn hat sich dann so lustige Fragen gestellt wie:
      Taxi? Hm, ne, so nimmt mich keiner mit, ich versau dem ja die ganze Karre... .
      Bus? Hm, Fahrplan checken, ne, der nächste fährt erst in 45 Minuten. Selber fahren? Neee... ich kann ja grad kaum laufen.
      Also den Rettungswagen angerufen, (eine Premiere, hab ich noch nie ^^)und ab da hatte ich irgendwie eine Glückssträhne...
      Die Fahrer waren total ruhig, kein grobes oder lautes Wort, notdürftiger Verband, zum Auto, durfte sitzen, und ab in Krankenhaus.
      Das Haus in dem ich seit über 15 Jahre auf der Intensivstation arbeite... ^^
      In der Ambulanz eine super nette Ärztin, noch nicht so lange im Haus und die sich erinnerte dass ich als alter Hase ihr auf der Intensiv
      immer sehr gute Unterstützung war. Eine Kollegin von der Pflege die bei der Wundversorgung assistiert hat und ebenfalls total lieb und
      ruhig mit der Situation umgegangen ist. Ein Kollege von der Intensivstation der runter in die Ambulanz kam um zu helfen - und ausgerechnet
      der Lebensgefährte der Anästhesieschwester die ich im Vorfeld der OP in mein "Rescue-Team" geholt hatte und der deshalb wusste was
      los ist wenn "ich" plötzlich panisch versuche zur Tür zu kommen weil der Kleine wieder da ist und verzweifelt schreit er will das nicht und der Toni soll weggehen...
      und der sehr sehr sanft beruhigt hat.
      Eine Kollegin die mit beginn ihres Nachtdienstes runter in die Ambulanz kam um ihn auszulösen und bei mir zu bleiben - eine Kollegin die ich seit 2008
      schätze und die weiß warum ich in der Zeit seit wir uns kennen vier mal in einer Klinik war... .
      Der Kollege ist dann hoch gegangen, hat ein Einzelzimmer frei gemacht, Tee gekocht... er wusste aus dem "Vorgespräch" vor der OP was Robin beruhigt
      und hat das Zimmer entsprechend mit Nachtlicht und Tee vorbereitet. Nach anderthalb Stunden in der Ambulanz dann hoch aufs Zimmer,
      zwar völlig durch, aber in Sicherheit, kaum eine Stunde geschlafen, aber an einem sicheren Ort.
      Am nächsten Tag ein erstes Gespräch mit dem Psychiater, der mich aber nicht gehen lassen wollte - nicht sicher distanziert ^^.
      Wir haben uns darauf geeinigt dass ich noch einen Tag bleibe und dann noch ein Gespräch folgt, ob ich nach Hause kann oder weiter muss
      in die Psychiatrie. Und wie recht er hatte, denn nach dem Gespräch erst habe ich gemerkt wie kaputt ich bin - also seelisch.
      Und ab da hab ich quasi nur noch geschlafen, bis heute morgen. Das zweite Gespräch war dann auch nicht so ganz trivial,
      einfach so sagen nene mir gehts gut, ich geh nach Hause? Neee... .
      Aber schließlich hab ich ehrlich von meiner Angst vor zu Hause erzählt, sind wir alle Skills und Ressourcen durchgegangen,
      hab ich einen Plan entworfen... und bin dann nach Hause marschiert, um den sacken zu lassen.
      Und so sieht das jetzt aus: eine Tasche mit den wichtigsten Sachen steht gepackt an der Tür.
      Neben dem Telefon liegt ein Schreiben von meiner ambulanten Therapeutin mit Adresse und Telefonnummer der zuständigen Psychiatrie.
      Das hatten wir ja für die Feiertage schon mal fertig gemacht inklusive Kurzanamnese, die meine Therapeutin geschrieben hat.
      Das hab ich jetzt noch mal ausgedruckt und bereit gelegt.
      Termine für die Woche rigoros zusammengestrichen, morgen Reha Nachsorgegruppe (Psyrena), Donnerstag Einzelstunde, Freitag bei
      einer Freundin übernachten, Sonntag ebenfalls fest verabredet. Pro Tag maximal ein Termin. Auf Selbstfürsorge achten. Frühzeitig Hilfe holen.
      Na dann, gehen wir´s an ...
      Viele Grüße,
      Ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
      Ein einfaches Nein hätte es auch getan oder: wie unterbiete ich eine nicht vorhandene Erwartung noch mal ganz locker...?

      Was ist passiert?

      Nach dem schlechten Zustand nach der Reha hab ich in einer Klinik um Krisenintervention gebeten in der ich schon zwei mal war und sehr gute Erfahrung gemacht hatte.
      Hab da angerufen und gefragt was nötig ist. Geschildert wann ich das letzte mal dort war und das gerade Reha war und was los ist.
      Okay, man würde einen Fragebogen zuschicken und ich solle eine eigene Stellungnahme dazu abgeben. Durch die Feiertage kam der Brief dann kurz nach Weihnachten an
      (per Mail schicken konnte man den Fragebogen aus irgendwelchen Gründen nicht) und am 28.12. ist alles zurück gegangen. Meine sehr gut vernetzte Thera hat ab und an nachgefragt,
      aber mehr als "wir werden dass in der KW1 im Leitungsteam besprechen" konnte sie auch nicht herausfinden.
      Schlussendlich hat es dann bis zum 19.1. gedauert, um mir eine Antwort zuzuschicken, die heute im Briefkasten war.
      Und hatte ich mich schon für eine Absage gewappnet, hätte ich doch nicht mit dem gerechnet, was dann in dem Brief steht... aber der Reihe nach:

      Mindestabstand zum letzten Klinikaufenthalt 6 Monate...

      das hätte man ja gleich sagen können denn dass ich erst Anfang Dezember aus der Reha heim gekommen bin hab ich im ersten Gespräch am Telefon gesagt!

      Mindestabstand zum letzten SVV 6 Monate...

      klingt für mich nach: kommen sie wieder wenn ihre Skill funktionieren ^^

      Aufnahme erst nach Abschluss des Rentenverfahrens...

      ich denke: Sie wissen schon dass so ein Verfahren auch schon mal anderthalb Jahre dauert?

      Mindestens 3 Monate kein Tavor mehr...

      ich denke: ähm... siehe oben... kommen Sie wieder wenn ihre Skills funktionieren UND sie keine Bedarfsmedikation mehr brauchen ^^

      Ich weiß jetzt nicht so recht was ich damit anfangen soll.

      Einerseits hatte mich meine Thera "vorgewarnt" dass das mir von früher bekannte Konzept der Krisenintervention so nicht mehr besteht, das letzte mal zur Intervalltherapie ist ja auch schon lange her dort.
      Andererseits... es gab so viele Gelegenheiten für die Klinik mir oder meiner Thera frühzeitig zu signalisieren dass man dort kein Therapieangebot für die jetzige Situation machen kann
      dass es einfach weh tut dass ich so viel Zeit verloren habe, in der ich mich anderweitig um Hilfe hätte bemühen können

      ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
      Hey,

      oh man, das ist ja einfach unterirdisch.... :(
      Tut mir sehr leid, dass Du/Ihr so eine Antwort bekommen habt.

      Konnten die Verantwortlichen Dir/Euch sagen, warum sie das nicht schon früher hätten mitteilen können?

      Und diese Bedingungen "Mindestabstand SVV 6 Monate" bzw "Mindestabstand Tavor 3 Monate" finde ich ja auch... ähm, schräg.

      Also sinngemäß "Kommen Sie wieder, wenn Sie sich tiptop fühlen" okay, aber dann brauch ich ja auch keine Klinik mehr?
      Ich weiß nicht, ob das aus fachlicher Sicht irgendwie Sinn ergibt, aber ich verstehe das auch nicht so ganz.

      Liegt es daran, dass die kein Konzept zur Krisenintervention mehr haben? (aber wieso nicht? Man kann doch von Traumapatienten nicht erwarten, dass sie grundsätzlich so stabil sind, dass sie das gar nicht brauchen.)

      (Muss dazu sagen, dass ich vom Thema Traumata wenig Ahnung habe.)

      Und was hat es damit auf sich, dass das Rentenverfahren abgeschlossen sein muss? ?( Wo ist denn da der Zusammenhang zu einem Klinikaufenthalt?

      Hmmm, nunja - wie geht es denn jetzt weiter?
      Habt Ihr evtl einen Plan B?
      Hoffe Eure Therapeutin kann Euch helfen.


      Alles Liebe
      Kasmo
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      ... und die lustigen Sachen gehen weiter...
      sorry dass es so lange gedauert hat hier zu schreiben, zu allem sonstigen lieg ich seit zweienhalb Wochen mit Covid #4 flach...
      Hatte ich erzählt dass meine langjährige Thera den Kassensitz abgibt und ich zu jemand neues wechseln wollte nach der Reha?
      Die kenn ich seit knapp drei Jahren aus der Reha-Nachsorgegruppe, sie hat also drei ausführliche Klinikberichte aus den letzten
      vier Jahren, die Erfahrung von ca 30 gemeinsamen Gruppensitzungen und ein paar Einzeln, und der Deal war:
      die "alte" Thera macht bis zur Reha, danach seh ich die "nur" noch zum verabschieden.
      Die neue übernimmt nach der Reha, bekommt von der Kollegin eine ausführliche "Übergabe", wir machen ein paar Stunden um
      das System besser vorzustellen und dann gehts bei ihr weiter, parallel dazu eben auch wieder Reha-Nachsorge, dass aber bei
      einer Kollegin von ihr, um das nicht zu vermischen.
      Und dann klingelt vor ein paar Tagen das Telefon und sie teilt mir mit sie hätte in der Supervision festgestellt dass sie mit mir
      und meinen Themen überfordert ist und die Anschlusstherapie nicht übernehmen kann. Und ach ja, die Kollegin die die Gruppe
      macht ist auch überfordert, da können sie auch nicht mehr hin...^^
      Ist ja völlig logisch, wenns einem schlecht geht und es mal eskaliert, dann muss man sich verpissen und die zugesagte Hilfe
      zurückziehen.
      Was hat sie denn erwartet? Einen Sonnenschein-alles gut-das krieg ich hin-Patienten? Sie hätte wissen können, wissen MÜSSEN!
      auf was sie sich einlässt.
      Meine "alte" Thera ist entsetzt. Und sagt ich kann zu ihr kommen so oft und so lange es nötig ist. Wow!
      Einer der mich nicht hängen lässt.
      Alle anderen? Unfassbar.
      Und auch die andere in Frage kommende Klinik hat schon abgewunken - es scheint als würden die psychosomatischen Kliniken
      alle nur noch Therapie bei hoher Stabilität anbieten. Alle anderen müssen im Akutfall in die Psychiatrie ^^
      Mir gehen die Ideen aus.
      Langzeitthera: abgesprungen
      Krisenintervention I: abgelehnt
      Krisenintervention II: abgelehnt
      Gruppe: gestrichen
      was denn noch?
      Man könnte zum Verschwörungstheoretiker werden.
      Alternativen die ich gerade versuche zu prüfen: BeWo und APP, sprich ambulant betreutes Wohnen und ambulant psychiatrische Pflege.
      Kein Problem, meine Ressourcen sind unendlich groß... nicht!

      Grüßles,

      Ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
      Hey,

      oh man :( das tut mir sehr leid, dass die neue Thera jetzt einen Rückzieher gemacht hat.

      Zum Glück kannst Du/Ihr noch zu der bisherigen gehen, das ist ja schonmal gut.
      Aber echt krass, dass es so schwer ist, adäquate Hilfe zu bekommen.

      Zu den Alternativen, die Du erwähnt hast: ich hoffe sehr, dass es gelingt und Euch so gut wie möglich hilft. Kann Euch die Thera dabei unterstützen, da dran zu kommen?

      Alles Liebe,
      Kasmo
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Jedesmal wenn ich von der deutschen Psychiatrie lese muss ich lachen. Ärzte die Cannabis verteufeln aber Tavor wie Smarties raushauen, Therapeuten die ihre Patienten ghosten, Stationen die so unterfinanziert sind daß sie die Nachtruhe nicht garantieren können, Aufnahme ausschliesslich für Schönwetterpatienten.
      Hallöchen.... ohje schon wieder so viel Zeit vergangen...
      Der Spaß erreichte noch ungeahnte Höhen ^^
      Ich bin grad zu kaputt für ein ausführliches Update, aber:
      - es gab ein Intermezzo in der Psychiatrie
      - die Kommunikation dort ist eine Katastrophe
      - die Pflege dort ist gold wert! Wirklcuh tolle Menshcen :)
      - der Oberarzt war ein ...
      - das Patientenklientel eine Katastrophe für traumatisierte Menschen
      - ich hab mich gegen ärztlichen Rat entlassen und Anzeige erstattet
      wegen sexueller Belästigung durch eine Patientin O.O
      - ich hab - HEUREKA! - ab Dienstag einen Kriseninterventionsplatz in der Psychosomatik.
      Depressionsstation, aber mir gerade sowas von egal!
      Demnächst mehr!

      Ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
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