jeanny

      die nacht zog sie in ihren bann
      die dunkelheit beherrschte ihre welt
      sie lebt in der ewigen finsternis
      versteckt sich vor dem licht
      weicht der sonne aus
      sie will sicherheit
      sie will freiheit
      doch schliesst sie sich selbst ein
      in einem käfig
      der keine türen hat
      die stäbe aus hartem stahl
      die wände aus undurchdringbarem glas
      sie wollte fröhlich sein
      sie wollte vergessen
      doch erinnerungen jagen sie
      rauben ihr den schlaf
      saugen ihr die kraft aus dem körper
      sie will schrein
      sie will erzählen
      doch nur die stille hört ihr zu
      der tag wich der nacht
      die hoffnungslosigkeit hat sie umgebracht
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      siehst du wie ich lache
      siehst du wie ich versuche glücklich zu sein
      fröhlich zu wirken
      siehst du wie ich mich für euch bemühe
      nein du siehst es nicht
      du weisst nicht wieviel kraft mich das alles kostet
      du weisst nicht dass ich jeden tag erneut einen erbitterten kampf mit mir selbst austrage
      du weisst nichts von meinem schmerz
      meine inneren qualen die ich immer wieder durch steh bleiben für dich verborgen
      auf ewigkeit?
      oder bricht das schweigen
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      kälte
      alles im haus
      ist von frost erstarrt
      eisiges schweigen
      das kind
      wurde gefangen vom unausweichlichen nichts
      der leere
      die niemand zu durchdringen vermag
      der stille
      die niemand spürt
      dem lärm
      den niemand hört
      das kind
      wich dem leben
      ließ die hilflosigkeit siegen
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      hörst du ihr t*tes lachen
      sie sieht in ein scherbenmeer
      ihr leben erscheint ihr trüb trist und leer
      sie sieht in ihre scherbenwelt
      blickt in ihr zerbrochenes spiegelbild
      denkt an die auswegslosigkeit ihres seins
      weill frei sein
      will unbeschwert sein
      nur einmal
      nur ganz kurz
      spüren fühlen merken
      die jahre verstreichen
      sie wird stiller
      merkt wie eng die welt ist unter all den zwängen
      sieht wie sinnlos die zeit verstreicht
      sie schweigt
      ihre gednken gefühle
      brennen sich tief in ihre seele hienein
      träume weichen der realität
      nur einer bleibt
      sie will frei sein
      hast du gemerkt wie sie sich veränderte?
      hast due ienmal nachgefragt?
      jetzt weint iht
      weil alles so plötzlich geschah
      doch ihr wunsch war schon lange da
      sie gebar ihn stumm in der verlassenen finsternis
      sie wollte frei sein
      un flog einsam ihrem wunsch entgegen
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      was würde ich geben
      um glücklich zu sein
      was würde ich geben
      um einmal alles bunt zu sehn
      was würde ich geben
      um einfach mal froh durch die welt zu gehn
      was würde ich geben
      um nur einmal ehrlich lachen zu können
      was würde ich geben
      um nicht mehr dauernd theater zu spielen
      was würde ich geben
      um einfach zu mir stehen zu können
      was würde ich geben
      um einmal die welt so zu sehen wie ihr sie seht
      ihr die mich nicht versteht
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      so werd jetz mal anfangen die gedichte von meinem klinikaufenthalt abzutippen......



      die welt dreht
      bebt
      das kind schreit
      tobt
      will raus
      doch der wunsch wird im keim erstickt
      das kind erdrückt von der last
      niemand nimmt es wahr
      die welt dreht wieter
      für das kind bleibt die zeit stehn
      es tappst weiter im dunkeln herum
      sucht das licht
      es schreit laut
      gegen taube ohren an
      es rennt gegen stählerne mauern des schweigens
      es sucht wärme
      findet nur schutzlosigkeit
      die seele wird von sehnsucht zerfressen
      einstige träume erfrieren in dieser starren kälte
      die zeit läuft
      gedabken kreisen
      das kind blickt ein letztes mal zurück
      verabschiedet sich
      stumm winkend
      von der welt
      von der es sich schon so lange davor entfremdet hat
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      glaubst du an wunder?
      denkst du an das licht?
      glaubst du an das ewige glück?
      denkst du oft an fröhlichkeit?
      glaubst du an erlösung?
      nein
      denn wie oft hast du das gegenteil gespürt
      glaubst du dass du ehrlich lachen kannst?
      warum glaubst du nicht daran?
      weil du nur noch der welt zuliebe lebst
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      auf rosa wolken schwebend
      blickt sie stumm in die erstarrte welt
      menschen kommen und gehen
      personen reden
      sie schweigt still vor sich hin
      lächelt hohl in die welt
      sie antwortet nicht
      lacht nur
      sie erträgt alles still
      bekommt nichts mit
      von dem was sich realität nennt
      schwebt nur oben auf ihren rosa wolken herum
      oben ganz weit weg vom hier und jetzt
      und doch weilt sie unter uns
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      sie ist weg
      ganz weit weg vom hier und jetzt
      träumt in einer ganz anderen dimension
      sie ist weggedriftet
      bis sie gar nicht mehr bestand
      nur noch inhaltslose leere
      kein vor
      kein zurück
      nur der ewige wunsch vom glück
      sehnsucht plagte die müde seele
      keine antwort
      auf die immer wiederkehrenden fragen
      die schutzlose finsternis raubte dem tag das licht
      die hilflosigkeit fraß die seele auf
      kein weg hinaus
      das herz erfror in der eisigen nacht
      die hülle folgte dem schatten ins grab
      es wurde nie wieder tag
      die hoffnungslosigkeit bettete sie ein
      die ewige nacht
      hat sie umgebracht
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      sie schaut stumm
      in dem leeren raum herum
      sie lacht hohl auf
      spricht endlos lange texte
      worte strömen aus ihrem inneren
      aber nicht hinaus
      sie singt stille lieder
      leis' in sich hinein
      wo bleibt der sinn
      wo bleibt die freude
      nur leere
      füllt jede ihrer handlungen
      hinterlässt einen merkwürdigen nachgeschmack
      die stimme verhallt
      wie die schritte im gang
      das lied ertönt das sie zuletzt sang
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      strahlende augen
      weinendes lächeln
      sprühende fröhlichkeit
      trostlose einöde
      tausend ideen
      ewige leere
      optimistisch
      von hoffnungslosigkeit geplagt
      unter tausend menschen
      von allen allein gelassen
      freude ausstrahlend
      nur das schwarze loch innen drin regiert
      glück
      von dämonen ewig gefangen

      die welt spielt mit der zarten zerbrechlichen seele
      nur ein lachen raunt durch die menge
      sie verschliessen immer noch die augen
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      der abend schloß sie ein
      riegelte die türen zu ihrem reich von außen ab
      damit sie nicht ausbrechen kann
      die nacht legt ihr goldene ketten an
      die jeden ihrer bleiern schweren schritte überwacht
      die ruhe versiegelte ihr den mund
      damit die stille nicht untergeht
      die finsternis nahm ihr das sonnenlicht
      verdunkelte ihr die sicht
      damit es nie wieder tag wurde
      die dunkelheit das zepter ergreifen konnte
      nun ist es vollbracht
      es ist ewig nacht
      sie wurde von der trostlosigkeit erstickt
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      sie schminkt sich ab
      schwarze tränen
      rinnen in strömen
      ihre weißen wangen hinab
      hohl und ausdruckslos
      schaut sie
      die frau im spiegel an
      die fröhlichkeit schwand mit der farbe im gesicht
      müdigkeit zeichnete sie
      ihr teint war nun fahl
      trübe augen starren aus den den schwarzen höhlen hervor
      jegliche schönheit
      wich der trostlosigkeit
      die schon ewig ihr leben bestimmt
      sie will euch nicht erschrecken
      will alles verdecken
      will für euch die sein die ihr seht
      nicht so wie es ihr wirklich geht
      ser schein trügt
      ihr merkt nicht
      wie sie euch täglich belügt
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      es ist still
      ihr zimmer ist leer
      kein laut dringt von dort
      an eure ohren
      sie ist fort
      gegangen an einen fernen ort
      ihr traum wurde dort geboren
      ihr wundert euch
      es war doch alles in bester ordnung
      wie konnte das passieren
      hättet ihr hingesehn
      wärt ihr nicht überrascht
      ihre seele
      hat sie schon lange davor umgebracht
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.

      schattenschwester
      sieh mich nicht mit deinen t*ten augen an
      geh weg
      sieh weg
      durchlöcher mich nicht mit deinem starren blick
      doch du säuselst nur leis
      ich gehör zu dir
      ich bin ein teil von dir
      du sollst fort gehen
      fort
      für immer

      du lachst hohl auf
      siehst mich verächtlich an
      ich gehe nicht
      ich bleibe
      ich lass dich nicht allein

      ich will dich nicht
      ich brauch dich nicht
      du legst nur einen schleier
      über mein gesicht
      ich will dass du gehst
      ganz weit weg
      ins niemandsland

      schattenschwester
      weine nicht
      sei nicht traurig
      du bist nicht einsam
      ich bin bei dir
      du bist nicht allein
      ich lebe nicht. ich existiere nur noch.