Psychosen?

      Hallo,
      ich hab mal ne ganze einfache Frage:
      Was sind Psychosen? Hat einer von euch vielleicht Erfahrung damit gemacht? Mich würd das wirklich mal interessieren, vor allem von jemandem der unter Psychosen leidet.
      Hoffe das ist hier überhaupt richtig gepostet...

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      Was sind Psychosen?
      Unter dem Begriff Psychose werden Krankheiten zusammengefaßt, bei welchen schwere Beeinträchtigungen der psychischen Funktionen vorliegen. Das Ausmaß der Erkrankung ist so schwer, daß eine Bewältigung aus eigener Kraft kaum mehr möglich ist. Der Bezug zur Wirklichkeit ist meist erheblich gestört, das Denken, die Wahrnehmung, das Wollen und das Fühlen sind beeinträchtigt.

      Psychose ist die tiefreichendste psychische Erkrankung des Menschen. Sie betrifft die Identität und stört die Beziehung zur Umwelt grundlegend. Der Kernbereich des Menschen ist sein Ich. Tritt eine Desintegration des Ichs auf (vorstellbar als "Risse" in der Seele), dann werden die psychischen Funktionen (Denken, Fühlen, Handeln, Wahrnehmen, Orientierung) erheblich beeinträchtigt, und die Grenzen in der eigenen Person und zur Umwelt weichen auf. Sicheres wird unsicher, Gewohntes wird ungewohnt, und man wird sich selbst fremd. Psychosen sind auf elementare Weise existenzbedrohend und daher immer begleitet von starken affektiven Störungen (Ängste, Erregung, Erstarrung).

      Störungen der Wahrnehmung äußern sich darin, daß die gewohnten Dinge verändert, zum Beispiel in anderem Zusammenhang gesehen werden und es schwerfällt, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Zuvor unwesentliche Eindrücke werden bedeutungsvoll in dem Sinne, daß jemand meint, er werde verfolgt, beobachtet, bedroht. Das Konzept von Raum und Zeit zerbricht, und andere Menschen werden zum Teil verändert, verzerrt oder schemenhaft wahrgenommen. Der eigene Körper und seine Empfindungen können als fremd empfunden werden (Derealisation, Depersonalisation).
      Auch die Denkabläufe verändern sich. Unwichtiges wird wichtig. Dem Beobachter erscheint das Denken des Kranken unlogisch, zusammenhanglos. Nicht nur die Inhalte des Denkens, auch der formale Gedankenfluß, die Sprache und die Wortbildung sind betroffen.
      Wahnvorstellungen sind Versuche des Patienten, die Unstimmigkeiten des eigenen Erlebens für sich stimmig zu erklären. Der Wahn hat daher die Funktion der Abwehr. Er ist ein verzweifelter Versuch, der Desintegration des Ichs entgegenzuwirken, die Spaltung zu überbrücken, um einen Rest von Identität und Kontakt zur Umwelt aufrechtzuerhalten. Wird der Wahn von Mitmenschen angezweifelt, dann verstärkt sich zwangsläufig die Angst. Die massive Infragestellung des Wahns führt vielfach zu einer direkten Suicid-Gefährdung. Auch Halluzinationen können als Versuch verstanden werden, durch Veränderungen der Wahrnehmung das Wahngebäude stimmig zu machen. Dieser Versuch muß zwangsläufig scheitern, da er mit den Normen der Realität nicht im Einklang steht.
      Dies fördert die Abspaltung des Kontakts zur Umwelt . Schreitet die Entwicklung fort, und nehmen die Unstimmigkeiten, Widersprüche und Ängste zu, dann bleibt oft kein anderer Weg, als die Kommunikation nach außen abzustellen. Der Patient kapselt sich in eine Innenwelt ab, und es wird immer schwerer, ihn in die Normalität zurückzuholen. Dies kann zu einer Sperre der Motorik (Katatonie), der Sprache (Mutismus) und der Kommunikation mit automatenhafter Bewegung und Artikulation führen, begleitet von großer innerer Unruhe und Erregung. Gestik, Mimik und Affekt verlieren ihre natürliche Stimmigkeit.
      Also, ich kannte mal ein Mädchen, die eine Psychose hat. Sie hat immer Stimmen gehört, die über sie und mit ihr gesprochen haben, sie dachte, die Stimmen wären echt und meinte immer, ich müsste die auch hören. Sie hatte Angst, dass die Stimmen sie mit jemand anderem verwechseln könnten und hat darum dauernd ihren Namen gesagt. Sie dachte immer, jemand hätte ihre Sachen geklaut, obwohl das nicht so war, sie hatte heftige Stimmungsschwankungen und änderte über andere Menschen dauernd ihre Meinung, mal mochte sie jemanden, im nächsten Moment hasste sie denjenigen, ganz ohne Grund.
      Allgemein hat sie eher wie ein kleines Kind reagiert, normal mit ihr zu reden war schwer, alltägliche Dinge waren für sie furchtbar kompliziert und sie war immer auf Hilfe angewiesen.

      Das ist jetzt mal so aus meiner Sicht beschrieben, ich schätze, bei jedem zeigt sich eine Psychose etwas anders.
      Ihr lacht über mich, weil ich anders bin. Ich aber lache über euch, weil ihr alle gleich seid.

      Unfähig, mit Menschen zu leben, zu reden. Vollständiges Versinken in mich. Stumpf, gedankenlos, ängstlich. Ich habe nichts mitzuteilen, niemals, niemandem.
      (Franz Kafka)
      Als ich inner Psych war, war auch wer mit auffer Station, der ne Psychose hatte, den hatten sie allerdings so mit Medis runter, dass er nur geschlafen hat und wie ein Zombi durch die Gegen geschlichen ist. Ich weiß nicht wie das am Anfang bei ihm aussah. Aber sie haben dann immer weniger Medis gegeben und dann wurde er wieder munter, hat wieder mit uns was gemacht und nicht nur gepennt.

      War schon ziemlcih erschreckend die ersten Tage, aber dann war er dohc ein sehr lieber Mensch, den ich echt gern hatte.
      War halt durch die Medis nur immer müde.

      liebe grüße
      feuer der hoffnung
      "..., denn ihr habt es ja so gewollt!"