weil die wahrheit...

      weil die wahrheit...

      Weil die Wahrheit dessen, was man redet, das ist, was man tut, kann man das Reden auch lassen.

      nichts von dem, was ich sage, entspricht der wahrheit. weil ich vorgebe, jmd anders zu sein und weil ich permanent angst habe, dass jmd erkennen könnte, was ich wirklich bin. ich gebe vor, souverän zu sein, intelligent zu sein, spaß zu haben. ich bringe meine freunde zum lachen, ich unterhalte sie ganz großartig.

      ich stand am freitag erst in ihrem kreis und habe wie eine wahnsinnige für unterhaltung gesorgt, bin auf gespräche eingegangen, hab stimmung gemacht. wozu? ich bin so jämmerlich.

      warum leb ich nicht die wahrheit? warum hab ich solche angst davor, die wahrheit zu verbreiten?

      zeigt sich die wahrheit wirklich in dem, was ich tue? indem ich niemanden an mich ranlasse, mich gehn lasse, mich verhungern lasse? wie kommt es sonst, dass ich mich immer und immer wieder bewusstlos saufen/rauchen kann, ohne jemals eine grenze zu finden? warum tu ich sonst immer wieder die gleichen, beschissenen dinge, für die ich mich hinterher hasse und die anderen zeigen, wie verzweifelt ich bin?

      ihr kennt das oder? warum tut man das? das hat doch niemand nötig.

      [damit ist nicht direkt svv gemeint. ich schaff es ziemlich lange, symptome zu unterdrücken, aber in mir ist es irgendwie...]

      und trotzdem ist der thread hier die allergrößte lebenslüge. weil ich es nicht ändern werde.
      wenn jmd die wahrheit wüsste, wär ich vollkommen ausgeliefert.

      dabei wissen sie doch alle? müssen mich nur ansehn. ich trags auf der stirn. gleichzeitig weiß niemand, was in mir ist?

      warum fängt ein junger mensch überhaupt an, so zu denken? warum habt ihr vielleicht damit angefangen?

      es wird sicher noch eine ganze weile so weitergehn, weil ich nicht weiß, was mein inneres draußen auf der straße zu suchen hätte.

      alles, was ich gerade will, ist ein wenig kontrolle über mich. ich muss mich zusammenreißen, pläne erfüllen, eskapaden vermeiden. ich will nicht ständig aus dem rahmen fallen und DAMIT anderen die wahrheit zeigen.

      der zweck heiligt die mittel. es ist ok, dass ich jetzt nach ziemlich langer zeit geschnitten hab, nur um mich zu sammeln.

      hat jemand von euch auch schon so lange um hilfe geschrien, dass ihm dieses geräusch in den ohren vorkommt, als müsste es dort hingehören? was wär ich denn, wenn jmd mich innerlich berühren dürfte?

      glücklich gibt es nicht und leben ist ein scheiß wahnsinn oder was?

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      *loswerden musste*
      vielleicht kann ja irgendjdm was damit anfangen.
      Dann überleg dir was dir lieber ist. Lieber du selbst sein es allen zeigen oder jemand anderes zu sein. Aber so richtig gut scheints dir ja nicht damit zu gehen das du dich so verstellst. Meinst du nicht du solltest dir entweder hilfe suchen oder versuchen selbst dafür zu kämpfen das es dir besser geht? Stell dir vor du wärst in wirklichkeit die gleiche person wie nach außen hin. So könntest du ja schließlich werden, wenn du mit jemandem über deine Probleme redest und versuchst sie zu lösen, und wenn du etwas positiver denkst.So, das musste ich sagen. kA ob das was nützt, is halt meine meinung
      danke für die antwort.

      die lösung erscheint ja, wie dus sagst, ganz leicht. es ändern. ehrlich sein.
      aber es ist nicht so, als wüsste ich, was das problem ist, außer, dass ich mein eigenes ich als eine belastung empfinde und den ganzen tag zwischen dem gefühl, zu zerbrechen und dem, übervoll zu sein, hin und her schwanke. und abgesehn davon kann ich mein verhalten meistens erst hinterher überhaupt betrachten, kritisieren.

      es ist auch nicht so, als hätte es schon jemals jemand verstanden, wenn ich die wahrheit gesagt hab.

      ich bin feige, das ist vielleicht alles.
      ich wollte es nur mal formulieren.
      wenigstens weißt du das du dich nur verstellst, andere merken sowas noch nichmal (an dieser stelle des textes ist der vermerk "erfolg" zu machen). Und wenn du dich mit einem ruck zu überwinden versuchst und dir sagst "es ist mein leben darüber will ich die macht haben". Du hast ein recht darauf glücklich zu sein. Ich weiß das es schwer ist, aber irgendwann schaffst du es wenn du es immer wieder versuchst.
      MfG Traumstraße

      P.S. Was für Musik hast du und hast du ein haustier?
      Die Lösung wäre sich zu ändern...ja. Aber einfach ist es nicht. Für viele ist es fast unmöglich und es ist ein Kreislauf, weil man sich permanent selbst runtermacht, da man es nicht hinbekommt, so zu sein wie man ist und gleichzeitig muss man weiter Entertainer spielen.

      Es ist überflüssig zu sagen, dass ich so etwas kenne ;) Ich denke, viele kennen das, mehr oder weniger jedenfalls. Es ist ein riesengrosser Krampf ums Überleben. Irgendwann hat man aus unerfindlichen Gründen angefangen, so zu sein. Vielleicht weisst du warum, vielleicht auch nicht. Aber es geht darum, dass man nicht mehr weiterkommt im Kopf. Deine Zeilen zeigen ganz deutlich das, was bei mir spätestens an Sylvester 2003 ein abruptes Ende gefunden hat:
      Ich komme an, unterhalte alle, mache Trinkspiele mit, alle lachen, ich erzähle irgendeinen Mist, alle lachen und freuen sich (ich denke mir: hallo....ich bin es, ICH bin es und es steht auf meiner Stirn, in meinen Augen könnt ihrs doch lesen, wie sehr es mich ankotzt, was ich hier mache) und keiner kapiert irgendwas. Sehr toll...und nun. Ich trinke und trinke und kann bald für eine Stunde nicht mehr laufen. Um kurz vor 24 Uhr schmeisst jemand einen Böller in die Tür des teuren Hauses von irgendeinem Menschen, den ich nur entfernt kenne und zerschmettert sie. Alle schreien und brüllen udn laufen weg und ich stehe wankend im Flur und gucke zu. Alle rennen mich um und einer übergibt sich neben mir (Alk). Ich gehe aus der Tür raus und gehe aufs Feld und latsche nach Hause , schreiend und heulend. Nichts geht mehr und der Entertainer ist ertrunken. Damals bestand mein Bekanntenkreis aus fast 20 Leuten, heute sind es 2 und 3 ganz lockere.

      Damit wollte ich sagen, dass du/ich/wer auch immer das machen, weil wir (so paradox es auch klingt und so unsinnig es sein mag und so sehr wir uns auch gegen diese Tatsache wehren) diese ganzen Leute, die wir unterhalten und denen wir etwas vorspielen,BRAUCHEN. Wir brauchen sie, um uns selbst zu bestätigen, dass wir anders sein können als wir innen drin wirklich sind. Denn sich mit dem Inneren zu beschäftigen ist zu schwierig, wie du sagst:
      "wenn jmd die wahrheit wüsste, wär ich vollkommen ausgeliefert. "
      Und man kommt nicht klar, denn wenn man es tatsächlich schaffen würde, so zu sein wie man ist (aber wie ist man denn, ausser, dass man kaputt ist irgendwie und müde?), ist man alleine und da ist keine Projektionsfläche für die Person, die wir vorgeben zu sein und da ist keine BEstätigung mehr, so dass wir sagen können: Hey, mit mir ist alles Bestens. Mir geht es gut, ich habe doch gar kein Problem. Sehr, ich unterhalte euch, ich hab was im Kopf und ihr lacht. Was wollt ihr eigentlich von mir??

      Wenn jemand einen nach so langer ZEit WIRKLICH innerlich berührt, dann ist das schlimm. Es ist nicht schön, wie die meisten sagen ;) Es ist schrecklich, weil das kleine Kind anfängt runzuzetern und zu brüllen "lass mich in Ruhe!" , weil da jemand ist, der einen plötzlich erkennt- und so jemand kommt irgendwann mal. Da kann man nichts gegen machen, denn so jemand lässt sich nicht vertreiben und wenn man noch so ignorant und fies-ironisch und distanziert ist. Aber weisst du, es tut gut. Warum kann man nicht endlich mal was machen, was man an anderen auch annimmt und akzeptiert und sogar manchmal interessant-menschlich findet?-schwach sein.
      Glücklich gibt es, aber das sind nur Momente. Und davor hat man Angst, denn Momente sind IRGENDWANN vorbei und man kann nicht berechnen und vorhersehen, WANN. Und das nervt und ängstigt, so dass man sich einredet, dass immer alles schwer und schei... ist, denn sowas kann man gaaaanz lange innerlich konstant aufrecht erhalten. Echt, das ist bequem, manchmal anstrengend, aber meistens bequem, ich kenne das ja.

      Heute bin ich durch die Strasse gegangen und es ging mir richtig gut. Ich kam von jemandem, bei dem diese ganze Unterhaltungsmache eh nie gefunzt hat und da bin ich richtig froh drüber.

      Es geht nicht darum, dass du dich überwindest oder den achsoriesigen Sprung wagst und dich traust, so zu sein wie du bist. Es geht darum, dass du a) entweder deinen Wert erkennst und dir sagst, dass du kein "öffentlich anerkannter" Hauptdarsteller mehr sein willst oder b) du akzeptierst einfach, wenn du dich denn nicht als wertvoll gengu erachten solltest, dass das Leben KEIN verdammtes Rollenspiel sein muss, so wie es immer überall gesagt wird. Zumindest nicht in wirklich lebenswichtigen Kreisen (schule, Arbeit , blabla ausgenommen).

      Sorry für dieses Chaos.

      Nachtgewand

      RE: weil die wahrheit...

      Original von heroine
      warum leb ich nicht die wahrheit? warum hab ich solche angst davor, die wahrheit zu verbreiten?

      warum? einfache antwort: weil es der leichtere weg ist.
      aber auch gleichzeitig der weg, der dich zugrunde richten wird.
      scheisse ich weiss wovon ich spreche. ich war irgendwann an einem punkt angelangt, an dem ich keine lüge mehr habe aufrecht erhalten können. weil mir zu allem die kraft gefehlt hat.
      es war wohl für alle ein riesenschock, als sie von einem tag auf den anderen mein "wahres ich" kennenlernen mussten. menschen, die mich teilweise jahrelang kannten. da wurde es für mich erst richtig steinig.
      die zeit danach war hart, echt hart. ich hab viele menschen vor den kopf gestossen, und viele menschen verloren.
      aber was habe ich gewonnen?
      die gewissheit, dass diejenigen, die mir noch geblieben sind, mich auch so lieben, wie ich wirklich bin.
      die gewissheit, dass ich mich nicht mehr verstecken muss. weil die menschen, die mich jetzt kennenlernen, mich als das kennenlernen, das ich wirklich bin. (damit will ich nicht sagen, dass ich jedem, der mir übern weg läuftt, meinen psychischen zustand auf die nase binde - gott bewahre! nur daukle ich niemandem mehr eine falsche identität vor)
      und wenns mir mies geht, dann gehts mir mies und ich verstecke es nicht unter 10 schichten aufgesetzter fröhlichkeit. und wenn ich trotzdem lachen muss, dann lache ich.

      ich hoffe, dass du vorher die kurve kriegst, bevor du zusammenbrichst.

      klingt krass, aber ist meine ehrliche meinung

      ich wünsche dir viel kraft.
      alles liebe
      mary
      Zu sagen, man kann es ändern, ist leicht. Aber es zu tun, ist eines der schwersten Aufgaben, die man bewältigen kann.
      Ich weiß, wie schwer es ist, sich selbst zu finden, wobei man sich eigentlich selbst gefunden hat, sich aber nicht zum Ausdruck bringt.
      Du hilfst anderen hoch, unterhaltest sie. Ich bin hingegegen ein richtiges Arschloch, wobei ich tief im Inneren schreie mich so zu geben, wobei ich nicht so bin.
      Ich denke mir, selbst die Schuld zu haben.
      Aber hat man sie letztendlich auch?
      Es ist eine Lüge, die man äußerlich lebt, aber macht man das nicht zum Eigenschutz? Vielleicht auch zum Schutz anderer, weil man nicht erkannt werden will?
      Diese Gedanken sind voll Widerspruch, da man eigentlich erkannt werden will, sich aber nicht zeigt, doch mit kleinen Anzeichen ins tief Innere blicken läßt!

      -----
      alles schmarrn :/... sry...


      todsuende

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      Original von todsuende
      Zu sagen, man kann es ändern, ist leicht. Aber es zu tun, ist eines der schwersten Aufgaben, die man bewältigen kann.

      Es gibt schwerere Dinge, z.B. noch länger ständig diese Scheiße mitmachen. Und man sollte es wenigstens probieren, was hat man denn zu verlieren?

      Und nochmal zum thema reden und man selbst sein. klar kann es danach erstmal sehr komisch bis scheiße sein, aber das wird auch wieder und dann gehts besser, denk ich
      hallo heroine,

      hab jetzt ehrlich gesagt nicht alle antworten gelesen, kann also sein dass das schon war.. .. ich denk man verstellt sich oft, um nicht verletzt zu werden.. wenn du eine andere spielst, und "du" wirst von jemandem (seelisch/psychisch) verletzt, dann wirst nicht direkt _du_ verletzt, sondern diese person die du spielst, diese rolle.. und es tut nicht so weh.. verstehst du?
      aber wenn du du selbst bist.. wenn du dich so verhältst wie du wirklich bist, wenn du ehrlich bist, dich nicht verstellst, und jemand verletzt dich dann.. dann wirst wirklich DU verletzt, und nicht irgendeine rolle, die du spielst.. dann trifft es dich, und verletzt dich viel viel mehr.. ...

      das is jetzt.. naja, ein erklärungsversuch.. vielleicht kannst du damit was anfangen.. ich glaub bei mir isses ungefähr so..

      alles liebe,
      b

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „bäääh!“ ()

      Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Tränen in den Augen standen, als ich deinen Thread gelesen habe... Ich kenne das so gut... Immer so tun, als sei man glücklich, als hätte man keine Probleme, immer gelaunt sein, und Witze machen....
      Das ist mir auch aufgefallen, dass man sich selbst so belügt X( !
      Wieso steht man nicht dazu, wie man ist?? ....Weil man dann Schwäche zeigen muss! Und für mich wäre das das Schlimmste!!!
      Was man dagegen tun kann?? Gibt es in deinem Freundeskreis jemandem, wo du weißt, du kannst ihm/ihr vertrauen?? Vielleicht schaffst du es, dich jemandem anzuvertrauen? Denn es tut schon ganz gut, wenn man wenigstens eine Person hat, wo man sein kann, wie man ist!!
      Ich habe so eine Freundin, die übers SVV bescheid weiß... Ob sie das alles wirklich versteht, weiß ich nicht. Nur ich kann selbst vor ihr, wo sie doch bescheid weiß, nicht, oder wirklich nur gaaanz selten meine wahren Gefühle zeigen! Das ist wirklich traurig :( !

      Wünsche Dir alles Liebe!!

      ~*Lucky*~

      ~ Der Lohn für Anpassung ist, dass alle dich lieben - außer dir selbst! ~ (Rita MacBrown)


      hi!

      WOW, vielen lieben dank für die antworten!!! :))

      sicher, so ein ungleiches leben (innen/außen) kann nicht gesund sein.
      der punkt ist aber, dass ich es (meistens) NICHT mit absicht tue.

      dass ich selbst nicht weiß, warum ich so bin und es in diesen momenten nicht beherrschen kann.
      zum beispiel kann es mir den ganzen tag schlecht gehn, sobald jmd mich besuchen kommt oder ich mein zimmer verlasse, legt sich ein schalter um, geht eine tür zu und ich benehme mich nicht so, wie es mein *eigentlicher* zustand fordern würde. ohne dass ich es merke.

      und hinterher versteh ich es selbst nicht, das ist die große scheiße dabei.

      aber was nachtgewand geschrieben hat... das ist heftig, weil ich mir das SO noch nie überlegt hab, aber...
      das könnte stimmen.

      ich fühle mich durch andere. ich kann mich selbst nicht richtig berühren, aber wenn ich mich darstelle und resonanz erfahre, spür ich mich, kann ich "mich" greifen. nur dass das alles gestellt ist, nicht echt und sicher nicht das, was ich suche.

      scheiße, es ist schwer, so komische gedanken zu haben und so wenig kontrolle über sich selbst.

      es ist aber halt wirklich nicht so, dass ich absichtlich eine "maske" aufsetze, um inneren schmerz zu verstecken. sicher, das tue ich auch schon mal, aber bestimmt nicht öfter als jeder "gesunde" mensch. das problem ist ein klein wenig anders...

      eigentlihc dachte ich, dass ich gesellig bin. das ist ne eigenschaft, nicht mehr, oder? nicht schlimm, oder? nicht verkehrt, nicht krank?
      die wahrheit ist, dass ich alleinsein nicht "vertrage". (es sei denn, ich bin geistig komplett "weg" durch beschäftigung) ist mir nie aufgefallen. ich brauch jmd um mich rum, sonst hab ich das gefühl, zu verschwinden. ich weiß nicht, welche maske ich abnehmen soll, um "ich selbst zu sein". da ist keine maske, da ist gar nichts. (so fühlt es sich an) oder da sind mehrere oder keine.

      ist verdammt unheimlich.

      ob das so viel mit vertrauen zu tun hat? wenn ich gar nicht weiß, WAS ich offenbaren soll?

      hm. mach mir noch gedanken, na ja.

      vielen dank jedenfalls!

      lg,
      heroine
      Huhu, ich nochmal ;)

      Klar, dieser Schalter, der sich umlegt sobald man das Haus verlässt, ist automatisiert. Wenn ein Mensch da ist, ist man anders, man vergisst für den Moment selbst schon, dass es einem selbst eigentlich gar nicht gut ging und ist wieder in dieser sogenannten Rolle drin. Und wenn man dann wieder alleine ist, dann ist da keiner mehr, der sich an einem erfreut (= Ersatz für die Tatsache, dass man sich nicht selbst an sich erfreuen kann) und man denkt sich, weshalb man denn so sein muss, sobald ein Menschenkind in der Nähe ist.

      Heroine, ich hab die Resonanz auch gebraucht. Ich brauchte Bestätigung von meinem Vater und von meiner dummen ehemaligen Stufe, dass ich klug und intelligent bin. Wenn diese nicht kam, dann habe ich mich dumm und nichtig gefühlt. Ich kann das bis ins Unendliche weiterführen, aber das bringt dir nix;)

      Ich kann verstehen, dass du zwar was dagegen machen willst, aber nicht weisst, wie denn eigentlich. Das hat schon was mit Vertrauen zu tun und mit Trauen....traust du dir ?
      Auch, wenn es nicht so einfach geht "Maske abnehmen-peng, da ist die richtige heroine", es ist immer etwas da, das man ist *wirr ausgedrückt*. Vielleicht liegt es daran, dass man sich zuviele Gedanken darüber macht, was denn bliebe, wenn man alle Maske oder was auch immer es ist, das einen zu so einem Verhalten bringt, abnimmt und man selbst ist.
      Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung, was ich bin. Ich bin einfach und ich merke einfach an meinem Grundgefühl, dass mir das besser tut als irgend etwas anderes, dass ich vorspiele ohne Einfluss darauf zu haben.
      Sag mal, hast du denn wenigstens einen MEnschen, von dem du so halbwegs sagen kannst, das sie/er eine wirklich gute Freundin oder ein guter Freund ist? So jemand, der dir mal sagt, dass gerade alles schlimm läuft, ohne von dir zu erwarten, verbal alles irgendwie wieder gerade zu biegen ? Jemand, wo du mal sagen kannst: Verstehe ich, immer geht es mir auch nich gut... . ??
      Damit kannst du anfangen. Falls so ein Mensch vorhanden ist. Ansonsten weiss ich, dass der Körper und der Geist auch keine Lust haben, so ein Spiel ewig mitzumachen. Wenn sie mal wirklich endgültig ihre Ruhe haben wollen, dann nehmen sie sich die. Und darauf solltest du hören....wenn es dir möglich ist :)

      LG,
      Nacht
      schön, wieder du :rolleyes:

      nein, so jmd hab ich nicht. aber ich weiß nicht, ob das an mir liegt oder nicht. ich reagier auf kleinste "schnitzer" ziemlich krass, das müssen nicht mal richtige vertrauensbrüche sein. ich muss mich nur einmal unverstanden fühlen. (und rate, wie oft das vorkommt, wenn ich die ganze zeit "spiele")

      im endeffekt könnte ich wirklich damit aufhören. es ist nämlich egal, ob ich resonanz erfahre oder nicht, denn ich mag mich selbst nicht. ich hab keine gute meinung über mich. bei der "resonanz" geht es nicht um bestätigung (zumindest nicht unbedingt), dass ich clever, schön, wie toll auch immer bin. hauptsache ich bin da... ich spür mich gar nicht. ich hab nur angst, dass ich nicht mehr existiere, wenn ich diese reaktionen nicht mehr habe. und natürlich muss die wahrheit auch niemand unbedingt erfahren.
      außerdem kenn ich sie doch selbst kaum, bin mir nie sicher über irgendwas.
      und dann, wie gesagt, ganz oft, entzieht sich mein verhalten einfach meiner kontrolle ;(

      woran merkst du denn, dass du überhaupt da bist? das gefühl stell ich mir furchtbar überwältigend vor.
      keine ahnung, manchmal hab ich höhenflüge, aber wenn ich wieder unten oder auf normalzustand bin, bin ich mir sicher, dass das nicht wirklich "ich" war. verstehst du? ich weiß nicht wirklich, ob ich da bin.

      und ja, es ist für körper und geist ziemlich anstrengend. ich kenn es aber nicht anders.

      allerdings hab ich eine vermutung, woran das alles liegen könnte, die ist aber so abstrakt, dass sich das nachdenken vielleicht gar nicht lohnt:

      ich bin ein furchtbarer träumer. ich erkenn die realität nicht unbedingt. ich erkenn nicht mal mich selbst in der realität, fühle vieles einfach nicht, weil meine träume ein bisschen zu groß für mich sind. verstehst du, die stärksten gefühle, die ich kenne, sind geträumt. es ist alles ganz schwammig und nicht kontrollierbar. es war nie anders und es hört nicht auf.

      heroine
      Na ja, schonmal gut, dass du weisst, dass die Resonanz eh egal ist. Es ist nunmal extrem schwer, sich selbst zu akzeptieren oder gar zu mögen, von sowas spreche ich heute noch nicht einmal.
      Es ist logisch, dass du dich unverstanden fühlst, wenn du so bist wie du dich eigentlich nicht fühlst. Und das Problem ist, dass du zwar sagst und glaubst, dass du dich erst durch andere spürst und deine Existenz bemerkst, aber dass das ja gar nicht DU bist und du deswegen noch mehr in dieses "Ich fühl mich nicht"-Denken rutscht. Weil du die Wahrheit nicht zeigen kannst (und wenn es nur ein: haut ab, ich könnte schreien ist), kannst du dich nicht zeigen und, weil du nur Resonanz auf irgendein sich verselbsständigtes Verhalten kriegst, bekommst du keine Resonanz auf dein Dasein.

      Ok, du bist eine Träumerin, aber gerade das kann dich dazu bringen, genug Kraft zu haben um deine Ideen deinem Status Quo anzugleichen. Hört sich bescheuert an, aber darauf kannst du aufbauen. Wovon träumst du denn genau? Es gibt immer ein menschlich zu erreichendes Grundgefühl, auf dem jeder noch so bombastische Traum aufbaut und auf das man jeden Traum zurückführen kann. Ein Traum ist doch "nur" ein Ausbauen mit Hilfe von Fantasie...ein Ausbauen aus einem Gedanken, einem efühl heraus.

      Nachtgewand