Medikamente,ja oder nein?

      Medikamente,ja oder nein?

      Ich bin jetzt schon seit laengerer Zeit in ambulanter Therapie und komme auch mit meinem Thera sehr gut klar.
      Es ist nun schon recht lange wieder her,dass er mich gefragt hat,ob ich mich auf eine medikamentoese "Behandlung" einlassen wuerde.Dass er das eben fuer vorteilhaft halten wuerde.Mir wurde das auch schon oefter gesagt,auch als ich in 2002 in der Klinik gewesen bin.Ich habe allerdings immer abgelehnt,da ich zu Medikamenten immer ein ziemlich negatives Verhaeltnis hatte und vielleicht auch eine falsche Vorstellung.
      Nunja und seit gut einer oder zwei Wochen bin ich nun am Ueberlegen ob ich meinen Thera fragen soll,ob er denn immer noch der Meinung ist,dass es ganz gut waer,wenn ich Medikamente nehmen wuerde,da es mir zur Zeit wieder sehr schlecht geht und ich um ehrlich zu sein ziemlich grosse Angst davor habe,wenn ich ab Sonntag wieder alleine bin.Allerdings habe ich es bisher noch nicht geschafft ihn zu fragen,weiss auch nicht warum |:

      Vielleicht koenntet ihr mir mal erzaehlen worin ihr so die Vorteile aber auch die Nachteile in der medikamentoesen Behandlung seht oder was bei euch selber Vor- und Nachteile sind.Waer euch sehr dankbar fuer jede Antwort |:

      .Outside
      Vorteile (bei "richtiger" Medikation):
      - Abklingen bzw Rückgang der Depression
      - Abtriebssteigerung
      - Reduzierung von Kopfschmerzen
      - Man kann (nicht muss) offener anderen Menschen gegenüber werden
      - besserer Schlaf (Viele Ad's machen müde, deswegen soll man sie abends nehmen)

      Nachteile:
      - jeden Tag Medis nehmen (muss man sich erstmal dran gewöhnen)
      - bei "falscher" Dosierung mehrfacher Medikamentenwechsel
      - Nebenwirkungen i.A.
      - ggf Gewichtszunahme


      Schau mal hier:
      kompetenznetz-depression.de/./…deln_pharmakotherapie.htm
      Da wird das ganze ein bisschen beschrieben.



      Wieso macht es dir Angst?
      Wenn du eh schon ganz unten bist, was hast du dann noch zu verlieren? Du kannst es ja mal probieren, was dann ja nicht heisst, dass dich jemand zwingt, die Medis weiter zu nehmen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „tatjana“ ()

      Eins hab ich noch vergessen, deswegen bin ich nochmal on gegangen.

      Die meisten Medis brauchen eine hewisse Anlaufzeit. D.h. sie wirken von heute auf morgen, sondern die ganze Wirkung merkt man erst nach ein paar Wochen (das ist meistens so)
      ich habe angst vor dem wieder allein sein und,dass ich dann wieder voellig abdreh.momentan geht es ja noch obwohl es mir tief innen gar nicht gut geht,weil meine freundin bei mir ist und meine probleme nicht so da sind wie sie es sonst sind und ich nicht so viel nachdenken kann...

      dass die medis nicht sofort anschlagen weiss ich.kann sein,dass es in meinem post so klang als wuerde ich denken das seien irgendwelche wundermittel ;) ich hab ja schonmal welche bekommen.das waren aber nur so ganz schwache und die haben irgendwie gar nichts bewirkt ausser kopfschmerzen.deswegen wollte ich nicht mehr.

      ich weiss nur momentan nicht so wie ich meinen thera darauf ansprechen soll.naja und ich wollte halt einfach mal von leuten die medis nehmen oder genommen haben die vor- und nachteile wissen,damit ich das mal so nebeneinander stellen kann.und du hast mir schon sehr weiter geholfen,danke
      Hey OutSiDe,
      erstmal finde ich es supermutig von Dir, über den Gedanken, Medis zu nehmen, doch noch einmal nachzudenken. Ich kann mir vorstellen, dass die Hemmschwelle, z. B. Antidepressiva zu schlucken, ziemlich groß sein kann, da es ja schon noch mehr den Beigeschmack von "klinisch relevant" enthält.
      Das Ansprechen ist vielleicht gar nicht so schwierig. Wenn Du Dich nicht traust, es direkt anzusprechen, kannst Du ja einfach sagen, dass Du doch nochmal über dieses Thema nachgedacht hast und Dir unsicher geworden wärst bzgl. Deiner bisherigen Einstellung. Viele Therapeuten werden dann auch schon hellhörig ;)
      Generell denke ich, dass die kontrollierte Medieinnahme eigentlich fast nur Vorteile birgt - wenn man offen mit seinem Therapeuten über diesbezügliche Ängste sprechen kann und auch sagen kann, wenn man mit einem Medikament nicht so gut klarkommt.
      Viel Erfolg Dir,

      neverever
      Zusammenfassung von Ad´s


      Anfangs hatte ich mich ebenfalls geweigert AD´s zu nehmen. Allerdings wurden die Depressions Phasen , die Angstzustände und die Panikattacken immer schlimmer. Anfang Dez 03 kam der totale Zusammenbruch , mein Lieblingsbeispiel hierfür : ich hatte Todesangst weil ein Postbote geklingelt hat , diese Todesangst hielt mehrer Stunden an danach kam eine heftige Depri Phase die mehrer Tage anhielt. Ich war wie gelähmt , nichts ging mehr , nur noch verkriechen, zurückziehen und aufgeben. Das war kein Leben mehr , es war nur noch ein Phasen ablösen , Depression - Angst - Panik usw, nachts Alpträume , max. 4 Stunden Schlaf an Stück , Einschlafschwierigkeiten.
      Die letzte Hoffnung war die Neuro *die super reagiert hat* , ich hatte die Wahl zwischen Klinik oder Medikamenten und einer Thera. Ich habe mich für die Thera und die Medikamente entschieden , allerdings hatte ich eine Notfalleinweisung für den Fall der Fälle mit bekommen.
      Ich habe Fluoxetin einschleichend bekommen . Ab 20 mg ließen die Panikattacken und die Angstzustände nach , ab
      30 mg waren die Syntome so gut wie weg *max.1-2 Panikattacken/Angstzustände pro Monat*.
      So mittlerweile bin ich auf 40 mg , habe nur noch ganz ganz selten Angstzustände , keine Panikattacken mehr , Schlafe wieder normal , Alpträume sind nur noch selten vertreten , Depressionsphasen gibt es noch immer aber mittlerweile komme ich aus den normalen wieder alleine raus , okay bei schweren klappt es noch nicht ohne Hilfe , aber ich komme wieder raus. Ich kann wieder Leben und auch wieder unter Menschen gehen und das ist sehr viel wert.

      Nebenwirkungen hatte ich sogut wie keine ausser in den ersten Woche nach einer Dosiserhöhung und selbst das hielt sich in Grenzen.
      - kein Hungergefühl
      - dafür ziemlichen Durst
      - leichte Magenprobleme
      das wars eigentlich

      Ich hoffe das konnte dir etwas weiterhelfen.
      Lieben Gruß
      Noir
      "Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein!"
      Voltaire
      *Prachtmädchen*
      @neverever: nunja ich war ja auch schon ein paar mal in ner klinik.und als ich das zweite mal war wollten die halt auch schon,dass ich medis nehme und ich wollte erst nicht.und dann hatten wir uns darauf geeinigt,dass nur ein recht schwares praeparat angesetzt werden soll.weiss den namen nicht mehr,hat jedenfalls nichts gebracht irgendwie.nur kopfschmerzen |: aber irgendwie geht es mir jetzt halt so schlecht wie das letzte mal als ich wieder suizidgedanken hatte und das will ich einfach nicht.ich will jetzt einfach nichts mehr unversucht lassen,dass es mir irgendwie besser geht.ich weiss auch,dass medis keine wundermittel sind,sondern nur eine unterstuetzung.so will ich es zumindest.
      und wegen dem ansprechen.ich wollte ja die beiden letzten sitzungen die ganze zeit fragen nur habe ich es einfach nicht rausbekommen irgendwie :( habe mir schon ueberlegt ob ich ihm eine email schreibe und ihm das sage aber das ist irgendwie auch total bloed...
      ich danke dir

      @NoirRaven: ja danke du hast mir auch schon sehr weiter geholfen.danke
      hab meinem thera nun eine email geschrieben...


      ich haette da noch eine frage die mir eingefallen ist.wie ist das mit der bezahlung der medis wenn man 18 ist?uebernimmt das die krankenkasse,muss man da was dazu zahlen,wenn ja wieviel?
      waer schoen,wenn mir das jemand beantworten koennte...
      ich zahle 9 € pro schachtel, die reicht aber dann auch für 50 tage und naja,man überlebts ;)
      außerdem, man sollte dann die quittungen aus der apotheke sammeln und je nach dem, wie hoch die kosten sind nach nem jahr, bekommt man von der krankenkasse wieder nen teil zurück erstattet. einfach mal bei der krankenkasse anfragen.
      ich denke, dass jeder im monat 10 € übrig hat für wichtige medis, die einem auch wirklich helfen und teilweise auch das leben retten...
      und wenn man das geld nicht hat, mal mit dem arzt reden (außerdem, wenn mans wirklich nicht haben sollte, dann bekommt man dsa geld ja auch von der krankenkasse, alles was eine bestimmte grenze überschreitet), der kann einem je nachdem auch muster geben (bekomm ich auch ab und zu, weil die meinen, dass studenten für sowas ja nicht so viel geld haben)
      so mein thera hat mir heute auch geantwortet und so wie es sich anhoert werden wir wohl am freitag,wenn mein naechster termin mit ihm ist uns darueber unterhalten.zumindest weiss er nun,dass ich mir gedanken darueber mache...mal sehen was dann dabei rauskommt
      das ist wohl so am besten. du kannst dann ja auch alle fragen stellen zu den medis.
      hm, ich hab heute wieder festegestllt, dass meine psychiaterin viel zu leichtsinnig mit medis umgeht. nur gut, dass ich mittlerweile sehr wohl weiß, wie ich damit umzugehen habe.
      nicht nur, dass ich massig tabletten zu hause habe, so alles kunterbunt an ADs, ich hab auch beruhigungsmittel für den notfall und notfall definiere ich wohl etwas anders als sie. hab bis jetzt erst super selten welche davon genommen und jetzt hab ich von ihr einfach wieder noch ne schachtel mitbekommen, obwohl cih gesagt habe, dass ich sehr viele habe. und jetzt seh ich, dass síe sogar noch stärker sind als die, die ich vorher hatte... ts ts ts.
      also man sollte da vorsichtig sein, besonders, wenn man selber nicht so gut mit medis umgehen kann, dann ists wirklih sehr wichtig!