Will nicht

      Also...wo soll i anfangen?!
      Ich war vor ca. einem jahr bei so ner art beratungsstelle. Ich hab der frau deutlich gesagt, dass ich nicht will, dass meine mutter von meinen problemen und dem svv erfährt. Sie hat es ihr aber doch erzählt und meine mutter sprach mich wenig später darauf an! --> gewohnte reaktion von erwachsenen: ausgeh verbot, hausarrest, computer verbot und ständige arm kontrollen...! Wie so oft...!
      Vom c*t*e* bin ich deshalb aber auch nicht losgekommen! Ich hab mich halt an anderen stellen ger*t*t! Und vor ungefähr einer woche hat es meine mutter eben wieder gesehen und hat mir erzählt, dass diese "tusse" von beraterin mich total aufgegeben hat und mich sofort in die neurologische klinik einweisen wollte! Jetzt droht mir meine mutter damit! Ich will da nicht hin! ich will keine therapie, ich will einfach mein leben weiterleben, wie bisher! Ich möchte zeigen, wenn ich traurig bin, wenn es mir schlecht geht!
      Und nicht mit irgendwelchen antidepressiva (was dann noch eine andere möglichkeit gewesen wäre) herum"experimentieren" oder sonst was!
      Naja...
      vielleicht kann mir jemand helfen?!
      Ich wäre ihr/ihm sehr verbunden!
      hy du!

      dazu eine antwort zu finden ist nicht gerade einfach. es gibt einfach ein paar dinge, die ich dir sagen möcte:

      * es ist beschissen, wie deine mutter reagiert hat (kontrollen und so) das ist nämlich auch, wie du als beispiel und viele andere auch, total sinnlos so zu reagieren. wir wissen alle, dass es anderer wege gibt, wo es dann keiner sieht.

      * ich denke, dass es gut ist, dass du deine traurigkeit auch leben willst. doch denkst du wirklich, von innen, nachdem was alles in diesem forum zu lesen ist, dass es der richtige weg ist, dass du dir für das, weh tust? ich bin auch manchmal traurig und dennoch bin ich froh, vom svv weg gekommen zu sein.

      * es ist nicht ok, wenn man dich erpresst, dass du in die klinik musst. außerdem ( ich bin mir aber nicht sicher ) kann man dich nur dann einweisen (zwangseinweisung) wenn du stark selbstmord gefährdet bist. wie gesagt, ich weiß nicht, ob es richtig ist.

      * ich denke es wäre gut, wenn du thera machen würdest. such dir einen anderen thera, wenn du mit dem letzten nicht klar gekommen bist. ich denke (weiß es von mir), dass es wichtig ist, dass man wut und so artikulieren kann. darüber zu sprechen ist hart, doch ich denke, dass es dir ein stück weiter helfen kann, wenn du weiß, was - wer - und inwiefern dir jemand weh tut - warum du traurig bist.

      ich wünsche dir viel glück

      ursi
      zu akzeptieren, dass man nicht immer strahlend und lachelnd sein muss ist ein ding der beinahen unmöglichkeit, wenn man in meiner familie aufgewachsen ist...

      that´s life - my life

      Was willst Du?

      Wenn Du so weiter leben willst wie bisher, warum bist Du dann in einem Selbsthilfe-Forum?

      Ich kann verstehen, dass die Reaktion Deiner Mutter Dich verlet*t hat, aber für sie wird das auch nicht einfach sein. Mit der Einweisung in eine Klinik bedroht zu werden, ist kein schönes Gefühl, aber vielleicht ist es der einzige Weg, den Deine Mutter noch sieht um Dir zu helfen.

      Wieso bist Du der Meinung, dass Du Deine Gefühle nicht mehr ausdrücken darfst, wenn Du eine Therapie machst, wenn Du damit aufhörst, Dich slbst zu verlet*en? Bist Du der Meinung, dass jeder, der sich nicht selbst verlet*t, seine Gefühle nicht ausdrückt?

      Eine Therapie soll Dich nicht zu einem anderen Menschen machen, vielmehr soll sie Dir Wege zeigen, Dein Leben und Deine Gefühle auf weit weniger selbstzerstörerische Weise auszuleben.
      Wenn Du es nicht willst, musst Du keine Medikamente schlucken. Mir wurde es in meiner Therapie mehrfach nahegelegt, aber ich bin auch kein Freund davon - also nehme ich keine. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bezweifle, dass Medikamente alleine das Problem lösen: Sie verhindern - wenn überhaupt - nur das Symptom.

      Überleg Dir, ob Du wirklich so weitermachen willst wie bisher. Wenn ja, wirst Du wohl oder übel mit Deiner Mutter weiterkämpfen müssen und dabei kann Dir keiner helfen. Wenn nicht, dann setz Dich mit Deiner Mutter zusammen und überleg, wie Du die Hilfe bekommst, die Du Dir vorstellen kannst und die Dir wirklich hilft. Wenn Du Dir nicht helfen lassen willst, kann Dir niemand helfen. Aber wenn Deine Mutter Dich liebt, so wird sie nicht aufgeben, es zu versuchen - und da ist Ärger vorprogrammiert.

      Find heraus, was Du wirklich willst - und dann zieh die entsprechenden Konsequenzen. Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles Gute.

      Gruß,
      ~Lif~


      ~
      Das Vertrauen ist eine zarte Pflanze. Ist es zerstört, dauert es lange, bis es wieder kommt.
      ~

      (Otto von Bismarck)