*geschlossene*

      *geschlossene*

      Halli-Hallo,

      ich habe mal eine Frage. Wie läuft es eigentlich ab, wenn man auf der geschlossenen Station ist. Also, wie oft hat man da Therapie und was für welche? Die Frage kam mir mal so in den Kopf.

      Danke.
      vintervejr
      Also ich war vorn halben jahr in der geschlossenen in Osnabrücker LKH !

      Therapien sind da nur freiwillig, wie ich das mitbekommen habe.
      Also Ergothera usw...

      Das ist die reinste Quälerei, weil man um 7 uhr geweckt wird und eh den ganzen tag nix machen kann.
      Auf Theras hab ich kein Bock gehabt.
      Und ich durfte die erste Zeit auch net raus !

      Aber wenn du freiwillig hinwillst kommst du eh auf die offene.
      Weil da nicht die gefahr besteht , das du abhaust...
      Danke Euch beiden. Ich hatte es eigentlich nicht vor auf die Geschlossene zu gehen, aber man weis ja nie. hm, hat man da Einzelgespräche? und wie oft

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „vintervejr“ ()

      das wird auch wieder von klinik zu klinik unterschiedlich sein. bei uns gab's schon gespräche, die leutz waren auch alle total nett. war allerdings ned lange dort, wurde bald auf die halboffene verlegt.
      Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen. (Oscar Wilde)
      forum.rotetraenen.de/thread.php?threadid=14773&sid=

      hier haben schonmal einige Leute ihre Erfahrungen dazu berichtet, da wirst du auch nochmal rauslesen dass manche mit dem Therapieangebot sehr zufrieden waren, andere keine therapeutischen Gespräche hatten.

      Wie man da das "glück" hat in eine "gute" Psychiatrie zu kommen, wo man auch therapiert wird, kann ich dir aber leider auch nicht sagen.
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!
      Original von vintervejr
      Danke Euch beiden. Ich hatte es eigentlich nicht vor auf die Geschlossene zu gehen, aber man weis ja nie. hm, hat man da Einzelgespräche? und wie oft


      ich hatte auf der geschlossenen gar keine einzelgespräche. dabei hätte ich sie sicher gebraucht. aber wie gesagt. kann auch anderswo ganz anders sein.
      Hm, ich war auf ner geschlossen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre und da gabs sehr wohl Therapie und Gespräche so zwie mla die Woche haste mit dem Psychodoc gelabert und sonst konntest auch immer mit den Pflegern labern. Ansonsten gabs auch Ergotherapie, da musste man auch mitmachen, wenn nicht haben sie dich da reingeschliffen. Pillen gabs auch, ich hatte aber als eine von wenigen das Glück keine zu bekommen.
      Ein Mädel war auch freiwillig da, sie hätte auch auf die offne gehen können, hätte dann aber 8 Wochen warten müssen und ist dann erstmal inne geschlossene Freiwillig gegangen, die hatte auch keinen Ausgang, weil sie ständig von Selbstmord laberte und so, war auch die ganze Zeiti m Akutzimmer.

      lg
      feuer der hoffnung
      "..., denn ihr habt es ja so gewollt!"
      Ich war mal in der Erwachsenen-Psychiatrie auf der Geschlossenen.
      Und es war echt so wie oben beschrieben:
      Keine Gespräche, bloß Pillen.
      Man wir mit letzterem nicht voll gestopft, aber wenn man das Zeug nicht nimmt, hat man eben gar nichts. Mit Medis konnte ich wenigstens den ganzen Tag daliegen und dösen.
      Gekümmert hat sich eigentlich niemand um mich. Manchmal habe ich mich gefragt, ob die überhaupt registrieren, daß ich da bin und nach wie vielen Tagen die wohl merken, daß ich mich in meinem Zimmer umgebracht habe...
      Geschlossene ist nicht zu empfehlen, echt nicht...
      ACHTUNG! *trigger*


      Ich hab' einen Teil meines 25. Geburtstags und den Tag danach auf der Geschlossenen verbracht, weil ich mich umbringen wollte. Ich hatte an meinem Geburtstag einen Termin bei meinem Psychiater (Kinder- und Jugendpsychiatrie, auch wenn ich dafür zu alt bin), und der hat mich auf die Geschlossene gebracht.
      Ich dachte, ich stelle mal einen Teil der Mail hier rein, die ich anschließend an meinen Doc geschrieben habe:



      "Ich wünsch' mir so sehr, daß mich einfach jemand festhält."

      Mit diesem Wunsch fing alles an...
      Ihre Antwort darauf war, mich in die Psychiatrie zu bringen...

      Vielleicht hatte ich da noch die Hoffnung, daß es doch einen Ort gibt, an dem so etwas möglich ist.
      Einen Ort, an dem sich wirklich jemand um mich kümmert und mich nicht allein läßt.
      Einen Ort, an dem ich mich fallenlassen darf und aufgefangen werde.

      Einerseits war ich erleichtert, als Sie für mich die Entscheidung getroffen haben und mir ein Bett besorgt haben.
      Aber andererseits hatte ich große Angst, als Sie mich rübergebracht haben, um so mehr, als ich gemerkt habe, daß ich diesmal auf einer geschlossenen Station gelandet bin. Alles ging so schnell - und ich hatte nur noch das Gefühl, im falschen Film zu sein, nicht mehr richtig dazusein. Ich hätte Sie am liebsten festgehalten, als Sie gegangen sind.

      Nach dem Gespräch mit Frau X, das unglaublich anstrengend war, hat sie mich im Flur alleingelassen - jemand von der Pflege würde sich "später" um mich kümmern.
      Später.
      Minuten können Ewigkeiten werden, wenn man allein in einer fremden Umgebung ist, nicht weiß, an wen man sich wenden kann, um einen herum nur viele fremde Menschen, die einem Angst machen, in sich und um sich Chaos...
      Aus den Minuten wurden fast zwei Stunden...
      Ich hab' irgendwann nur noch geheult und war so froh, daß der Bär bei mir war. Mir war so furchtbar kalt, und ich hätte mich am liebsten einfach hingelegt, mich zudecken lassen und so gerne einfach die Augen zugemacht und geschlafen...
      Es war so schwer, aufzustehen, zum Stationszimmer zu gehen und zu fragen, wie's denn eigentlich mit mir weitergehen soll - und dann zu erfahren "ähm, wir wissen noch gar nichts über Sie, setzen Sie sich doch wieder hin und warten Sie". Worauf???
      Irgendwann kam dann noch Herr Y (der Oberarzt, kannte mich schon) - und sprach genau das aus, was ich die ganze Zeit dachte: "In einer Klinik werden Sie nicht finden, was Sie suchen."
      Stunden später hatte ich dann endlich mal ein Bett, wenigstens ein bißchen ein Ort, an den ich mich zurückziehen konnte...
      Daß ich keine Sachen dabei hatte, keinen Schlafanzug, wirklich gar nichts, hat keinen so richtig interessiert.
      An diesem Abend und in der Nacht hat sich auch kein Mensch mehr darum gekümmert, wie's mir eigentlich ging. Und ich selbst war auch nicht mehr in der Lage, auf jemanden zuzugehen - was hätte ich schon sagen sollen: "Laßt mich bitte jetzt nicht allein, bitte!"
      Ich könnte irgendwie auch gar nicht mehr reden, hätte am liebsten einfach die Hand ausgestreckt, mich festhalten lassen und geweint...
      Nachts konnte ich nicht schlafen, bin aufgestanden, hab' mich gesch*i**en, weil das für mich die einzige Möglichkeit war, alles noch irgendwie auszuhalten. Am Morgen hatte ich dann nur das Problem, daß die ganze Bettwäsche Bl*tflecken hatte und ich das Bett neu beziehen mußte. Alles wie zu Hause. Wie wunderbar einen eine "beschützte Station" doch vor sich selbst schützt...
      Ich hab' mich so verloren und alleingelassen gefühlt.
      Weggesperrt statt geborgen und geschützt.

      Mir geht's wirklich immer noch sehr schlecht, und ich wäre gern geblieben, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, ich bin da wirklich gut aufgehoben, es kümmert sich jemand um mich und mir geht's ein bißchen besser.
      Aber es ist noch viel schlimmer, auf einer Station so alleingelassen zu werden als zu Hause so allein zu sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „cookie“ ()

      Ich kann da jetzt aus persönlicher Erfahrung nicht mitreden, aber ich kann Dir die Geschlossene nicht empfehlen, wenn Du was gegen Deine Probleme machen willst!
      Mein Freund hat im LKH seinen Zivi in der Schlosserei gemacht und hat dann auch was von der Geschlossenen (und natürlich auch von den anderen Bereichen) mitbekommen und eine ehemalige Freundin hat im LKH ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin gemacht und war zeitweise auch auf der Geschlossenen. Und da wurden die Patienten von Morgens bis Abends nur mit Medikamenten ruhiggestellt und gut war. Richtig gekümmert hat sich um die niemand!
      Es ist also in meinen Augen schwachsinnig in die Geschlossene zu wollen, wenn Du noch halbwegs klar im Kopf bist. Dann lass Dich lieber richtig therapieren!
      Ich relativiere es mal:
      Geschlossene kann gut und hilfreich sein bei akuten psychotischen oder suizidalen Zuständen, auch wenn man sich oder seine Umwelt akut gefährdet. Eine geschlossene psychiatrische Station leistet aber keine psychotherapeutische Arbeit. Die ist meiner Erfahrung nach dazu da, um die Leute erst mal aus ihrem Umfeld rauszunehmen, vor sich selber zu schützen und zu beruhigen - und das leider oft mit Medikamenten. Aber was will man denn mit einem akut psychotischen Menschen anderes machen? Da sind Medikamente erwiesenermaßen am sinnvollsten, damit man später mal psychotherapeutisch einen Zugang hat.

      Wer also Psychotherapie machen will, sollte sich eher an eine psychosomatische Klinik wenden als sich in die Psychiatrie einweisen zu lassen.
      Hallo vintervejr,

      Daß ich keine Sachen dabei hatte, keinen Schlafanzug, wirklich gar nichts, hat keinen so richtig interessiert.


      das hab ich auch so erfahren, bekam zwar ein paar Handtücher, aber das war es auch schon. Ich war auch nur 15 Stunden da, dann ich freiwillig wieder geangen, weil zu dem Zeitpunkt keine akute eigen- bzw. fremdgefährdung statt gefunden hat. Die Station konnte ich auch einmal verlassen, um mir eine andere offene Station anzusehen, um mir zu überlegen, ob ich da weiter Thera machen will oder nicht. Hatte auch nur ein Aufnahmegespräch und dann war es das.
      Mit Medis wurde ich nicht vollgestopft, auch wenn ich es mir gewünscht hätte, um einfach alles zu vergessen. Mir wurde ein Bedarfsmedikament aufgeschrieben und dann bekam ich das, was ich sonst auch schon genommen hab. Kam auch mit einer auf ein Zimmer, die auf Entzug war und das war nur Horror. Wollte eigentlich nur allein sein und schlafen, aber das war mit der im Zimmer nicht möglich! Wenn Du wirklich in eine Klinik willst, dann sieh zu, das Du auf eine offene Station kommst. Da hast Du dann, vernünftige Therapieangebote.

      Lieben Gruß
      Molle
      RT Treffen

      Gedanken, Gefühle, Chaos
      ich hatte auch eher das gefühl, dass es keinen interessiert ob ich da bin oder nicht. ich habe mehrfach um gespräche gebeten, weil es mir so schlecht ging. die schwestern meinten, sie haben keine zeit sich mit mir zu unterhalten. ich soll mich halt mit meiner situation abfinden. irgendwann war es mir mit den medis fast egal, wieviel man mir gab. wenn ich schlafen konnte, musste ich das elend um mich herum wenigstens nicht sehen. OHNE medis kann man es da gar nicht aushalten.
      als ich zum nähen musste, habe ich einen dummen spruch vor den latz gekriegt und wurde weggebracht. ich glaube, die hätte es gar nicht gemerkt, wenn ich nicht gesagt hätte, dass ich zum nähen muss. und das war schon schwierig genug, weil die ja nicht mit mir reden wollten. "keine zeit" und so.

      und dann fand ich noch, das es überall so schmutzig war. die klos, würg, mir wird immernoch schlecht. und die dusche... wiederlich.
      nee, echt, da will ich nie wieder hin.
      ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass es nichts besseres gibt, einen in die geschlossene notaufnahmestation zu stecken, wenn man auf grund suizidaler absichten, zwangseingewiesen wurde, um denjenigen wieder schnellstmöglich heraus zu bekommen.

      geschlossene ist echt nicht schön, und solange du selbst keine eigen-/fremdgefährdung darstellst bzw. nicht gerade eine psychotische/manische phase hast, solltest du in sowas nicht freiwliig gehen wollen.
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      die geschlossene, in der ich war, war auch net soo toll. die pfleger haben sich 'nen dreck um mich gekümmert, mir hat niemand die regeln oder den tagesablauf erklärt, statt meinem (auf der jugendstation üblichen) abendlichen gespräch hab ich beruhigungsmittel gegen die ängste bekommen, die zimmer waren kalt (nicht temperatur, sondern atmosphäre), der arzt, der mich aufgenommen hat, war sehr unfreundlich, die zimmer waren überbelegt, rausgehen (spaziergang) durfte man überhaupt nicht, nicht mal in begleitung (die hatten eh keine zeit für sowas), ... nee, nie wieder geschlossene, wenn's nicht unbedingt sein muss!!!!
      Hallo!

      Vielen Dank für die ganzen Antworten. Sorry, dass ich mich nicht eher gemeldet habe, aber ich kam in den letzten Tagen nicht ins Internet.

      Wie ich schon gesagt habe, ich hatte es nicht vor. Aber da ich in der letzten Tagen einfach so ein großes Redebedürfnis hatte und ich das Gefühl hatte, mit einmal pro Woche Therapie dem nicht auszukommen, kam mir halt der Gedanke. Ich steckte halt ziemlich tief in dem Loch drin, aber jetzt habe ich so langsam wieder den aufsteigenden Ast gefunden.

      Außerdem war ich einfach mal neugierig.

      Lieben Gruß
      vintervejr
      Original von vintervejr
      Hallo!


      Aber da ich in der letzten Tagen einfach so ein großes Redebedürfnis hatte und ich das Gefühl hatte, mit einmal pro Woche Therapie dem nicht auszukommen, kam mir halt der Gedanke.

      jo. aber wenn du ein starkes redebedürfnis hast, dann bist du auf der geschlossenen nicht richtig. auf der offenen ist das was anderes.

      aber egal. ich freue mich, das es dir besser geht und hoffe, dass das so bleibt!

      lg
      ines
      Original von vintervejr
      und ich das Gefühl hatte, mit einmal pro Woche Therapie dem nicht auszukommen


      es gibt ja auch die möglichkeit, das dem therapueten zu sagen und dann 2 oder 3 termine pro woche zu bekommen. hatte ich auch zeitweise, wenn ich meinte, dass einmal wöchentlich zu wenig ist. dann hatte ich eben mehr termine, bis es mir besser ging.