05. mai, 20.45 uhr, 3sat
Selins Tod
Trauer um eine schizophrene junge Frau
Vor einem Jahr starb die fast 18-jährige Selin. Sie litt an Schizophrenie. Ein Film über das Leiden der Betroffenen und ihrer Umwelt, über Trauer, Schuldgefühle, Sinnsuche und das Tabu Schizophrenie. Am 9. November 2002 ging die fast 18-jährige Selin zu Fuss in einen engen Eisenbahntunnel. Sie wurde vom Zug erfasst und starb. Sie litt seit fast einem Jahr an Schizophrenie. Sie hörte Stimmen, böse Stimmen, die sie beschimpften. Ob diese Stimmen sie zwangen, in den Tunnel zu gehen, oder ob sie an jenem Tag ihrem Leiden ein Ende bereiten wollte, das bleibt ihr Geheimnis.
Jeder 100. Mensch weltweit ist schizophren; soweit die apodiktische Aussage der Fachleute. Dennoch wird die Krankheit weitgehend totgeschwiegen. Sie macht Angst: Sie ist den Betroffenen nicht anzusehen, sie ist unberechenbar, sie hat viele Gesichter und sie wird zu Unrecht mit Wahnsinn, Tollheit und Aggression in Verbindung gebracht; dabei begehen Schizophrene im Schnitt nicht mehr und nicht weniger Verbrechen als andere Menschen. Ausserdem ist die Krankheit behandelbar. Es leben viele Menschen unter uns, die trotz Schizophrenie sozial integriert sind. Medikamente können, richtig eingestellt, viel bewirken.
Selin wehrte sich gegen eine medikamentöse Behandlung. Sie hatte das Gefühl, sie sei nicht mehr sie selbst, wenn sie die Pillen nahm. Sie litt, und mit ihr litt ihre Familie und ihr nächstes Umfeld. Und alle waren sie von der Krankheit Selins überfordert. Der Film zeigt die Trauer der Eltern, der Freundinnen und der Betreuerinnen. Er handelt vom Umgang mit einer tabuisierten Krankheit, von Ohnmachts- und Schuldgefühlen. Er thematisiert Schizophrenie als eine Krankheit, mit der wir umzugehen haben wie mit andern Krankheiten auch.
Selins Tod
Trauer um eine schizophrene junge Frau
Vor einem Jahr starb die fast 18-jährige Selin. Sie litt an Schizophrenie. Ein Film über das Leiden der Betroffenen und ihrer Umwelt, über Trauer, Schuldgefühle, Sinnsuche und das Tabu Schizophrenie. Am 9. November 2002 ging die fast 18-jährige Selin zu Fuss in einen engen Eisenbahntunnel. Sie wurde vom Zug erfasst und starb. Sie litt seit fast einem Jahr an Schizophrenie. Sie hörte Stimmen, böse Stimmen, die sie beschimpften. Ob diese Stimmen sie zwangen, in den Tunnel zu gehen, oder ob sie an jenem Tag ihrem Leiden ein Ende bereiten wollte, das bleibt ihr Geheimnis.
Jeder 100. Mensch weltweit ist schizophren; soweit die apodiktische Aussage der Fachleute. Dennoch wird die Krankheit weitgehend totgeschwiegen. Sie macht Angst: Sie ist den Betroffenen nicht anzusehen, sie ist unberechenbar, sie hat viele Gesichter und sie wird zu Unrecht mit Wahnsinn, Tollheit und Aggression in Verbindung gebracht; dabei begehen Schizophrene im Schnitt nicht mehr und nicht weniger Verbrechen als andere Menschen. Ausserdem ist die Krankheit behandelbar. Es leben viele Menschen unter uns, die trotz Schizophrenie sozial integriert sind. Medikamente können, richtig eingestellt, viel bewirken.
Selin wehrte sich gegen eine medikamentöse Behandlung. Sie hatte das Gefühl, sie sei nicht mehr sie selbst, wenn sie die Pillen nahm. Sie litt, und mit ihr litt ihre Familie und ihr nächstes Umfeld. Und alle waren sie von der Krankheit Selins überfordert. Der Film zeigt die Trauer der Eltern, der Freundinnen und der Betreuerinnen. Er handelt vom Umgang mit einer tabuisierten Krankheit, von Ohnmachts- und Schuldgefühlen. Er thematisiert Schizophrenie als eine Krankheit, mit der wir umzugehen haben wie mit andern Krankheiten auch.