DiamondofTears

      Tränenleer

      Zum Thema Borderline habe ich eine Geschichte geschrieben mit Titel Tränenleer. In der Geschichte geht es um die Emotionalen Abgründe meiner Borderline Störung und ich denke sie passt in das Thema hier.

      "Tränenleer"


      "Gewittmet meiner Verlobten Glöckchen und meinem Kumpel Dark Angel und seiner Geliebten! ... denen die das gleiche Schicksal teilen!"

      1. Kapitel

      Ein unsagbar wütender Sturm fegt um die Häuserecken meiner kleinen Stadt, in der ich seit meinem 2. Lebensjahr wohne, hinweg und trägt die Einsamkeit als stillen Begleiter mit sich in seiner unsagbaren Gewalt, so wütet er vor meinem vereisten Fensterladen und leichte Luftzüge dringen durch die Ritzen des alten Fensterladens in mein kaltes leeres Zimmer.

      Gedankenversunken stehe ich an meinem Fenster und schaue in die sturmgewaltige Nacht hinaus. Doch die Eiskristalle an meiner Fensterscheibe lassen nur spärliche Sicht zu, so dass ich nur vage erkennen kann, was draußen vor meinem Fenster vor sich geht.

      Ich schließe meine Augen und versuche meine Traurigkeit runter zu schlucken, was mir aber trotz Müh und Not nicht gelingt.

      Ich besinne mich, auf mich selbst und lausche der Sturmgewalt, als mich plötzlich ein durchdringender Schauer durchfährt und mich aus meinen Gedanken reißt.

      Was war das nur, schießt es mir in den vernebelten Kopf, doch nichts war zu sehen um mich herum. Nur Leere war zu spüren und so laufe ich schließlich hinüber zu meinem Bett um mich nieder zu legen und mich weiter meiner Traurigkeit hinzugeben. In meinen Gedanken spalten sich Nebelschaden aus Erinnerungen der Vergangenheit. Nicht irgendwelcher Dinge, sondern dem was geschehen war. Auf dem Weg zu meinem Bett laufe ich an einem kleinen Spiegelglas vorbei und mache für einen Moment halt, um mich zu betrachten.

      Doch meine Augen sind blind vor dem, was mir das stählerne Glas zeigt und nur Bilder aus meinem Geiste spiegeln sich im Glas wieder und zeigen mir, was ich so sehr zu verdrängen versuche.

      Warum quält es mich so sehr in meinem Innern, warum kann ich keinen klaren Gedanken fassen und warum musste es so weit kommen, dasb ich nun hier so einsam stehe und mich selbst bemitleide. Es muss Schluss sein mit alle dem... zur Ruhe gebettet auf kalten Stein sollen sie mich bahren, geschaffen für die Ewigkeit, vergänglicher verwesender Pracht.

      In einem seidenen Gewand gehüllt, will ich dort liegen, jeglichem Lebensfunken geraubt und will nur noch totengleich verwesen. Ein Haufen stinkendes Fleisch soll ich sein und Würmer werden mich zersetzen.

      Doch sei´ s drum, so wird es in näherer Zeit nicht dazu kommen, es sei denn ich unternehme endlich etwas gegen das Ganze was mich hier umgibt.

      In Trunkenheit meiner Gestalt greife ich das Spiegelglas und hebe es von der Wand, ich trete einen Schritt zurück, schließe die Augen und lasse das Glas fallen. Es gibt ein lautes Geräusch, als es auf den steinernen Boden fällt, so ein Klirren geht durch den stillen Raum, der nur spärlich beleuchtet ist von einer kleinen Kerze auf meinem Tisch.

      Ein Berg von Scherben eröffnet sich vor mir auf dem Boden, als ich meinen Blick senke und denke darüber nach, was mir die Scherben sagen können. Sie zeigen im Prinzip nur den selben Haufen Trümmern auf, der auch in mir drin existiert und dass ich diesen wenn ich wollte äußeren Haufen beseitigen kann. Wohingegen der Innere immer bleiben wird.

      Tobend vor Traurigkeit laufe ich nun im Zimmer auf und ab und nur gezeichnet der Schatten an der Wand weist auf was ich tue, stetig folgend auf meinem Schritt wandert er über die kahlen Wände meines Zimmers.

      Eisblaue salzige Tränen rinnen über meine Wangen und verklingen auf dem Boden, wie so wieder vor dem Scherbenhaufen des Spiegelglases stehe. Ich sinke an der Wand hinunter auf den Boden und hocke mich nieder vor den Scherben und greife mit meine Hand mitten hinein. Ein Klirren fährt durch den Raum, als ich mitten durch den Haufen fahre mit meiner Hand und ihn zerteile. Wie imTrance nehme ich eine der Glasssplitter auf in meine Hand und schneide mir eine tiefe Wunde in den Unterarm, der daraufhin unheimlich stark zu bluten beginnt.

      Einmal, zweimal, dreimal... schneide ich mir in den linken Unterarm und weine bittere Tränen dabei, die auf meinen Blut verschmierten Knien hinunter tropfen.
      Warm rinnt das Blut über meinen Arm auf meine Knie und den Scherbenhaufen, der sich nach einer Weile blutrot färbte. Ich stehe taumelnd auf, lasse trunken die Glassscherbe fallen und renne aus dem Zimmer ins Bad. Dort angekommen greife ich mir ein Tuch und drücke es fest auf meinen Arm, um irgendwie die Blutung zu stoppen, aber es mag mir nicht gelingen. So nehme ich das Tuch zwischen meine Zähne in die rechte Hand und reiße es ein Stück weit ein ,um es um meinen blutenden Arm zu binden, was ich dann auch tat.

      Die Wohnung war leer, wie immer und niemand hat mitbekommen, was mit mir geschah, in diesem Moment der Traurigkeit.

      Großer Hass steigt in mir auf, während ich aus dem Bad, laufe zurück in mein Zimmer und mich benebelt auf mein Bett sinken lasse und mir die Decke wie ein Leichentuch übers Gesicht ziehe.

      Ich möchte nichts mehr spüren müssen, geht es mir durch den Kopf, doch hilft es nicht, es rumort in mir drin und ich kann nichts dagegen tun. Große salzige Tränen rinnen aus meinen verweinten Augen und seufzend liege ich unter der Decke eingehüllt in Traurigkeit.

      "Ist dieser Moment nicht mehr spürbar für mich, werde alles vergehen."

      "Jagen Träume in die Ferne, werde ich stählern verweilen an diesem tristen Ort. Immer wieder lässt es mich die Grausamkeit spüren, immer wieder muss ich darben unter dieser erdrückenden Last und nichts mag es zu mildern."

      Fährt es mir über die zitternden Lippen und verklingt leise im Raum.

      Ich nehme meine Hände und streife mir die Decke von meinem Gesicht, ich stehe auf und setze mich auf die Bettkante um einen Moment zu sinnieren. Viele Gedanken rasen durch meinen trüben Kopf und ich kann nicht einen von ihnen halten. Schließe ich meine Augen, fahren Bilderspulen an meinem inneren Auge vorbei und ich sehe die Vergangenheit vorüberziehen.

      Ich nehme die Decke, lege sie um meine Schultern und stehe langsam bedächtig auf. Ich laufe hinüber zu dem Scherbenhaufen, an dem sich nun ein kleiner roter Faden entlang schlängelt meines Blutes. Wie ein kleiner Rinnsal sieht er aus und ich erstarre für einen Moment, als sich vor meinen Augen ein Bild abzeichnet in den Scherben, gemalt mit meinem eigenen Blut.

      Ein Bild von einem Mädchen so zart und ebenmäßig, das mich sanft anlächelt und mir abermals die Tränen ins Gesicht treiben lässt.

      Langsam formt sich das Bild zusammen, aus den Fragmenten und ein Szenarium von Bildern spult sich vor meinen tränentrüben Augen ab. Mir raubt es den Atem und ich hocke mich nieder, um dem Mädchen noch näher zu sein. Als sich plötzlich eine Hand aus den Scherben erhob mir entgegen, die sanft über meine verweinte Wange streicht und mir einige Tränen aus meinem Gesicht wischt.

      Wortleer hocke ich inmitten des mystischen Treibens und langsam sinkt die Hand wieder nieder und verschwindet zwischen den Scherben einen Moment später.

      Wie erstarrt sitze ich nun da und kann gar nicht glauben, was mir da eben wiederfahren ist.

      "Mag es ehrlich gemeint sein, mag es wahr sein?!"

      Ich nehme ein etwas größeres Scherbenstück in meine Hände und wische das Blut davon ab, um mich zu betrachten im Spiegel. Ein ebenmäßiges weibliches Wesen sieht mich aus dem Spiegel an und zeigt mir mein Gesicht in einzelnen Faszetten wieder.

      "Sie lockt mich in ihre Welt!"

      Schießt es mir in den Kopf in diesem Moment, als ich mich betrachte. Doch sah mein Ebenbild nicht tränenleer aus ,wie ich mich zeichne in dieser Zeit, nein es lächelt sanft mir zu aus dem stählernen Glas entgegen und keine Spur von Tränen war zu erkennen.

      Ein lieblich lächelndes Mädchen, mit langen schwarzen wallenden Haaren, stählern grünen Augen, zarten rosefFarbenden Lippen und wunderschön glänzenden silbernen Ohrringen mit kleinen tränenförmigen Steinen blickt mir entgegen.

      Ich lasse das Glas seufzend fallen und stehe abermals auf, um zum Kamin hinüber zu gehen, der in der Zwischenzeit schon erloschen ist. Ich greife mir ein Stück Holz und lege es in die erloschene Glut. Wieder sinniere ich für einen Moment über alle dem und besinne mich auf diesen Moment, als ich fast wie automatisch zu dem kleinen Päckchen Streichhölzer greife, die neben dem Kamin liegen und mir eines davon nehme, um es kurze Zeit später zu entzünden, was ich dann auch tat.
      Lodernd flackert die kleine Flamme in meiner Hand und erlischt wenige Momente später. Ein kleines Stechen durchfährt meine Finger ,als die Flamme sie berührte und ich greife mir ein zweites Hölzchen, um es einen Moment später wieder zu entzünden, um das Feuer wieder in Gang zu setzen.

      Ich werfe das flammende Hölzchen in die Glut und lodernd schlängelt es sich durch die Hölzer hindurch und entflammt sie wieder nach kurzer Zeit.

      Ich nehme meine Hände, falte sie zusammen und puste in den Zwischenraum hinein, weil mir so kalt ist doch half es nur für einen Augenblick, so war alles wieder wie vorher als ich meine Lippen von meinen Hände abwendete.

      "Die Kälte, die ich spüre in mir drin, ist so stark und die Kälte um mich herum lässt mir den Atem stocken, dass ich mich fühle, als würde ich ersticken müssen."

      Sprach ich leise vor mir hin, während warm das Feuer im Kamin knisterte und ich mich davor setzte um dem Flammenspiel zuzusehen. Mit angewinkelten Knieen sitze ich vor dem Kamin und schaue in das Spiel der Flammen, die flackernd loderten, durch den straffen Windzug, der um sie herum wehte. Von draußen striff der Wind durch den Kaminschacht und peitscht die Flammen immer höher. Mir mag dennoch kein Lächeln übers Gesicht kommen und so fange ich an zu träumen, inmitten des Schauspiels.

      Aus der Flammenpracht hob sich wieder das weibliche Gesicht heraus und sie zeigt mir wundersame Bilder und streckt mir ihre Hand entgegen, als wolle sie mich aus meiner Welt in ihre holen. Ich hebe meine Hand und versuche ihre zu greifen, doch der Nebel verschwand in diesem Moment und mit ihm die Hand.

      "So ein Irrsinn das Ganze, ich werde es nie schaffen?!"

      Geht es mir durch den vernebelten Kopf und so viele Gedanken sind wirr durcheinander in mir. Wieder hebt sich das wunderschön ebenmäßige Gesicht aus dem Flammenspiel heraus und sie scheint mit mir zu sprechen, doch ich kann ihre Worte nicht verstehen, die sie sagt. Nur das Knistern der Flammen, das Pfeifen des Windes und das Rauschen der Sturmgewalt waren zu vernehmen. Ihre Worte verklangen zwischen dem Feuer und sie zeigt mir wieder ihre wundersamen Bilder, in denen ich mich nicht wiedererkennen kann.

      Eine Welt, in der es heiter zugeht und Frohsinn durch die Straßen sich zieht, zeigt sie mir und ich fange an bitter zu weinen. Ich schreie in die Weite, dass ich endlich hier raus möchte und das Ganze nicht mehr länger ertrage, aber nichts geschieht. Das Bild des Mädchens verschwindet ein weiteres mal und ich sitze wieder allein inmitten meines leeren Zimmers.

      Ich stehe auf und laufe aus dem Zimmer ins Bad, ich gehe zum Waschbecken, mache das Wasser an und lasse es laufen. Ich mache den Stöpsel rein ins Becken, damit sich das Wasser sammelt und schaue dem Plätschern einen Moment zu. Bis ich dann meinen Kopf einmal tief ins volle Becken tauche und nass mich wieder erhebe und das Wasser mir übers Gesicht rinnt, über meine Schultern, meine nassen langen ebenholzfarbenen Haare nun tropfen und meine schwarzen Sachen benässt werden davon.

      Doch das alles berührt mich nicht, ich wünschte ich würde ertrinken im Becken und wär aus dieser Welt.

      Als ich so vor dem Spiegel stehe und mein triefendes Gesicht sich abzeichnet, steigt in mir abermals großer Hass auf und so balle ich meine Hand zur Faust und schlage einmal gewaltig gegen das Spiegelglas, welches daraufhin klirrend zerbricht und ein Teil ins Becken fällt und ein weiterer Teil des Spiegels sich über den Badboden verteilt.

      Gefolgt von einem markerschütternden Schrei, meinerseits, sinke ich in Trance zu boden und setze mich nieder. Ich möchte nur noch sterben. Ich greife eines der Scherbensplitter und betrachte es bedächtig. Wie schön es ist in seiner Einzigartigkeit, keines gleicht ihm und als ich so hineinsehe verschwindet mein Spiegelbild vor meinen Augen und ich kann nichts mehr sehen.

      Ich schaue erschrocken auf meine Hand und auch diese verschwindet vor meinen Augen. Ich fühle großen Schmerz und Leere und als ich auf meine andere Hand schaue, die ganz blutig aufgerissen ist, vom Schlag gegen die Spiegelscheibe, verschwindet auch diese.

      Alles füllt sich mit Kälte in mir drin und meine Beine verschwinden langsam vor meinen Augen, dann mein Unterkörper und mein Oberkörper, bis ich schließlich nicht mehr zu sehen bin. In der Zwischenzeit läuft das Wasser bereits über den Rand des Beckens auf den Boden und bedeckt diesen mit kühlen Nass, nur da wo ich sitze ist kein Wasser, aber das verwundert mich nicht wirklich.

      Gelähmt vor Angst sitze ich inmitten des kühlen H2Os und bin nicht mehr wahrzunehmen. Weiß ich noch nicht, warum das alles geschieht. In der Zwischenzeit bin ich schon völlig durchnässt und so stehe ich triefend vor Wasser auf und schaue mich um. Auf dem Badezimmerboden ist eine große Pfütze entstanden und ich schließe den Wasserhahn wieder. Ich schaue zu Boden und auch dieses Mal hob sich das Gesicht des selben Mädchens aus dem spiegelnden Wasser, doch dieses Mal zeigt sie mir keine Bilder und ich sehe mich selbst nicht mehr.

      Aus dem H2O hebt sich eine gläserne Hand empor, mir entgegen und bestimmend streckt sie sich mir entgegen. Ich greife der Hand bedächtig und kann sie aber nicht fassen. Ich greife durch das Wasser hindurch und fühle Wärme in diesem Moment, wo meine Finger das H2O berührten. Einen Augenblick später entsteigt dem Wasser das wundersame wunderschöne zierliche Mädchen und sie scheint vor mir zu tanzen. Ich gehe einen Schritt zurück und sie tänzelt auf Zehenspitzen leichtfüßig über das Wasser. Nein ,sie schwebt über das Wasser förmlich und ich bekomme meinen Mund nicht mehr zu. Ihre gläsernen Augen strahlen in all ihrer Schönheit und das Wasser formt ihre ganze Gestalt.

      Sie trägt ein seidenes Kleid aus kühlem Nass und tanzt auf bloßen Füßen vor mir. In mir steigt eine große Sehnsucht auf und ich möchte nur noch bei ihr sein, sie in meine Arme schließen und sie küssen.

      Meine Tränen ersticken inmitten der atemberaubenden Pracht, die sich mir bietet und ich weiß, dass ich nicht mehr alleine bin. Ich möchte nie wieder getrennt von ihr sein und möchte die Macht besitzen sie fassen zu können.

      Langsam entfernt sie sich von mir und fliegt in die Höhe zu meiner Badezimmerdecke. Sie lächelt mich an und ich lächle so gut es mir möglich ist zurück. Sie gibt mir einen fernen Kuss und spricht abermals zu mir, aber ich höre ihre Worte nicht und wenige Augenblicke später ist sie verschwunden. Nun stehe ich wieder allein im Zimmer, inmitten des Nass und mir ist so elend. Doch mir fehlt auch die Kraft dagegen zu kämpfen, so bemitleide ich mich selbst in diesem Moment und laufe wieder zurück in mein Zimmer.

      Die Kerze auf meinem Tisch lodert friedlich vor sich hin und auch das Feuer prasselt leicht und langsam im Kamin. Ich laufe zu den Scherben, hocke mich nieder und greife mir eine größere heraus um mich darin anzusehen. Doch nichts bietet sich mir im Spiegelglas und nichts erwidert meinen Blick. Ich bin nicht mehr wahrzunehmen. Ich lasse die Scherbe fallen, stürze aus dem Zimmer, öffne die verriegelte Wohnungstür, renne nach draußen und schreie aus vollen Leibeskräften in die Nacht.

      Um mich herum gehen nach und nach Lichter in den Fenstern der Menschen um mich herum an und Leute schauen erschrocken und verärgert nach draußen in meine Richtung. Ich kann hören, wie sie sich über meinen Schrei unterhalten, aber sie können mich ja nicht sehen und so gingen langsam nach einiger Zeit wieder die Lichter aus, die Fensterläden zu und die Leute verschwanden wieder dahinter.

      Ich stehe noch eine Weile so in der Dunkelheit und lasse mich vom Regenfall berieseln. Kühl und nass tropft es auf mich nieder und ich fange an zu träumen. Ich schließe meine Augen, strecke meinen Kopf weit in den Himmel hinauf und lasse mich beregnen. Ich träume von einem kleinen Talisman, der in jedem Menschen und Tier verwurzelt ist im Innern ihres Leibes. Ein Stein Diamanten ähnlich und wohl gleich eisblau gläsern schimmernd in Form einer Träne.

      "Der Diamant der Tränen weißt uns den Weg durch die Abgründe unserer Seele in unserer Zeit und seine Zeit wird kommen in naher Zukunft!"

      Fährt es mir leise von meinen Lippen und verklingt in der Dunkelheit dieser Nacht. Ich öffne meine trüben Augen und schaue in den Regentunnel hinein, der von der dichtverhangenen Wolkendecke fällt und in diesem Moment bemerkte ich, wie sich der Regen langsam in Schnee wandelte und nun kleine feine Eiskristalle vom Himmel fallen auf die regennassen Straßen. Der starke Wind weht mir um die Ohren und lässt meine Haare wild tanzen und als ich meinen Blick senke und auf die regennasse Straße sehe, die vage beleuchtet ist von der kleinen Laterne am Rande des Fußweges.
      Spiegelt sich mein Gesicht nicht darin, nichts ist von mir zu sehen, kein Spiegelbild zeichnet sich ab. Traurig rinnen kleine Tränen aus meinen Augen und fallen in die sich bildende Schneedecke und kleine Spuren zeichnen sich ab unter meinen Füßen und zeigen auf, dass ich doch noch exsistiere.

      "Ich bin nicht hier und ich bin doch noch hier, aber ich gehöre hier nicht mehr hier hin und weiß nicht wo ich hin soll mit mir?!"

      "Was ist nur geschehen mit mir, dass ich so einsam hier stehe, durchnässt und ohne Hoffnung!"

      Geht es über meine Lippen, in diesem Moment der Stille, als plötzlich ein Auto aus der Dunkelheit gefahren kommt, direkt auf mich zu. Er scheint mich nicht zu sehen, wie ich dort stehe und mit grober Gewalt fährt er mich an und ich falle über seine Mortorhaube nach unten und liege winselnd auf der Straße.

      Der Mann steigt aus dem Wagen aus und läuft auf mich zu, er greift meine Hand und zieht mich zu sich und nimmt mich in seine Arme. Weinend und winselnd liege ich in seinen Armen und er streicht mir durch meine langen schwarzen Haare. Mein schwarzes Gewand ist zerrissen, durchnässt und schmutzig. Ich spiegle mich im Asphalt und bin wieder wahrzunehmen, unter den Lebenden. Ich exsistiere und vegitiere doch nur vor mich hin. Geht es mir durch den vernebelten, trüben Kopf, als mir der Fremde einen sanften Kuss auf die Stirn gibt und mich im tobenden Sturm und Schneefall in seinen Armen hält.

      Im Scheinwerferlicht funkeln die kleinen Schneekristalle noch viel schöner und ich liege erschöpft in seinen Armen und er streicht mir sanft übers zerschrammte Gesicht. Ich kann mich kaum bewegen, wie gelähmt wirken meine Glieder in diesem Augenblick.
      Ich möchte so gern mit ihm reden und ihm so viel erzählen, aber ich kann nicht, mir fehlt die Kraft dazu und so schweige ich still und versuche mich zu beruhigen.

      So vergeht eine Weile und nach einiger Zeit lässt er mich los, geht zu seinem Wagen hinüber und kommt einen Moment später mit einem Verbandskoffer wieder. Er nimmt meinen provisorisch verbundenen Arm und öffnet den Knoten meines Verbandes, er wickelt das durchblutete Tuch vorsichtig ab und verzieht keine Miene dabei, doch als er meine tiefen Schnitte sieht, zeichnet sich Bestürzung auf seinem strengen Gesichtszügen wieder und ich schäme mich unheimlich für die Wunde.

      Er fragt mich aber nicht woher die Schnitte kommen, er schweigt und zückt einen Druckverband aus seinem Koffer. Er legt ihn mir vorsichtig an und ich muss meine Gesichtszüge ein wenig verziehen, weil die Wunden so schmerzen.

      Ein strahlend weißer Verband ziert nun meinen Unterarm und er widmet sich behutsam meinem zerschrammten Gesicht. Langsam tupft er das Blut von meinem Gesicht mit einem kleinen Wattepat und steckt es danach in seinen Beutel.

      Er stellt sich hinter mich und versucht mich aufzuheben, was ihm aber nur mit Müh und Not gelingen mag. Zu schwach bin ich und so stehe ich wankend auf wackligen Beinen vor ihm und versuche mir ein Lächeln rauszuquälen. Meine stummen Schreie verklingen lautlos in der Dunkelheit und meine Zeit ist längst verloschen, doch immernoch bin ich hier und ich weiß nicht warum.

      Der Mann sieht mich an, nimmt mich ein letztes mal wortlos in seine Arme und ich spüre seinen nassen braunen Ledermantel auf meiner Haut, der ihn umgibt.
      Leise entweicht meinen Lippen ein Dankeschön und ich möchte ihm eigentlich noch so viel mehr sagen, aber ehe ich dazu komme, drückt er mir noch einen letzten Kuss auf die Stirn, geht zu seinem Auto, steigt ein und fährt schließlich an mir vorbei.

      Wieder stehe ich allein inmitten des Schneegestöbers und wieder bin ich einsam und allein, wie auch vor dem Unfall. So stehe ich also da und meine Füße fangen ganz automatisch an zu laufen, sie tragen mich über die verschneite Straße und ich laufe ziellos durch die Gassen hindurch, indenen niemand weiter zu sehen ist.

      Ich weiß nicht wohin mit mir und als ich an einem Geschäft vorbeikomme, inderem Auslage viele kleine Gegenstände liegen, bleibe ich an der Scheibe für einen Moment stehen und betrachte mich.

      Ein zerschramtes ,ebenmäßiges ,weibliches, zierliches Gesicht, mit stählernen Augen, einer kleinen Stupsnase, zarten rosefarbenden Lippen und kleinen zierlichen Öhrchen blickt mir entgegen. Gekleidet in einem schwarzen zerrissenen Gewand und die Augen stark unterlegt mit schwarzer Schminke. Meine bloßen Füße sind ganz blaugefroren und ich zittre vor Kälte an meinem ganzen Körper.

      Wie ich mich so betrachte im Schaufenster fällt mir garnicht auf wie die Zeit vergeht im Fluge und die Nacht voranschreitet. Ich laufe weiter, durch kleine Gassen hindurch und leere große breite Straßen, doch niemand ist zu sehen. Alle lichter sind erloschen bis auf die kleinen Laternen am Rande meines Weges. Sie scheinen matt und leicht und ihr Licht bricht sich in den Schneeflocken die vom Himmel fallen. Mitlerweile hat sich schon eine kleine Schneedecke gebildet unter meinen blaugefrorenen kleinen Füßen und gibt meinem Schritt frei.

      Ich bin total durchgefroren und durchnäßt am ganzen Körper, mein Gesicht ist von malen übersäht und mein Arm verbunden in dicken Mull. Ich bin ganz allein und wie ich so laufe, fällt mir ein winseln und weinen auf, das durch die Finsterniss dran zu mir und ich beschließe kurzerhand dem nachzugehen. Nichts ist zu sehen durch den dichten Schneefall und herraufziehenden Nebel der von den Ländereien hinter der Stadt zu uns hineindringt und bald alles unter sich begräbt.

      "Nur mich nicht!"

      Fährt es mir durch den dummen Kopf den ich leider mein eigen nennen muss und ich laufe durch die Straßen auf eine kleine Häuserniesche zu aus der das wimmern und winseln zu kommen schien. Ich schaue mich um aber nichts bietet sich meinem Blick als ich mich genau musternd umblicke in der Gegend. Vorsichtig trete ich weiter einige Schritte in die Niesche und was finden meine Trüben Augen. Nur einige kleine Kartongs und viellerlei unrat auf dem Boden. Doch da in einem Karton rappelt sich etwas und ich gehe darauf zu und öffne den Deckel mit unbehagen in meinem Bauch.

      Meinem Blick eröffnet sich ein kleines Kätzchen, braun mit weiß unterlegt das ganz abgemagert aussieht und deren Fell ganz struppig ist. Ich nehme meine Hande und hebe das Tierchen aus der Kiste herraus und halte es nun in meinem Arm. Es scheint genauso einsam zu sein wie ich und das lässt wärme in mir aufsteigen. Ich streiche sanft über sein Fell und es kuschelt sich richtig ein in meinem Arm. Es winselt nun nicht mehr sondern schnurrt genüsslich und seine Tränchen haben aufgehört zu fließen.

      Ich laufe aus der Niesche herraus auf die leere Straße und laufe über den Gehweg zu mir nach Hause. Auf dem Weg kommen wir an einem kleinen Friedhof vorbei, ich betrete ihn und laufe zwischen den Grabmälern hindurch und wünschte es würde einer dabei sein der meinen Namen trägt.

      Ich streichle die kleine Katze in meinem Arm und mir wird ganz warm in meinem herzen. In meinen Gedanken tief vergraben bleibe ich vor einem leeren Grab stehen, ein tiefes Loch eröffnet sich meinem schweifenden Blick und ein Stein ohne Inschrift steht dahinter, ich träume davon das es meins währe und wie ich so tief in das Loch sehe ereignett sich etwas seltsames. Meine Augen sehen wieder das selbe Mädchen wie zu Hause schon, doch diesesmal liegt sie regungslos in dem tiefen Loch drin. Ihre Arme verschrenkt vor ihrer Brust die beine an den Knöcheln übereinander geschlagen, in Totenstarrer Haltung und die Augen geschlossen.

      Ich nehme mir ein wenig Sand in die Hand um die geweihte Erde zu spüren und fühle wie die Körnchen zwischen meinen Fingern hindurchrieseln in die Tiefe. Ich sehe das Loch langsam verschwinden in der DUnkelheit und das Mädchen entschwindet langsam meinen Augen in die Tiefe. Immer tiefer wird das Loch und glich bald einem Schlund änlichen Gebilde indem alles versinkt. Ich halte das Kätzchen immernoch in meinen Armen und kniee mich mit ihm behutsam vor das Grab.

      Kleine salzige Tränen rinnen über mein Gesicht in diesem Augenblick und die kleine Katze mauzt in meinen Armen bedächtig vor sich hin. Schützend schließe ich sie fester in meine Arme und sie beginnt zu winseln.
      ave


      ich habe mir nun deine geschichte durchgelesen. zum anfang fand ich sie recht hart und es fiel mir bisschen shcwer alles zu lesen aber ich finde sie sehr schoen und danke dir dass du ein so schoenes ruhiges ende eingebaut hast :) sie hat mich zum nachdenken angeregt
      danke dass du sie gepostet hast sie gefaellt mir gut


      dara
      Dankeschön für deine erliche Meinung, ich würde mich freuen, wenn noch mehr Leute sie lesen würden.

      Ich verfolge ein Ziel mit meiner Geschichte, ich möchte euch Mut machen, mit mir zusammen ein Buch zu schreiben mit SVV Geschichten die wir zusammentragen und ich werde sie dann unter meinem Künstlernamen "Diamond of Tears" veröffentlichen.

      Die Geschichte hat noch mehr Kapitel, das hier ist nur das erste davon und sie soll ein Auftackt sein und euch Mut geben etwas von euch zu geben!

      Wenn ihr euch also bei meinem Projekt beteidigen wollt schreibt mir eure Beiträge unter diamondoftears19@aol.com

      Eure Diamond
      zu viele metaphern, umschweifende worte, bildliche darstellungen und zu wenig klartext. ich finde mich da nicht wieder, und vermutlich ist das gut so. außerdem erkenne ich die "borderline typischen" dinge in deiner geschichte nicht, was vermutlich mit dem ersten kritikpunkt zusammen hängt.
      sorry, aber ne.
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      Ganz ehrlich - ich habe nur etwa die Hälfte des ersten Postings gelesen, weil ich es so mühsam und anstrengend ist. Ich mußte die Sätze meistens zweimal lesen, um sie zu verstehen. Liegt vielleicht daran, daß ich selbst meine Texte immer in kurzen einfachen Sätzen ohne viele Verschachtelungen und "und"s schreibe.
      Ich kann also leider den Inhalt Deiner Geschichte, Deine Geschichte als Ganzes nicht beurteilen.

      Laß Dich aber bitte nicht von meiner Meinung davon abschrecken, weiterzuschreiben. Das ist Deine Art, und es wird sicher Menschen geben, die sich darin wiederfinden. Ich gehöre leider nicht dazu.