Mal was loswerden muss

      Mal was loswerden muss

      Weiß nicht recht wie ichs sagen soll.

      Seit Tagen... Wochen? bin ich auf der Arbeit. Setze mich hin, starte das Internet, gucke in diversen Forums, schreibe, mache mir Gedanken, lenke mich von dieser besch.... Welt ab.
      Scheine oft wie in einer Traumwelt zu sein, alles voller Nebel, meine Illusionen an Frieden und Freiheit schon lange am Schwanken.
      Fühle mich so hilflos, hoffnungslos, depressiv. Kann oft nichts fühlen, wenig fühlen. Oder ich merke, ich müsste jetzt eigentlich fröhlich sein/traurig sein... aber es ist nicht so.

      Steh mir selber im Weg. Aufraffen geht nicht mehr. Gab soviel Stress in F*mily. Jetzt sind sie wieder alle lieb zu mir. Zu lieb? A*gst begleitet mich. Warte auf den nächsten Reinfall.
      Wenn es mir halbwegs gut geht füge ich mir seelische Schm*rzen zu um mich ja nicht an das Gefühl zu gewöhnen.

      Warum ich noch auf Arbeit gehe? Hab noch nie soviel rumgesessen, Solitär gespielt, bisschen mit Kollegen gequatscht. Warte morgens aufs Frühstück, mittags auf die Mittagspause und danach auf den Feierabend.

      Kann nicht mit mir allein sein in diesem Büro. Suche etwas, was mich ausfüllt. Schau ins Forum und bin dann mit vielen Beiträgen überfordert.
      Noch dazu kommen meine verschiedenen Ich-Perspektiven, die ich immer noch nicht wahrhaben will.
      Mein inneres Kind nervt so.
      Nun macht es sie traurig, dass ich schreibe, sie nervt :(

      Geistig unterfordert bei meiner Arbeit.
      Niemand fühlt sich für mich zuständig.
      Aber für die Abschlussprüfung zu lernen ist wieder zu anstrengend. Ich weiß, immer ein bisschen, nicht soviel auf einmal. Aber noch nicht mal das schaff ich.

      Dafür mach ich mir utopische Gedanken, wie die Welt ausschaut, wie man sie verändern könnte.
      Drücke meine Gefühle ich Gedichten aus. Schüttele nur den Kopf über die Gedichte. Hab ich kein anderes Hobby?

      Bin froh, wenn mein K*rper mir halbwegs gehorcht. Wenn die Schm*rzempfindlichkeit normal ist und ich mich nicht mit Nägeln st*chen muss, damit ich mich fühle. Esse am meisten, um irgendwas auszufüllen.

      Dabei hab ich allerhand, was mich glücklich machen könnte. Schon allein mein Freund, den ich über alles liebe.
      Meine Freundinnen, mit denen ich mehr Kontakt habe als je zuvor. Sind zusammen wieder auf nem Konzert gewesen, war echt toll.

      Und jetzt? Könnte ich nur heulen. Bin ich undankbar? Brauch ich vielleicht Mitleid? Auch wenn ich es immer abstreite?

      Bin unsicher und wankelmütig in mir drin und nach Außen erst recht.
      Hilft mir sonst eigentlich immer, für andere da zu sein, zu powern, nicht zur Ruhe zu kommen. Aber ich bin zur Ruhe gekommen. Schlafe so viel wie noch nie. Bin nur noch müde. Müde von meinem Leben. Bin eh bald arbeitslos. Hab noch keine einzige Bewerbung abgeschickt. Ist mir alles so gleichgültig. Bin irgendwie froh, dann erstmal auf unbestimmte Zeit Pause zu haben.
      Kann doch nicht so egoistisch sein. Das Geld wird fehlen, im Lebenslauf macht es sich gar nicht gut.

      Aber ich will nicht mehr. Die Hoffnung, die mich immer wieder hochreißt, die mich antreibt ist so klein geworden. Die Politik macht letztendlich alles zunichte.

      Merke, wie sehr ich am Jammern bin. Und wie sich meine Augen immer mehr mit Tränen füllen.

      Mensch, reiß dich zusammen. Dir geht es gut. Ja mir geht es echt gut. Hab doch alles, hab noch bis Ende des Jahres ein Auto, habe Menschen um mich, hab das Internet, hab euch, hab liebe Menschen, hab noch Arbeit, hätt sogar was zu tun. Hab Interessen, die ich eigentlich einfach mal machen könnte. Hab eine Therapie in Aussicht.

      Nur eins hab ich nicht.

      Mich ;(

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lemontree“ ()

      RE: Mal was loswerden muss

      Original von Lemontree
      Nur eins hab ich nicht.
      Mich ;(


      Du schreibst, Du hast "dich" nicht, so wie ich das hier lese, kann ich das voll gut nachvollziehen, ich hab "mich" auch nicht, hab mich nie gehabt... ok, hängt wohl auch mit der mps zusammen, aber nicht nur. Weil, ich sage ja "ich", meine damit "mich" und hab "mich" doch nicht...
      Es nützt aber leider echt nichts, wenn man alles hat, nur sich selber nicht. Dann fehlt was. Man ist nicht "ganz", man ist "se*l*nlos". Man ist einfach nicht wirklich da... und da bringt dann auch das tollste Haus, die besten Freunde, die bestbezahlte Arbeit usw. nichts.

      Depressionen sind verzwickt, sind besch..., sind unlogisch, überflüssig und was auch immer noch alles. Sie hemmen einen, sie lähmen, sie überfluten mit negativen Gedanken, sie stürzen ins schwarze Loch... kann das so gut nachvollziehen, ich steck auch wieder ziemlich fest und heftig in einer drin und weiß nicht, wie wieder rauskommen. Alles schwarz, sinnlos und leer.

      Weiß nicht, aber ich glaube, dieses Sich-selber-fertigmachen sollte man lassen. Reitet nur noch stärker rein. Versuchen die Dpression anzunehmen, das sollte man. Geht nicht meistens. Aber sollte man.
      Nimmst Du Medis? Thera hast Du ja, schreibst Du. Hast Du dort schon darüber gesprochen, wie es Dir zur Zeit geht? Vielleicht wäre eine Auszeit nicht schlecht?
      Oh nee, ich merk grad, daß das wahrscheinlich nicht wirklich aufbauend ist. Schicke es trotzdem ab, vielleicht ist ja was dabei für Dich. Wenn nicht, ignorier es einfach.

      Schicke Dir aber noch ein ganz dickes Kraftpaket, voller toller Sachen wie regenbogenbunten Mut, sonnengelbe Hoffnung und himmelblaue Stärke!
      achja: Du hast nicht gejammert! Ist wichtig und gut Deine Gefühle aufzuschreiben, laß sie raus, friß sie nicht in Dich rein!
      Hallo roter_Adler,

      danke für dein Verständnis. Komm mir vor wie der totale Versager. Und in meinem Zeugnis steht auch noch, wie toll ich gearbeitet habe. Komm mir vor wie die größte Lügnerin überhaupt.
      Und wenn dann noch ein Tag dazukommt, wie ich lese, dass ich anderen Hoffnung mache.... aber meine eigenen Motivationsversuche nicht umsetzen kann... stürzt mich das noch tiefer.

      Man sagt zu mir, ich sollte einfach mal wieder positiv denken, einfach mal was machen, dass ich Mitleid will.
      Ist es so schlimm Mitleid zu wollen. Das hört sich immer sehr negativ an, aber ich glaube im Moment will ich das wirklich :(

      Ich hab das Gefühl, alles läuft nur automatisch, alles ist nur Fassade. Ich lebe ein Leben, ich fühle manchmal was, ich denke manchmal. Aber es sind nicht immer unbedingt meine Gedanken. Sie können doch nicht in gegensätzliche Richtungen gehen.

      Thera hab ich erstmal Pause, der Antrag ist gestellt und ich muss etwa nen Monat noch warten, bis es losgehen kann. Hab bei den Probesitzungen immer schon so rumgeiert, fühle mich so komisch in mir drin.
      Es ist kaum zu beschreiben. Möchte mich am liebsten irgendwo verkriechen und nie wieder rauskommen.
      Und die schönen Sachen um mich herum? Ich weiß vom Kopf, ich müsste dankbar sein, hab allen Grund mich zu freuen. Aber geht nicht :(

      Vielleicht stell ich mich auch nur dumm an. Wünsche mir fast manchmal, das jemand kommt und mir das Leben beibringt.

      Und dann schimpft die vernünftige Erwachsenenseite. Kann das selber, brauch niemanden. Vertrauen schonmal gar nicht.

      Das Loch wird immer größer. Es ist so anstrengend seine Masken aufzubehalten. Ich mein, die Kollegin hat ja schon was gemerkt.
      Hab nur gedacht, es wird mal besser irgendwann. Aber es ist über Jahre nur noch schlimmer geworden.

      Danke für deine Antwort.

      Lemontree
      Original von Lemontree
      Komm mir vor wie der totale Versager. Und in meinem Zeugnis steht auch noch, wie toll ich gearbeitet habe. Komm mir vor wie die größte Lügnerin überhaupt.
      Und wenn dann noch ein Tag dazukommt, wie ich lese, dass ich anderen Hoffnung mache.... aber meine eigenen Motivationsversuche nicht umsetzen kann... stürzt mich das noch tiefer.


      Ja, kenn ich auch. Diese Diskrepanz zwischen dem äußeren Schein und dem inneren Erleben. Eigentlich sollte man sich doch freuen darüber, daß andere einen als kompetent und so schätzen. Man sollte doch sich wirklich darüber freuen. Warum aber empfindet man das nicht so? Hab ich mich auch shcon oft gefragt... hab mir dann gedacht, daß das vielleicht damit zusammenhängt, daß man irgendwie manchmal das Bedürfnis hat, daß man einfach gesehen wird. Nicht das Äußere, sondern auch das Innere. Daß man auch mal dann nicht so stark zu sein braucht, sondern den anderen auch mal die Schwäche zeigen kann, ohne daß die sich dann gleich abwenden oder Sprüche bringen wie "reiß dich doch zusammen".


      Man sagt zu mir, ich sollte einfach mal wieder positiv denken, einfach mal was machen, dass ich Mitleid will.
      Ist es so schlimm Mitleid zu wollen. Das hört sich immer sehr negativ an, aber ich glaube im Moment will ich das wirklich :(


      Ja, und warum auch nicht! Warum darf man nicht auch mal Mitleid haben wollen! Klar, wenn man das immer wollte, dann wär das nichts. Aber mal? Man selber hat doch auch manchmal Mitleid mit anderen, oder? Ok, natürlich sollte man dann nicht in Selbstmitleid zerfließen und gar nichts mehr machen, einfach weil man sich so darin suhlt. Aber mal ein kleines bißchen Mitleid bekommen möchten? Warum nicht? Oder verrenne ich mich da grad in was...


      Thera hab ich erstmal Pause, der Antrag ist gestellt und ich muss etwa nen Monat noch warten, bis es losgehen kann. Hab bei den Probesitzungen immer schon so rumgeiert, fühle mich so komisch in mir drin.


      Gibts da nicht ne Möglichkeit, daß sie schonmal mit Dir eine oder zwei Sitzungen einschiebt? Vielleicht könntest Du da nochmal mit ihr reden.


      Es ist kaum zu beschreiben. Möchte mich am liebsten irgendwo verkriechen und nie wieder rauskommen.

      jaaaa, am liebsten Decke über den Kopf ziehen und verstecken.
      Darf ich Dir aber eine Taschenlampe mitgeben? Daß Du das Licht nicht ganz verlierst?

      Würd Dir noch so gern irgendwas sagen, was Dir weiterhilft, vielleicht sogar raushilft, aber wahrscheinlich ist es wirklich das beste, wenn Du immer wieder versuchst aufzuschreiben, wie Du Dich fühlst, was in Dir vorgeht etc. , vielleicht malst Du ja auch gerne, oder gehst gerne spazieren? Oder fotografieren? Oder mal ins Museum gehen? Irgendwas machen, wo man was sehen kann! Weil, vielleicht kannst Du ja dann wieder was sehen!

      Wünsch Dir ganz viel Kraft
      und eine Sonnenblume für Dich :)
      Hallo Lemontree,

      wollte eigentlich nur schnell sagen, dass ich all Deine Gefühle, Wahrnehmungen und so total gut nachvollziehen kann, weil es mir GANZ GENAUSO geht.
      Leider habe ich kaum Kraft zu schreiben, aber ich werde Deinen Post im Koipf behalten und mich melden wenn es besser geht.
      Kopf hoch.

      Kleine Maus
      Hallo ihr Lieben,

      danke für eure Antworten. Tut gut, damit nicht alleine zu sein, obwohls doof klingt. Muss die Zustände, in der ich etwas "wacher" und aktiver bin ausnutzen. Muss halt einsehen, dass ich nicht mehr die bin, die ich mal war. Aber vielleicht ne Chance, jemand zu werden, der ich vielleicht mal sein möchte. Hoffnung nicht verlieren, ist das, worauf es ankommt. Tut gut mit euch zu reden. Wünsche euch, dass es bei euch auch bald wieder besser wird.

      liebe Grüße

      Lemontree