diagnose krebs

      diagnose krebs

      wo fängt man an ?
      und wo hört man auf ?
      Es sollte der schönste Sommer in meinem Leben werden.
      Der letzte lange freie Sommer.
      Und den wollte ich ausleben.
      Genießen - und danach ins Arbeitsleben starten...
      Ich wollte soviel unternehmen.
      Und dann kann ein einzelnes Wort sovieles zerstören.
      Wir mussten mit meinem Hund zum Tierarzt fahren,
      sie hatte ein Abzess.
      Auf der Fahrt zum Tierarzt war meine Mutter ungewöhnlich kurzangebunden und in sich gesunken.
      Instinktiv spürte ich das irgendwas nicht stimmte. Ich sprach sie daraufhin an aber sie verneinte.
      Im Wartezimemr des Arztes mussten wir lange warten. Und ich fragte sie nochmal, was denn los sei.
      Und als sie es aussprach brach meine Welt zusammen.
      Sie erzählte mir das sie am morgen bei ihrem Frauenarzt gewesen sei und diese den Verdacht auf Brustkrebs geäussert hatte.
      Ich saß in dem Wartezimmer und es war alles so unwirklich.
      Das Zimmer fing an sich zu drehen und ich fühlte mich als würde mir der Boden weggezogen werden. Brustkrebs.
      Und ehe ich noch etwas sagen konnte wurden wir ins Behandlungszimmer gerufen...
      Die Zeit in der mein Hund untersucht wurde stand ich nur wie gelähmt daneber.
      Ich konnte nicht mehr klar denken.
      Quälende Minuten verstrichen, ich hoffe nur das ich bald raus gehen konnte.
      Es stellte sich zum Glück herraus das mein Hund nichts hatte,aber ich war viel zu geschockt von dem was meine Mutter mir erzählte, als das ich hätte reagieren können...
      Als wir im Auto saßen sprach ich sie drauf an und sie fing an zu weine, ich auch.
      Wir konnten nicht mehr. Sie tat mir so unendlich leid.
      Warum Mama ??? Wieso meine Mutter ???
      Sie war doch erst ein halbes Jahr lang krank gewesen,tödlich krank.
      Aber sie schaffte es...und dann als es ihr endlich wieder gut ging diese Diagnose.
      Alles war noch ein Verdacht aber insgeheim wussten zumindest meine Mutter und ich das es sich bestättigen würde. Ich weiss nicht woher aber es war wohl weibliche Intuition.
      Ich hatte zu diesem Zeitpunkt gerade meine Abschlussprüfungen, erfolgreich, hinter mich gebracht und freute mich auf meinen Abschluss. Und aufeinmal wurde wieder alles zunichte gemacht. Wie immer,wenn ich mal glücklich bin.
      4 Tage später hatte meine Mutter dann einen Termin im Krankenhaus wo geklärt werden sollte ob es BK ist oder nicht. Ich ging an dem Tag nicht in die Schule und wartete zu Hause..
      Als ich um 5 den Schlüssel im Schloss hörte sprang ich zur Tür.
      Ich sah Mamas verweintes Gesicht und Papas verweintes Gesicht.
      Diagnose Brustkrebs.
      Ich brach zusammen.
      Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen.
      Wir sassen zu dritt im Wohnzimmer und weinten.
      Mein Bruder kam. Auch er weinte.
      Ich weiss nicht wie lange wir da saßen.
      Aber ich weiss noch was für Gedanken durch meinen Kopf schossen.
      Das sie sterben wird. Das sie bald keine Haare mehr hat.
      Ich erzählte zuerst K. und F. zwei sehr guten Freundinnen davon.
      Sie nahmen es auf. Hatten Mitleid. Aber in den Arm nahmen sie mich nicht und gerade das hätte ich so dringend gebracht.
      Mittlerweile fragen sie auch nicht mehr (haben sie eigentlich auch nie ) nach dem Befinden meiner Mutter oder mir.
      Dann habe ich es Jo., Jas und Ja. erzählt die auch nicht anders reagierten.
      Mitleid spiegelte sich in ihren Augen aber es hatte keiner ein tröstendes Wort für mich.
      Oder bin ich jetzt ungerecht ? Vielleicht verlange ich zuviel ? Vielleicht wissen sie nicht wie sie damit umgehen sollen. Aber nichtsdestotrotz kann man doch mal fragen oder...?
      Mama hatte jetzt zwei Chemos und es ging ihr danach schlechter als schlecht.
      Sie hat keine Haare mehr und sieht wie tot aus. Sie weint sehr viel und hat keine Hoffnung mehr.
      Ich weiss nicht was ich tun soll..
      Ich bin verzweifelt.
      Ich zeige es nicht.
      Wem auch ?
      Das wär auch nicht fair.
      Ihnen die Sommerstimmung zu verderben.
      Ich habe den Sommer nie gemocht.
      Aber jetzt habe ich Sommersehnsucht.
      Sehne mich nach einem unbeschwerlichen, fröhlichen Sommer.
      Wie die letzten Jahre - auch wenn ich es damals nicht schätzte.
      Ich habe Angst vor der Zukunft.
      Ich habe nur mit B. darüber geredet. Das tat gut,mit ihren 35 Jahren ist sie einfach reifer als die anderen und es tat gut. Aber so ausführlich wie ich hier geschrieben habe, habe ich es noch nie erzählt.
      Aber es tut gut, es mal rauszulassen..
      auch wenn es die situation leider nicht verbessert oder ändert.

      wie soll ich leben ?
      Ich schaffe es nicht zu leben und ich habe auch keine kraft mehr..

      #lieblos
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      *erstmal lieb drück wenn darf*

      Ich weiß, was die Diagnose Krebs bedeutet...es ist, als würde man mitsterben...

      Aber hey,
      bei deiner Ma gibt es doch ncoh Hoffnung...sie kann gesund werden und das ,usst du dr immer wieder sagen, auch wenn es schwer fällt.
      Du darfst jetzt nicht aufgeben. Deine Ma braucht dich.
      Aber wenn du weinen willst und wenn du zeigen willst, dass es dir schlecht geht, dann hast du das gute Recht dazu...auch vor deinen Freundinnen...

      Bei mir war es auch so, dass sie erstmal gar ncihts gesagt haben, aber als es meinem Vater schlechter ging, haben sie sich total lieb um mich gekümmert...ich denke einfach, dass sie nicht wussten, wie sie mit der Situation umgehen sollten und wie sie dir helfen sollten...sowas verunsichert sehr...
      Vll solltest du nochmal mit ihnen reden, ihnen sagen, dass du sie jetzt brauchst und dann werden sie dir sicher auch helfen...

      Aber gib jetzt nicht auf...
      kämpfe, zusammen mit deiner Ma...

      *ganz viel Kraft schick*

      Lg
      Zwerg
      hej zwerg,

      ersteinmal vielen lieben dank für deine antwort.
      manchmal wünsche ich mir nichts sehnlicher als von meinen angeblichen guten freundinnen mal in den arm genommen zu werden oder ich warte auf die frage wie es mir geht,wie es mir wirklich geht.
      doch es kommt nichts. erzählt wird von der party des letzten abends.
      und ich fühle mich verloren und einsam zwischen ihnen...

      und dann komme ich nach hause, öffne die tür und die bedrückte stimmung schlägt mir entgegen.
      wie kann ich helfen ?
      ich bin doch machtlos gegen krebs,....
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      hey .. !!

      erstmal tut mir wirklich total leid , was du mitmachst !! ..
      ich kann mir ungefähr vorstellen wie das ist - meine mum ist auch krank ! .. wobei man bei meiner mutter aber seit einem halben jahr keine diagnose gefunden hat ..

      und ich wollte dir sagen , das ich glaube , das es für deine Freunde auch nicht so einfach ist .. Sie haben sicher angst , etwas falsches zu sagen .. und dir damit noch mehr weh zu tun! .. bei mir fragt eigentlich auch nie jemand nach - aber ich spreche auch nur mit s. drüber !
      Und was ich mir auch denke , ist , dass sie zwar schon wissen das das schlimm ist , aber nicht nachvollziehen können , wie man sich fühlt , wenn man betroffen ist .. !! Aber du könntest doch einfach mal versuchen ihnen zu erklären , was dir wichtig wäre , das sie dir genau in dieser zeit entgegenbringen .. dass sie dich mal in den arm nehmen oder so .. ! ja ich weiss , ich sag das jetz so einfach , und dabei mach ich das ja selbst nicht .. :( .. achja ..

      hmm .. ich weiss nicht , ob ich jez eine hilfe war , oder so ..
      aber ich wollte dir einfach schreiben was ich mir dazu denken , da ich ja selbst weiss wie man sich fühlt ...

      du kannst mir jederzeit eine pn schreiben - "hör" dir gern zu !!

      alles alles gute , gib bitte die hoffnung nicht auf !!
      lg eiskalterHass
      Ich kenn das gut...man will was tun, hat aber das Gefühl, es bringt alles ncihts...

      Doch du kannst was tun...sei für deine Mutter da, mach ihr Mut, red mit ihr, sag ihr auch, dass du Angst hast, es ist OK...sie wird whrscheinlich auch Angst haben und ihr könnt dann gemeinsam über eure Angst reden...


      Und zu deinen Freundinnen kann ich dir echt nur sagen: Sprich sie drauf an, sag ihnen, wie du dich fühlst...
      Sie werden sich sicher nciht extra so verhalten...vll denken sie, dass sie alles noch schlimmer machen, wenn sie dich drauf ansprechen...


      Kennst du irgendwelche anderen Kinder/Jugendliche, deren Eltern Krebs haben/hatten?
      Vll hilft es dir, dich mit denen auszutauschen...
      Aber du kannst mir sonst auch gerne ne PN oder e-mail schreiben...

      lg
      Zwerg
      hej ihr beiden,

      bin wirklich froh das mein beitrag auf resonanz stösst das tut gut wenigstens ein bisschen etwas "zurückzubekommen"

      ich darf ihnen keinen vorwurf machen...sie leben in ihrer heilen welt,die darf nicht zerstört werden.
      ich kann es nicht,auf andere zugehen.. :rolleyes:
      ich habe es früher versucht und nur ablehnung bekommen...

      irgendwie werde ich es schaffen..und im endefekkt kann mir eh keiner helfen..

      nein ich keine keine menschen dessen angehörige krebs hatten/haben...
      würde mich gerne mal austauschen...glaub ich...

      danke nochmals fuer eure antworten
      #lieblos
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      Hey,

      also wenn du dich uastauschen möchtest...mein Vater hatte auch Krebs...
      kannst mir PN schreiben wenn du magst...kann dir dann ja evtl auch meine Nummer zum Telen geben...


      Und sonst, glauch ich nciht, dass ihre Welt "heile" ist...wessen Welt ist schon total "heil"...

      Sie sind, wie eiskalterHass und ich schon sagten, whrscheinlich sehr verunsichert und haben Angst, dich noch trauriger zu machen...
      Hallo lieblos.
      Ich kann mir in etwa vorstellen, wie es dir gehen muss. Mein Großvater und einige Bekannte von mir hatten/haben Krebs.
      Ich hoffe inständig, dass sich der Verdacht nicht bestätigen wird. Aber ich kann dich zumindest versuchen zu beruhigen. Solltest du darüber sprechen wollen dann kannst du dich bei mir melden.
      Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe für dich dass sich der Verdacht nicht bestätigt.

      *drück*
      hej ,

      der verdacht hat sich leider bestättigt. der tumor ist 8 cm gross. zwei chemos wurden schon gemacht.am 10 august untersuchung wie es weiter geht.
      zwerg ich schreibe dir jetzt eine pn...danke !!
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]

      RE: diagnose krebs

      Hey Du,

      das mit Deiner Mutter tut mir total Leid. Ich habe mich richtig erschrocken, als ich das gelesen habe.
      Aber wie die anderen schon gesagt haben, etwas Hoffnung gibt es ja noch und vielleicht kannst (solltest) Du Deine Mutter nach Kräften unterstützen, sodass auch sie die Hoffnung nicht aufgibt. Sie muss selber daran glauben gesund zu werden, sie darf nicht aufgeben, dann sind die Heilungschancen viel größer, hab ich letztens noch einen Bericht drüber gelesen. Vielleicht gibt es Selbsthilfegruppen in Eurer Gegend für Krebspatienten oder ähnliches, aber Deine Mutter darf nicht aufgeben zu kämpfen und sich der Krankheit hingeben!! Sie packt das!

      Für Dich ist das natürlich hart alles, auch mit Deinen Freunden, aber vielleicht wissen sie "nur" nicht wie sie damit umgehen sollen. Vielleicht tust Du ihnen Leid, sie wissen nur nicht wie sie sich verhalten sollen. Mit den Partys, also dass sie davon erzählen, vielleicht wollen sie Dich damit ablenken, ist natürlich krass, versteh ich vollkommen, und das wäre auch das Letzte worüber ich reden wollen würde in so einer Situation, aber vielleicht redest Du mal mit Deinen Freunden -wenn es wirklich richtige Freunde sind- und dann werden sie das sicher verstehen.

      Versteh mich nicht falsch, wahrscheinlich hört sich das jetzt alles total schöngeredet an, aber ich wollte nur Tipps geben was Du machen kannst.

      Wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass Du Dich nicht unterkriegen lääst. Es kommen auch wieder schönere Zeiten, auch wenn man das jetzt nicht meinen mag.

      Bienchen
      "Die Stille der Nacht erzählt der Dunkelheit das Blaue vom Himmel."
      (E. Ferstl)
      Hallo Du...

      Der Vater meiner Freundin hat Lungenkrebs. Letztes Jahr im Winter bekam er die Diagnose. Wurde von einem Krankenhaus zum anderen geschickt. Viele Operationen, aber nichts half, der Tumor wuchs und wuchs und drückte auf seine Lunge. Er drohte jede Sekunde zu ersticken. Dann kam die Chemo. Und es wurde besser. Ganz langsam wurde der Tumor kleiner. Immer kleiner und kleiner. Die Ärzte wollten wieder operieren, ihn diesmal ganz entfernen. Aber es ging wieder nicht, der Tumor ist zu sehr mit der Lunge verwachsen. Also wieder die Chemo. Er muss immer noch zur Chemo, aber die Ärzte sind guter Hoffnung. Er besiegt den Krebs jeden Tag mehr, der Tumor wird jeden Tag mehr kleiner und er kann schon wieder richtig Atmen.

      Die Mutter meines Freundes hatte Gebärmutter-Krebs. Die Diagnose kam direkt nach der Geburt meines Freundes. Sie lag daraufhin ein Jahr lang im Krankenhaus und hatte gekämpft und überlebt. Manchmal kann der Lebenswille eines Menschen stärker als der Krebs sein. Aber dafür braucht er die Kraft seiner Familie und Freunde!

      Du musst zusammen mit deiner Familie stark sein. Ihr müsst kämpfen. Ihr dürft nur niemals die Hoffnung verlieren. Gib deiner Mutter zusammen mit deiner Familie die Kraft die sie jetzt braucht. Es hieß, der Vater meiner Freundin würde ihren 19ten Geburtstag nicht mehr erleben. Aber er wird ihn erleben, denn er hat gekämpft. Deine Mutter soll auch kämpfen, ihr dürft euch diese Kraft jetzt nicht nehmen lassen und aufgeben.

      DirtY
      Grüße,
      Freigeist
      Ihr seid so bunt und farbenfroh.
      Ihr seid das Licht, ich wenn´s erlischt.
      Ihr positiv, ich Gegenpol.
      Ihr seid so grau wenn man euch mischt!!
      [ASP - Schwarzes bl*t]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Freigeist“ ()

      kann euch gar nicht genung danken...,fuer eure lieben antworten..
      aber meine mutter hat keinen lebenswillen mehr,da sie schon vorher an GBS erkrankt war und ein jahr lang in KH´s und rehas war.ich kann sie verstehen.ständig niederschläge.sie hat das nicht verdient.sie hat keinen willen mehr und den kann ich ihr nicht geben,leider.

      meine freunde sind generell sehr oberflächlich..aber wenn man spass haben will,vergessen will,sind sie genau die richtigen....
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      hey du,

      das tut mir wirklich furchtbar leid fuer dich, immer wenn ich sowas hoer, weil ich weiss, wie schlimm das ist.
      bei mir war das ganz aehnlich wie bei dir, is jetzt schon 4 jahre her und grad in manchen sachen erkenn ich mich selbst wieder, besonders was das mit den freunden angeht...
      die waren damals zwar auch noch juenger, so um die 15, 16 rum, aber ich hatte mir dennoch viel mehr von ihnen erwartet, als sie mir gegeben haben.
      gefragt hat mich auch niemand, wies mir geht oder meiner familie, wenn ich mich mit meinen freunden getroffen hatte haben sie nur von parties und jungs und so n kram erzaehlt, so wie bei dir, und kein wort ueber mich.
      wenns mir schlecht ging und ich mal ausgerastet bin weil mir einfach die nerven durchgegangen sind, haben sie sich nur angekuckt und blicke getauscht und nichts gesagt.
      es war wirklich total hart, ich hab mich unendlich allein gefuehlt und mit meiner familie wollte ich auch nicht reden, da es denen ja schlecht genug ging, bliblablubb...
      heute weiss ich, wie wichtig es fuer mich persoenlich gewesen waere, mit einem menschen wenigstens drueber zu reden, weinen zu duerfen und in den arm genommen zu werden.
      ich hab immer nur geschluckt und gschluckt und gelaechelt, und heute, nach der zeit, ist es so drinnen dass ich alles verdraengt hab, immernoch nicht drueber reden kann, und mich nicht auf den friedhof trau, weil ichs immernoch nicht wahrhaben kann und immernoch schweige.

      deshalb mocht ich dir nur sagen: du hast ein recht, traurig zu sein, und ein recht, darueber zu reden. das ist ganz wichtig, und fuer die familie stark sein kannst du doch auch nur, wenn du irgendwo jemanden hast, der dich auch mal schwach sein laesst, oder?
      deshalb rat ich dir, nochmal mit deinen freunden oder einem speziellem dem du am meisten vertraust, zu reden. die "missachtung" von meinen damaligen freunden war auch hauptsaechlich so gemeint, dass sie angst hatten mich drauf anzusprechen, wollten mich nicht mit der nase auf das thema stossen, dachten ich brech dann in traenen aus und das waer was schlimmes, und generell wussten sie absolut nicht, wie sie damit umgehn sollen.
      alle damaligen freunde hab ich danach verloren, weil ich sie nicht mehr brauchte, sie nicht fuer mich da waren. eine einzige ist mir geblieben, und die sagt immer zu mir: ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, ich war so ueberfordert, es tut mir so leid, ich hatte angst wenn ich dich in den arm nehm mach ichs noch schlimmer, warum hast du nur nicht gesagt, dass du was ganz andres brauchst,...

      also, sag ihnen irgendwie, was du wirklich brauchst, dass du nicht abgelenkt werden willst die ganze zeit sondern auch mal drueber reden, mal getroestet werden willst. ich weiss, das ist nicht einfach, aber es ist es wert.
      wenn du moechtest, kannst du natuerlich jederzeit pn schicken, falls du reden willst oder so.

      ich wuensch dir alle kraft der welt,
      ganz liebe gruesse, lilye
      - wirf den Helden in deiner Seele nicht weg -

      [F. Nietzsche - Also sprach Zarathustra]
      danke für deinen lieben beitrag...
      aber meine freunde..sind...noch nie so gewesen das sie mit mir reden konnten,tiefgründig..party,jungs..ja...aber nicht mehr..man kann mit ihnen nicht über krebs oder sonstiges ernstes reden...
      ich fühle mich alleine...
      ich hab angst...
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      Hey, das tut mir echt leid für dich! :(
      Ich hoffe, dass ich dir vielleicht mit meiner Antwort ein wenig helfen kann...
      Meine Mutter ist vor circa zwei Jahren auch an Brustkrebs erkrankt. Da wir nie ein wirklich gutes Verhältnis hatten (man lebt halt so nebeneinander her), hat sie es weder meinen Brüdern noch mir gesagt!
      Ich hab es durch Zufall erfahren, als ich einmal in der Küche was gesucht hab und sie im Wohnzimmer mit meinem Vater drüber geredet hat!
      Ich weiss nicht warum, aber ich hab es nicht als schlimm empfunden. Ihr war es egal ob wir Kinder es wussten oder nicht, also war es mir auch irgendwie egal!
      Kurz bevor sie ins Krankenhaus musste, hat sie dann mal kurz mit mir drüber geredet. Aber sie selber schien es irgendwie auf die leichte Schulter zu nehmen, so nach dem Motto: ich geh nun ins Krankenhaus, die nehmen mir das Ding raus und dann ist gut!
      Im Krankenhaus hab ich sie fast jeden Tag besucht und da war unser Verhältnis auch ganz gut soweit. Ich weiss nicht in wiefern sie das Ganze mitgenommen hat, aber vor mir schien sie wie immer!
      Sie wurde dann auch operiert und hat gleichzeitig eine Wiederaufbereitung der Brust bekommen. Danach war soweit alles in Ordnung!
      Nun sollte sie aber trotzdem eine Chemo bekommen, denn der Brustkrebs war zwar weg, aber zur Vorsorge damit sich die Krebszellen nicht in 10 Jahren wieder ausbreiten!
      Sie hat dann einige Male Chemo bekommen und hat auch ihre Haare verloren. Aber sie hat das ganz gut weggesteckt und ihr ging es auch nie richtig beschissen nach der Chemo!
      Nun sind etwa zwei Jahre vergangen und meiner Mutter geht es gut und sie ist gesund. Die Haare sind gewachsen und sie trägt sie nun kurz, was viel besser aussieht! ;)
      Du siehst also, dass Brustkrebs nicht immer was Schlimmes bedeuten muss und nicht direkt ein Weltuntergang ist. Du musst offen mit deiner Mutter reden und sie muss merken dass ihr Alle denkt, dass sie es schafft und dass sie wieder gesund wird!
      Ich wünsch euch echt alles, alles Liebe und Gute!
      Ich wollte auch noch mal was dazu sagen.
      Erstmal tut es mir auch verdammt Leid. Sowas ist echt hart.

      Meine Mutter hat übrigens auch vor einem Jahr oder so die Diagnose Brustkrebs gekriegt (und ich will dir jetzt bloß keine Angst machen). Ich bin auch nie mit meiner Mutter klargekommen, also hat mich das relativ kalt gelassen. Aber sie hatte eine enorme Kraft bewiesen. Ich hätte das nicht so geschafft wie sie. Sie hat einfach immer weiter gekämpft. Brust amputiert, Chemo, Haare weg und die ganzen Nebenwirkungen. Dann im November sollte sie auf Kur und war da auch zwei Wochen hat sich erholt usw. und dann kam ich (Idiot) in die Psychiatrie. Da hat sie alles abgebrochen (wegen mir...). Na ja, im Januar oder so ist ihr Bauch richtig angeschwollen und hart geworden. Na ja, der Arzt hat gesagt, Magengeschwür, aber denkste. Krebs ist weiter in die Leber. Ich war nicht zu Hause, nur am Wochenende. Wenn ich zu Hause war, haben wir uns gestritten, obwohl meine Therapeutin in der Klinik gesagt hat, ich soll mich mit ihr aussprechen. Und es hat mir verdammt weh getan, als ich sie die letzten zwei Tage gesehen hab, es war fast unmenschlich, auch wenn ich die letzten Jahre nie irgendwas für sie empfunden habe, aber das war echt hart.
      Und hinterher bereu ich mein Verhalten...
      Na ja, wie gesagt, ich will dir keine Angst machen (das wäre das letzte was ich wollte), aber mach nicht die Fehler die ich gemacht habe (ich kenn euer Verhältnis nicht). Es muss nicht gleich heißen, dass sie stirbt, viele überleben auch. Unterstütz sie so gut du kannst. Viel mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen. Ich wünsch euch echt das ihr es packt, also deine Mutter und du. Und das werdet ihr bestimmt, egal wie es letztendlich ausgeht.
      lg
      hey du nochmal ;) ,

      ich weiss ja jetzt nicht, wie alt deine freunde sind, aber soooo klitzeklein sind sie ja wahrscheinlich auch nicht mehr. ich glaub schon, dass man mit denen reden koennte - fragt sich nur ob die sich das zutrauen, da den ersten schritt zu machen.
      sie warten vielleicht darauf, dass du von dir aus ankommst weil sie nicht wissen ob es richtig waere, dich drauf anzusprechen. hast dus mal versucht?
      irgendwie "nebenbei" das thema angeschnitten, wobei sie merken konnten, wie schlecht es dir geht? und wie haben sie reagiert? total desinteressiert und wollten nur von der letzten party erzaehlen? oder waren sie besorgt? oder verunsichert?

      viele menschen scheuen sich total vor solchen themen, und es ist ja auch kein allzu schoenes thema. und verhalten sich dann nach dem motto: was ich nicht seh, das ist auch nicht da, also mach ich einfach die augen zu.

      das tut mir so leid fuer dich, dass du dich so allein fuehlst. hast du wirklich gar niemanden, der einfach mal fuer dich da ist?

      versuchs doch einfach mal mit deinen freunden. sprich sie drauf an, versuchs wenigstens, du kannst doch nichts falsch machen dabei. wenn sie wirklich total abblocken und es unuebersehbar ist dass sie mit dem thema alle nicht klar kommen, dann kannst du immernoch "resignieren". aber vielleicht kann man ja doch mit ihnen reden. und heiel welt gibt es auch in den allerwenigsten familien, und einen menschen troesten weil es dem schlecht geht, das werden sie doch grad noch hinkriegen *halb schmunzel*

      hey, das sind doch deine freunde! und freundschaft bedeutet doch wirklich nicht nur, dass man zusammen spass hat und auf parties geht und sonst nichts.

      wenn du nicht mit ihnen reden magst, schreib doch vielleicht mal einen brief..?

      ich wuensch dir alles gute, und bitte bitte schau dass du jemanden hast, der fuer dich da ist - du solltest auch mal trost bekommen, das hast du verdient, denn du stehst schon genug durch...

      alles liebe, lilye
      - wirf den Helden in deiner Seele nicht weg -

      [F. Nietzsche - Also sprach Zarathustra]
      Hallo Lieblos

      *in arm nehm*

      ich kenne díeses Gefuehl mit dieser DIagnose :( meiner Mutter wurde diese auch gestellt, aber es stellte sich gluecklicherweise als falsch herraus... auch einer bekannten wurde diese Diagnose gestellt... und sie muss nun auch regelmaessig ins Krankenhaus und Therapien ueber sich ergehen lassen... aber sie ist ein Beispiel dafuer, dass man heut zu tage nicht mehr an BK sterben muss... viele ueberleben es und das hoffe ich auch fuer deine Ma ... es werden derzeit auch viele Fortschritte gemacht... z.B. kann man die fehlende Brust nun mit Gewebe aus dem Bauch rekonstruieren (hab ich Bilder von gesehen, sieht echt aus :) ) und man braucht kein Silikon mehr... okay das hilft dir in der Zeit auch nciht weiter... aber es gibt hoffe ich bald ein Licht am Ende des Tunnels und dass es deiner Mutter bald besser geht. Es ist schoen, dass sie dennoch den Mut hat, trotzdem Krankheiten, sich behandeln zu lassen... somit ist der Schmerz nicht unendlich lang... eine Person die mir viel bedeutet, wurde die Diagnose Krebs gestellt aber nicht BK sondern in der Lunge... aber diese Person laesst keine Untersuchung machen, um es wiederlegen oder bestaetigen zu lassen... die Person meint dass wenn sie erfaehrt dass sie wirklich LK hat sie keinen Sinn mehr hat weiter zuleben da fuer die Person keine Therapie in Frage kommt :( und dann sizt man nun da und versucht so normal zu leben wie es geht und hofft, dass wenn es wirklich Krebs ist er noch laenger auf sich warten laesst...

      ich hoffe dir und deiner Ma geht es schon ein klein wenig besser....

      achja und wegen deinen Freunden... es ist eigenlich nicht zu viel verlangt, dass sie mal nachfragen oder dich in den Arm nehmen.. das sowas irgedwie hilft bzw beruhigt weiß eigentlich doch fast jeder.. sogar kleine Kinder spueren dass das nun helfen wuerde und sie machen es einfach...


      Dara
      Hallo,

      es ist lange her,seit ich geschrieben habe das bei meiner Mutter BK diagnostiziert wurde.

      Es geht ihr mittlerweile relativ gut. Körperlich ist sie wieder fit, oefter muede durch die Chemo und die Hormontherapie aber ansonsten kann sie alles wieder machen und geht auch wieder als Aushilfe arbeiten.
      Allerdings hat sie sich,ihre Persönlichkeit,sich sehr veraendert. Wir hatten frueher ein relativ gutes Verhaeltnis und jetzt ist sie sehr launisch,sehr ungehalten,wird schnell laut. Das war frueher nie so. Laut ihrem Arzt, sind die Tabletten daran nicht ganz unschuldig. Sie hat gute und schlechte Tage.

      Ich dachte man zerbricht an so einer Diagnose. Ich habe mich gefragt,wie uebersteht man das? Es ist nun 3 Jahre her und ich bin noch da,ich bin nicht zerbrochen und ich habe einfach weiter gemacht. Irgendwie ist das...strange...

      lieblos
      Schreiben ist der verzweifelte Versuch,
      der Einsamkeit etwas Wuerde abzuringen.

      [Walter Moers: Die Stadt der Traeumenden Buecher]
      hallo lieblos,

      schön, dass du nochmal schreibst nach der langen zeit ;) , und es freut mich sehr zu hören, dass es deiner mutter besser geht.
      das mit den launen ist bestimmt schwer auszuhalten. aber du scheinst dich ja ganz tapfer zu schlagen...
      wie geht es dir denn jetzt damit?

      ich wünsch dir noch was,
      lilye
      - wirf den Helden in deiner Seele nicht weg -

      [F. Nietzsche - Also sprach Zarathustra]