wildfang
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ein ganzes meer schlägt über meinem kopf zusammen
es rauscht, nein kreischt unerträglich laut in meinen ohren
ich verliere die orientierung, den verstand, mich selbst
die lungen schnüren sich zu und das herz rast wie wild
aber es pumpt nur schwarze panik durch meine adern
meine augen verdrehen sich
man sieht nur noch das weisse
der taumel nimmt überhand
ich lande krachend auf den knien
ich halt, nein krall mich am boden fest
er bebt und zittert, schwankt unter mir weg
ich schliesse die augen und verliere die zeit
irgendwann erholt sich jeder körper
und irgendwann normalisiert sich jede atmung
was bleibt ist eine narkotisierende müdigkeit
aber trotz der erschöpfung muss ich lächeln
egal was man versucht oder bleiben lässt
wunden in der seele schmerzen so viel mehr als die auf der haut -
ich singe ein endloses lied
und keiner ist da, der es hören mag
und meine stimme hat schon lange versagt
aber meine wunden singen für mich weiter
es ist eine melodie, die keiner hören will
und wer sie hört, der wird von ihr gefangen
denn der schwarze teil der herzen kennt die melodie
und er beginnt leise mitzusummen,wenn er sie hört
und weil der schrecken mit der lautstärke wächst,
kann sich keiner meinem lied entziehen
und egal ob ich es weiter hören will oder nicht
meine wunden singen für mich weiter
und nachts kann ich nicht mehr schlafen
und ich kann an nichts anderes mehr denken
und würde ich jemals das ende des liedes erreichen
würde es wieder von neuem beginnen
und weil der schrecken mit der lautstärke wächst,
wirst auch du bald anfangen zu schreien
und weil sich niemand meinem lied entziehen kann,
will die melodie einfach kein ende nehmen -
irgendwann ist alles einfach zu weit weg
du müsstest ein raumschiff besteigen
und das nur um deine beine einzuholen
ich fühl nichts mehr
ich fühle dich nicht mehr
und irgendwann ist es zu spät für schöne worte
es gibt nichts mehr zu retten
der regen hat den sinn weggespült
ich fühl nichts mehr
ich fühle dich nicht mehr
und irgendwann ist auch das früher vorbei
und die überreste davon liegen zuckend am boden
egal in was für kleine stücke ich sie schneide
ich fühl nichts mehr
ich fühle dich nicht mehr
ich hasse dich
ich hasse dich
ich möcht dich hassen mit allem was ich noch von mir habe
aber ich wünschte, ich könnte dich von deinen sorgen befreien
ich hasse dich
ich hasse dich
ich möcht dich hassen mit allem was ich noch von mir habe
aber ich wünschte, ich könnte dich von deinen sorgen befreien -
ich kann keinen schritt mehr weiter gehen
ich kann nicht mehr hier sein wenn du da bist
ich kann nicht mehr antworten wenn du rufst
ich kann nicht mehr leben
ich kann nicht mehr denken
ich kann nicht mehr fühlen
ich kann nicht mehr leben
ich kann nicht mehr leben
das hier wäre deine chance
das hier wäre deine chance
ich kann nicht mehr sehen
ich kann nicht mehr schlafen
ich kann nicht mehr funktionieren
ich kann nicht mehr so tun als wäre alles in ordnung
ich kann nicht mehr stark sein
ich kann nicht mehr zufrieden sein
ich kann nicht mehr selbstsicher sein
ich kann dich nicht mehr auffangen wenn du fällst
jetzt könntest du sehen wer ich wirklich bin
jetzt könntest du sehen wer ich wirklich bin
ich kann nicht mehr so sein wie ihr mich gerne hättet
ich kann nicht mehr so sein wie ich sein will
ich kann nicht mehr so sein wie ich sein müsste
ich kann mich nicht mehr verstellen
ich kann keine nähe mehr ertragen
ich kann keine faulen sprüche mehr hören
ich kanns nich mehr hören dass alles gut wird
ich kann einfach nicht mehr
könntest hier bei mir sein
könntest hier bei mir sein
aber du bist es nicht
ich kann nicht mehr gehen
ich kann einfach nicht mehr
wieso macht niemand dass das aufhört
wieso bin ich genau jetzt alleine
wieso nur wünsch ich mir dass jemand da ist
und es wird noch ein paar stunden anhalten
solange es dunkel ist, habe ich keine chance
aber der neue tag bringt neue masken
der neue tag bringt neuen mut
mut zur lüge
mut zu schmerzen
mut dazu mich weiter zum narren zu halten
sobald die sonne wieder aufgeht werd ich wieder mein sklave sein -
meine wege waren irrfahrten auf dunklen pfaden
in meinen fussspuren mischt sich mein blut mit eurem
die brücken, die ihr zu mir aufgerichtet habt
ich hab sie eingerissen
mit den steinen aus ihr hab ich euch geschlagen
meine auswege hab ich mit ihnen zugemauert
und nun sitz ich hier
in mein eigenes gefängnis eingesperrt
und ich spüre wie es immer enger wird
und schlussendlich ist alles mein eigener fehler
hab euch mit füssen getreten, verstossen und weggejagt
ich weiss, ich hab nicht viel gutes getan
darf ich auf euch wütend sein?
weil ihr kein interesse mehr an mir habt?
weil ihr mich verletzt habt?
weil ihr mich ins gesicht geschlagen habt?
weil ihr nicht wusstet was wirklich mit mir los ist?
weil es euch egal war?
weil ich mich immer vor euch verstellen musste?
weil wir uns nie richtig verstanden haben?
weil ich von euch weggerannt bin?
weil ich euch verstossen habe?
weil ich es nicht genug versucht habe..
weil ich es nicht genug versucht habe..
und nun sitz ich hier
in meiner eigenen kleinen gruft
und klammere mich an die naive vorstellung
jemand könnte mein flehen von meinen augen ablesen
aber ich weiss dass es vorbei ist
hab ich euch jemals akzeptiert wenn ich das nicht einsehen will?
das hier ist mein leben
meine sünde
mein verlust
mein los
das hier ist mein selbstverschuldetes leben
ich kanns nich mehr ändern -
zwischen leben und tod
schwebe ich zwischen den welten
gefangen im dazwischen
beides zum greifen nah
aber meine hände fassen nur ins leere
schwerelos und doch erschlagen durch die wucht der gedanken
in meinen ohren hallen schreie, obwohl ich schon lange verstummt bin
und jeder weitere cut entfernt mich vor der normalität
aber jeder einzelne trägt mich näher zum leben heran
wenn ich spreche erkenn ich meine stimme nicht
hoffnung und glück verbergen sich im nächsten sternennebel
von zeit zu zeit kann ich sie sehen
oder war das nur täuschung, nur ein irrlicht der dunkelheit?
ich versuch sie zu berühren, zu ergreifen
kann ich sie berühren wenn ich meinen arm ausstrecke?
aber sie sind viel zu weit weg, viel zu weit
bist das du, wirklich du?
ich erkenn dich kaum
du bist so weit weg
deine augen, sie sind so anders
deine hand ist ausgestreckt
aber ich kann sie nicht ergreifen
jede assoziation wie ein angelhaken
der sich durch mein fleisch bohrt
an dem jeder, der sich für schlau genug hält, reisst
an dem man mich weg von mir selber zerren will
ihr zieht und zerrt
lasst mich gehen
lasst mich endlich gehen -
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