6.10. - 22.30 uhr - menschen hautnah - wdr

      6.10. - 22.30 uhr - menschen hautnah - wdr

      weiß nicht, ob das intressant ist, hab die sendung noch nie gesehen.

      "Vergewaltigung ist mit das Schlimmste, was einer Frau passieren kann", sagt Ulrice Guder. "Viele laufen ein Leben lang mit dem Trauma herum. Und immer noch haben die meisten Angst, zur Polizei zu gehen." Die Hauptkommissarin bei der Kripo Krefeld weiß, wovon sie spricht. Sie arbeitet seit 15 Jahren in diesem Sachgebiet. Wenn eine Vergewaltigung überhaupt angezeigt wird, dann oft erst Jahre später, weil der Täter aus dem familiären Umfeld des Opfers stammt. Oder weil sich die Frau, das Mädchen abgrundtief schämt und sich womöglich selbst die Schuld zuweist. Ähnliches gilt für die Opfer von Kindesmissbrauch, ein weiteres Spezialgebiet von Ulrice Guder. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Wie geht sie mit dem Wissen um Gefahren bei der Erziehung ihrer Töchter um? Wie sehr belasten die täglichen Schilderungen menschlicher Abgründe ihr eigenes Vertrauen in Menschen? Wie gelingt es ihr, sich vom Leid anderer abzugrenzen, sich zu schützen?

      Tink Diaz und ihr Kamerateam haben die sympathische Kommissarin bei der Aufklärung einiger Fälle begleitet. Die Dokumentation bietet einen seltenen Einblick in den Alltag einer Beamtin von der "Sitte". Die Suche nach Indizien und Zeugen einer versuchten Vergewaltigung erweist sich als besonders mühevoll, weil der Kommissarin nur ein Phantombild des Täters zur Verfügung steht. Die Vernehmung einer vergewaltigten Frau ist eine schwierige Gratwanderung: Konfrontiert mit den Details der Tat darf sich Ulrice Guder weder von Ekel noch von ihrem eigenen Mitgefühl mit dem Opfer überwältigen lassen. Weil auch der Tatverdächtige ein Mensch mit Rechten ist, muss die Kommissarin der traumatisierten Frau so manche unangenehme Frage zumuten.

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