Therapie..... oder doch nicht?

      Therapie..... oder doch nicht?

      Hi...ich versuch es mir jetzt mal von der Seele zu schreiben, denn es belastet mich doch schon sehr und ich merke, wie die Spannung von Stunde zu Stunde extrem zunimmt...ich bin seit 2 Wochen "clean" und möcht es auch weiterhin bleiben, aber ich halt den Druck im Moment irgendwie kaum noch aus...

      Bin momentan in einer tagesklinischen Therapie und mache nebenbei eine DBT Gruppe. Ist ja alles gut und schön, aber stell ich mir die Frage, wie geht es jetzt weiter???? Ich habe für mich erkannt, daß ich noch einen extrem weiten Weg vor mir habe...zu viele Dinge, die ich noch nicht angesprochen habe, die ich verarbeiten muß, da sie mich und mein ganzes Leben beeinträchtigen. Aber wie? Ich kann doch nicht mein ganzes Leben zu Hause sitzen und von einer Therapie in die nächste gehen... In zwei Wochen werde ich entlassen...und dann???? Ich habe einen Reha-Antrag gestellt und selbst die Amtsärztin ist der Meinung, ich bin nicht stabil genug um "normal" wieder arbeiten zu gehen...ich selbst seh es auch nicht anders...aber hat man in der heutigen Zeit überhaupt noch ne andere Wahl? Wenn man in irgendeiner Weise krank wird, dann wird man doch automatisch total ins Aus katapultiert. Ich meine, selbst wenn ich die Reha mache, dann bin ich bis 2006 erstmal weg vom Arbeitsmarkt. Und wer stellt mich dann noch ein???? Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll...ich pack es nicht, Vollzeit arbeiten zu gehen, Teilzeit: reicht das Geld nicht, Reha klingt gut, katapultiert mich aber total ins Aus.... Ich möcht mich auf mich konzentrieren, die Dinge, die ich nie ansprach, geschweige denn aufgearbeitet habe, verarbeiten, irgendwie mal lernen, wie man eigentlich lebt....so wie bisher geht es jedenfalls nicht weiter. Das weiß ich. Aber wie? Ich seh im Moment irgendwie mal wieder gar nichts. Absolut nichts. Ich meine, man nimmt sich viele Dinge vor, aber im Endeffekt scheitern sie an Faktoren, die man nicht mal beeinflussen kann. Diese Sch... Krankheit nimmt mir echt alles...hab deswegen schon meinen Job verloren... Ich weiß es echt nicht...

      Falls das hier falsch sein sollte, bitte schiebt es dahin, wo es hingehört...Und falls ich gegen irgendwelche Regeln verstoßen haben sollte, teilt es mir bitte mit....Danke, daß ich mir das hier von der Seele schreiben durfte...
      the unknown
      Huhu the unknown,

      wie du dir sicher schon gedacht hast, liegt die endgültige Entscheidung was du tun wirst bei dir selbst. Aber vielleicht kann ich ja etwas beim Prozess der Entscheidungsfindung helfen.

      Aus dem was ich bisher gelesen habe lässt sich nur wenig über dich in Erfahrung bringen. Ich konnte aber herauslesen, dass du berufstätig bist/warst und bereit bist dir Gedanken über dich selbst und deine Zukunft zu machen.
      Die Farge, wie es weitergeht, stellt sich vermutlich jeder Mensch in den verschiedensten Lebenssituationen einmal. In deinem Fall, wie in den Meißten, heißt es dann, die unterschiedlichen Möglichkeiten herauszuarbeiten.
      Du erwähntest schon die Möglichkeit einer Reha und die Möglichkeit keine weitere Therapie zu versuchen.
      Du hast entschieden, dass beide Möglichkeiten für dich nicht machbar sind, also sollten wir versuchen weitere Möglichkeiten zu suchen.
      Habe ich das richtig verstanden, die dialektisch behaviorale Therapie läuft unabhängig von der Tagesklinik und wird auch weiterlaufen wenn der klinische Teil beendet ist?
      Wenn das so ist, toll! Denn eigentlich gibt es nicht viel, was ich als geeigneter betrachten würde, als eine kontinuierliche DBT.
      Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass es Zeit braucht, bis man wieder "gesund" ist. Und damit kommen wir zu deiner Frage, ob du dein ganzes Leben in Therapie verbringen sollst. Natürlich sollst du das nicht, wäre ja schlimm und würde den Sinn einer Therapie auch irgendwie verfehlen. Aber wenn du auf halber Strecke abbrichst ist das auch nicht sinnvoll.

      Wenn ich mir diese, zugegeben etwas unsortieten Gedanken so ansehe, komme ich zu der Frage ob nicht ein Mittelweg das Beste wäre.
      Wie dieser aussehen könnte, kann ich nicht beurteilen... Da ist deine Fantasie ein wenig gefragt. Vielleicht geht es ja doch mit etwas weniger Geld.

      Ich will natürlich nicht abschließen ohne noch auf die Möglichkeit einer Analyse hinzuweisen. Das wäre eine zugegeben sehr zeitaufwändige Sache, aber da du dich ja anscheinend viel mit deiner Vergangenheit beschäftigst wäre es eine sehr gute Möglichkeit dieses zu erarbeiten.
      Hier ist soweit ich das einschätzen kann, aber dann nur eine längere Analyse interessant, vielleicht zweimal wöchentlich über ein Jahr als eine grobe Richtlinie wie sowas aussehen könnte.


      Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht noch weiter verwirrt, bin mir selbst nicht mehr so sicher ob das alles so deutlich formuliert ist wie ich es gern hätte...
      Also wenn ich Sinnfehler eingebaut habe oder etwas unverständlich ist... einfach korrigieren bzw. mich fragen.
      @ Schattengesang: Danke für deine ausführliche Antwort. Ja, stimmt schon, daß was ich gestern schrieb war wohl schon ziemlich wirr...aber genau so sieht es im Moment auch in meinem Kopf aus. Ich denke, ich weiß, daß es falsch wäre, die Therapie sausen zu lassen...nur das Problem, was ich sehe ist, daß wenn ich arbeiten ginge, ich es zeitlich nicht mehr schaffen würde. Ok, da sind wir dann wieder bei den Extremen. Ich weiß, man sollte nicht immer in Extremen denken...naja...wenigstens merke ich es schonmal. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie die "Grauzone" aussehen könnte...Finanziell kann ich es mir absolut nicht leisten, nur den halben Tag arbeiten zu gehen. Ich lebe jetzt schon von relativ wenig Geld, muß mit 20 Euro in der Woche auskommen. Zu viele Zahlungsverpflichtungen, die ich auch nicht von jetzt auf gleich abstellen kann...da hängen Verträge dran, die ich nicht kündigen kann und andere Dinge, die ich eben abzahlen muß. Hab mich da wohl selbst irgendwie reinkatapultiert und muß wohl jetzt irgendwie zusehen, wie ich da wieder rauskomme... Die Amtsärztin vom Arbeitsamt meinte zu mir, es wäre fatal, wenn ich denken würde, ich könnte was anderes schaffen, als die Reha, ich sei zu instabil. Ok, hat sie Recht, das merke ich immer wieder selbst. Nur finanziell gesehen bleiben einem hier wohl kaum andere Möglichkeiten. Ich fänd es auf eine Art besser, mich erstmal auf mich zu konzentrieren, die Dinge, die in der Kindheit vorgefallen sind, die ich nie ansprach, wirklich endlich mal auszusprechen und zu versuchen, sie zu verarbeiten (auch wenn ich nicht weiß, wie das aussehen soll...). Ich habe einfach Angst, nach der Tagesklinik zwar die DBT Gruppe (ja, die läuft unabhängig von der TK) und meine ambulante Therapie zu haben, aber irgendwann in der Therapie irgendwas loszutreten und dann total zusammenzubrechen. Steh mit der ganzen Sache irgendwie total allein da...deswegen heul ich mich wohl auch hier im Forum aus...weiß nicht so Recht, wohin mit den ganzen wirren Gedanken. Hier hab ich wenigstens das Gefühl, daß es irgendwer liest und es vielleicht auch irgendwen interessiert...

      Danke für die Geduld mit mir...
      the unknown
      hm, ich denke es ist das Wichtigste erstmal mit sich selbst wieder klar zu kommen. Es macht ja keinen Sinn, wenn du versuchst wieder zu arbeiten aber genau weißt, dass du das nur ein halbes Jahr aushalten wirst.
      Hast du denn jemanden der dich unterstützt? Der dir vielleicht auch bei deiner Entscheidung zur Seite stehen kann indem er dir vielleicht einfach den Halt gibt den du brauchst?

      Und für das "ausheulen" ist das Forum ja da, brauchst dich also nicht für entschuldigen
      Du hast schon Recht....ist mir eigentlich auch klar... Hatte am Mittwoch noch ein Einzel in der Klinik, hab das Thema dort auch angesprochen. Naja...meine Therapeutin sagte mir das gleiche. Es würde keinen Sinn machen, wenn ich von vorn herein weiß, daß ich das nicht packe, Vollzeit arbeiten zu gehen... Naja...ich werd wohl doch auf die Reha warten müssen...alles andere macht wohl keinen Sinn... Meine Bezugstherapeutin machte mir den Vorschlag, mir evtl. eine geringfügige Beschäftigung zu suchen, um wenigstens was zu haben. Klingt nicht schlecht... Wirklich hundertprozent weiß ich es immer noch nicht, was mich da erwartet...hab ein bisschen Angst vom Arbeitsamt unter Druck gesetzt zu werden. Ich meine, wenn ich nicht mehr krank geschrieben bin, dann müßte ich doch normalerweise für die Vollzeit zur Verfügung stehen...meine Therapeutin meinte, ich soll denen dann sagen, daß ich auf eine Reha warte und deshalb nicht Vollzeit arbeiten kann... Sie ist sich da sicher, daß das keine Sperre oder ähnliches gibt...ich aber seh das irgendwie nicht so...Ok, sie ist die Sozialarbeiterin in der Klinik, sollte das wohl eigentlich wissen, aber trotzdem. Was mach ich denn, wenn die mir dann mein Geld kürzen oder ähnliches??? Dann steh ich doch da... und ewig krank geschrieben bleiben kann ich auch nicht. Blick da jetzt irgendwie auch nicht mehr durch...ist alles irgendwie total schwammig....
      Naja...was heißt Unterstützung...Ich habe wohl eine Freundin...die einzige, die noch zu mir hält. Aber da läuft es im Moment auch net so ganz rund... Sie hat selbst extrem viel um die Ohren (Familie, Kind usw.) und dadurch teilweise wohl auch nicht so ganz das Gehör für mich. Steh mit der Therapie und damit auch mit meinen Entscheidungen doch ziemlich allein da.
      Was meine Entschuldigung angeht: Ich möchte niemandem zur Last fallen...ich weiß, eigentlich ist das Forum schon dafür da, hier was loszuwerden, aber trotzdem hab ich eben ein komisches Gefühl dabei....

      RE: Therapie..... oder doch nicht?

      ich find es gut wie du das siehst, allerdings solltest du an aller erstes an dich denken! wenn du diese reha erst mal geschafft hast beginnt ein neues leben! der zug ist dann noch nicht abgefahren! ich bin mir sicher dass du dann auch noch einen job findest. du kriegst das bestimmt hin, weil ich finde dass du eine ziemlich gute einstellung zu diesen dingen hast. ich wünsch dir viel glück!!!