hey

mein thera hat mich nun schon einige male gefragt, was ich mir denn von der thera erwarte. Klar, ich erwarte mir, dass es mir besser geht.

dann kam die frage: "was wäre dann anders, woran würdest du das merken?"

er hat jetzt das letzte mal die stunden bisher "analysiert" und gemeint, dass er zwar das gefühl hat, dass ich sehr kooperativ bin, aber dass er den weg zu mir nicht wirklich findet.

ich hab so viel darüber nachgedacht. was will ich wirklich? was soll mir die thera bringen, was soll sie verändern?

mir ist klar, dass ich die antworten darauf selber finden muss, aber mich würde interessieren, ob ihr auch schon solche sachen gefragt worden seid und wie eure antworten waren...

lg

oh ja das kommt mir sehr bekannt vor...ich konnte ihm das auch nie wirklich beantworten...auf der einen Seite wollt ich reden, ich wollte das es mir besser geht, das ich wege finde besser mit mir selbst und meinen agressionen und Gefühlen umgehen kann..auf der anderen Seite war es zugegebener Maßen auch der Druck meines Hausartzes, meiner Eltern, von mir selbst.

hey.

naja, ich denke, das ich so eine art "standard-frage" in 'ner therapie. einfach nur: ich will, dass es mir besser geht... das ist nichts konkretes.

warum geht es dir jetzt nicht gut? was sind *konkrete* probleme? bei mir sind es z.b. bestimmte ängste, die ich abbauen möchte. ich möchte lernen, mich zu akzeptieren, stärken an mir zu finden und zu achten. dann erlebnisse aus meiner vergangenheit, die mich belasten, möchte ich verarbeiten und lernen, mit den erinnerungen umzugehen. auch der umgang mit gefühlen auf *konstruktive* weise ist für mich ein ziel. solche sachen halt. konkrete dinge.

dir geht es ja schlecht, weil du probleme hast, dinge, mit denen du nicht klarkommst. wenn du diese probleme lösen kannst, wird es dir auch besser gehen, denke ich. deswegen ist die lösung dieser *konkreten* probleme das ziel. überleg dir, was dich stört, was dir das leben schwer macht, welche probleme es sind, wegen denen es dir nicht gut geht.

liebe grüße,
fly

hej déar,

ich hab am anfang auf diese frage hin gesagt: ich will ein anderer mensch werden.

damit meinte ich, ich will keine negativen gedanken mehr haben, keine angst mehr, keine scham, keinen selbsthass, keine schwarzen löcher, keine flashbacks etc etc.....

mein thera hat sich fast totgelacht :rolleyes:...nee, im ernst, er hat gesagt, das kann ich vergessen, er wird mir keine gehirnwäsche verpassen.

nach ner zeit wurde mir dann klar, was er meint.
ich kann kein anderer mensch werden, ich kann meine geschichte nicht vergessen.
aber ich kann lernen, mit dem, was ich eben mit mir rumtrage produktiv umzugehen. ich kann lernen, den negativen mustern und strukturen (welcher art auch immer, seien es jetzt gedanken oder verhaltensmuster) was entgegenzusetzen, damit sie nicht mein leben bestimmen und es mir dadurch schlecht geht.
ich kann lernen, meine vergangenheit als teil von mir zu akzeptieren, aus dem ich auch positives gezogen hab. ich kann mit dem negativen teil so weit abschließen, dass er mich nicht ständig belastet.

ich kann lernen, aus dem, was ich bin, das beste herauszuholen. das beste für mich, für meinen weg, für mein erfülltes leben.

das ist jetzt, wo ich am ende meiner thera stehe, wohl zusammengefasst das, was ich zu erreichen versucht hab. ist natürlich nie fertig, wird immer ein weg bleiben, auf dem ich arbeiten, weitergehen und kämpfen muss. aber die ersten schritte hab ich gemacht :).
und ich hab gesehen, dass es geht, und dass es mir damit besser geht.

lg
s.

danke für eure antworten...

das problem ist, dass ich meine gefühle, gedanken, probleme absolut nicht in worte fassen kann.
ich hab das gefühl, als wäre in mir irgendwas weggesperrt, was ich erst aufmachen muss... *wah*
totales chaos in mir im moment...

lg

hast deinem thera das gesagt? das wäre ja dann mal das erste ziel, oder? dass du lernst deine gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. deine gedanken in worte zu fassen. deine probleme zu erkennen.

weil wenn du dir gar nicht im klaren darüber bist, wo du probleme hast, kannst du schlecht an ihnen arbeiten *denk*

Ja, ich kenne diese Frage auch!
Zunächst wollte mein Thera aber, dass ich ihm in einer Hausarbeit einige Gründe für eine Psychotherapie nenne. Später hat er mich das nochmal in einer Sitzung gefragt, sodass ich mündlich antworten sollte. Ich finde es aber noch schwieriger zu reden, als zu schreiben, und deswegen habe ich dann auf die Hausaufgabe hingewiesen. Meine Gründe wirklich auszusprechen habe ich nicht hinbekommen. Die Gründe, die ich aufgeschrieben habe, sind in etwa, dass das Leben wieder mehr Spaß machen soll, dass ich lieber in Kontakt trete mit anderen Menschen, dass das r*tz*n aufhört... Vielleicht verfolgst du mit deiner Thera ja ähnliche Absichten!?!
Ich hoffe, das war dir eine Hilfe!!
LG, confused