Ich weiß nicht mehr, was ich von mir halten soll

      Ich weiß nicht mehr, was ich von mir halten soll

      Hallo, dies ist mein erster Text hier und ich hab sehr lange überlegt, ob ich ihn wirklich hier rein stelle oder nicht. Ich war mir nicht sicher, ob er hier hin gehört oder ob er gegen irgendwelche Regeln verstößt. Ich hab versucht, die Regeln, so gut es ging zu befolgen, falls ich doch gegen irgendetwas verstoßen sollte, tut es mir leid. Das ist bestimmt nicht meine Absicht. Ich brauche jetzt einfach nur mal ein Feedback, ich trag das ganze schon viel zu lang für mich ganz alleine rum. Bitte, bitte, lest es euch durch, auch wenn es vielleicht sehr, sehr lang ist und ich an manchen Stellen vielleicht was überflüssiges geschrieben hab. Ich bin mir wirklich sehr unsicher, was diesen Beitrag angeht...
      Ok, genug, vorgeredet, hier meine Geschichte, bitte schreibt, was ihr davon haltet...

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      Jetzt schreib ich also doch nieder, was mich seit Monaten beschäftigt. Ich weiß nicht genau, warum gerade jetzt. Vielleicht, weil meine Freundin sich in den letzten Tagen wieder geritzt hat und ich nicht weiß, was ich tun kann. Oder weil ich’s einfach schon viel zu lange mit mir rumtrage oder weil ich eben festgestellt hab, das meine Freundin sich jetzt öffentlich zum Ritzen bekannt hat. Oder, weil ich durch diese Erlebnisse mit dem Ritzen und den Problemen immer mehr meine Angst, über meine Probleme zu erzählen, verloren hab. Vielleicht, weil alles zusammen kommt. Es gab Zeiten, da hab ich mich nichtmal einem Buch anvertraut, das ich sogar noch vor allen sehr gut versteckt hab. Ich weiß ja nichtmal, ob, das hier jemals jemand lesen wird. Nicht etwa, weil es niemanden interessieren würde, sondern eher deswegen, weil ich nicht weiß, ob ich mich traue, diesen Text hinterher jemandem zu zeigen. Ich hab glaub ich viel zu viel Angst, dass mich meine Freunde deswegen nicht mehr mögen. Oder vielleicht nicht mal das. Aber mir würds schon reichen, wenn sie mich für krank halten oder wenn sie hinterher nicht mehr wüssten, wie sie mit mir umgehen sollen. Vielleicht geb ich den Text irgendwann mal einer Freundin, der ich in dieser Hinsicht noch die beste Reaktion zutraue. Außerdem weiß sie ja schon Teile von dem, was ich mache. Und vielleicht stell ich den Text auf rotetraenen.de, da kann ich relativ anonym bleiben und trotzdem bekomm ich ein Feedback. Das Problem ist auch, das ich mir momentan noch nicht sicher bin, ob ich wirklich alles erzähle oder lieber doch erstmal nur einen Teil, der noch etwas harmloser ist, wie ich meine. Ich weiß selbst nicht genau, ob ich das Problem als schlimm einordnen soll oder ob ich mir selbst was vormache. Selbstmitleid vielleicht. Es gibt’s mit Sicherheit Millionen in der Welt, denen es schlechter geht, als mir… (bekomm ich ja auch mal zu hören...)
      Tja, wo soll ich anfangen? Angefangen hab ich ja eigentlich schon, aber ich weiß nicht, was von meinen Erlebnissen und Problemen ich jetzt als erstes erzählen soll. Vielleicht, dass ich eigentlich sehr nette Eltern hab. Sie haben mich meiner Meinung nach relativ gut erzogen. Ich bin nicht übermäßig frech, bin zu anderen höflich und hacke nicht auf Leuten rum, die anders sind als andere. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass ich selbst anders bin als andere und, dass ich in der Grundschule gemobbt wurde. Aber dazu komme ich noch. Jedenfalls find ich die Erziehung meiner Eltern, bis auf manche Dinge, eigentlich ganz okay.
      Aber in der Schule, da gabs, wie gesagt, Probleme. Als ich eingeschult wurde, noch nicht, auch in der 2. Klasse, war eigentlich alles in Ordnung. Aber in der dritten hats dann angefangen. Ich hab die Geschichte schon so oft erzählt, wie es angefangen hat, dass ich geärgert wurde und ich bin mir nichtmal sicher, ob das der wirklich Grund war. Aber auf jeden Fall war es einer der Gründe. Ich war nämlich zu der Zeit die einzige Brillenträgerin (mit Ausnahme von einem Jungen). Und wir haben einen neuen Mitschüler dazubekommen. Erst hab ich mich recht gut mit ihm verstanden. Aber irgendwann mochte er mich nicht mehr, wahrscheinlich war ich zu anders. Hab mich auch nicht viel drum gekümmert, ob den andern das gefällt, was ich anziehe oder so. Er hat dann angefangen, mich Brillenschlange zu nennen. Tja, das ist ja eigentlich nicht schlimm und das war mir auch egal. Aber es hat sich mit der Zeit immer mehr aufgeschaukelt. Und andere, die im dritten Schuljahr auch noch dazu gekommen sind, haben kräftig mitgemacht. Aus zwei von denen sind auch jetzt Leute geworden, die ich als eingebildet, zickig und intolerant bezeichnen würde. Bei den andern weiß ichs nicht. Sie haben jedenfalls ihr Klassenopfer gehabt, auf dem sie rumhacken konnten und sie haben sich immer wieder neue Sachen ausgedacht. Ich wusste absolut nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich kann mich noch an einmal erinnern, als ich versucht hab, die Freundschaft eines Jungen aus meiner Klasse zu gewinnen, indem ich ihm ein Trinkie angeboten hab. Daraufhin hat er groß in der Klasse rumgetönt, wie dumm ich doch wäre und das man sich Freundschaft doch nicht so erkaufen könnte. Als ob ich das nicht gewusst hätte, aber ich war verzweifelt. Bei mündlichem Ärgern isses leider auch nicht geblieben. Einmal auf dem Schulhof haben sie mich Seilspringen mitmachen lassen und ich hatte mich voll gefreut. Dann hat jedoch der Junge, dem ich später das Trinkie angeboten hab, das Seil unter meinen Füßen hochgezogen, als ich springen wollte. Ich weiß nicht, ob Absicht war oder Versehen, aber ich bin hingefallen und hab mir den Knöchel aufgeschrammt. Im Unterricht hab ich dann von meiner Klassenlehrerin ärger bekommen, weil ich die ganze Zeit zu meinem Fuß geguckt hab, der geblutet hat. Sie hat sich das angesehen und gemeint, ich sollte mich nicht so anstellen da sei doch nix. Der Socken hatte hinterher trotzdem einen roten Fleck. Ich wurde auch gehauen und ich hatte nach jeder Pause Angst, in den Klassenraum zurückzukehren, weil ich Angst hatte, was sie wieder die ganze Zeit machen würden, während die Lehrer noch nicht da waren. Also hab ich manchmal beim Lehrerzimmer gewartet. Da hab ich dann irgendwann aber auch Ärger bekommen, weil ich immer da stand. Meine Klassenlehrerin sagte, ich solle mich mal zusammenreißen oder so. Genau weiß ichs auch nicht mehr. Naja, jedenfalls war diese Zeit für mich die schlimmste in meiner gesamten bisherigen Schulzeit. Ich hatte richtig Angst, in die Schule zu gehen. Zu der Zeit hatte ich eine beste Freundin. Die wohnte in meinem Dorf und wir kannten uns schon seit dem Kindergarten. Ich hab andauernd was mit ihr unternommen und wir hatten uns gegenseitig, da auch sie nicht sonderlich beliebt war. Zeitweise gab es zwar immermal wieder Leute, mit denen ich auch ein bisschen befreundet war, aber Lisa war eigentlich die einzige, die wirklich die ganze Zeit meine Freundin war. Ich hab aber ihre Eltern nicht gemocht. Ihre Mutter war bzw., ist wahrscheinlich immer noch eine Frau, die leider nicht fähig ist, Kinder vernünftig zu erziehen. Manchmal hat sie Lisa (hab den Namen zur Sicherheit geändert) verboten, sich mit irgendwem zu treffen oder Leute nach Hause einzuladen, aus irgendwelchen dummen Gründen. Von ihrem ersten Mann hatte sie sich getrennt, weil er Alkoholiker war und so hatte Lisa nur ihren Stiefvater. Was heißt, sie hatte nur ihn? Der Kerl war ein mieses Schwein und ich finde, das ist keine Übertreibung. Dann hatte sie noch einen Bruder. Den hat die Mutter aber immer vor den Fernseher gesetzt, seit er selber sitzen konnte, also so mit zwei Jahren ungefähr. Sprechen gelernt hat er deshalb nie richtig und ist später auch deswegen auf eine Schule für Behinderte gekommen, obwohl er eigentlich nicht behindert war. Als er neun oder so war, hat er mich und meine Freundin mal mit dem Messer bedroht, weil wir ihn nicht den ganzen Tag Fernsehen gucken lassen wollten. Naja, soviel zu den Verhältnissen. In der 4. Klasse ungefähr ist Lisa immer ruhiger geworden. Mit mir hat sie zwar viel geredet, aber meiner Mutter z.B. ist es aufgefallen. Aber niemand hat sich was dabei gedacht. In der fünften Klasse dann, ist es rausgekommen. Ich habe es mit als erstes erfahren. Meine Mutter hat neulich mal irgendwann gesagt, dass ich ihr erzählt hätte, dass ich es wohl schon vorher gewusst hätte. Aber daran kann ich mich gar nicht erinnern, vielleicht hab ichs verdrängt, aber ich glaub, ich fand ihren Vater schon komisch. Jedenfalls hat sich herausgestellt, dass Lisas Stiefvater Lisa regelmäßig vergewaltigt hat. Zu dem Zeitpunkt wusste ich glaub ich nichtmal richtig, was das überhaupt bedeutete. Ich erzählte sogar, dass Lisa das wohl nicht so schlimm finden würde.

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      Der Kerl ist dann für ein paar Jahre ins Gefängnis gekommen und Lisa hatte den Schaden. Tja und ich glaub, an der Stelle hab ich dann auch endgültig Schaden genommen. Zumindest, als ich dann irgendwann wirklich realisiert hab, was „Vergewaltigung“ eigentlich bedeutet. Das Gefühl da kann ich irgendwie gar nicht richtig beschreiben. Ich hab keine Ahnung mehr warum, aber irgendwie fühlte ich mich schuldig. Nach dieser ganzen Geschichte ist es mit unserer Freundschaft auch leider immer schlechter geworden. Zum Teil auch, weil ich mich mit einer anderen aus meiner Klasse angefreundet hab, die immer mehr meine beste Freundin wurde, anstatt Lisa. Tja, aber ich hatte irgendwie Schuldgefühle und das klingt vielleicht jetzt total verrückt, aber irgendwie wollte ich wissen, wie das ist, wenn man vergewaltigt wird. Ich konnte damit einfach nicht umgehen.
      Ich habe mir irgendwann richtig Geschichten überlegt, die ich „nachgespielt“ habe. Sehr häufig stellte ich mir vor, dass ich entführt werde und oft vergewaltigt werde von verschiedenen Männern, die dazu noch sadistisch sind. Ich hab dann z.B. Klammern genommen, die meine Mutter zum Wäscheaufhängen benutzt. Und ich hab sie an alles Mögliche rangeklammert und ziemlich fest zugedrückt. Das war mir auch wieder peinlich und ich hab das ganze noch nie jemals irgendwem erzählt und selbst jetzt lasse ich wie gesagt, noch Sachen weg. Ich hab ne zeitlang gedacht, dass ich vielleicht einfach nur masochistisch veranlagt bin, hab aber festgestellt, dass das absolut nicht der Fall ist. Ich wusste einfach nicht, warum ich das gemacht hab. Erst jetzt, wo ich Erfahrungen mit Leuten, die SVV machen, gemacht hab, kann ich erahnen, dass es wohl gegen mich selbst gerichtet war. Aber ich bin mir in allem so unsicher. Ne Zeit lang hab ich so was täglich gemacht. Aber es ist zum Glück immer weniger geworden.
      Ich hab es jetzt schon lange nicht mehr gemacht, zumindest nicht so heftig, aber es belastet mich total, weil ich mich nicht traue, mich irgendjemandem anzuvertrauen. Und ich muss einfach wissen, ob ich wirklich eine Störung in der Hinsicht hab, oder ob ich die Situation schlimmer einschätze als sie ist.
      Das war das eine, das andere ist, dass ich nicht genau, weiß, ob ich wirklich SVV mache. Ich hab da bis vor ein paar Monaten auch nie drüber nachgedacht. In der dritten Klasse hab ich zwar angefangen, Fingernägel abzukauen und zwar ziemlich weit. Aber das fand ich nicht schlimm, absolut gar nicht. Das machen ja viele. Nur meine Mutter hat mal irgendwann angedeutet, dass das wohl irgendeinen Grund haben müsse, aber mehr auch nicht. Das mit dem Fingernägelkauen hab ich mir irgendwann wieder halbwegs abgewöhnen können und mache es nur noch, wenn ich unter großer Anspannung stehe. Aber ich beiße mir dafür fast ständig in die Lippe. Ich merk das ja gar nicht und es tut mir auch nicht wirklich weh, ich mache das schon Jahre, seit ich 11 oder 12 bin oder so (bin jetzt 18). Ich ziehe mit den Zähnen immer Hautschichten hab. Das kann man aber von außen nicht sehen, weils eher innen im Mund ist. Aber auch das fand ich eigentlich nie so schlimm und fast normal. Nichtmal jetzt kann ich mir richtig vorstellen, dass das wirklich schlimm ist. Vor allen Dingen, weil es ja Leute gibt, die viel schlimmere Sachen machen, z.B. sich ritzen oder so. Und ich komm mir bei mir schon richtig doof vor, wenn ich da von selbstverletzendem Verhalten rede.
      Aber worüber ich mir Gedanken mache, ist, dass ich seit 2 oder 3 Jahren oder so (genau weiß ich das gar nicht) heißes Wachs auf meinen Körper (vor allen meine Hände) tropfen lasse. Es tut mir nicht wirklich weh, nur ein bisschen und ich finde es irgendwie befriedigend. Ich kann das ganz schwer beschreiben und regelmäßig mache ich das auch nicht. Und meine Meinung nach (wobei ich mich natürlich auch irren kann) hab ich das am Anfang nicht gemacht, um Stress abzubauen, jedenfalls nicht bewusst.
      Das erste Mal bewusste gemacht hab ich es vor 2einhalb Monaten ungefähr. Ich hab ja schon erwähnt, dass ich eigentlich in einem netten Elternhaus aufgewachsen bin und auch immer noch wohne. Mein Problem ist aber meine Faulheit, die meine Familie schon mal zur Weißglut treiben kann. Und an dem einen Tag Ende Oktober hab ich mich mit meinem Vater gestritten und dann hat er mir plötzlich ein geknallt und zwar ziemlich heftig. Erstmal war ich total geschockt (das hatte er vorher nur ein oder zweimal in meinem ganzen Leben gemacht) und bin sofort in mein Zimmer gerannt. Ich hab richtig laut geschrieen, dass ich ihn hasse und mich eingeschlossen. Ich hab dann gemerkt, dass die Ohrfeige sogar so doll war, dass mein Kiefer verbogen war, was mich noch mehr geschockt hat. Ich fühlte mich so hilflos und hab nur geschrieen und mit meinen Fäusten immer wieder auf den Boden geschlagen. So hockte ich bestimmt ne halbe Stunde in meinem Zimmer, obwohl ich das gar nicht so genau sagen kann, weil ich da irgendwie das Zeitgefühl verloren hab. Ich war zu nichts in der Lage, außer zu weinen, weil ich das einfach nicht glauben konnte, dass mein Vater so dolle zugehauen hat. Und dann ist mir mein Kerzenständer ins Auge gefallen und ich hab die Kerzen genommen und angefangen, das Wachs auf meine Hand tropfen zu lassen. Was mich noch mehr geschockt hat, war, dass ich mich irgendwie wirklich besser gefühlt hab, glaub ich. Ich hab aufgehört zu weinen und während ich das gemacht hab, gings mir dann etwas besser. Wahrscheinlich war ich überhaupt nur auf die Idee gekommen, das zu tun, weil ich ein paar Wochen vorher noch mit meiner Freundin ein Gespräch hatte, indem sie mir gestanden hat, dass sie sich ritzt. Irgendwann im Laufe des Gesprächs hatte ich mich dann auch überwunden, ihr zu sagen, dass ich das mit dem Wachs „mal gemacht habe“ (zu dem Zeitpunkt hatte ich das wirklich schon relativ lange nicht mehr gemacht, bestimmt ein Jahr oder so). Daraufhin hat sie gemeint, dass das auch schlimm ist, und auch Selbstverletzendes Verhalten ist. Ich hab ihr sogar noch nen Vogel gezeigt und gemeint, dass ich das nur so machen würde, weil ich das schön finde und dass es mir ja nicht weh tut. So dolle tut es mir auch gar nicht weh, oder ich hab mich einfach schon zu dolle dran gewöhnt, kann ich jetzt gar nicht sagen. Aber Zweifel hatte ich schon. Tja und ein paar Wochen später sitze ich also in meinem Zimmer und lasse mir Wachs auf die Hand tropfen. Dabei verletzte ich mich ja nichtmal selbst. Ich bekomme davon keine Verbrennungen, dazu ist das Wachs zu kalt. Nur manchmal ist die Haut leicht gerötet, aber mehr auch nicht. Also war ich mir unsicher, ob ich und wirklich SVV machen. Ich hab in den letzten Tagen mit meiner Freundin geredet und sie meint, schon. Aber ich kann das einfach nicht so richtig glauben. Ich hab doch gar nicht so schlimme Probleme oder so. Bis darauf, dass ich früher in der Schule mal gemobbt wurde, unglücklich verliebt bin (er hat schon ne Freundin) und mir mein Vater eine geknallt hat (was er aber wohl nie wieder tun wird, weil es ihm wirklich Leid tat) hab ich doch gar keine so schlimmen Probleme, oder? Oder ich belüge mich grad selber. In allem was ich denke, bin ich immer unsicher und brauche Bestätigung. Ich habe jetzt einige Freunde und werde gar nicht mehr geärgert und mir wurde auch schon gemacht, dass ich mir immer unnötig Sorgen mache, was Freundschaften angeht (Es fällt mir sehr schwer von selbst auf Leute zuzugehen, weil ich immer Angst hab, ich könnte sie nerven und dass sie mich dann nicht mehr mögen würden). Und eigentlich ist mein Leben ganz nett, bin nicht sonderlich schlecht in der Schule, eigentlich sogar recht gut usw.… Und trotzdem hab ich mir vor ein paar Wochen schon wieder eine Hand aus Wachs gemacht, also meine Hand komplett mit Wachs umgeben und ich hab einfach nicht gewusst warum. Mist. Ich bin einfach verwirrt. Warum tu ich das? Ich hab in den letzten Tagen sogar schon mit dem Gedanken gespielt, mich zu Ritzen, nicht, weil ich irgendwie unter hohem Druck stehe oder so (glaub ich jedenfalls). Ich glaub, ich will mal wieder wissen, wie das ist - wie bei der Vergewaltigung… Ich weiß, dass ich mich zusammenreißen muss und dass ich auf keinen Fall damit anfangen sollte, ich seh’s ja bei meiner Freundin, aber trotzdem. Schon allein, der Gedanke, dass ich den Gedanken hatte, das zu machen, beängstigt mich. Wachs ist für mich persönlich nicht ne Katastrophe. Da müsste ich eher von jemand anderem wissen, ob das schlimm ist…
      Ich weiß einfach nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll, von meiner ganzen Geschichte. Ich hab mich im Laufe dessen, während ich das geschrieben hab, entschlossen, das ins Forum zu stellen und hoffe, dass ich hier nicht falsch bin. Bitte, bitte nehmt mir das nicht übel, falls es ein sinnloser Beitrag war, aber ich bin einfach so verwirrt und weiß gar nicht mehr was ich denken soll. In den letzten Tagen überschlägt sich auch alles. Meine Freundin hat wieder mit dem Ritzen verstärkt angefangen und mir heute gezeigt, was sie gestern gemacht hat. Und sie hat schlimmere Probleme als ich. Deswegen komm ich mir schon dumm vor, wenn ich dann sage, dass ich ja auch was mit Wachs mache. Ich hab ihr gesagt, sie soll es lassen und ich versuche ihr zu helfen und mit ihr zu reden. Aber sie will irgendwie gar nicht. :(
      Und ich kenn auch noch wen anders, der auch viele Probleme hat, sich ritzt und glaub ich sogar mit Selbstmordgedanken spielt bzw. gespielt hat.
      Bitte mich jetzt nicht niedermachen, wenn es ein unangemessener Beitrag war, ich weiß einfach nicht, an wen ich mich wenden soll. Ich hoffe, dass sich das ganze Zeug überhaupt jemand durchgelesen hat, aber über irgendein Feedback wäre ich verdammt dankbar!
      puh ok das war ein wirklich langer text...
      also das mit dem wachs...ich weiß nicht ich würde sagen du hast die tendenz dazu aber ich bin kein arzt und hab keine ahnung. das mit der lippe kaputtbeißen kenn ich, mach ich auch. das dann wohl schon eher. aber wenn bitte versuch es wirklich zu vermeiden dir anderweitig weh zu tun...
      ich glaube du bist einfach ein sehr sehr sensibler mensch und kannst einfach nicht damit umgehen was dir so passiert.
      ich glaube das dieses gemobbt werden in der schule da schon ein ziemlich trifftiger grund ist warum es dir nicht gut geht. und ich finde es auch blöd zu sagen andere haben schlimmere probs. das was zählt ist wie ein mensch mit dem umgeht was er erlebt und meiner meinung nach ist es für dich schon ziemlich schlimm gewesen, wenn ich das so lese.
      versuch einfach mit irgendwem drüber zu reden(wenn du magst kannst mir ne pn schicken) sowas hilft ja auch immer schon ein wenig.
      gut ich wünsch dir eine gute nacht und alles liebe
      hi du

      dein text ist echt lang, aber ich bin ja durch ^^

      also, erstmal ist dein beitrag nicht unangemessen!
      ich finde es gut das du dich getraut hast dich hier mietzuteilen...
      du solltest deine probleme nicht damit abtuen, dass es anderen noch viel schlechter geht, probleme kann man schlecht objektiv beurteilen, jeden belastet etwas anderes, es gibt leute an denen dinge vorbeigehen, die für andere total schlimm sind
      ich bin auch in einem harmonischem elternhaus aufgewachsesn, von daher kann ich verstehen was du meinst, komm mir auch manchmal total doof vor, aber das brauchst du nicht...

      also das mit dem fingernägelkauen und lippe aufbeißen ist schon svv und ich würde auch sagen das mit dem wachs, denn du sagst ja, du machst es um stress abzubauen, und ich finde heißer wachs tut schon weh...
      außerdem braucht es nicht immer einen offensichtlichen grund, aber ich finde gemobbt gehört wohl dazu...
      und du hast ja den gedanken dich zu ritzen, aber probier es nicht aus...
      weißt du woher dieser wunsch oder gedanke kommt? was glaubst du kann dir das ritzen geben?

      mach dir nicht soviele sorgen darum das du jemaden nerven könntest oder so

      lg
      unreal
      das mit den fingernägeln, der lippe und dem wachs gehört auf jeden fall zum selbstschädigenden verhalten dazu. schließlich tust du dir ja damit selbst "weh".
      das mit dem gemobbt werden in der schule kennen viele und ist auch ein driftiger grund,warum man dann auf sowas kommt.
      schuldig in bezug auf lisa brauchst du dir auf keinen fall vorkommen!
      hmm, finde es nur ein bisserl komisch, dass du wissen wolltest, wie es ist vergewaltigt zu werden. glaube mir, es ist einer der schlimmsten sachen die einem passieren kann. und wenn es einem wirklcih passiert ist, wünscht man sich nur, es nie erfahren zu haben.
      Hey du....

      hui, lange Geschichte!
      Also das mit dem Wachs und so ist wie schon gesagt selbstverletzendes Verhalten! Und noch was! Die Probs die du hast sind keineswegs "unsinnig" Du merkst ja selber, dass du nicht mehr mit dir und der situation klar kommst! Da kannst du nochsogut in der schule sien...manche menschen sind sensibler und gehen mit Probs andders um...und du halt auf diese Art und Weise!
      Und außerdem hast du doch gesagt, dass du liebe Eltern hast...ist doch schön! Ich weiß...es kostet sehr sehr viel Überwindung, aber rede mit ihnen darüber...oder drucke dien Text einfach aus und lege ihn ihnen vor! Aber alleine kommst du auis dieser Situation net raus! Selbst die Gedanken sich zu r*tz*n sind ein schlechtes zeichen! Und rgendwann, und das garantiere ich dir, läuft es in deinem Kopf über und dann tust du es! Und dann ist es nur noch SCHWER davon los zu kommen! Und das wiollen wir alle nicht! Daher rede mit deinen Eltern und gehe mit ihnen oderalleie zu einem Psychologen! Bitte mach das....denn du bist in einer Festgefahreren Situation! Von alleine kommst du da nur schwer raus!Du brauchst ja keine Thera machen...einfach nur nen paar hilfreiche Gespräche!!!


      Ich wünsche dir ALLE Kraft!!!!
      Und Mut und Überwindung!


      Du kannst mir gerne ne pn schreiben....denn ich will dir gerne helfen!!!


      GLG, kopf hoch,

      Darklady
      hey nenya

      also die sache von wegen gedanken ans ritzen...
      weißt du, als ich angefangen habe, da hab ich noch nicht einmal gewussst, was das ist - kein witz - mir war langweilig! und eine freundin kam zu mir und sagte: "any, LASS ES! DES KANN VERDAMMT SCHIEF GEHEN!" und ich lachte nur. das war vor mehr als 1nem Jahr. jetzt kann ich nicht mehr damit aufhören...
      ich hab damals auch total verwirrt hier rein geschrieben und viele user sagten mir, es ist gefährlich und das alles. ich konnte es aber nicht verstehen! ich wette die meisten können es nicht, wenn sie nicht wissen, wie es ist, wenn man einfach "muss" und nicht mehr aufhören kann - einfach so.
      ich will dir nur sagen, dass du auf >>darklady<< und unreal hören sollst.
      ich kann dir zu den sachen mit den fingernägeln, mit der lippe und dem wachs leider gottes nicht helfen, weil ich mir da selber nicht so sicher bin. aber ob fingernägelkauen wirklich svv ist, das wage ich sogar zu bezweifeln. denn ich kaue, seit ich denken kann... bestimmt seit 4/5 bin und ich werd zwar jetzt erst 16 und komme auch nciht davon ab (fingernägelkauen) aber ich glaub es einfach nicht. dass mit der lippe, naja... also wenn meine trocken und kaputt dann reiß ich sie auch auf... aber es ist keine sucht - ich weiß nicht, wie es bei dir ist... ?!
      auch wenn ich dir da jez nicht sehr weiterhelfen konnte.... pass einfach nur genau auf, WAS du tust. am besten, du lässt es alles sein, dass sagt man auch zu mir und ich weiß, dass man das nicht einfach kann.
      wenn du versuchst deiner freundin zu helfen... wie soll ich das sagen, aber mehr als REDEN kann man meistens nicht. viele kamen zu mir, wollten reden, wollten meine gefühle spüren, aber ich wich aus. ich konnts nicht. versuch deine freundin zu verstehen... wenn sie nun mal nicht reden will. du musst ihr auf jeden fall vertrauen schenken. wenn du ihr wirklich helfen willst, wenn du ihr zuhören willst, dann vermittel ihr das gefühl, dass sie dir vertrauen kann. rede immer in ruhe mit ihr... es kann auch sein, dass du sie nciht immer verstehst, weil einfach menschen, die wirklich svv haben (was sie nun mal hat) einfach eine komplett andere denkweise haben. und die versteht nun mal nicht jeder - auch wenn man es will.
      ich schreib dir nur die dinge, die ICH erlebt habe / gerade erlebe. ich weiß nicht ob dir das was hilft, aber als ich deinen text und die antworten dazu gelesen hab , da konnt ich nicht anders. ich bin ein mensch der gerne hilft, ich bin überglücklich, wenn jemand zu mir sagt: "danke dass du für mich da bist. danke, du hast mir geholfen!" dann strahl ich, weil ich mich freue, einen menschen vielleicht ein "stück weiter" gebracht zu haben.
      naja, alles ziemnlich durcheinander und schwer zu verstehen....?!

      ich wünsch dir alle kraft und stärke der welt!

      liebe grüße
      any
      Danke für eure Antworten. Die haben mir eigentlich alle geholfen, meine Situation etwas klarer zu sehen. Ich glaube jetzt schon, dass ich auf jedenfall Tendenzen zu SVV hab und hoffe, dass ich die Sache irgendwie in den Griff krieg.

      Zu der Sache, dass jeder seine Situation anders wahrnimmt. Ja, das finde ich eigentlich auch. Aber wenn ich mir anschaue, was andere erlebt haben, komm ich mir schon "doof" vor und ich bekomm ja auch immer sofort zu hören, dass es ja 1000 anderen leuten noch schlechter gehen würde und wie gut ichs doch hätte und dass ich mich ja gar nicht zu beschweren hätte usw... Da denkt man dann irgendwann selbst, dass man einfach alles schlimmer sieht, als es ist. Deswegen bin ich ja auch so unsicher.

      Tja, dass ich wissen, wollte wie das ist, vergewaltigt zu werden... ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich es verarbeiten wollte. ich konnte ja mit niemandem drüber reden. wenn ich die geschichte mit lisa mal freunden erzählt hab, haben sie zwar gesagt: "ja, sowas ist schlimm" aber das wars dann auch.

      Dass ich den Gedanken hatte, mich zu ritzen, verstehe ich selbst nicht. Ich hab ja überlegt, was das für nen grund hat. Der einzig plausible war, dass ich durch diese ganze Sache, selbst unter ziemlichen Druck stehe. Ich möchte so gerne den Leuten helfen, aber kann nicht. Denn alle erwarten von mir, dass ich ein fröhlicher, netter, verantwortungsvoller... Mensch bin. Sie kennen mich alle gar nicht so. Nur ein paar, mit denen ich sehr gut befreundet bin, meinen, dass ich manchmal Phasen hätte, in denen ich wohl kaum ansprechbar wäre und ziemlich deprimiert aussehen würde. Das hab ich aber selbst nie wirklich so wahrgenommen. (aber da es mehrere unabhängig voneinander gesagt haben, stimmt es wohl) Ich bin aber auch manchmal wenn ich unter ganz vielen Menschen bin, plötzlich irgendwie traurig. Immer wenn irgendwas nicht ganz so läuft, wie ich es mir gedacht habe. Dann fang ich sofort an, wieder nachzudenken oder ich frag mich, ob ich dort wirklich richtig bin, selbst wenn ich viel Spaß hab.

      Tja, und auch wenn das vielleicht lächerlich klingt oder so, aber Liebeskummer kommt bei mir im Moment auch noch dazu. :(

      Und ich will mich hoffentlich wirklich nicht ritzen, ich versuch ja selbst, meiner Freundin zu helfen, damit aufzuhören. Aber ich hab trotzdem Angst, dass ich das in irgendeinem unbedachten Moment trotzdem tun könnte.
      Was versprech ich mir davon? Hm, ich weiß nicht. Wahrscheinlich genau das, was die meisten in dem Augenblick fühlen, in dem sie das tun. Eine Art Entlastung. Mein Verstand sagt mir, dass ich wirklich dumm wäre, sollte ich es tun, weil die die Folgen genau kenne. Aber mein Gefühl macht irgendwie nicht mit und damit komm ich nicht klar.
      hallo nenya
      erstmal: ja, ich seh das wohl so wie die anderen (und du selbst auch) du neigst zu svv. aber auf der anderen seite hast du's erkannt und zwar (im verhältnis gesehen) recht früh. im übrigen sagst du ja selbst, du willst da raus.
      was das mobben angeht... und die tatsache, dass es schlimmeres gibt: mobbing kann schlimmer sein, als die meisten leute sich vorstellen können. aber das wissen wahrscheinlich nur die, die selber gemobbt wurden.
      du hast geschrieben, dass du nach außen hin ein fröhlicher (etc.) mensch bist. es gab mal einen thread dazu. viel "von uns" sind begabte schauspieler. gefühle zeigen ist sehr schwer. und ich glaube gerade für "gemobbte", weil man da weiß, was passiert, wenn man ehrlich oder besser gesagt "einfach nur man selbst ist". auch ich bin für pns offen. ;)
      pass auf dich auf
      leben ist nur ein traum
      schmerz nur eine illusion