hallo zusammen,

ich bin's und brauche mal wieder euren rat.
ich saß vorhin mit meiner mutter im auto. sie erzählte mir, dass sie sich ärgere, denn meine schwester (3.klasse) würde auf dem zeugnis in betragen schon wieder eine 3 bekommen.
(kurze schilderung der situation: meine mutter ist grundschullehrerin auf der selben schule, meine schwester und meine mutter sind also im ständigen kontakt. 24h am tag. weil meine schwester eigentlich auch nicht viel allein mit freunden unternimmt und sich nicht oft traut meiner mutter zu widersprechen, obwohl sie sonst eigentlich sehr temperamentvoll ist.)
jedenfalls - sie meint, sie will ihr vorschreiben, sich von bestimmten leuten fernzuhalten.
ich glaube, dass meine schwester sich seltsam verhält, weil sie selber nicht weiß, was richtig ist. sie ist einfach 100prozentig auf meine mutter fixiert, erzählt ihr alles, macht alles, was sie sagt, und kann dadurch die eigenen konsequenzen ihrer taten nicht richtig abschätzen. ich muss hier, denke ich, nicht näher drauf eingehen. mir ging es früher jedenfalls ähnlich. ich war oft total verwirrt, hatte ein schlechtes gewissen, wenn ich mal etwas nicht gemacht habe, was sie vorgeschrieben hatte, oder erzählt habe, was mir passiert ist.
ich hatte damit probleme bis in die 8. klasse, freundschaften zu schließen und selbstständig zu handeln. genau die selben probleme sehe ich bei meiner schwester auch.

ich habe das gejammer meiner mutter nicht länger ertragen und ihr höflich, aber bestimmt gesagt, wo ich das problem sehe. dass sie es wiederholt, und dass ich nicht zusehen mag, wie das leben meiner schwester den selben schlimmen weg geht wie meins.
sie war natürlich gleich auf 180, schrie "miese unterstellung", "wer hat dir so einen mist erzählt?" - ich meinte darauf, ich hätte nen eigenen kopf zum denken. "du denkst nur an dich!"
sie holte daraufhin immer weiter aus und zog die diskussion ins lächerliche.
als wir dann zuhause waren, ist sie im auto geblieben, weggefahren und immer noch nicht wiedergekommen. ich mache mir langsam sorgen. ich weiß aber, dass ich nichts "falsches" gesagt habe, habe eben noch mal mit meiner schwester geredet, die meinte, ich hätte eigentlich recht, und bedankte sich bei mir, dass ich endlich mal die wahrheit auf den tisch gepackt hätte.

meine frage an euch: wie kann man mit einem solch verbitterten, in lehrermoral festgefahrenen menschen reden, so dass sie mir zuhört und über das gesagte nachdenkt, ohne in rage zu geraten?

vielen dank für eure aufmerksamkeit,
liz.

danke ihr lieben

so, es ist folgendes passiert:
sie kam zurück, wutentbrannt in mein zimmer, meckerte herum, dass ich die "spielregeln" der familie nicht missachten soll und auch mit meinen bald 16 jahren nicht alles fordern kann.
ich erwähnte, dass es hier nicht um achten oder missachten von verhaltensregeln der familie geht, sondern um ihr kontrollbedürfnis, dass mir damals das leben schwer gemacht hat.
sie nimmt sich meine argumente einfach nicht zu herzen und schreit das übliche um sich. "lüge! unterstellung!"
wenn ich einen wunden punkt erwische, oder einen toten, dann kommt sie mit dingen, die sie für mich getan hat, als wäre das eine aufopferung gewesen. auch wenn das überhaupt nicht zum thema gehört. z.b. "was hab ich zu viel getan? zum beispiel dass ich dir spritzen gegeben habe, als du 12 warst?" (ich habe diabetes)
ich meinte, dass solche aufzählungen 1. nicht zum thema gehören, 2. unfair sind und 3. lächerlich an dieser stelle sind.

ich würd einfach insitieren, es ihr immer wieder sagen/schreiben, dabei auch immer wieder zeigen, dass du das nicht machst um ihr weh zu tun, sondern dass sie dir wichtig ist und du sie liebst und deshalb gerne hättest, dass der umgang in der family besser wird.

das ist schwer, denn wenn man etwas gut meint und darüber reden will, und am ende von ihr nur vollgebrüllt wird, man wäre ein unwürdiges wesen, verliert man die lust, etwas "gutes zu tun".