caimeen

      Ich bin am Ende
      des Weges.

      Wohin?
      Schreit mein Kopf.
      Und das Herz?
      Versucht zu atmen. Um nicht zu sterben an Fragen.

      Kennst du diese Momente, in denen du gehen willst?
      Weg von deinem Leben, weg von allem, was dir mal was bedeutet hat, weg von den vielen Leuten, die deine Identität tagtäglich mit Füßen treten.

      All die, die versucht haben, eine Freundschaft durch den Stacheldraht um mich herum aufrecht zu erhalten, haben sich daran, an mir, so geschnitten, dass sie aufgaben.

      Und ich verstehe sie.

      Habe mich abgewendet von allen.
      Ersticke innerlich an unendlich vielen Wörtern, Sätzen, Geräuschen, Gerüchen, Geschichten, Lästereien, Bildern. Meines Lebens. Das mir so verlogen und sinnlos vorkommt.

      Heute habe ich es in der Schule nicht mehr ausgehalten.
      Wenn sie mich ansehen, denken sie schlechtes. Begründet, unbegründet.
      Als ich durch die Stadt gelaufen bin, hätte ich schreien können aus Verzweiflung.

      Ich drehe mich im Kreis und warte, dass mir jemand hilft. Auch wenn ich die Hoffnung schon lange aufgegeben habe.

      Sie lassen mich nicht in Ruhe.
      Dadurch, dass alle um mich herum ihr Leben so umbauen, dass ich, die sie alle enttäuscht hat, darin keinen Platz mehr habe, zertrampeln sie das Wenige, was mir geblieben ist.

      Schweigend und innerlich weinend stehe ich vor einer wütenden und doch so stummen Wand der Feindschaft.
      Dahinter werden Messer gewetzt, die mich zerfetzten, zerfetzen, zerfetzten werden.

      Und was bleibt?
      Eine zerkratzte, bunte Hülle meiner selbst, die versucht, den Schein zu wahren.

      Ich, die alles kann.
      Und niemals zugeben wird, dass sie soviel verlernt hat.

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