Eigentlich wollte ich nicht mehr hier schreiben, aber doch bleibt es nach wie vor eine der wenigen Anlaufstellen, um Menschen zu treffen, die wenigstens etwas nachvollziehen können, mit welchen Gefühlen ich kämpfe.

Ich habe das Gefühl, oft über das was in mir passiert keinerlei Kontrolle zu haben. Da ist sowas wie ein Kind, ein eifersüchtiger Wurm, der tobt und sich windet und mich Sachen machen lässt, die ich viele Momente danach völlig absurd finde und wenn die Vernunft mich wieder hat, mich bereuen und manchmal auch bestrafen lässt.
Das Gefühl ist wie trotziges Kind, das brüllt und weint und Liebe will, bedingungslose Liebe, und wenn dann niemand da ist, kommt nur noch Hass, blinder, verletzender Hass. Manchmal hilft mir dann nur noch das Schneiden, um mich wieder ruhig und vernünftig zu bekommen.

Es ist wie ein Puzzle, das sich zusammen fügt, nachdem die EMDR-Sitzung nichts gebracht hat, wird dieses Kind-Gefühl nun immer etwas klarer.

Ich werde nächste Woche mit meiner Psychologin darüber sprechen.

Wie bekommt ihr Kontrolle?

Ich habe immer Kontrolle durch das Schneiden bekommen, weil ich keien Sachen durch die Gegend werfen kann oder einfach ins Kissen boxen kann. Ich habe da extreme Hemmungen vor. Trotzdem passiert es, das ich plötzlich einfach so weil ichs will auf den Oberkörper meines Freundes boxe, und ich dann etwas schockiert bin. Ihm macht das nichts aus, er sagt das ich das ruhig tun dürfe, weil ich eh nicht so heftig zuschlagen kann.
Aber ich versuche das doch zu vermeiden, das passiert eben nur ab und zu und einfach aus der Sito heraus, obwohl wir uns nicht mal gestritten haben.

Und wenn er nicht da ist zähle ich einfach. Ich zähle alles auf, das was ich an habe, das was ich heute alles gemacht habe , und das was ich heute noch gerne tun würde. das ist so das einzige postitieve bei mir, wie man sich abreagieren könnte.

Wenn das nicht geht, werde ich einfach stumm, knabber an meiner Nagelhaut, rauch eine Ziggi nach der anderen naja, sowas eben, und habe heftige gefühlsausbrüche und kauer mich zusammen, aber bloß nichts nach draußen lassen, die wut soll lieber in mir bleiben, damit niemand sieht was ich alles tun könnte, das sind so meihe gedanken

Gestern hat es sich noch mal deutlicher gezeigt.
Es ist ein kleines Kind, was da tobt. Ein kleines Mädchen.
Wahrscheinlich noch so klein, dass es noch nicht sprechen kann. Das Puzzle bekommt mehr Teile.

Heute ist es mir wieder peinlich, dass ich meinem Freund davon erzählt habe. Heute ist wieder ganz viel Vernunft in mir drin. Das Kind schweigt.

Eine gute Freundin hat mir gestern sehr geholfen.
Ich darf mein Kind nicht verletzen, sagt sie, wenn es schreit und brüllt und tobt, es wird nur noch lauter und wütender.
Wir müssen uns aussöhnen.

Ja, das ist eine gute Einstellung. In mir befindet sich ein kleines Mädchen das sich nur selten zeigt und dann wenn ich mich in mich zurückziehe, dann kann ich es sehr deutlich spüren. Sie tobt auch ab und zu aber die meiste zeit ist sie still und versucht, das ich mich um sie kümmere und dann wiegesagt werde ich apathisch und rede nichts mehr und sitze einfach nur so da, habe jegliche kOntrolle verloren und bin nciht mehr aufnamefähig

Vielleicht kannst du versuchen liebevoll zu diesem Kind in dir zu sein?
Das ist es denke ich wonach es sich sehnt bzw. früher immer gesehnt hat.

Versuchen es irgendwie zu trösten und zu beruhigen.
Das klingt jetzt so easy, ich weiß auch nicht so recht wie man das macht,
aber ich denke dass ist der richtige Ansatz.

Liebe Grüße
Schneeflocke

Schneeflocke,
ja das versuche ich jetzt auch, es klappt ganz gut.

Heute habe ich es von meiner ärztin bestätigt bekommen.
Ein Innenkind.

Ich soll versuchen, mich mit der Kleinen auszusöhnen.