kurzärmlig in klinik?

      kurzärmlig in klinik?

      hm, hab eine relativ spezielle frage, glaub ich. bin aber über jede meinung von euch froh, vielleicht auch von leuten, die schon man in ner klinik waren, aber auch von allen anderen. ich brauch einfach ne kleine entscheidungshilfe.

      und zwar, ich studiere medizin, und wir haben dieses semester jetzt psychiatrie und psychosomatik als fächer, und die vorlesungen und kurse dazu finden alle in ner klinik (im zi in mannheim) statt. und... ich weiß halt irgendwie nicht, wie ich das mit dem kurzärmlig rumlaufen dort machen soll. sonst so im alltag hab ich eigentlich kein problem damit, wenn andere leute meine narben sehen, und sie sind auch schon ziemlich verblasst, weil ich mich seit nem guten jahr nicht mehr g*schn*tt*en hab. aber es ist sind halt relativ viele, und es ist schon offensichtlich, was ich da gemacht hab.
      hm... ich weil halt jetzt nicht, obs ok ist, da im t-shirt rumzulaufen, weil erstens sind die profs, die die vorlesung machen, ja dann auch psychologen, und ich hab da hemmungen, grad weil sie sich damit auskennen. denn eigentlich sitze ich ja sozusagen auf der „helferseite“ und bin kein patient. zweitens, bei dem kurs, den wir auch haben werden, sind ja auch patienten aus der klinik mit dabei (die dürfen wir dann zu ihrer krankengeschichte befragen.)das ist dann irgendwie noch ne seltsamere situation. und drittens hab ich mal gehört, dass es in manchen kliniken gar nicht erlaubt ist, so offen mit narben rumzulaufen, weil andere patienten getriggert werden könnten. oder gilt das dann nur auf station?
      es wär schon schön, wenn ich mir da genauso wie anderswo keine sorgen machen müsste, weil’s ja jetzt sommer und warm wird, und ich verbring dort drei mal die woche den Nachmittag. aber, wie gesagt, bin halt unsicher.

      also, ich bin über jede antwort froh. was würden ihr an meiner stelle machen?
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      Das ist wirklich eine verzwickte situation, da gebe ich dir recht. ;)

      In der Tat ist es so, dass sich Patienten von deinen Narben getriggert fühlen könnten. Darum würde ich auf der Station was langärmliges anziehen. Du weisst ja zudem nicht, ob deine Befragungspersonen Probleme mit SVV haben. Darum würde ich ihnen zu Anfang auch erstmal in längeren Sachen begegnen.
      Vor den Profs brauchst du dich aber nicht zu verstecken. Es geht sie im PrinTzip nichts an und so lange du deinen Job gut machst, solltest du eigentlich keine Konsequenzen zu fürchten haben.

      Ganz liebe Grüße,

      Laure
      danke schon mal für deine antwort!
      du hast recht, bei dem kurs sollte ich die narben lieber verstecken, könnte nämlich durchaus sein, dass da auch leute mit svv dabei sind. und auch sonst wärs mir sehr unangenehm.

      die vorlesungen machen zeitmäßig eh den größeren teil aus. danke, dass du mir ein bisschen mut gemacht hast, es kurzärmlig zu versuchen :) hm... klar geht das die profs gar nix an. und konsequenzen... rausgeworfen werd ich bestimmt nicht *g* aber ich hab halt angst, dass die mich drauf ansprechen.
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      hi,
      ich würd es ncihtmal als nachteil ansehn, mit deiner Vergangengheit, du machst es jetzt nicht mehr und du kannst dich dadurch vll besser in die Leute reinversetzten, du verstehst sie besser.
      Und wenn ihr so Patientenbefragungen macht, macht ihr die immer in kleinen Grüppchen, vll kannst da dann auch fragen ob es jemanden stört und wenn die Person nciht von Svv betroffen ist, kannst ja eventuell auch den Pullover oder so ausziehn.
      Bart
      hm, so kann mans natürlich auch sehen... vielleicht stimmt dasja, mit dem besser in die leute reinversetzen können... wäre schön. mal schauen, wie es wird.

      ja, dieser patientenkurs ist in vierergruppen. werd mir wohl einfach was zum drüberziehen mitnehmen, das ich dann gegebenenfalls ausziehen kann. aber ich glaub, bei dem kurs mach ich das eher nicht. aber wenn wir nur in der vorlesung rumsitzen eigentlich schon. *hoff*
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      Hey...

      Schliess mich da mal der allgemeinen Meinung an... In der Vorlesung kein Problem mit kurzen Ärmeln wenn du das willst, ist schliesslich deine Sache und geht sonst niemanden was an, ausser du willst mit jemandem drüber reden.

      In der Klinik würde ich dagegen stark davon abraten... War zwar selbst noch nie in einer, aber eine Kollegin hat öfters gesagt, dass sie das schon getroffen hat, wenn andere Patientinnen mit Wunden rumliefen (war nicht mal wegen SVV dort).
      Und wenn du so quasi als "Ärztin in Ausbildung" dort bist... Nee. Die Patienten haben sicher so einige Probleme, sonst wären sie ja nicht in der Klinik. Da kann ich mir nicht vorstellen, das es besonders ermutigend wirkt, wenn eine Person, die später mal Ärztin wird und ihnen dann helfen soll, zeigt, dass sie eigentlich ganz ähnliche Probleme hat... Also mich würde das verunsichern.

      Sicher ist es ein Vorteil, wenn du, durch das SVV, dich mehr einfühlen kannst in diese Menschen. Aber dazu ist es nicht unbedingt nötig, deine Wunden zu präsentieren... Die merken auch so, dass du sie verstehst.

      (Hab das jetzt noch mal durchgelesen... Und sollte vielleicht noch anfügen: Ich finde keineswegs, dass man als zukünftige Ärztin nicht mal unter SVV gelitten haben darf (oder auch sonst etwas psychisches). Meine persönliche Meinung ist einfach, dass man als "Helfer" nicht unbedingt die eigenen (ehemaligen) Probleme vor den Patienten offenbaren sollte. Unter Kollegen, Mitstudenten, wieso nicht - aber Patienten....
      (Mh, hab mich da irgendwie etwas komisch ausgedrückt, kann das nicht so ganz in passende Worte fassen, wieso nicht vor Patienten... Hoffe du verzeihst mir..)

      Schönen Abend, lg,
      Diana
      You can run, but the void runs with you...
      @min ach was, steinigen ;) der gedanke ist mir ja auch schon gekommen, dass das jemand glauben könnte. kann man ja auch nachvollziehen. ich selber halte mich schon für stabil genug. mir gehts im moment relativ gut, und ich glaub schon, das ich das selbst verletzen hinter mir habe, sowie auch die meisten probleme, die dahinter steckten.
      trotzdem würde es mich schon mitnehmen, wenn mir in dem kurs jetzt jemand gegenübersitzt, der sich auch selbst verletzt. das würde ich die "befragung" wohl lieber jemand anderem aus meiner gruppe zuschieben.

      @blackfire: nee, war doch nicht komisch ausgedrückt. danke für die ausführliche antwort! ist ja auch eher meine ansicht, das es im diesem kurs eher angebracht ist, die narben nicht zu zeigen. aber ich finds gut, dass du auch meinst, in der vorlesung wärs ok :) ich finds halt nur irgendwie unangenehm, weil ich denke, dass mich die psychologen-profs sofort "durchschauen" und denken " aha, soso... " aber ich denk, ich werds trotzdem versuchen.
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      hallo : )
      ich werde hoffentlich auch bald medizin studieren und irgendwann das gleiche problem haben.
      ich würde an deiner stelle wahrscheinlich ne dünne jacke anziehen. wenn dir während der vorlesungen warm wird, kannst du sie ausziehen. ein bisschen sorgen würde ich mir um die patienten machen.. es kann aber auch sein, dass sie sich dadurch ein bisschen verbunden mit dir fühlen.
      /liz
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      hast du auf station einen kittel an?
      dann kannst du vielleicht einen duenneren raussuchen und drunter einen hauch von nichts tragen, dann schwitzt du auch nicht so... hab ich im kurs so gemacht.
      oder evtl. ein duennes helles hemd?
      ...waren jetzt eher die praktischen tips :)
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      auf den stationen in normalen krankenhäusern haben wir schon kittel an, welche langärmlig sind. da erledigt sich das problem also von selbst. obs da dünnere und dickere gibt, weiß ich nicht. werd mich mal umsehen, ist ne gute idee. ich befürchte aber eher, sowas gibts nicht.
      in unserem psychosomatik-kurs haben wir keine kittel. werde dann wohl wirklich was dünnes zum drüberziehen mitnehmen.

      @lizanny: dir auch danke für deine antwort! und viel erfolg beim medizinstudium. lass dich nicht abschrecken, wenns zu anfang viel zu lernen und langweilig ist. da muss man durch ;)
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      danke fürs raussuchen. genau solche erfahrungsberichte habe ich (auch) gesucht. war sehr interessant zu lesen und bestätigt mich natürlich in meinem entschluss, an diesem kurs langärmlig teilzunehmen. wie die meisten von euch mir ja auch schon geraten haben.
      hm... ich versuch mir grad vorzustellen, was ich denken würde, wenn meine psychologin dasselbe problem hätte wie ich. irgendwie wäre das schon sehr, sehr seltsam. da würd ich dann halt auch denken: wenn sie selber schon nicht da rauskommt, wie soll sie mir das dann beibringen? anders wäre es wohl, wenn sie das problem früher mal in ihrer vergangenheit gehabt hätte. dann würd ich mir wohl eher sagen: gut, sie hat eigene erfahrung, wie man damit fertig werden kann, und kann das an mich weitergeben.
      trotzdem isses ja dafür nicht nötig, die eigenen narben zu zeigen, allein schon deshalb, weil das ja ganz einfach auch triggern kann.
      so, damit wär das mit dem kurs für mich geklärt. danke an alle! :)

      mit den vorlesungen isses was anderes, weil da ja nicht die patienten, sondern die profs das problem sind. hoffe aber, dass ich mich da traue, und wenn ich mal von meiner angst absehe, könnte es sogar ganz interessant sein, wie sie reagieren, und ob sie überhaupt reagieren.

      übrigens wollte ich noch sagen, dass ich mich trotzdem auf meine psycho-fächer freue. wird sicher interessant.
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      ja, das wird es sicherlich! *nick*
      ich hab mir eigentlich nie einen grossen kopf drum gemacht, was die professoren denken, weil ich zu denen immer genug distanz hatte und habe. doch nachdem ich jetzt psycho im zweitstudium mache, denk ich da auch mehr darueber nach, weil der kontakt da ganz anders ist. ich habe den eindruck, dass die naturwissenschaftler distanzierter sind, die psychologen oder theologen (liegt wohl echt am fach) stärker den persönlichen kontakt zu ihren studenten suchen. (gibt natürlich auch ausnahmen)
      wenn es klappt, hab ich sogar bald eine dozentische mitfahrgelegenheit über 8 stunden lang... da werd ichs auch erstmal mit was langem probieren.
      besser vorsichtig rantasten :)
      ganz liebes gruessle
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