Ihr Blick sagte mir, dass sie traurig war.
Ihre Worte sagten mir, dass sie am Ende war.
Aber ich konnte nichts tun.
Nichts als zusehen und hoffen, dass sie jemand noch retten würde.
Ich konnte ihr nur sagen, dass ich sie liebe.
Aber es gab keine Rettung.
Sie stürzte sich in den Abgrund.
Sie wurde aus dem Fall gezogen.
Aber war das ihre Rettung?
Oder war es nur ein Glied in der Kette hilfloser Taten in letzter Minute?
Ich kann und werde diese Frage nicht beantworten können.
Ich weis, dass sie in Sicherheit ist.
Aber wird sie das auch in Zukunft sein?
Wird sie sobald sie wieder frei ist wieder springen?
Ich mache mir im Moment keine Sorgen um ihr Leben sondern um ihre Seele.
Was fühlt sie gerade?
Weint sie?
Jede ihrer Tränen tut mir in meinem Herzen weh.
Es scheint als wären wir verbunden.
Dieses Bündnis kann keine Macht dieser Welt lösen.
Ich spüre, dass sie gerade weint.
Ich könnte auch weinen.
Es tut weh! Sehr weh!
Ich möchte raus rennen und rennen bis ich nicht mehr da bin.
Ich will nicht mehr fühlen.
Sie will auch nicht mehr fühlen.
Das hat sie geschrieben.
Sie suchte Halt.
Ich konnte ihr aber nicht soviel geben wie sie gebraucht hätte.
Ich hätte mehr geben müssen um sie am springen zu hindern.
Sie sprang.
Ich musste nicht direkt zusehen.
Aber ich musste aus der Ferne sehen wie sie sprang.
Ich wusste im Unterbewusstsein, dass sie sprang.
Und sie sprang und meine Seele weinte.
Aber in dem Moment wusste ich nicht warum.
Ich weis, dass sie nicht schnell sprang.
Aber sie sprang.
Sie sah sich nicht um.
Aber sie sprang.
Sie fühlte zuviel.
Und sie sprang.
Sie konnte keine Hilfe annehmen.
Und sie sprang.
Sie liebte das Leben auf eine besondere Weise.
Diese Liebe war für niemanden zu begreifen.
Aber sie liebte das Leben.
Sie nahm sich diese Liebe.
Und sie machte sich auf zu springen.
Sie wurde beobachtet und gehalten.
Aber sie entriss sich, rannte los und sprang.
Die wenigsten verstanden warum sie sprang.
Aber sie sprang.
Ich probierte ihr Halt zu geben.
Aber sie sprang.
Sie liebte und hasste.
Aber sie sprang.
Sie weinte.
Aber sie sprang.
Sie sprach und schwieg.
Aber sie sprang.
Sie hoffte und gab auf.
Aber sie sprang.
Sie gab der Welt einen Sinn.
Aber sie sprang.
Am Ende sprang sie immer.
Ich werde nicht die Frage nach dem warum stellen.
Ich werde lediglich darauf hinweisen, dass sie es am Ende tat.
Irgendwo in ihrem Fall waren ausgestreckte Arme, die sie aus dem Fall zogen.
Sie wurde an einen sicheren Ort für ihr Leben gezogen.
Sie wollte es nicht.
Sie wollte wieder springen.
Es war nicht ihr erster Sprung und auch nicht ihr entschlossenster.
Aber es war der tiefste für mich.
Kann Liebe halten?
Diesmal nicht.
Wird sie wieder springen?
Ich kann diese Frage nicht beantworten und auch kein anderer und sie selbst auch nicht.
Es könnte sein, es muss aber nicht.
Wenn Liebe doch nur heilen könnte.
Dem Leser dieses Textes bleibt nun die Frage:
Wer ist sie?
Wer ist dieses Mädchen, das sprang?
Ich werde diese Frage nicht beantworten, weil sie sprang.