Piercing, Tätowierung - und nun das Ritzen

      Piercing, Tätowierung - und nun das Ritzen

      Hi,
      ich bin zufällig im Internet auf einen Artikel aus der Süddeutschen-Zeitung gestoßen, bei dem ich erstmal über die Überschrift lachen musste:
      "Piercing, Tätowierung - und nun das Ritzen - Schrei nach Liebe". Okay, inhaltlich ist der Artikel ja ganz okay, aber ich weiß nicht, ob man
      sowas gleichstellen sollte. Im Artikel selbst wird auch nochmal von Verstümmelung der Teenager durch Piercings gesprochen?
      Ich finde das nicht ganz richtig. Was haltet ihr eigentlich davon, dass mit ritzen zu vergleichen?
      Für mich sind meine Narben nun wirklich kein Körperschmuck.

      Den Artikel findet ihr hier ! Bitte vorsicht, er könnte euch stark triggern!!!!!!

      P.S.: Bitte verschieben, falls es nicht reinpasst, aber ich dachte mir das es zu Medien nicht unbedingt passt. Danke!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Incubus“ ()

      Irgendwie lustig, grade habe ich meine Verabschiedung geschieben und bin jestzt umso mehr wieder an das Forum gefässelt. Egal.

      Ich finde man kann Piercings und Tattoos auf keinen Fall mit r*tz*n gleich stellen. Es v*rl*tzt sich doch niemand, damit es schön aussieht, wie ein Tattoo oder so. Umgekehrt würde ich vielleicht schon sagen das manche Leute sich piercen oder tattoowieren lassen (könnten) um inneren Druck abzubauen.

      Ich habe ein paar Zitate aus dem Text gesucht, die ich etwas merkwürdig finde.

      Die Verstümmelung des Körpers ist kein Tabu mehr; Piercings, Tätowierung, Schönheitsoperationen sind bei Teenagern auf traurige Weise populär - nun also auch das Ritzen.


      Wie kann man Piercings und Tätowierung mit SVV gleich setzen?

      Am Anfang ist es oft ein Gruppenritual, aber wenn einer aus der Gruppe dann merkt, dass das Ritzen Aufmerksamkeit verschafft und Zuwendung, oder vielleicht auf perverse Weise gut tut, dann kann das Experiment in eigener Sache eine schlimme Eigendynamik bekommen.


      Irgendwie wird dieses typische Klischee dargestellt. Ich r*tze mich weil es eben alle tun und huch, auf einem kann ich nicht mehr aufhören. Und wenn ich dann ger*tzt habe, laufe ich immer so rum das es auch alle sehen, damit ich ganz viel Aufmerksamkeit bekomme. Das ist doch Schwachsinn.

      Die eine Freundin ritzt, weil die andere es macht, manche Schülerinnen haben immer Mullbinden dabei, um ihren Klassenkameradinnen vor dem Unterricht noch schnell die Arme zu verbinden.


      Wer tut denn sowas!?

      Klosinski, der [...] Spezialist für selbstverletzendes Verhalten ist, sieht in seiner Patientin in mancher Hinsicht einen typischen Fall: typisch, weil die einsame junge Frau Aufmerksamkeit erregen will, und das funktioniert makabererweise ja gut, wenn sie sich verletzt, [...].


      Warum denkt sogar ein Arzt das es meist typsich ist, das man durch SVV Aufmerksamkeit will? Sowas macht mich wahnsinnig.

      Zum Thema aufhören:
      Aber das würde bedeuteten, den Schutzraum Krankheit, [...] aufzugeben


      Das kann ich nur zu gut verstehen, genauso geht es mir. Das ist wirklich perfekt wiedergegeben, wofür ich nie Worte gefunden habe. Die Krankheit ist der Schutz..

      Lg Bloodmoon
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      I wish you could heal my endless pain
      and take me away from all my fears
      Also für mich hat Tättoowieren und Piercing nichts, aber absolut gar nichts mit Ritzen zu tun!!! Tattoos und Piercing (hab selber ne menge von beiden *g*) sind für mich Körperschmuck.
      Wenn ich solche Artikel in den Zeitungen lese, dann kann ich mir nur an den Kopf fassen und schrein....
      Solche Artikel sind meist subjektiv vom Autor beeinflusst, der sich irgentwo "reingelesen" hat, und meint, er wüsste bescheid. Ich finde es nur immer Schade und Traurig, dass wir als ...(mir fällt kein passendes Wort ein, aber ich glaube, du verstehst was ich meine) abgestempelt werden...
      Kannst du mir mal die I-Seite nennen? Würde den auch mal gerne lesen..
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      Because inside I know that many feel this way
      Original von Bloodmoon

      Ich finde man kann Piercings und Tattoos auf keinen Fall mit r*tz*n gleich stellen. Es v*rl*tzt sich doch niemand, damit es schön aussieht, wie ein Tattoo oder so.


      nur mal angeregt - schonmal was von cuttings, brandings, scarfication gehört?
      wenn nicht, googelt mal nach bodymodification...vorsicht, bilder können triggern.

      ...im übrigen verstehe ich die empörung nicht - der artikel ist alles in allem sehr ausführlich, sehr sachlich, differenziert und gut recherchiert...
      sehr ehrlich eben, aber das ist doch nciht wirklich ein kritikpunkt...oder?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Trustno1“ ()

      hallo!!!
      bin auch eurer meinung, das r*tz*n absolut nichts mit piercings und tattoos zutun hat!!!eigentlich ist es traurig, dass soviele dumme leute bei einer zeitung arbeiten..(wenn man darüber nicht bescheid weiß, kann man sich doch informieren und sollte keinen text darüber schreiben, der eigentlich für "uns" auch sehr verletzend sein kann..weiß ja net wieviele leute da jetzt dran glauben..) die zeitungen schreiben sowieso einen müll, hab letztens gelesen, HIM sei satanistische musik..ah ja..ich glaub, dann ham die niemals deren texte gelesen...naja..is ja hier auch net das thema:)
      ich kenn nur jemanden, der auch an svv leidet und sich achon selbstgepierct hat, auch weil er eins haben wollte, aber auch um den schmerz zuspüren und sowas ist doch dann eigentlich schon svv..(??)
      aber das heißt doch nicht, dass jemand der sich piercen oder tättowieren lässt sich auch s*lbstv*rl*tzt!
      öhm...wollt nur noch sagn, dass ich deinen namen sehr mag, incubus ;)
      mag die band auch sehr!!! :)
      lg, distillers-freak
      ich muss mich da auch nochmal einmischen... ich finde auch das svv und piercings oder tätowierungen nichts miteinander zu tun haben... es gibt doch auch unmengen von menschen die tatoos oder piercings haben, aber sonst nix mit svv zu tun haben... ich finde es nciht in ordnung das das gleichgestellt wird...

      zu der stelle mit dem gruppenritual, ich denke nicht das das bei allen anfängt weil das eine freundin, ein freund oder sogar die ganze clique macht... klar es gibt menschen bei denen das so anfängt aber die meisten die ich kenne und so anfangen haben, die haben dann auch nicht lange weiter gemacht...

      ich hab noch nie jemanden in der schule gesehn der einer freundin oder einem freund eine mullbinde mitgebracht hat!!! das ist totaler schwachsinn und ziemlich übertrieben!!!

      und nicht alle die r*tz*n oder sonstige arten von svv betreiben wollen damit nur aufmerksamkeit! ich finde es ziemlich heftig das das in dem artikel so dargestellt wird! ich persönlich fühle mich damit angegriffen und nicht ernst genommen... es stimmt schon das es heute mehr jugendliche machen als früher (zumindest so weit wie ich es beurteilen kann) und es machen vielleicht auch viele nur um aufmerksamkeit zu bekommen aber es gibt immer noch viele menschen die sich nicht r*tz*n weil sie aufmerksamkeit wollen...
      Original von Trustno1
      Original von Bloodmoon

      Ich finde man kann Piercings und Tattoos auf keinen Fall mit r*tz*n gleich stellen. Es v*rl*tzt sich doch niemand, damit es schön aussieht, wie ein Tattoo oder so.


      nur mal angeregt - schonmal was von cuttings, brandings, scarfication gehört?
      wenn nicht, googelt mal nach bodymodification...vorsicht, bilder können triggern.


      Ja stimmt. Ich hab mir mit ner freundin im Unterricht auch schonmal zum Spaß gegenseitig brandings verpasst, aber ich habs eigentlich nicht als SVV gesehen. Ich glaube auch, das wenn man sich ein brandings verpasst, man nicht die selben Absichten verfolgt, wie wenn man sich ritzt. Wenn ich den Schm*rz spüren will, muss ich kein Trara drum machen und mir ein Herzchen mit dem Bleistift oder so reinr*tzen.
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      @bloodmoon,
      ich hab auch nicht gesagt, dass es das gleiche ist.
      ugw.
      würde das nie vermischen - ich hab selbst ein cutting, aus rein esthetischen gründen, und das habt absolut gar nichts mit svv zu tun.
      wollte nur darauf hinweisen, dass es das gibt...
      ich denke, wenn das piercen oder tattoowieren zur sucht wird, sprich wenn der anze körper ein einziges tattoo mit vielen löchern ist, oder wenn man auf dem weg dahin ist, dann ist es krankhaft.
      aber wenn man ein zwei piercings oder auch ein tattoo hat ist das quatsch.
      ich bin clean, würde mich nicht mehr verletzen und denk auch über ein tattoo nach, weil es mir gefällt. das kann man so nicht vergleichen.
      .Cause, everyday there's a war to fight
      And if I win or lose never mind
      I'm ready for the good times.

      Shakira


      Motzfrosch, sehr direkt, Exbetroffene
      und in Folge dessen Popo-Tritt-Verteilerin
      Hi@All!

      Ich finde ja schonmal sehr interessant, was hier zusammengteragen wurde.
      Besonders den Kommentar von Trustno1 finde ich sehr interessant, weil ich in dem Zusammenhang auch schon darüber nachgedacht habe.
      Bloß, dass ist kein Artikel zum Thema "Erkennungsrythen von Gruppen", es geht ja um ritzen im Sinne von SVV und da gehören Piercing & Co nun echt nicht rein! Manche Journalisten sollten wirklich recherchieren, bevor sie irgendwas aus ihem subjektiven Empfinden schreiben.
      Wie ich oben allerdings schonmal sagte (und Trustno1 ja auch), ist der Artikel davon abgesehen ganz gut, wenn auch etwas mit klischees behaftet^^

      LG Incubus
      hey!
      *auch mal seinen Senf dazugibt*
      so im allg. finde ich das auch nicht vergleichbar, aber wenn jemand auf die Idee kommt, das selbst zu machen (wie CoralFang schon angedeutet hat) finde ich schon, dass das SSV ist, kenne da auch jemanden... Solange es wirklich nur Schmuck ist - kein Problem, aber selbst stechen - 'nen Zungenpiercing ??? Schon SSV, oder?
      LG Akasha
      Ganz allein, ich weine ganz allein,
      denn es gibt keinen, der mich liebt, der mit mir weint...

      DOCH: Dann erscheint ein Freund!

      (Starlight Express)
      hmmm... ich bin mir irgentwie jetzt unsicher geworden..... Ich selber habe vier Tattoos und fünf Piercings.... eigendlich habe ich das gemscht, weil ich das schön finde, (meine Tattoos haben für mich eine Bedeutung), aber wenn ich mal genau überlege, war besonders das Tätowieren eine Art "Befreiung", es ging mir besser danach (mit dem Piercen ist das ähnlich). Kann man da vll von svv oder sogar schon von Sucht reden?????????? ?( ?
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      Original von Shade
      Kann man da vll von svv oder sogar schon von Sucht reden?????????? ?( ?


      >>>
      Aus den Löschkriterien

      02. Keinen Bezug zur Selbsthilfe.
      Dazu zählen auch Threads der Art: "Ist diese oder jenes SVV?". Außerdem Threads über Wundversorgung oder Diagnosenstellung die zuverlässig und kompetent NUR ein Arzt/Ärztin und/oder Therapeut/in, Psychiater/in etc. bantworten kann. Außerdem Postings in denen es um das Verstecken von SVV und Narben geht. Und Threads in denen lediglich gefragt wird "Kennt ihr das (auch)?".


      Ich möchte eine kleine Anekdote aus meiner Klinikzeit dazu beisteuern. Wir hatten ein Mädchen da, das von oben, vom linken Schulterblatt bis runter, zum rechten Fußknöchel ein Blumenmuster tätowiert hatte. Ihre eigene Aussage dazu: "Eigentlich hab ich's nur wegen dem Schmerz gemacht, eine andere Art von SVV eben..."
      Sie hatte sich auch mal geschnitten.

      Meine Meinung: es gibt bestimmt Menschen, die Piercings und Tätowierungen für Selbstverletzung benutzen, muss aber natürlich nicht immer so sein.
      Aber das wurde ja schon gesagt..

      Was mich viel mehr stört ist folgende Aussagen:

      Aufhören wäre schön. Dennoch wird Ritzen auf der Station geduldet: Schließlich ist es keine Willensentscheidung, einfach mal Schluss zu machen; die Sucht nach dem Schnitt und dem Blut braucht einen Entzug, wie jede andere Abhängigkeit auch.
      ...
      es geht sehr wohl und mindestens 9o% beim Aufhören besteht aus dem festen Willen +mecker+ -.- Bei uns in der Klinik haben sie verlangt, dass man aufhört. Man darf - glaube ich - 2 Rückfälle haben, in gewissen Zeitabständen, mehr aber auch nicht. Sie sehen es als eine Frage des Willens an und ich bin froh drum, sonst hätte manch einer dort schon lange weitergemacht und wär kein Stück vorangekommen.

      Grüße

      CoÐ

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Ch'aska Quyllur“ ()

      Ja, das denke ich auch. Hat mich auch bei dem Beitrag gestört. Einen Klinikbesuch macht man, um etwas zu ändern. Das man Rückfälle haben darf (bzw. geduldet werden) kenne ich auch, aber nicht das man weitermachen kann, wie vorher. Weiß nicht, ob das dann den Zweg einer Klinik erfüllt....
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      Ich kann auch nur sagen, dass das Aufhören bei mir auch so gut wie nur aus festem Willen bestand. Klar hatte (und habe) ich Rückfälle, aber meistens habe ich mich mit purem Willen weitergekämpft.
      Ich denke, wenn der Wille zum Aufhören nicht da ist, kann kein Therapeut dieser Welt ernstaft helfen.
      Am Anfang ist es oft ein Gruppenritual, aber wenn einer aus der Gruppe dann merkt, dass das R*tz*n Aufmerksamkeit verschafft und Zuwendung, oder vielleicht auf perverse Weise gut tut, dann kann das Experiment in eigener Sache eine schlimme Eigendynamik bekommen.


      Irgendwie wird dieses typische Klischee dargestellt. Ich r*tze mich weil es eben alle tun und huch, auf einem kann ich nicht mehr aufhören. Und wenn ich dann ger*tzt habe, laufe ich immer so rum das es auch alle sehen, damit ich ganz viel Aufmerksamkeit bekomme. Das ist doch Schwachsinn.


      habe jetzt nich alle eure antworten gelesen, aber den artikel...
      ich muss sagen, dass ich dir damit zu hundert prozent recht gebe, nur es gibt halt solche leute un weil die es öffentlich machen scheint es so, dass es bei den meisten so is...habe selber ein freundin die der meinung is, dass es nich schlimm is, wenn sie mit hochgekrempelten ärmeln rumlaufen kann, obwohl sie echt ziemlich tiefe wunden hat...ich finds bescheuert un hab ihr das auch schon gesagt, aber da kann man halt nichts machen...