Was passiert mit mir?

      Was passiert mit mir?

      Hi!

      Eigentlich habe ich immer angst, selbst einen Thread zu eröffnen. Denn, leider denke ich - keiner versteht dich, oder da musst du alleine dadurch.... Leider, aber vielleicht wird es ja diesmal anders und irgendeiner kann mir da helfen einen anderen Blick zu gewinnen oder es sogar zu verstehen.

      Was passiert mit mir....
      Seitdem ich von SvV letztes Jahr erfahren habe und sofort eine Therapie angefangen habe, ist soviel in mir passiert...aber dennoch kann ich nicht behaupten, das es zum Positiven ist.
      Ich habe angst... und auf irgendeiner Art und Weise, will ich einfach nicht mehr unter Menschen sein. Es gab eine Zeitlang wo ich echt dachte, es geht wieder, bzw. es wird besser....aber warum fühle ich mich, als ob das eine Illusion ist?
      Ich bin arbeitslos und suche schon seit so lange eine Arbeit und erhalte nur Absagen.... und für mich ist das ein Grund mich immer mehr zurück zu ziehen. Seitdem ich von SvV weiss, ist es sowieso schwieriger geworden mich zu bewerben...denn man soll sich ja "verkaufen"...aber wie soll ich mich verkaufen, wenn diese sch***s Krankheit...Sympton, wie ihr es bezeichnet, auch wenn nicht mehr aktiv, in mir ist? Ich habe noch nie viel Selbstwertgefühl gehabt, aber es ist fast unmöglich für mich geworden mich zu bewerben. Ich möchte zwar arbeiten, aber ich habe angst....vor der Ablehnung, davor falls man mir jemals einen Job anbieten würde, was dann ist..... und was mich verunsichert, ist, dass ich einfach nicht mehr unter Menschen möchte. Ich kann es zwar, besonders für meine Kinder, aber ich bin lieber alleine, bzw. ich traue es mir einfach nicht mehr zu. Früher war vieles anders...da hatte ich meine Fassade und dachte alles im Griff zu haben - auch wenn es nicht so war, aber es hat halt funktioniert. Heute habe ich nur noch angst. Meine letzte Arbeitsstelle habe ich ja verloren, wegen diesen Scheiss, weil ich erstens ausgelacht worden bin, die Leute mit denen ich arbeiten soll waren so zu mir und ich konnte es einfach nicht aushalten, weil ich mich nicht getraut habe, etwas zu sagen und weil die Situation mich tierisch getriggert hat und als ich dann Flashbacks bekam, hatte ich schon die Stelle verloren. Heute weiss ich, hätte ich kein Mobbing, Vernachlässigung oder alles was ich erlebt habe, durchgemacht, dann hätte ich vielleicht noch diese Arbeitsstelle.....oder eine andere.

      Was passiert mit mir....
      jeden Tag dieser innere Kampf....bin ich echt verrückt? Welcher meiner inneren Stimmen ist die"gute" und welche ist die "böse"?? Habt ihr das auch, oder muss ich mir wirklich sorgen um mich machen??? Die eine versucht mir Mut zu machen und mir Hoffnung zu geben und die andere will mich ins SvV und was sonst noch immer, zurück ziehen. Ich habe angst, ich dachte mit Thera und so, daraus zu kommen, aber mittlerweile frage ich mich, ob das überhaupt zu schaffen ist...immerhin bin ich schon seitdem ich 3-4 Jahre alt bin betroffen... Hinzu kommt noch, dass mein Vater schwer erkrankt ist....Krebs....und ich angst habe, da es im Endstadion ist, wie ich damit umgehen werde...ich habe angst.

      Wie komme ich da wieder raus? Wie finde ich zu mir? Habt ihr irgendwelche Ideen oder Anregungen? Warum möchte ich nicht mehr unter Menschen? Warum habe ich so eine Angst....wann wird die Vergangenheit mich endlich in Ruhe lassen?

      Danke fürs Lesen.
      Passt auf euch auf,
      Sweetypie
      Hi!
      Also mri geht es da ganz ähnlich wie dir: Auch ich kenne diese beiden Stimmen in mir, dei eine die Mut machen will und die sagt, dass das alles zu schaffen sei, und die andere, die das Svv behalten will und die sagt, es gibt keinen Weg aus den Depris.
      Aber hör nur auf die erste Stimme! Versuch dir immer Mut zu machen, sag dir, dass auch jeder noch so schreckliche Zustand irgendwann wieder vorübergeht.
      Oder andersherum: Du möchtest vorwärtskommen. Aber wie bringt dich die zweite Stimme, dei negative, nach vorne? Hindert sie dich nicht nur am Vorwärtskommen?
      Das mit deinem Vater tut mir sehr leid, ich weiß wie du dich da fühlst. Vor einem halben Jahr ist mein Opa, der für mich wie ein zweiter Vater war, gestorben. Klar, es war eine schwere Zeit, in der ich auch wieder Rückfälle hatte. Aber man kann da wieder rauskommen. Als ich die Trauer größtenteils verarbeitet hatte, habe ich eine echt schöne Zeit erlebt - ohne Depressionen und kaum Svv. War mehrere Monate clean.
      Ich wollte dir damit Hoffnung machen und dir zeigen, dass es immer eine Möglichkeit gibt.
      Versuche, deine Gefühle zuzulassen, nicht gegen sie anzukämpfen - denn du kannst nicht gegen dich selbst kämpfen. Nimm dich und deine Gefühle an. Lasse sie eine Weile zu. Und versuch dann, die negativen Gefühle beiseite zu schieben. Ich weiß, ist schwierig und klappt auch nciht sofort. Aber es geht.
      Ich wünsch dir alles Liebe und viel Kraft
      Melantho
      @Melantho
      Danke.

      Hinzu kommt noch was...wahrscheinlich ist das der Auslöser für meine Gefühle...ich weiss es nicht....

      Ich habe mich so ins Zeug gelegt um eine Stelle, dir wirklich gut zu mir passte, zu bekommen. Entstatt nur eine Bewerbung zu schicken, nahm ich meinen ganzen Mut und habe da angerufen. Bin dann sogar persönlich mit meine Unterlagen hingegangen. Das Unternehmen, also die Person die zuständig sein sollte, sagte mir, sie melden sich dann die nächste Woche. Sie haben sich nicht gemeldet und als ich dann nochmals anrief, sagte mir die Person, jemand anderes wäre zuständig und ich würde in den nächsten Tagen was hören. Es kam wieder nichts. Na klar, dachte ich mir schon, dass jemand anderes die Stelle bekommen wird, aber mich ärgerte, dass die Person mir nicht direkt gesagt hat, kein Interesse an Sie, entstatt mir immer wieder Hoffnungen zu machen. So blöd bin ich..... Na gut. Die darauffolgende Woche war nochmals eine Anzeige in der Zeitung vom selben Unternehmen und ich meldete mich wieder - diesmals per Email. Ich fragte nach ob Sie sich für jemand anderes entschieden hätten (auf die erste Stelle) und ob meine Unterlagen für die nächste Stelle geprüft werden könne. Die sagten zu mir, ja sie hätten schon jemand anderes für die eine Stelle eingestellt und dass sie gerne meine Unterlagen nochmals prüfen würden. Am zweiten Tag danach habe ich meine Unterlagen zurück erhalten - mit einer Absage für die erste Stelle. Als ich dann nachfragte, warum sie mir meine Unterlagen zurück geschickt haben, da ich ja nachgefragt habe wegen der neuen Stelle, war dann jemand anderes zuständig und warf mir vor, dass es schlecht von mir wäre, wegen den Unterlagen nachzufragen...

      Ich wollte da echt gerne arbeiten, aber nachdem die mir sagten, ich hätte nicht nachfragen dürfen und es mir vorgeworfen hatte, hatte ich auch keine Lust mehr, meine Unterlagen nochmals hinzuschicken...denn mit Sicherheit hätten sie mich ohnehin abgelehnt.

      Was mache ich falsch? Für mich war das echt ein großer Schritt - dass ich da angerufen habe und so - und nun war doch alles falsch. Vielleicht sollte ich da wirklich aufgeben...ich finde doch sowieso keinen Job, bzw. keiner gibt mir eine Chance...und ich habe mich wirklich schon sehr oft beworben..... Liegt es auch daran, dass ich einfach keine Lust mehr habe, unter Menschen zu sein? Ich habe immer angst... und traue niemanden...für mich sind halt die anderen immer böse und gemein (habs ja oft genug erlebt) und ich habe keine Lust mehr, verletzt zu werden, misverstanden und noch verurteilt zu werden....
      So Liebes,

      ich habe das gefühl, du identifizierst dich zu sehr über deine Krankheit. Sieh dich doch hier mal um... viele von uns haben Arbeit. Dass du keine hast, liegt nicht an deinem SVV, sondern eher am Arbeitsmarkt. Du kannst dich auch mit SVV gut verkaufen... Nur leider sieht es im Moment eben so aus, dass Arbeit zu bekommen damit verbunden ist, viele Ablehnungen zu schlucken.

      Auch wenn du keine aktive SVVbetroffene bist, du hängst noch ziemlich an deine Krankheit. Du sagst dir nicht: ich bin ein Mench, der mal SVV hatte und dagegen kämpft, sondern du sagst dir mehr: Ich bin S-V-V-ler. Dadurch legst du dir selber aber irgendwie Steine in den Weg. Du tust etwas dagegen, du gehst in Therapie... und das ist alles gut so. Und wieso tust du das? Um SVV los zu werden. Um diesen Punkt in dir loszuwerden. Und das ist stark. Das musst du dir selber sagen. "Ich kann, wenn ich will, und das sieht man doch."

      Dein Problem mit den Menschen... würde ich auf alle Fälle in der Therapie ansprechen, wenn du das nicht schon sowieso getan hast.

      Du kannst da rauskommen, für dich, für deine Kinder, für deinen Mann. Auch wenn man lange betroffen ist, heißt das nicht, dass man es nie wieder los wird.... Du musst nur Geduld haben... Nicht aufgeben... weiter arbeiten. Was bringt es dir, dich zu fragen, ob das Sinn hat, auf das böse Teufelchen [ Das ist übrigens das, was dir sagt: Tus wieder... ] zu hören oder lieber auf das Engelchen. Was würde es dir bringen, 1 Jahr in das du alle Kraft und Willen gesteckt hast, plötzlich wieder völlig in den Hintergrund zu stellen?

      Ja, womöglich hast du noch viele vile eJahre aufzuarbeiten, und das dauert seine Zeit. Aber es lohnt sich. Verlier nicht jetzt die Geduld....
      Humans have a knack for choosing precisely the things that are worst for them. [ Dumbledore ]

      Blumentopflerin

      Barriers don't keep others out - They fence you in [ Grey's Anatomy ]
      @PinkePiratin,

      danke Holly. Ich weiss, der Arbeitsmarkt.... aber langsam wird mir der Grund zu ... blöd. In einer Hinsicht hast du recht....ich bewerbe mich und im Hinterkopf steht meine Vergangenheit.

      Ich kann leider nicht sagen, ich bin ein Mensch der mal SvV hatte - dafür rutsche ich immer zu tief hinein.... der Druck ist da und wie er da ist und langsam fehlt mir die Kraft dagegen anzukämpfen. Ich habe angst....auch davor wieder rückfällig zu werden....ich habe angst mich zu verlieren.... versuche halt wie immer die Starke zu sein.... und suche bei mir die Fehler....

      Ja, schon ein Jahr arbeite ich daran und trotzdem ist mir in den letzten zwei Wochen irgendwie alles weggerutscht..... und ich hasse es! Ich hatte so sehr gehofft, nicht wieder ins Loch zu fallen, in den alten Kreislauf zu versinken...und nu? Es ist so schwer wieder herraus zu finden, die Sachen die man in Thera lernt, anzuwenden, weil die Hoffnung und das gute Gefühl einfach vom "Teufelchen" getretten wird.