Ich kann mich nich erinnern in meiner (frühen) Kindheit je mit etwas wie Depressionen konfrontiert werden zu sein und dann plötzlich waren sie da... Als ich auf das Gymnasium kam, lernte ich viele neue Leute kennen. Zwei davon schlossen mit mir enge Freundschaft und entdeckten, dass ich relativ gut schreiben kann (soll jetzt keine Angeberei sein!!). Ich schrieb ein Theaterstück für den Deutschunterricht, war ziemlich viel Arbeit und als ich fertig war gab ich es ihnen und sie zeigten es unter ihren Namen meiner Lehrerin. Ok, mit sowas werd ich fertig. Nachdem sie mich ständig schlecht gemacht haben ging ich zur Lehrerin, die mir mit den Worten "Ich rede mit ihnen, alles wird gut" wieder etwas beruhigt hatte, hörte sie ihre version. Als sie dann mit uns dreien zusammen redete nannte sie mich "Lügnerin". Das war sehr schlimm für mich, ich halte Lügen für die schlimmste Schande. Ich wechselte die Schule und kam auf das Gymnasium, auf dem meine Grundschul-Freunde waren. Aber irgendjemand hat mich vor denen, die ich nich kannte schon schlecht gemacht, noch bevor ich in die Klasse kam. Als ich dann da war gingen mir meine früheren Freunde stark aus dem Weg und die anderen ärgerten und hänselten mich wegen Nichtigkeiten. Das kennt man ja, alle auf einen usw. Etwa um die Zeit hab ich die ersten Wutanfälle gekrigt. Immer zuhause irgendwas an die Wand geworfen halt, aber dann hat mich ein Junge "Schlampe" und "Hure" genannt und gesagt ich solle in den Puff gehen. Dann hab ich ihn geschlagen bis er blutete und kam zur Schulpsychologin mit einem dicken Eintrag in meine Akte. Die Psychologin hat mich dermaßen therapiert, dass mir heute noch schlecht wird wenn ich ihren Namen höre und gebracht hat es auch nichts. Letztendlich freundete ich mich mit einigen Mädchen an und alles schien wieder normal zu verlaufen. Pustekuchen war's. Meine Mutter wollte meinen Vater verlassen. Ständig haben sie nachts geschrieen und tagsüber alles getan um den anderen vor meinem kleinen Bruder und mir schlecht zu machen. Ich wusste nie, was nun stimmte und was nicht. Und dann kam's: Mein Vadder behauptete, meine Mudder wäre lesbisch. Unzwar bis auf's äußerste. Mein Vadder kann alles so erzählen und ausschmücken, dass ich Angst bekomme. Schreckliche Angst. Ich hab' die ganze Nacht geweint und am nächsten Tag kaum ein Wort gesprochen. Als mein Vadder mir endlich erzählte, dass er sich doch geirrt hatte war es aber schon zu spät. Da hatte ich mir schon mit der Rasierklinge siebenunddreißig kleine Wunden auf jedem Handrücken zugefügt. Die Narben sieht man immer noch. Eine meiner besten Freundinnen hat mir die Ausrede "Katze hat mich zerkratzt" nich' abgenommen und behandelt mich nun sehr distanziert. Und mein fester Freund hat nie Zeit für mich und versetzt mich andauernd. Es scheint nich' aufzuhören... als ob ein "Pech" alles ins Rollen gebracht hätte und es geht immer, immer weiter. Jetzt habe ich auch eine große Narbe im Gesicht (meine Ausrede: "Mit dem City Roller hingefetzt") aber beim nächsten Mal kauft mir das keiner mehr ab - und es gibt sicher ein nächstes Mal. Geht's euch auch so? Ich sehe meine Freunde, die nie damit konfrontiert wurden und es wohl auch nie werden, aber gegen manche Menschen scheint sich alles zu verschwören...
MfG MidnightLady
MfG MidnightLady
I'm dying, praying, bleeding and screaming
Am I too lost to be
saved?
Am I too lost?
Am I too lost to be
saved?
Am I too lost?