frage zum verständnis

      frage zum verständnis

      hallo zusammen

      hab nur mal ne frage, so aus interesse. also bei menschen, die eine wirkliche dissoziative störung hab tritt dieser zustand wohl immer und zur jeder zeit auf.

      aber da ich jetzt gelesen hab, dass dissoziation an sich nichts ungewöhnliches ist usw. wollt ich nur mal wissen, ob das stark mit der umgebung zusammenhängt, oder mit den leuten, die um einen herum sind oder mit der geistigen verfassung in der man sich gerade befindet etc.
      ich habe keine nennenswerten erfahrungen mit sowas, is nur reine neugier...

      kara
      Hallo ~Kara~,

      würde Dir sehr gerne Antworten, aber verstehe Deine Frage nicht so ganz. Wolltest Du wissen, ob er Grad der Dissoziation von Faktoren wie Umgebung, geistige Verfassung, Menschen, .... abhängig ist bzw. beeinflusst werden kann...?
      Bin mir etwas unsicher, frag lieber nochmal nahc bevor ich falsch antworte ;)
      Grüße

      CoÐ
      Hallo Kara,

      ja, Dissoziation ist beeinflussbar durch Umwelt, Menschen, Gedanken, Gefühle, etc. pp. Du musst Dir Dissos als schutzmechanismus vorstellen. Sobald triggerndes und/oder belastendes Material auf den Betroffenen trifft, wird die Dissoziation praktisch wie eine "Mauer" hochgezogen, damit die Trigger und die dadurch ausgelösten Gefühle zu sehr die Person erreichen bzw. dass die Gefühle erst gar nicht aufkommen und die Person direkt davon abgeschottet wird. Somit kommt es darauf an.. Wenn man in einer positiven Umgebung ist, wo man sich sicher fühlt, war es bei mir bisher immer so, dass meine Dissos weniger geworden sind (hab sie 24 Stunden am Tag), und wenn etwas Belastendes oder viel Emotionen da waren, wurden sie hochgefahren.
      Entsprechend gehen sie zurück, wenn ihc stabiler werden, d.h. wenn ich nicht mehr so viel Schutz brauche. Hatte mich da mal vorgearbeitet und sie sind wirklich weniger geworden.
      Hoffe, ich konnte Deine Frage ausreichend beantworten, wenn nicht nochmal fragen :)
      Grüße

      CoÐ
      hallo

      die antwort reicht mir, vielen dank.

      aber eine andere frage hätt ich noch. wie "fühlt" sich sowas an? also kriegt man das direkt mit und kanns nur nicht wirklich ändern oder merkt man das erst im nachhinein oder gibts da verschiedene "grade"?

      falls ich jetzt zu indiskret werd oder rumnerv bitte löschen, aber interessiert mich nur sehr. und bei google hab ich nichts richtiges gefunden und es von einem betroffen zu hören ist auch noch was anderes als die theorie zu lesen.
      zudem glaub ich, dass einige nicht so viel damit anfangen können, so wie ich :D

      lg
      kara
      Hey Kara,

      mich nervt's nicht, kann nun aber leider nur von meinen Erfahrungen sprechen..

      Es gibt bei Dissoziationen sehr viele verschiedene Grade. Z.B. kann es so sein, dass die Dissos nur in gewissen Momenten auftreten und danach wieder gehen, wenn der Trigger weg ist. Soweit ich da informiert bin, merken die Betroffenen bei diesen "leichten" Dissos nicht immer, dass sie dissoziieren. Eine Freundin von mir erzählte mal, dass ihre Thera sie immer aufgefordert hätte, mit den Dissoziationen aufzuhören. Erst als es ihr gesagt wurde, hat sie sie bemerkt.. Kann also sehr unterschiedlich sein, ebenso die Wahrnehmung. Hier kann ich nun wirklich nur von mir sprechen.

      Ich fühl mich generell, rund um die Uhr, wie in einem Traum, das heißt, ich könnte schwören, dass ich bei einem Fingerschnipps aufwach und ein Arzt mir sagt, ich sei die letzten 10 Jahre im Koma gelegen und hätte alles nur geträumt. Bin der festen Überzeugung, die Welt, in der ich lebe, ist nicht real, fühlt sich wirklich ganz genau so an wie ein Traum. Das ist mein "Normalzustand". Wenn es dann etwas heftiger wird, trete ich noch mehr zurück, kann nicht mehr so viele Informationen aufnehmen, handle automatisch, spreche hin und wieder automatisch, vergesse diese Situationen meist im nachhinein oder kann mich nur noch sehr, sehr vage erinnern. Das Ganze hat aber eben fließende Grenzen, sprich, entweder wird das Traumgefühl stärker oder eben schwächer..
      Was bei mir noch typisch ist wäre Depresonalisation. Wenn ich auf meine Hand schaue, schwöre ich, dass sie nicht meine ist, das ist eine fremde. Hab kaum Gefühl für meinen Körper, Berührungen nehm ich nur sehr..ja, verschwommen wahr. Als wäre ne Schaumschicht oder so dazwischen und es dringt nur ein Teil zum Körper bzw. zu mir hindurch.
      Ay, sehr kompliziert.. In Kurzform kann man eigentlich sagen, dass die Welt, mein Körper, mir fremd vorkommen, unwirklich, ebenso Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, nehme alles nicht als real wahr sondern als Traum.. Ich schnippe mit dem Finger und ich bin in der realen Welt..
      Wie schon gesagt, das ist nun nur meine Wahrnehmung...

      Eine weitere Steigerung zu diesem Traumepfinden wär die dissoziative Identitätsstörung (DIS, früher multiple Persönlichkeitsstörung genannt). Dann gibt es eben "abgesplitterte" Persönlichkeitsanteile und meist, nicht unbedingt immer, Amnesien für das, was die Persönlichkeiten getan haben, wie schon gesagt, muss eben nicht immer der Fall sein. Aber das ist nochmal ein Thema für sich ;).

      Und wehe einer fängt nun an und schreibt: "boaa, kann es sein, dass ich das auch hab!?" Keine Ahnung, frag nen kompetenten Thera!

      Grüße

      CoÐ
      Hi,

      ich kan dir mal meine Erfahrungen beschreiben...oder ich verscuhs wenigstens...
      Die sind n weng anders als bei CoD.

      Bei mir sind die Dissos in verschiedenen Situationen unterschiedlich stark. Wenns leichte sind, krieg ihc das kaum mit. Eigentlich erst, wenn wieder irgendjemand zu mir sagt "Sag mal C. träumst du?" oder wenn Theras mich draif aufmerksam machen "C. Sie dissoziieren grad"
      Erst dann merk ich, dass ich grad die Hälfte wieder nich mitgekriegt hab.
      Manchmal is die Disso aber auch so stark, dass ich hinterher schwören könnte die letzten 2 Stunden wären "weggeflogen". Also völlig an meinem Leben vorbeigegangen.
      Es kommt acuh vor, dass ich sag ich bin ganz klar da und später werd ihc was vom Anfang gefragt und kan ich drauf antworten obwohl ich genau weiß, dass ihc ALLES mitgekriegt hab.
      Naja ansonsten ähnlich wie bei CoD, dass ich ab und zu denke, dass ihc im Traum lebe.

      Hm, würds dir gern genauer beschreiben nur weiß ich nich wie. Das is so schwer zu erklären...Hoffe, du verstehst meinen Text.


      Lg
      Zwerg
      Original von Zwerg
      Manchmal is die Disso aber auch so stark, dass ich hinterher schwören könnte die letzten 2 Stunden wären "weggeflogen". Also völlig an meinem Leben vorbeigegangen.
      Es kommt acuh vor, dass ich sag ich bin ganz klar da und später werd ihc was vom Anfang gefragt und kan ich drauf antworten obwohl ich genau weiß, dass ihc ALLES mitgekriegt hab.


      Hab das beides auch - habs aber nie zu Dissos gezählt.. ?( Nur so als Anmerkung am Rande.. Verwirrt mich grad n weng.. Vor allem das, dass Stunden "wegfliegen"... +am Kopf kratz+ .. Mh.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ch'aska Quyllur“ ()

      @zwerg: auch dir vielen dank
      ich versuch mir das grad vorzustellen, wie das sein muss. is es vielleicht so ähnlich wie ein black out, wenn man am vortag zu viel getrunken hat und sich an ein paar stunden nicht erinnern kann?
      is jetzt ziemlich laienhaft ausgedrückt, ich weiß und wenn ich falsch lieg, bitte verbessert mich :)

      kara
      also, unwissende meldet sich, vorsicht...

      ...ich wollte nur zu eurer Verwirrung noch mehr Verwirrung stiften ;)
      wie gesagt, Unwissende. ich habe keine solche Diagnose oder so etwas. ich stufe das einfach als normal ab, vielleicht auch, weil meine Ma Dissos hat, weiß ich nicht. will auch mit diesem Satz jetzt nicht andeuten, dass es auch nur sein könnte, dass das bei mir auch zuträfe.
      mein Gespräch mit der Klinik, als ich meinen Termin bestätigt hab zum Beispiel: ich weiß, was in etwa gesagt wurde, bin aber der festen Überzeugung, dass das Gespräch nur eine Sekunde gedauert hat. im Nachhinein war das Zeitgefühl einfach völlig weg und nur noch das "ich hab gerade zugesagt" war da.
      ausserdem kenne ich das auch, bei Gesprächen "voll da zu sein", eigentlich alles mitzubekommen und manchmal dennoch nichts zu wissen. ich habe dann lediglich nur noch ein "Gefühl" von dem, was gesagt wurde, aber nichts klares und kann es auch nicht in Worte fassen.

      ich wollt' eigentlich nur sagen, klar, kommt immer auf den Menschen drauf an, aber das kann es sicher auch fern von Dissoziationen geben. ich meine jeder von uns ist sicher in seinem Innern sehr bewegt, voller Gefühle und Gedanken, da ist es sicher logisch, dass man manchmal sich einfach nicht konzentrieren kann.
      ich bin weißsonstwas kein Arzt, wollte nur den Gedanken mal dazu packen, dass es auch so etwas sein kann, wenn man eben abschweift. zumindest denkt sich mein Kopf das aus. wenn ich zu 100% falsch liege, könnt ihr mir selbigen gerne abreissen, denn wie wurde mir letztens schon gesagt, einfach die Klappe halten, wenn man sich mit etwas nicht auskennt. aber ich bin so ein Mensch nicht. ich möchte ja lernen, und das geht nicht, wenn ich alles nur in meinem Kopf allein ausbrüte.

      lieber gruß, hoffe habe niemandes Füße zertrampelt.
      k.
      @Zwerg

      Bei mir würde ich es nicht so bezeichnen, nein, eher wie klirr, dass es das auch mal "normal" geben kann ;). Aber das überlass ihc dann doch lieber Herrn J., mir kommt's eben bei mir so vor, als wäre es nicht krankhaft, sondern noch okay. Darum ;)...
      Soll nicht heißen, dass es bei Dir nicht zu Dissos gehören kann, das kann sehr gut sein, denke ich..
      Aber wir sind ja ziemlich verschieden ;)
      Grüßleins

      CoÐ
      Naja ich denk acuh, dass es manchmal z.b. auch einfache Verpeiltheit sein kann oer dass man so in etwas vertieft is, dass man die Zeit vergisst. Nur manchmal is das bei mir eben nich der Fall...deswegen hab ichs zu Disso dazugezählt.

      @CoD:
      Ja, zum Glück sind wir verschieden :) Wär ja schlimm wenns zwei von uns geben würd ;)



      Lg
      Zwerg