"emotionales svv"

      "emotionales svv"

      hallo,

      ja, ich mal wieder.

      ich wüsste gerne, ob es jemandem von euch auch so geht, dass er/ sie "emotionales svv" (weiß grad kein besseres wort dafür) betreibt.

      mir passiert es immer wieder, dass ich in beziehungen (zum partner, aber auch zu freunden, familie) fragen stelle, von denen ich bereits vorher weiß, dass die antworten mich v*rl*tz*n werden, oder dass ich bemerkungen absichtlich missverstehe und umdeute, um sie dann in ruhigen momenten imemer wieder wiederholen zu können und mir damit selbst w*h zu tun.

      das geht teilweise so weit, dass ein ziemlich unkontrolliertes kopfkino abläuft, dann überdimensionale verlustängste entstehen, ich hassattacken gegen mich selbst führe und mich am ende allein und seelisch v*rl*tzt in einer steinwüste stehen sehe.

      ich brauche:
      tipps, wie man dieses verhaltensmuster stoppt, oder wie man aufhört dinge umzudeuten, um sie gegen sich selbst zu verwenden, oder wie man dieses "zwang", das zu tun, unter kontrolle kriegt.

      hoffe das war verständlich...*wirr*

      liebe grüße und schönen sonntag für euch,
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      hey solaine,

      also ich kenne das sehr gut von mir selbst.

      also mir hat geholfen einfach mal mit den entsprechenden personen darüber zu reden.
      oder bevor ich irgendwelche fragen gestellt habe, hab ich ziemlich lang drüber nachgedacht ob ich mich so schlecht fühlen will, ob das alles einen sinn hat, eben das selbe wie bei dem "normalen svv".

      hoffe das hilft dir n bissl.

      lg
      sniper
      Hallo Solaine,

      Eine interessante Frage, mit der ich mich bereits mehr als einmal auseinander gesetzt habe. Ich bin jemand, der immer und immer wieder die Bestätigung von anderen Menschen brauch, dass sie mich mögen/lieben. Ich sage deswegen anderen Personen auch sehr oft, wie sehr ich sie lieb hab - damit ich auch ein "Hab dich lieb!" oder ähnliches zurückkommt. Das bedeutet nicht, dass ich es allein als Bestätigung für mich brauche - darüber bin ich zum Glück hinweg - aber es gab eine Zeit, in der das so passiert ist. Ich habe zB auch Menschen gefragt, ob sie dies oder jenes für mich tun würden - damit ich teilweise die Bestätigung erhalte, dass sie meinen utopischen "Erwartungen" an eine Freundschaft/Partnerschaft nicht standhalten können. Somit versuchte ich Leute "auszufiltern", die mir evtl. später emotionale Verletzungen zufügen könnten, durch Enttäuschungen etc pp. Mittlerweile ist mir klar, dass ich emotional einfach zu schnell zu viele Gefühle investiere, wenn ich einen Menschen erstmal als vertrauenswürdig eingestuft habe - das heißt, mit dem Grün der inneren Ampel schalte ich auf 110%. Und dass das eben bei anderen Menschen nicht so ist, musste ich auch erstmal lernen.
      Also kann ich gut nachvollziehen, wie es dir geht.

      Tipps, wie ich dieses Gedankenrodeo verhindere, oder zumindest anhalte, bevor ich runterfalle? - Wenn du unsicher bist, ob jemand dich mag, dann ist es okay, zu fragen. Einmal, zweimal. Nicht tausendmal. Erkläre, was dein Problem ist, das wird es für die andere Person auch leichter machen, deine Gedankenspielchen [bezüglich zB der Fragen, die du anderen stellst, von deren Antworten du eine Verletzung erwartest] zu durchschauen und dich direkt drauf anzusprechen, mit zB: "Wieso fragst du mich sowas? Was bezweckst du damit?", etc. Du könntest darum bitten, dir die Antworten zu sagen, aber mit Begründung. Und dass die Personen danach sagen: "...aber ich hab dich trotzdem lieb, das weißt du." Hat bei mir zumindest geholfen. Und ich habe mir eine Zeit lang zB Zettelchen gemacht, die ich mit mir rumgetragen hab, mit Zitaten von Freunden, wenn sie etwas liebes zu mir gesagt hatten, oder eben auch ein einfaches "Hab dich lieb!". So hat man die Menschen irgendwo auch immer bei sich, kann sich das durchlesen, wenn es einem schlecht geht. Und wenn man unsicher wird - Zettel rausholen, zehnmal durchlesen, tief durchatmen.

      Ich denke, bei solchen Verhaltensmustern ist es auf jeden Fall schonmal sehr wichtig, dass man sie als solche erkennt - was du getan hast - und dann erst damit arbeitet, indem man andere mit einbezieht und ihnen das Problem schildert, um dann gemeinsam dagegen vorzugehen. Du läßt dich also zB teilweise auf das Muster ein, stellst dieselben Fragen wie vorher - aber machst dir bewußt: "Das ist jetzt ein Verhaltensmuster.", setzt auch Andere davon in Kenntnis, warum du das jetzt gefragt hast. ["Weil ich denke, dass deine Antwort mich verletzen wird... und irgendwie wollte ich das auch bezwecken. Ich weiß nicht, wieso.", oder ähnlich.] Damit brichst du aus dem Muster aus, zeigst dich und deine Absichten. Damit hebelst du schonmal einen Teil der erhofften Wirkung aus. Und dann geht man dagegen vor - man sagt sich: "Nein, halt Stopp! So ist das jetzt nicht richtig. Das ist ein Muster, das mir weh tun wird. Ich werde das jetzt nicht mehr fragen."

      ...kleine Anregung meinerseits.
      K.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.
      Liebe solaine,

      ich nehm an, dass Du weißt, dass genau das Verhalten bei mir auch des öfteren seeehr stark ausgelebt wird. Also, ich kenn es sehr gut, weiß nur nicht, welche Fragen Du Menschen in Deiner Umgebung sellst, hoffe also einfach, dass meine "Lösungsversuche" für die Situationen geeignet sind.

      Geeignet wäre es natürlich erst gar nicht die Frage zu stellen, also schon an dem Punkt das Muster zu unterbrechen. "Ich weiß, dass diese Frage den Zweck hat, dass ich mich selbst schlecht fühle. Ich möchte das aber nicht, darum stelle ich die Frage nicht und durchbreche das Muster."

      Ist die Frage aber schon gestellt, setz ihc mal an dem Punkt an, bei dem Du den Satz gesagt bekommst. An und für sich ist dieser Satz, wenn er zu Dir durchdringt (noch) neutral. Bei Dir angekommen gibst Du ihm erst eine Bedeutung und zwar eine, die er nicht haben soll. Hier fängt das Muster an, darum würde ihc Dir raten, an diesem Punkt entgegen zu wirken.
      Stift und Papier hervorzaubern und den Satz aufschreiben.
      Abstand nehmen.
      Auf dem Zettel steht ein Satz, ohne jegliche Bedeutung.
      Darunter schreiben, von wem er ist.
      Sich in Gedanken klar machen, wer die Person ist, wie sie zu Dir steht, wie Du zu ihr stehst, was euch verbindet, ...
      Und dann rationaler werden, also erst gar nicht zulassen, dass ein emotionales Kopfkino entsteht. Zwing Dich dazu, die Situation zu analysieren, was davor gesagt wurde, was danach und dann verschiedene Möglichkeiten aufschreiben, wie der Satz gemeint gewesen sein könnte. Dabei sollte man natürlich die negativen Möglichkeiten bewusst auslassen.
      Vielleicht kommst Du aus dem Muster, wenn Du dem Satz von Anfang an rational viele Bedeutungen gibst, die helfen zu verstehen, dass er auf viele verschiedene Arten gedeutet werden kann. Durch den Abstand bist Du praktisch schon ausgestiegen. Sollte es Dich reinziehen, den Zettel fest anschaun und durchlesen, was darauf steht, sich selbst sagen, dass der Satz viele Bedeutungen haben kann, dass er von der Person XYZ kam, dass diese doch so lieb ist und ich mich auf ihn/sie verlassen kann..
      Hilft alles nicht mehr, direkt die Person ansprechen und sie fragen, wie genau der Satz gemeint war.

      Irgendwie hab ich das Gefühl, ich kann gerade nicht recht beschreiben was ich meine.. Im Grund genommen eben das Verstehen, dass ein Satz nicht immer zwangsläufig negative Gefühle birgt. Dieses Schwarz-Denken aushebeln, indem man bewusst sämtliche Grautöne und das Weise wahrnimmt. Abstand nehmen, realisieren, dass es so viele Möglichkeiten gibt und dass ein Mensch gegenüber steht, der einem nichts tun möchte, der einem oft hilft, mit dem man oft Spaß hat, ....
      Ach Müll, ich find meine Worte nicht... Wenn Du nit schlau draus geworden bist, versuch ich es morgen oder so nochmal.. Hoffe, dann sind meine Gedanken etwas klarer ;).
      Liebe liebe Grüße

      T.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ch'aska Quyllur“ ()

      hey,
      ja ich kenn sowas gut.. sehr gut.. ich brauche auch immer eine bestätigung.. und wenn ich sie nicht bekomme denke ich immer sofort, das man mich nicht (mehr) mag.. ich provoziere manche menschen auch oft solang, bis sie mir sagen wie sehr sie mich hassen.. damit ich mich damit wieder wochenlang fertig machen kann..

      mit deinen mitmenschen darüber zu reden finde ich auch eine sehr gute idee.. sag es ihnen das du immer eine bestätigung brauchst, oder dich mit manchen fragen selbst verletzten willst..
      was mir immer sehr hilft, is zb die erinnerung das ich das schon wieder mache.. meine beste freundin sagt zb wenn ich sie frage ob sie mich noch mag, immer das ich sie schon wieder frage und die antwort doch so oder so weiß..
      auch wenn ich jemanden geziehlt provoziere, erinnern mich meine freude daran was ich gerade tue und das ich aufhören soll..
      du musst dir einfach immer wieder klar machen, was du tust/sagst und warum du das tust/sagst..

      hm.. ich hoffe das war einigermaßen verständlich..
      glg mona
      Uns're Blicke treffen sich im Wechsellicht,
      wenn das Licht sich bricht wechselt sich die Sicht,

      uns're Füße tragen uns und uns fehlt nur ein bischen Mut,
      denn du erlebst was !
      MIA-ICH ATME
      hej,

      danke, ihr vier.
      drüber reden ist schonmal gut, wenn auch schwer :-/, und ich hab auch immer angst, dass ich inzwischen mit zu viel "therapie"-kram an meine freunde rantrete.
      die tipps von euch, an-shin und rosenkind, sind auch super - ich muss jetzt bloß noch eine ganz doofe frage stellen, weil ich - naja, klingt blöd, natürlich hab ich mit 26 schon lange freunde und auch einige affären und zwei partner, aber irgendwie weiß ich das nicht ...
      also: wie merke ich denn, ob eine frage noch okay ist und falls mich die antwort v*rl*tzt das eben ein normales zwischenmenschliches v*rl*tzt-werden ist, oder ob das eine svv-frage (sozusagen) von mir ist?

      also wieviel fragt man seine freunde?
      bei fragen wie :"verbringst du lieber zeit mit mir oder mit xy" würde ich noch ziemlich selbstkritisch sagen, das dient wohl zu nichts außer sich selbst zu geißeln, aber wie viel darf/kann/soll man zb wissen über exfreundinnen oder andere freundschaften der freunde? oder was sie an einem mögen und was nicht, oder ob sie einen hübsch finden oder was sie an einem hübsch finden oder...??

      ogott ist das kompliziert... versteht irgendwer was ich meine?

      der tipp dass der/die andere hinterher nochmal betont, dass er/sie trotzdem mich mag und gern mit mir zusammen ist, ist gut, und das aufschreiben und rational-beerten von sätzen auch.

      und was mach ich, wenn der teufelskreis und das kopfkino schon laufen?

      *verwirrt*

      danke!
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
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      //william boyd//


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo Liebes,

      Du solltest nicht fragen, welche Fragen noch okay und im "Rahmen" sind, Du solltest an solchen Stellen nach innen hören, was Dich verletzen könnte oder nicht. Im Vordergrund steht, dass Du auf Dich achtest. Bei jedem Menschen gibt es Fragen und Antworten, die ihn einfach verletzen..
      Hör nach innen, achte auf Dein Bauchgefühl. Ich bin mir sicher, dass Du mit der Zeit und etwas Übung ein Gespür dafür bekommst.
      Mich persönlcih hat es interessiert, mit wem P. zusammen war in der Zeit, als wir das erste Mal getrennt waren. Im Nachhinein dachte ich mir, dass ich mir die Frage hätte sparen können, weil die Antwort mich verletzt hat und ich hatte es geahnt (wobei diese Frage aus Neugierde gestellt war).
      Wie schon gesagt, mit der Zeit entwickelst Du dafür ein Gefühl, ein Gespür.. Vielleicht kannst Du bei guten Freundinnen fragen, welche Fragen sie gerne an einen Partner stellen, beobachten wie das bei anderen, ... Aber am Ende ist doch immer Dein Gefühl entscheidend und das Wichtige.

      Wenn das Kopfkino schon läuft und Du Dir dessen bewusst bist, raustreten aus der Situation. Vollkommene Ablenkung und Konzentration auf etwas Anderes. Dann, wenn Du weißt, dass Du genug Abstand hast, die Situation nochmal ansehen und "korrigieren", bewusst machen, wo das Muster war... Manchmal muss das Muster auch erst "auslaufen". Jedenfalls würde ich danach immer nochmal hinschaun, mir merken, wo es angesetzt hat und ganz bewusst machen, dass das ein olles doofes unnötiges und voooollkommen überflüssiges Muster ist, das Du definitiv nicht brauchst!
      Abstand, raustreten, rational an die Sache gehn... Und wenn Du es mal geschafft hast: belohnen! Positives Gegengewicht.

      Das wär das Einzige, was mir momentan einfällt...
      Liebe Grüße

      T.
      Liebe solaine,

      erstmal muss ich sagen, dass ich dein Problem nur zu gut kenne. Ich betreibe das bei meinem Freund und meinen Freunden auch so. (Wobei die es so langsam ganz gut schaffen, mir das auszutreiben!) Zu den Fragen kann ich dir noch sagen: manchmal muss man nicht unbedingt die Frage vermeiden, sondern auch in der Lage sein, die Antwort zu akzeptieren. Das zum Beispiel andere Frauen vor einem schon eine Bedeutung hatten, das wird nicht weniger wahr, wenn man nicht danach fragt. Und spielt es denn wirklich eine Rolle, ob du diese Fragen aussprichst? Dass du sie dir stellst, das genügt doch schon. Versuch einfach, sie dir so rational wie möglich zu beantworten. Betrachte dir die vermeintlich so verletzende Geste oder Aussage genau und versuche, sie von einer anderen Seite zu sehen. Frag dich, was du antworten, wie du reagieren würdest. Auch vor ihm gab es andere Männer, verstehst du?

      Reden darüber ist wichtig, aber im Endeffekt kann es nicht die Lösung sein, dass er dir immer wieder bestätigen muss, dass er dich "trotzdem" liebt. Das muss aus dir selbst kommen, mach es dir da nicht zu einfach. Anstatt dass ich mich selbst mit meinen wirren Verdächtigungen auseinandersetze, frage ich auch lieber meinen Freund, ob er mich wirklich liebt - was natürlich einfacher ist. Manchmal sagt er dann auch: Das solltest du wissen. Und er hat recht, ich sollte es wissen - und das solltest du auch! Ruf dir doch dann die schönen Erinnerungen ins Gedächtnis, die vielen Gesten, die wundervollen Worte, ruf dir ins Gedächtnis, wie anders es mit ihm ist, les dein Blod, leg dir ein Buch nur mit schönen Erinnerungen an ihn an....ich hoffe, dir hilft das weiter!

      Liebe Grüße
      Nassi
      Wenn ich spüre ,dass ich sterbe,dann will ich leise sein.
      Wenn ich fühle das ich lebe,dann will ich lauter schreien.

      Freiheit…
      hej,

      uff - nassi, du hast natürlich nochmal einen ganz anderen wichtigen aspekt angesprochen.

      das kernproblem ist und bleibt die unsicherheit, das zweifeln daran, dass man mich wirklich mögen und gerne zeit mit mir verbringen kann.

      denn eigentlich ists ja egal, ob meine freunde auch mit anderen gerne zeit verbringen oder es vllt dinge gibt, die sie mit anderen lieber tun als mit mir, dafür auch dinge, die sie mit mir lieber tun als mit anderen - sie wollen offenbar mit mir befreundet sein, sonst wären sies ja nicht.
      das gleiche beim partner: er will jetzt offenbar mit mir zusammen sein, sonst würde er nicht so viel dafür tun.

      wie herrlich einfach wärs, wenn man die stimmen im kopf mal wegbekäme... :rolleyes:

      danke euch allen nochmal, danke. thread wird ausgedruckt ...
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      //william boyd//


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