*fly.this.way*w

      *fly.this.way*w

      im netz

      meine angst spinnt mir einen großen, seidenen käfig aus spinnenfäden
      einen wächter, groß und haarig, mit acht beinen
      und ein loch in das ich zu fallen drohe....
      Die spinnenfäden rücken näher.

      ich blicke auf und sehe mich um
      suche den wächter, das wesen, das mich zurückhält
      zu fliehen, aufzuhören, mich zu entspannen
      wer ist schuld an meiner angst?
      ich bin so wütend.
      und dennoch, ich kann noch so laut schreien,
      noch so viele menschen zunichte machen
      es bringt mir nichts...
      die spinnenfäden rücken näher.

      ich kauere mich nieder
      und hoffe, das ist alles nur ein traum.
      ich höre stimmen, ganz viele, in meinem kopf:
      "nein, lass das, renn weg!"
      "Hast du sie noch alle?"
      "Krank... du bist so krank."
      ich habe angst...
      Und die spinnenfäden sind schon so nah.

      Ich rücke ein stück näher an das loch
      starre hinein
      und alles wird dunkel, so dunkel
      ganz plötzlich...
      ein großer kokon schließt sich um mich und das loch.

      Wo ist die luft zum atmen hin?

      Denn die spinnenfäden sind schon so nah.

      Ich stehe am abgrund, ein spalt noch,
      da ist das loch.
      gleich falle ich.
      Die stimmen in meinem kopf spielen wie verrückt.
      Da spüre ich, wie sie mir den atem abschnüren,
      sich um mich winden und mich erstarren lassen,
      mir leise, böse dinge ins ohr wispern...
      die spinnenfäden haben mich erreicht.

      Ich stehe im loch.
      Es ist vollkommen schwarz.
      Hier ist nichts.
      Nur auf dem boden, auf dem staubigen schwarzen boden liegt ein messer.
      Ich nehme es.
      Ich weiß, dass ich mich an nichts mehr erinnern werde...
      den die spinnenfäden sind immer gleich weg.

      Ich schlage die augen auf, stehe auf und bin frei.

      Welche fäden?


      Habe ich selbst geschrieben. Beschreibt meine situation am besten. Über kritiken und meinungen würde ich mich wirklich freuen!
      Erklär mir nichts. Ich seh den Salamander durch jedes Feuer gehn. Kein Schauer jagt ihn, und es schmerzt ihn nichts.

      *Ingeborg Bachmann: Erklär mir, Liebe*