Wieder da - leider...

      Wieder da - leider...

      Hallo Ihr!

      Nach langer Abstinenz mit dem Irr-Glauben "geheilt" zu sein bin ich jetzt wieder auf dem Boden der Tatsachen und damit wieder in diesem Forum angelangt :(.. Um meine Geschichte kurz zusammenzufassen: Ende 2002 machten sich bei mir starke Angstzustände und eine Depression breit. Nach anfänglichen Versuchen, dem Ganzen mit homöopathischen Mittelchen entgegenzuwirken bin ich in meiner Verzweiflung doch beim Psychiater gelandet. Dieser verschrieb mir Doxepin, wovon ich anfangs 25, später 50 mg nahm. Die Angst besserte sich und ich konnte endlich besser schlafen. Den Depris versuchte ich mithilfe von zwanghaften Ablenkungsversuchen und ständigen Unternehmungen (die auch noch viel von meiner Kraft forderten) entgegenzuwirken. Naja, irgendwie schaffte ich dann mein Abi und machte erstmal 1 Jahr Pause von allem. In der Zeit bekam ich meinen Führerschein und kam zumindest auf die Angst bezogen halbwegs zur Ruhe. Zwar wurde ich immer wieder von Selbsthass (der dann oft im SVV endete) und depressiven Phasen gequält, aber irgendwie schaffte ich es doch, wieder ein halbwegs normales Leben zu führen. Im Sommer 2004 nahm ich eine Ausbildungsstelle an und dachte anfangs, dass dies echt das Beste ist, was mir passieren konnte. Mithilfe meiner Kollegin baute ich nach und nach mehr Selbstbewusstsein auf, ging offener auf Leute zu und merkte, dass ich echt positiv (vor allem bei meinen männlichen Kollegen :D) ankam. So weit, so gut. Mitte diesen Jahres kam dann aber langsam die Wende: das Betriebsklima wurde (auch aufgrund der schlechten finanziellen Situation der Firma) immer schlechter, man wurde nur herumgeschubst, unter Druck gesetzt, angeschrien und und und.. Dazu kam, dass ich in den ersten 7 Monaten nur 4 Tage Urlaub hatte (in denen ich auch noch erkältet war!) und ich einfach völlig überarbeitet war. Die Folgen davon waren ein sich langsam einschleichender Reizdarm (bis zu der Diagnose vergingen nochmal 4 Monate Unwissenheit), dauergenervte und aggressive Phasen und völlige Unlust an der Ausbildung. Zwar hatte ich das klassenbeste Zeugnis, aber dies kann ja auch ein zusätzliches Druckmittel für sich selbst sein (man will sich ja net verschlechtern, sondern weiterhin Beste sein..).. Naja, auf jeden Fall passierte dann vor 1,5 Wochen das, wovon ich doch eigentlich "geheilt" sein sollte/wollte: ich bekam das erste Mal nach fast 3 Jahren wieder eine Angst-Attacke - und das einen Abend vor 'ner Klassenarbeit und unter 50 mg Doxepin! Morgens gings mir allerdings wieder besser und ich vergaß das unliebsame Ereignis wieder. Bis es 5 Tage später wieder auftrat - in einer erneuten Stresssituation. Da es aber auch kurz darauf wieder verschwand, schob ich es auf den Stress und machte mir keine weiteren Gedanken. Naja, das war Donnerstag. Freitag hatte ich meinen ersten Urlaubstag und war echt glücklich. Schnell noch in die Stadt - ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen! Alles war okay.. Bis ich auf dem Rückweg im Auto erneut dieses Gefühl bemerkte. Darauf folgte eine Verzweiflung und Hilflosigkeit, die bis heute anhält. Inzwischen habe ich täglich das Angst-Gefühl - mal gehts und ich kann mich ablenken, mal kann ich net gegen angehen und steigere mich herein ;(. Es ist doch zum K**zen! Alle Erinnerungen an früher kommen wieder hoch - und das, wo ich mich doch für gesund gehalten habe :(.. Ich kann nur hoffen, dass ich in den verbleibenden 1,5 Wochen Urlaub irgendwie lerne, damit erneut umzugehen, denn mich erwartet eine stressige Arbeit und viele Klausuren, die ich unbedingt schaffen muss!
      Sorry, das ist jetzt doch etwas länger geworden, aber es tat gut, sich das Ganze mal von der Seele zu schreiben!

      Gruß, Mortal fear