Anfangen mit 52 Oo?

      Anfangen mit 52 Oo?

      Hallo ihr lieben :)

      Es geht grad ma nich um mich sondern um meine Mama. Sie hat's ja nich grad leicht (allgemein Job, "Familie", Alki :( ) und in letzter Zeit verschlimmert sich das irgendwie alles ein bisschen. Ist ein bisschen schwer zu erklären, aber wenn sie getrunken hat ist sie nicht mehr eine 52 jährige Mutter und Ehefrau sonder eher eine junge Frau die von allem überfordert is. Und letzte Nacht als wir draußen saßen und sie schon getrunken hatte sind mir so viele relativ neue Narben und ältere Wunden am Oberschenkel und Oberarm aufgefallen. Außerdem hat sie ständig Brandwunden, was sie immer aufs Bügeln schiebt (nur nebenbei normalerweise mach ich den Haushalt, weil keiner aus der "Familie" das noch hinkriegt) und ich bin eigentlich sehr sorgfältig und lass das Bügeleisen nich an wenn ich den Raum verlasse...
      Und sie schluckt so viele Tabletten und Medikamente... eigentlich alles was sie finden kann. Ernähren tut sie sich von Nahrungsergänzungszeug, Apetitzüglern und anderem Zeug, außerdem noch ihre starken Schmerztabletten... (vom Rauchen seh ich einfach ma ab)
      Vielleicht hat das auch was mit ihren Affairen und Midlife-blaa zu tun, aber ich mein sie is aus der Sicht von Gewalt Erfahrungen auch nich viel besser weggekommen als ich. Sie meinte auch dass sie nich weiß wir lang das alles noch gut geht und wie lang sie das noch schafft. War aber auch ein bisschen auf ihren Job bezogen hab ich gehofft.
      Naja und sie hat das alles bei mir mitbekommen von anfan an bis zur Diagnose. Geredet wurde drüber allerdings nie, da mein Papa sehr autoritär is und den Ruf nach außen ziemlich achtet.
      So einfach zu meine Mama hingehn und sagen "was soll das?" is nich. Das geht nur wenn sie betrunken is und dann weiß sie eh nich was sie gesagt hat... alles ein bisschen verzwickt...
      DARF ICH DICH BEHALTEN?!

      Die Eltern sind die Eltern sind die Eltern sind die Eltern sind die Eltern sind die Eltern und werden auch immer die Eltern bleiben.




      Liebe Caterpillar,

      ich weiß nicht, ob ich auf den Thread so antworte, wie du es dir erhofft hast..aber ich mag das nicht einfach so stehen lassen.

      Zum den Satz da oben +nach oben dreut+: das soll so viel heißen wie: Das Kind ist das Kind und die Mutter ist die Mutter. Die Rollen sind klar verteilt. Mutter kümmert sich um Kind, hat Verantwortung für das Kind. Ebenso mit Vater und Kind.
      Nie Nie Nie Nie NIEMALS darf das umgedreht werden

      Schon gar nicht in dem Maß, wie es wohl bei dir ist. Es ist die Verantwortung der Eltern, dass der Haushalt läuft, dass sie Geld verdienen und das Kind mit dem Nötigen versorgen können. Natürlich ist es klar, dass Kinder eingespannt und aufgefordert werden, dass sie helfen, aber dabei bleibt die Verantwortung bei den Eltern. Bei dir sieht es so aus, als hättest du die Mutterrolle übernommen. Das ist einfach schrecklich, Caterpillar, das darf nicht sein!
      Du musst da raus, Liebes, und deine Ma braucht - wenn dann - eine Therapie. Aber das ist nicht deine Verantwortung, das müsste dein Vater mit ihr besprechen. Immerhin haben die beiden die Familie gegründet, sie sind erwachsen und sie sind verantwortlich dafür, dass das Familienleben und ihr eigenes Leben läuft. Niemalsnicht du, Liebes. Niemalsnicht.

      Schau bitte, dass du da rauskommst, sobald es möglich ist. Du kannst deine Ma nicht retten, egal ob das nun von ihrer Midlifebla abhängt, oder nicht. Pups! Sie ist für ihr Leben verantwortlich und sie muss es auf die Reihe kriegen. Und dabei sollte die Tochter nicht helfen müssen.. Nein nein nein!
      Sprich vielleicht deinen Vater drauf an, dass deine Ma definitiv Thera braucht, wenn nicht sogar mal Klinik oder Reha oder so. Keine Ahnung. Aber das hört sich nur noch übel an... Liebes, tu dir das nicht länger an, bitte.
      Grüße

      ein leicht schockiertes T.
      Ich weiß doch liebe an-shin! Aber wenn, das ist doch wieder was ganz anderes, das is vielleicht ein Grund der mich überfordert und sich auf mich auswirkt.

      Aber es geht eigentlich eher um meine Mama! Haben denn Menschen wie sie nicht irgendwann genug Lebenserfahrung um gewisse Dinge nicht mehr zu tun? Oder ist die Lebenserfahrung niemals nie ausgereift?

      Es ist schwer mit meiner Mama umzugehen, aber deshalb will ich noch lange nicht raus.

      Das mit meinem Papa, dem verbohrten alten [SIZE=7]entschuldige[/SIZE] Idioten ist allerdings noch eine Nummer komplizierter als mit meiner Mama^^
      Therapie oder ähnliches würde er niemals nie über sich bzw. über seine Frau ergehen lassen.

      Das mit meiner Thera geht nur weil ich vorher schon durch meine ehrenamtliche Arbeit Kontakt mit Therapeuten hatte. Aber akzeptieren/wahrnehmen tut mein Papa es trotzdem nicht. Meine Schwester und ich haben als ein paar Dinge anfingen versucht unsre Eltern zu Paartherapie, Eheberatung bzw. anonym. Alk., zu überreden. Aber die Meinung "Wer zum Seelenklemptner geht hat eh einen an der Waffel" ist eben doch zu sehr gefestigt...

      Lieben Dank aber trotzdem für deine Antwort :)
      DARF ICH DICH BEHALTEN?!

      Original von Caterpillar
      Aber wenn, das ist doch wieder was ganz anderes, das is vielleicht ein Grund der mich überfordert und sich auf mich auswirkt.
      (...)

      Aber es geht eigentlich eher um meine Mama!


      Eben darum schrieb ich "Die Eltern sind die Eltern sind die Eltern..."
      Das, was du als "ganz anders" beschreibst, ist meiner Meinung nach elementar, sollte im Mittelpunkt stehen.
      Ein Kind soll sich nicht um die Mama sorgen müssen, soll keine Verantwortung übernehmen müssen. Ich finde es traurig, wenn ich sehe, dass das ein Kind aus seiner Rolle muss, weil ein Elternteil - oder auch beide - ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommt. Sowas darf einfach nicht passieren, verstehst du...? Deswegen habe ich meine Antwort sehr darauf konzentriert.


      Und ich denke, dass es nicht unbedingt so viel mit Lebenserfahrung zu tun hat, ob man in Symptome reinrutscht oder nicht. Das hat eher etwas mit Stabilität und psychischer Gesundheit zu tun. Man sollte meinen, wenn jemand erwachsen wird, lässt er solche Müll aus reiner Vernunft - aber Symptome haben nunmal hin und wieder nichts mit Vernunft und Alter zu tun.

      Ganz ehrlich, wenn ich das so lese, würde ich dich am liebsten sofort bei der Hand nehmen und da raus holen. Du hättest jedenfalls genug Gründe. Wenn du es nicht möchtest, ist es okay, es ist deine Entscheidung. Aber solltest du mal Hilfe brauchen...da ist jemand.

      Nun steh ich da und überlege, was ich dir noch schreiben könnte, was dir helfen könnte. Aber ich weiß nicht recht, an welchem Punkt ich ansetzen kann/soll... Also, wenn du magst, schreib nochmal.. Oder vielleicht wenn ich noch ein wenig darüber nachdenke. Vielleicht kommt mir dann etwas Sinnvolles +lächel+...

      Achte gut auf dich, hörst du...? Auch auf dein Inneres. Du bist wertvoll, Caterpillar.
      Viele liebe Grüße

      ein an-shin
      Hey,ich kann nur sagen,dass ich das auch so sehe wie an-shin! Du musst da weg,das ist doch keine basis! Das ist doch kein leben! Mein therapeut hat schon mal die selben worte zu mir gesagt wie an-s. Du kannst die verantwortung nicht und niemals übernehmen. Das nacht doch dein leben auch ein stück zeit kaput. Zieh aus.s du musst da weg können,das steht doch gar dicht zur diskussion. Liebe grüße

      * ♥ * never give up * ♥ *
      Ich möchte aber nicht weg, wenn ich mich alleine versorgen müsste würde ich kläglich scheitern.

      Es ist eine Tatsache das es so ist wie es ist und ich habe kein sonderlich großes Problem damit. Warum sollte ich ausziehn und sie im Stich lassen, sicher.
      Und darum geht es immernoch nicht! Ich muss auch nicht aus meiner Rolle als Kind raus. Laut Geburtsurkunde bin ich mittlerweile "erwachsen" und da ist es nich zu viel verlangt wenn man im Haushalt hilft, während die anderen arbeiten müssen. Schließlich wohnt man kostenlos.

      Und woher kommen überhaupt all die Schwierigkeiten die sie hat? Nun weil ihre Kinder bzw. eines ihrer Kinder Schwierigkeiten macht. Und wenn ein Mensch überfordert is muss ein anderer versuchen ihm zu helfen, ist das nicht so?

      Es ging prinzipiell auch nur darum ob sie wirklich auf Grund eben einiger Schwierigkeiten in dem Alter anfangen könnte sich absichtlich zu verletzen. Schließlich hat sie "wie es geht" ja schon bei mir mitbekommen. Viele probieren es ja auch nur um denjenigen verstehen zu können.

      (Jetzt auch nichts mehr einfällt, weil sauer. Meine Mama ist kein so schlechter Mensch wie ihr ihn hier darstellt, genauso wenig wie meine Familie)
      DARF ICH DICH BEHALTEN?!

      Hallo Caterpillar,

      Ich bin nur wenige Jahre jünger als deine Mutter und habe vor einigen Monaten einen SVV Rückfall gehabt.

      Ich lese aus deinem Beitrag heraus das dir der Gedanke gekommen ist deine Mutter könnte sich das Selbstverletzen bei dir abgeschaut haben.Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern das der Auslöser des Verhaltens in der Vergangenheit deiner Mutter liegt.Sie hat in jungen Jahren dieses Muster entwickelt und nun,bedingt durch irgendwelche akuten Probleme, wieder aufgenommen.Dazu gehört auch ihr Alkohol - und Medikamentenmissbrauch,das ist schliesslich auch selbstzerstörend.Die Gründe für einen Rückfall in diesem Alter sind keine anderen als bei Jugendlichen.Man weiss sich einfach nicht anders zu helfen.Nur ist es so dass man in gesetzterem Alter eine grössere Lebenserfahrung hat und das Problem ja auch schonmal in den Griff bekommen hat.Das macht es ein wenig einfacher den Ausstieg zu finden.Nur ,helfen muss man sich tatsächlich alleine.

      Das du deine Mutter unterstützt kann ich verstehen.Meine Mutter war lange Jahre alkoholabhängig, ich habe mich auch um sie und den Rest der Familie gekümmert.Da war ich in etwa in deinem Alter.Ich hätte es auch nicht fertiggebracht sie hängen zu lassen.Sie ist schliesslich meine Mutter!

      Nur,sehe ich heute dass ich die perfekte Co-Abhängige war.Ich hatte früher nicht die Möglichkeit für mich Hilfe von aussen zu bekommen.Das gab es damals nicht.Heute gibt es Hilfen für Angehörige und die solltest du in Anspruch nehmen.Setz dich doch mal mit den Anonymen Alkoholikern in Verbindung,die kennen Anlaufstellen für Angehörige.Al-Anon wäre zum Beispiel so eine Selbsthilfegruppe für Angehörige.

      Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen oder wenigstens trösten.Glaub mir ich verstehe deinen Einsatz für deine Mum aber vergiss dich nicht selbst bei der ganzen Sache.

      Liebe Grüsse
      flatliner

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „flatliner“ ()

      Original von flatliner
      ... vor einigen Monaten einen SVV Rückfall gehabt.

      ...derr Auslöser des Verhaltens in der Vergangenheit deiner Mutter liegt.Sie hat in jungen Jahren dieses Muster entwickelt und nun,bedingt durch irgendwelche akuten Probleme, wieder aufgenommen.Dazu gehört auch ihr Alkohol - und MedikamentenM*ssbr**ch,das ist schliesslich auch selbstzerstörend.Die Gründe für einen Rückfall in diesem Alter sind keine anderen als bei Jugendlichen.


      Ich denke nicht das es sich um einen Rückfall handelt.
      Sie hatte in ihrer Jugend bzw. frühes Erwachsensein keinerlei Arten von Selbstverletzung etc. Wenn sie gewisse Muster hätte entwickelt dann erst vor höchstens 3 oder 4 Jahren. Seit ich abspinn. Irgendwie hat sie schon damit dass ich es nur vermute, den letzten Rest ihrer "Mutterrolle" verloren. Ich schwanke im Moment zwischen verzweifeln und verachten/egal sein, aber das war schon oft so.

      Lieben Dank für die Antwort : )
      DARF ICH DICH BEHALTEN?!

      Hallo,

      Ich bin mir ganz sicher das du nicht der Auslöser für das Verhalten deiner Mutter bist! Selbst wenn(!!!) sie in irgendweise überfordert wäre was dich betrifft würde sie,wenn sie nicht schon früher psychische Probleme gehabt hätte,ganz anders reagieren.Vielleicht würde sie heulen,toben,schimpfen.Im besten Fall würde sie dir sagen das sie nichts für dich tun kann weil es ihr zuviel ist.Aber sie würde sich doch nicht verletzen und zudröhnen.Da muss schon irgendwas im Argen liegen bei ihr,seit langem.Selbstzerstörungstendenzen entwickelt man nicht erst im Alter,das passiert früher.Selbst wenn sie sich früher nicht geschnitten oder verbrannt hat in irgendeiner Weise wird sie sich selbst geschädigt haben.

      Das Schwanken zwischen verzweifeln und verachten das du zur Zeit empfindest ist eine ganz normale Reaktion. Du bist ,bei aller Fürsorge die du empfindest,mit der Situation restlos überfordert.
      Ich rate dir bestimmt nicht zuhause auszuziehen. Wenn du das gegen deine Gefühle oder Überzeugung tätest würdest du wahrscheinlich unter Gewissensbissen leiden.Nur...auf Dauer solltest du schon sehen das du einen für dich guten Weg findest,um dich aus der Situation zu befreien.Bei aller Liebe die du für deine Familie empfindest, versuche auch an dich zu denken.

      LG
      flatliner
      Ich glaube wirklich nicht dass sie sich jemals zu vor in irgendeiner Weise selbstschädigend verhalten hat. Ganz sicher.

      Ich denke wirklich eher dass ihr alles über den Kopf gewachsen ist. Ein bisschen selbstschuld is sie ja auch. aber ich denke das Thema könn wir hier abschließen, man sieht ja wir drehen und nur im Kreis.

      Die Verantwortung wird (erstmal) sowieso bei mir bleiben.
      Theoretisch weiß ich das meine Mama keine starke Persöhnlichkeit ist, aber diese Verletzungen haben noch mal einen Drücher auf ihre Schwäche draufgesetzt. Ich weiß dass das jetzt böse ist zu sagen, aber die hätte sehr viele andere Möglichkeiten gehabt mit dem ganzen Scheiß fertig zu werden.
      DARF ICH DICH BEHALTEN?!