hilfe annehmen

moondust · 1. August 2006, 17:41

Hallo ihr

Jetzt melde ich mich auch wiedereinmal... Naja, eigentlich habe ich ein schlechtes Gewissen, denn ich habe schon lange nicht mehr wirklich hier geschrieben- keine brauchbaren Antworten...Naja, und jetzt brauche ich Hilfe... D.h. ich verstehe mich wiedereinmal nicht....
Aber ich werde jetzt bestimmt wieder öfters auf Beiträge antworten, da ich nun einen neuen Nick habe, über den ich mich sehr freue (das nur so am Rande)... Sorry, schweife ab...
Also, zu meinem Problem:
Ich bin vor 8 Monaten in eine neue Stadt gezogen. Ich habe mich hier sehr gut einglelebt, auch bei der Arbeit läuft alles gut. Ich fühle mich echt wohl hier... Nun ja, ich habe auch sehr nette Leute kennen gelernt. So richtige, die einem wirklich zur Seite stehen- und genau das ist mein Problem...
Eine meiner Arbeitskolleginnen (sie weiss von meinen Problemen, von dem Schneiden und den Depressionen), will mir helfen. Sie versteht mich wirklich und sie will, dass es mir gut geht. Sie will mich zu einer Therapie (mache keine.... kann nicht, hab Angst.... usw) begleiten, mir helfen einen guten Therapeuten bzw. Arzt wie auch immer zu finden... Und ein guter Freund, der von sich aus erkannte, dass ich depressiv bin- sein könnte, will mir auch helfen. Er ist echt verständnisvoll und einfach wahnsinnig einfühlsam.....
Nun, ihr denkt jetzt bestimmt.. Ist ja super, wo ist denn da bitte das problem... Naja, das problem ist: Da treffe ich zum ersten mal in meinem Leben Leute, die sich wirklich um mich kümmeren, die sich um mich sorgen und denen ich was bedeute- die mir helfen wollen.-- Ich kann nicht, ich kann oder ich will die Hilfe nicht annehmen. Es ist ja nicht so, dass ich mit meinem Zustand zufrieden bin, oder dass ich gerne unglücklich bin, aber ich kann einfach nicht. Ich weiss auch nicht wieso ich so denke, eigentlich sollte ich ja dankbar sein und die hilfe annehmen- nur geht es einfach nicht. Ich blocke immer ab und sage mir geht es gut und ich brauche keine hilfe... Ich enttäusche damit immer alle, aber es geht einfach nicht.
Und dann bin ich wieder von meiner Dummheit genervt. Denn solch liebe Leute gibt es echt nicht oft. Ach man, wie kann ich die Hilfe annehmen.. bzw. ihnen sagen, dass ich keine hilfe will- brauch... Ach keine Ahnung...
Tschuldigung, ist wieder etwas lange geworden. Weiss auch nicht was ich für Antworten erwarte, vielleicht will ich mich einfach mal verstehen können- mein Verhalten...

Liebe Grüsse

moondust

zauberglöckchen · 1. August 2006, 18:46

Hallo du,

du möchtest was an deinem Zustand ändern? Dann begib dich in Thera. Du hast Angst davor, sagst du. Nun, ich glaube das ist normal. Aber gegen Angst kann man was tun, weißt du.
Ich würde auf jeden Fall mal mit der Kollegin und dem Freund reden. Denn sie sind vielleicht auch verwirrt, weil sie merken dass es dir schlecht geht und du aber sagst du brauchst keine Hilfe. Hilfe annehmen ist schwer, aber lernbar. Versuch doch mal, mit ihnen zu reden und ihnen zu sagen, wie schwer es dir fällt, Hilfe anzunehmen.

lg, glöckchen

norsk_pike · 1. August 2006, 23:59

hallo moondust

willst du denn etwas an deiner situation ändern oder könntest du dir vorstellen eine therapie anzufangen? in erster linie musst du die entscheidung natürlich selbst treffen und wenn du sagst, du möchtest oder brauchst eigentlich keine hilfe, dann ist das deine entscheidung und dann müsstest du mit deinen freunden darüber sprechen.

allerdings schreibst du ja, dass du mit deinem zustand nicht zufrieden bist und du hättest den thread vermutlich auch nicht eröffnet, wenn du nicht unsicher wärst. wie zauberglöckchen schon gesagt hat, macht der gedanke an eine thera natürlich erstmal angst und der erste schritt ist bekanntlich der schlimmste. aber wenn du die erfahrung machst, dass es gut tut, wenn beim telefonieren beispielsweise jemand neben dir sitzt und dich unterstützt, fällt dir evtl schon der erste stein vom herzen...

vielleicht ist es für dich im moment auch einfach zu viel, dass du von "allen seiten" hilfe angeboten bekommst? ich selbst war nie in einer solchen situation, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es einen sehr unter druck setzt. vor allem, weil du die ganze zeit so betonst, wie lieb und einfühlsam deine freunde sind.

du musst dich fragen, was du eigentlich willst. erst dann kannst du alles andere klären. das klingt alles nach einem großen wirr warr, aber wenn du für dich einen entschluss gefasst hast, wird es dir sicher auch leichter fallen, die hilfe von deinen freunden anzunehmen. denn dann hast du schließlich ein ziel vor augen. zwingen oder dich überreden eine thera zu machen, kann dich natürlich niemand, aber denk daran, dass sich die angst überwinden lässt, wenn es das ist, was dich im moment so ausbremst.

wünsch dir alles gute!
pike

moondust · 6. August 2006, 16:24

Hallo ihr beiden

Hmm.... So allgemein gesehen bin ich in meiner Situation noch nicht weiter gekommen.... Konnte noch nicht wirklich mit ihnen reden- aber will auf jeden Fall mit meiner Arbeitskollegin nochmals sprechen und versuchen, ihr alles zu erklären. Auch wenn mir das sehr schwer fällt. Ich mag einfach nicht, wenn andere Leute wissen, was in mir drinnen vorgeht- sofern ich das selbst weiss... Das ist auch ein Grund, weshalb es mir so schwer fällt, mich in Thera zu begeben... Mich jemand völlig fremden zu öffnen und ihm Einblicke in mein Leben, in meine Gedanken zu ermöglichen, das erscheint mir sehr "ungewohnt"- das macht mir Angst. Allgemein gesehen kann ich mir vorstellen, mich in Thera zu begeben- Hilfe vielleicht sogar anzunehmen... Ich hab einfach grosse Angst und Panik- vorallem vor den Konsequenzen...

@norsk_pike Ja, du hast recht. Das alles ist meine Entscheidung und nur ich kann meine Situation ändern und mein leben in den Griff bekommen. Ich muss nur die ersten Schritte machen. Ich werd's versuchen. Ich muss es einfach langsam angehen. Vielleicht muss ich auch noch tiefer fallen, ich weiss es nicht...
Aber ich werde es auf jeden Fall versuchen- wenn mich meine Angst nicht zu sehr davon abhält....

Vielen euch für's lesen

Liebe Grüsse

moondust