Schakal

      „Lebenszeichen“

      Ein Lebenslauf
      in Haut geschrieben
      Die Angst
      vor dem, was ist geblieben

      Was von einem noch bleibt
      wenn die Seele nur noch schreit
      Was von einem noch übrig bleibt
      denn die Feder liegt immer bereit

      Ein Dasein in dieser Kluft
      die einen zeichnet fürs Leben
      sie einen drängt in eine Schlucht
      in der es nur zählt, zu geben

      Ein Leben zu leben
      was sich scheinbar nur im Kreise dreht
      Ein Leben zu verleben
      in dem die Rote Farbe nie vergeht

      Wie weit ist man gewillt noch zu gehen
      für den letzten Schritt
      wie viel Narben muss man noch erdulden
      für den allerletzten Schnitt

      11.07.05




      Flucht

      Ich suche nach dem Ort
      Einem Ort, an dem ich zu Hause bin
      An dem ich ein anderer Mensch sein kann
      Weg von dem, was ich bin
      Was ich fühle und was ich denke
      Weg von mir

      Weg von meiner Vergangenheit
      Weg vor meiner Zukunft
      Weg von den Menschen
      Die ich geliebt habe
      die mir einst wichtig waren

      Ich suche nach dem Ort
      An dem ich Frei bin
      Losgelöst
      Keine Verpflichtungen mir gegenüber
      oder anderen gegenüber habe

      06.07.05

      Befreit

      Lege mich hin
      Schliesse die Augen
      Höre meinen Herzschlag, meine Atmung
      Sie werden langsamer und ruhiger
      Meine Gedanken entfernen sich

      Ein Wohlbefinden überkommt mich
      Sehe mich dort liegen
      Inmitten eines düsteren Ortes
      Voll von Kälte
      Umgeben von verdorrten Bäumen
      Umarmt vom dichten Nebel

      Entferne mich von mir
      Raben umkreisen mich
      Die Nacht bricht ein
      Die Dunkelheit schmiegt sich an mich
      Der Mond steigt auf
      Schwarze Wolken werden geboren

      Höre ein leises knacksen zu mir dringen
      Eine schwarze Hand legt sich auf mein Gesicht
      Fühle mich geborgen
      Grenzenlos
      Befreit von allen Zwängen
      Befreit von mir selbst

      05.07.05

      Schwarzes Meer

      Auf einem schwarzen Meer
      In einem kleinen Boot
      Lasse ich mich treiben
      Fühle mich leer und ausgelaugt
      Kraftlos
      Ich friere, es ist nachts
      Kurz vor dem Morgengrauen
      Trinke etwas vom schwarzen Wasser

      Die Sonne steigt empor
      Baut sich schnell vor mir auf
      Eine Hitzewelle bricht über mich hinein
      Starke Wärme durchdringt mich
      Stehe auf, breite meine Arme aus

      Beginne zu brennen
      Flammen lodern aus meinem Leib
      Ich schaue auf meine Arme
      Kleine Teilchen lösen sich von ihnen los
      Wie leichte Federn gleiten sie durch die Luft
      Bis sie sich mit dem Wasser vereinen

      Ich atme Asche aus
      Wie ein Wirbelsturm tänzelt sie um mich herum
      In der Ferne sehe ich noch einige einsame Boote
      Das Meer ist wieder schwärzer geworden

      05.07.05



      liedtext vom 15.07.06

      so viele gesichter, ich weiss nicht wer ich bin
      so viele worte, ohne jeglichen verstand
      so viele gedanken, so völlig ohne sinn


      wir rennen durchs leben - ohne uns kurz umzuschauen
      denn wir schauen nach hinten, nichts anderes gewohnt
      langsam zieht die asche an uns vorbei, wo ist es geblieben
      das feuer das uns am leben hält, es wird nichts verschohnt

      einsam inmitten einer welt, voller fremder gestalten
      heimatlos suchen wir nach dem, was uns die seele gibt
      doch sie erlischt mit jedem meter, den wir uns quälen
      geschliffen von einem reiter, auf seinem nächtlichen ritt



      ein meer aus seelen, gequält durch fremdes leid
      ein see aus tränen, vegossen durch ihr schrei´n
      ein fluss aus sehnsucht, so rasend ist sein lauf


      diese wege, so endlos wie sie sind
      diese berge, unüberwindbar und massiv
      diese endlose ferne, warum nur bin ich blind

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()