alte Tagebücher/Identität

      alte Tagebücher/Identität

      (Weia, ich habe gerade ein sauschlechtes Gefühl, weil ich jetzt innerhalb von zwei Tagen den dritten Thread aufmache - 'tschuldigung :rolleyes: )

      Die Sache ist die, ich habe im Rahmen meiner momentanen verzweifelten Suche nach meiner Kindheit bzw. dem, was da geschehen ist, meine alten Tagebücher rausgesucht.
      Die, die ich gestern gefunden habe, fangen im Alter von neun Jahren an.

      Mir ist beim Lesen zeimlich erschreckend aufgefallen, dass das zum Teil wie von verschiedenen Personen wirkt - erstens habe ich mit verschiedenen Namen unterschrieben, meist phasenweise, aber zum Teil dann auch abwechselnd mit unterschiedlichen Namen.
      (ich hab das gar nicht mehr gewusst ?( )

      Und zweitens ist da die Sache mit der Schrift - von Namen zu Namen und teilweise dann auch phasenweise taucht eine vollkommen andere Schrift auf. Halt nicht so, dass mal ein Buchstabe anders geschrieben ist, sondern es ist dann zum Beispiel erst eine geschwungene, zum Teil verschnörkelte Schrift, und dann eine Seite weiter sind die Buchstaben richtig eckig, mal sind die i-Punkte klein, mal sind es große Kreise, mal haben die n einen Bogen nach oben und dann wieder einen Bogen nach unten, etc etc etc
      Es sind wirklich verschiedene Handschriften.

      Ich versuche mir einzureden, dass ich da nur unterschiedliche Schriften ausprobiert habe, aber es ist irgendwie komisch, dass eine Schriftart nach Monaten plötzlich wieder auftaucht, und zwar so gut wie unverändert, auch wenn ich zwischendurch anders geschrieben habe. Und das geht über Jahre hinweg so. ?(

      Mich verwirrt das total...
      Ich habe ja immer wieder Erinnerungslücken, aber trotzdem. ?( ?( ?(

      Morgen habe ich wieder Thera, ich bin gerade ziemlich unsicher, ob ich das Thema da überhaupt ansprechen soll. Seit ich das gestern Nacht entdeckt habe, ist in mir einfach nur noch Chaos. ?(


      Liebe Grüße
      A.

      Das klingt ja wirklich scary (ich weiß kein passenderes wort dafür -.-)... Ich denke schon, dass du das auf jedenfall mal ansprechen solltest, vielleicht hängen ja diese sachen mit deinen fehlenden erinnerungen zusammen?
      das ist wirklich seltsam...
      Aber toll finde ich das du so viel Tagebuch geführt hast. ich habe das mal über nen Jahr gemacht. Immer dann wenns mir schlecht ging hab ich rein geschrieben. Ich finde es bewundernswert wenn jemand so kontinuierlich schreibt.
      Danke für eure Antworten, ihr beiden. :)

      Ja, ich weiß, dass ich es wohl am besten in der Thera ansprechen sollte... aber... vielleicht ist es ja wirklich normal - keine Ahnung, kindliche Identitätskrise oder etwas in der Art - und dann mach ich gleich so einen Bohei darum und renn damit zu meiner Thera - ?( ?( *peinlich ist* :rolleyes:

      Also, zu der Sache an sich kann und mag ich jetzt nichts sagen. Weil es alles wohl bestenfalls wage Vermutungen wären und nichts hilfreiches an sich hätten... aaaaaber:

      So weit man das erlesen kann, machst du auch schon seit einer ganzen Weile Therapie(n) und bist auch wohl was das angeht ein angenehmer Patient, weil du wirklich etwas erreichen willst. So weit mein Eindruck. Und den mal als Grundlage genommen:
      Du solltest doch inzwischen wirklich sehr, sehr gut wissen, dass es nichts peinliches gibt, was so etwas angeht. Du kannst, und das weißt du sicher, nur voran kommen, wenn du dich einbringst. Und selbst Dinge auszuschließen, anstatt irgendwas zu bestätigen, kann ein Schritt weiter nach vorne sein. Du bist offensichtlich schon einige Schritte gegangen, also lass dich bitte von solchen Gedanken nichit verunsichern, zumal ich mal ganz dreist behaupte: eigentlich weißt du es besser.

      Also auf auf ;)
      Es kann nur hilfreich sein. Deine Therapeutin wird es sicher nicht lächerlich oder peinlich finden, sondern unterstützen, dass du offen bist und Dinge in Betracht ziehst, sei es auch nur, um sie auszuschließen.
      Lieber über etwas reden, was vielleicht nichts ist, als etwas zu verschweigen, was wichtig sein könnte, oder?

      lieben Gruß, k.

      edit/ *schock* Mich trifft der Schlag, wenn ich lese, wie mein letzter Satz lautet -.- musste ich noch schnell dazu erwähnen. *verständnislos wegschleich* Achja,... viel Erfolg.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      Hallo Wölfin,

      ohne jetzt direkt auf dich schließen zu wollen - ich kenne eine Freundin, die mir in etwa das Gleiche berichtet hat.
      Sie hat eine multiple Persönlichkeit mit noch drei anderen außer "ihr", davon eins das Kind in dem Alter und der Entwicklungsstufe, die sie hatte, als sie m*ssbr**cht wurde.
      Nachdem sie den Fakt mithilfe ihres Theras und einer Hypnose herausgefunden hatte, weil sie häufiger so Phasen hatte, wo sie im Nachhinein nciht mehr wusste, was geschehen war, einigten sich die beiden, um die anderen Persönlichkeiten "herauszulocken", auf ein System - sie erstellte ein Tagebuch, indem sie auf die erste Seite quasi einen Brief an ihre anderen Persönlichkeiten schrieb mit der Bitte, in diesem Buch zu schreiben, um sie kennenzulernen. Und am nächsten Morgen hatte sie meist dann Einträge - in ihr vollkommen fremden Schriften, von denen sie selbst sicher ist, sie nicht zu beherrschen. Auch an das Schreiben erinnerte sie sich nicht mehr.

      An diesen Fall erinnerte mich das jetzt grade mit deinen Schriften - sprich das auf alle Fälle bei deiner Thera an, ich glaube, das ist sehr sehr wichtig - und wenn du es dich traust, nimm auch die Tagebücher mit, würde ich vorschlagen.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

      Alles Liebe (und ne Umarmung, wenn ich darf)
      Mosyone
      I've seen the good side of bad
      and the down side of up
      and everything between..
      Huhu ihr beiden,

      hmmm, überredet...! ;) Ich nehm das morgen mit zu meiner Thera und zeig ihr das... auch wenn ich mir dabei trotz allem komisch vorkomme... ?(

      Was ist denn so schockierend an deinem letzten Satz @ klirr? *am Kopf kratz* ich fand gerade den sehr... naja, er war es, der mich überzeugt hat, es morgen in der Thera doch zu erwähnen. :)

      @ Mosyone:
      Das ist es ja, weswegen ich so verwirrt bin... ich bin mir ziemlich sicher, eben nicht multipel zu sein. Und dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack von diesen blöden Tagebüchern. ?( Hmmm... ich glaube, ich geh jetzt erstmal schlafen... ich schreibe dann morgen, was meine Thera dazu meint...

      Liebe Grüße
      A.

      hej,

      und ich bin mir ziemlich sicher, dass man auch mal phasenweise dissoziativ einige teile von sich wegschieben kann, ohne deshalb gleich multipel zu sein ;)

      aber wir wollen hier nicht spekulieren, sprich es an, ich drück dir die daumen und denke, deine thera wird das jedenalls zu schätzen wissen und scvhon was hilfreiches dazu sagen.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Guten Mittag,


      ich stimme solaine hier völlig zu. Sprich mit deiner Therapeutin darüber und zieh keine voreiligen Schlüsse. Natürlich "passte" die Erklärung für die vielen verschiedenen Schriftarten und Stilformen sehr schön, aber das ist auch das Gefährliche an solchen Erklärungen: Man sieht zu schnell nur noch, was man sehen möchte. Grundsätzlich gilt: Die wahrscheinlichste Erklärung ist auch die wahrscheinlichste (^^).

      Grüße
      Caretaker
      Hi,

      muss mich da solaine und Caretaker anschließen. Zumal die Diagnose "Dissoziative Identitätsstörung" nich nur von verschiedenen Schriften abhängig is, sondern viele, sehr viele verschiedene Aspekte berücksichtigt.
      Und, wie ja schon erwähnt, können zeitweise auftretende verschiedene Schriften auch andere Ursachen haben. Genauso, wie Zeitlücken und ähnliches.


      Lg
      Zwerg
      Huhu ihr alle,

      ich hab's tatsächlich geschafft, meiner Thera davon zu erzählen... und ich kam mir dabei komisch vor.
      Naja, kurz und gut, sie hat gefragt, ob die einzelnen Schriften/Namen sich mit den Eintragungen aufeinander beziehen und ob sie unterschiedlich schreiben, also vom Stil her, aber das wuste ich ehrlich gesagt gar nicht, weil ich da in meiner Verwirrung nicht drauf geachtet habe. Werd bis zur nächsten Stunde das entweder nochmal lesen, oder, wenn mir das zu heftig wird, ihr einfach alles in die Hand drücken. ?(

      @ Caretaker:
      nein, ich glaube, du siehst das falsch herum... ;) ich persönlich schiebe eine solche Vermutung/Diagnose ja von mir weg, weil ich es nicht so ganz glaube.
      Dass ich mich ausklinke, wenn bestimmte Situationen für mich zu heftig werden, darüber hab ich in der Thera auch schon mehrfach gearbeitet, aber ich agiere dann ja nicht, sondern sitze nur da.
      Also ich schiebe das Ganze einfach auf eine kindliche Identitätskrise oder so etwas... bzw. versuche es zumindest.


      Liebe Grüße
      A.

      Original von Wölfin
      Was ist denn so schockierend an deinem letzten Satz @ klirr? *am Kopf kratz* ich fand gerade den sehr... naja, er war es, der mich überzeugt hat, es morgen in der Thera doch zu erwähnen. :)

      Naja, weil es genau das ist, was ich mir im Grunde auch sagen müsste. Wenn man so etwas selbst sagt und in genau dem Moment, wo man es nochmal liest, einsehen muss, dass das für die eigene Situation mehr als zutreffend ist, finde ich das schockierend.
      Aber schön, dass er bei dir Wirkung zeigte. (Ich habe ihn mir wenigstens ausgedruckt und an eine Wand gehangen.)


      Aber zum Thema: Ich denke es wäre sowieso hilfreich, wenn du ihr Auszüge dessen zumindest in die Hand geben könntest. Dann kann sie sich auch ein eigenes Bild davon machen und du kannst dir sicher sein, dass auch eine zweite Person es so beurteilt, wie du es im ersten Moment tatest. Vielleicht noch besser, als bloß zu erzählen und zu hoffen, dass man nichts verfälscht wiedergegeben hat, denn gerade hierbei ist es sicher wichtig, oder?

      Hm, grüßle und so, k.