aussichtslos

      eigentlich schreibe ich in nem andren forum... aber da kann ich das folgende nicht posten. es ist zwar viel und man kennt mich hier nicht (habe auch andren nick usw.), aber vllr liest es ja doch jemand... obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, ob das jetzt die beste idee ist... nun gut. wir werden sehen


      Irgendwie muss ich mir mal was von der seele schreiben, obwohl es sicher nicht besser werden wird. Ich liege eigentlich jeden abend und jeden morgen (oft auch mitten in der nacht) wach und denke darüber nach; über mich und mein leben, was da eigentlich alles schief gelaufen ist, was da schief läuft, was noch kommen soll, ob ich das überhaupt will? Egal, was kommt. Kan ich jemals (wieder) glücklich sein? Will ich das überhaupt? Wer bin ich verdammt nochmal.
      Was mich zu meinem kernproblem bringt... wer bin ich? Ich weiß nicht mehr, was wahr ist und was nicht... was fühle ich wirklich? Was spiele ich mir da vor? Ich bin neurotisch, schrecklich neurotisch. Geht es jemandem schlecht, geht es mir besser... ja mein wohlbefinden definiert sich über andere. Lusiger weise eigentlich über menschen, die ich gar nicht kenne. Oder trage ich doch nur den weltschmerz auf meinen schultern und alles ist andersrum? Bin ich samariter oder das letzte arschloch auf der welt? Mal ist es so und mal so. ich erkenne mich kaum wieder. Wie soll ich mich denn definieren können, wenn ich mir nicht trauen kann. Mir am wenigsten von allen menschen auf der welt und anderen traue ich sowieso kein bisschen. Wenn etwas richtig gemacht werden soll, dann machs selbst. War wohl schon immer mein motto. Vielleicht, weil ich immer mehr oder weniger auf mich allein gestellt war. Wer stand denn hinter mir all die jahre? Meine familie? Naja das mag ja bei manchen menschen so sein... familie, naja jedenfalls bin ich froh, wenn ich finanziell nichmehr von denen abhängig bin, dann bin ich die los. Aber nichmal das will ich wirklich? Oder doch? Argh... die belächeln mich eh nur, ach wie oft ich schon deswegen rumgeheult hab.. wie jetzt. Ich packs nicht. Meine „freunde“: naja eigentlich fällt mir da auch gar keiner ein, mit dem (oder der) ich reden könnte. Niemand, der sich nich irgendwie über leute, die ritzen, lustig machen würde, oder über gescheiterte selbstmordversuche... frei nach dem motto: wir sagen den leuten mal, wie sies richtig anstellen müssen. Und mein freund... naja der versteht nichts. Nicht wie ich fühle, nicht wie andre fühlen. Er darf nichts von all dem wissen, sonst wird alles nur noch schwerer, ich will da auch mal in ruhe gelassen werden. Wenn er wüsste, wies mir geht... naja er würde nicht helfen. Überhaupt nicht. Er würde mich nur wieder unter druck setzen, so wie immer. Weil er „so“ nicht kann, das hält er nicht aus und so und mir soll es doch gut gehen. Und überhaupt versteht er gar nicht, wie es mir ohne direkten äußeren auslöser schlecht gehen kann.
      Irgendwie verstehen viele nicht, dass es am ende doch alles an mir liegt. Ich sehne mich nach menschen, nach nähe... nach geistiger nähe, das reicht doch. Aber am ende verletzen mich andre und ich verletze sie zurück, aber das ist ja nur so, weil ich so neurotisch bin. Weil ich immer im mittelpunkt stehen muss, weil ichs nicht ertragen kann, wenn ich nicht an erster stelle komme. Das ist doch krank! Natürlich kann ich so keine normalen zwischen menschlichen beziehungen eingehen. Meine wünsche projiziere ich auf mich.. mache mir irgendwelche gefühle vor, von denen ich wünschte, sie wären auf der andren seite vorhanden, aber in wirklichkeit will ich wieder nur die nummer 1 sein... zum kotzen. Ich ertrags einfach nicht, wenn es mal anders läuft. Kann ich denn nur hassen oder lieben und am ende feststellen, dass ich nichts von beidem fühle. Keines dieser tiefen gefühle ist da. Manchmal ist alles auf einmal da, manchmal nichts... einfach null.
      Außerdem werde ich immer ruheloser. Weil so viel hinter mir her ist. Fühle mich immer wie gejagt. So viel, was ich erledigen muss, immer kommt mehr dazu. Keine minute, in der ich durchatmen kann. Selbst im urlaub kann ich nicht abschalten. Ich mit meinem leben völlig überfordert. Kriege nichts auf die reihe. Diese hausarbeiten verfolgen mich. Hätt ich sie fertig, wär alles gut klar... aber dadurch, dass ich keinen moment zur ruhe komme, mir immer um irgendwas sorgen mache, kann ich mich kaum mal konzentrieren. Und überhaupt... wenn ich die fertig habe, kommt doch der nächste scheiß. Ich will raus aus allem. Hausrabeit, wohnungssuche, geldsorgen, jobsuche, sorgen um menschen, die ich gern hab, denen ichs aber nich zeigen kann. Wieso sollt ich auch? Weiß doch, was bei raus kommt. Ich steiger mich wieder in alles rein und wenn ich feststelle, dass das alles icht wahr ist, dass ich nie die nummer 1 sein kann, naja dann stechen die stacheln der andren stachelschweine wieder tief und tiefer in mein herz, dann fahre ich meine stacheln aus und schwups steh ich wieder am anfang.
      Warum schreib ich das alles überhaupt? Es bringt doch eh nichts... wenn es überhaupt jemand jemals lesen wird. Es ist ja schlecht mit andren zu reden.
      Liebe, das schießt mir grade durch den kopf. Ja, ich hab nen freund und ich liebe ihn... aber... da fehlt was. Vielleicht verstehen das jetzt die meisten nicht, aber... mir fehlt da irgendwas auf ner „höheren ebene“ so ein gefühl der zusammengehörigkeit... so ein gefühl wie: du hast ihn schon immer gekannt. Ein gefühl von mehr als 5 jahren glücklicher beziehung. Eines, das über den tod hinausgehen kann... irgendwie mehr als nur liebe eben. Mehr als nur körperliche anziehung (kenn ich ja eh nich... aber dazu vllt später mehr). Geistige anziehung. Lange gespräche, das ist es, was mich verliebt macht... und wenn das überhaupt mal geht auch geil. Erregung und sex kommen mir widerwertig und eklig vor. Nur wenn da mehr ist, dann find ich es schön... es kann lust und verlangen sein, aber gleichzeitig will ich spüren, dass ich verstanden werde. Dass das tiefer geht als alles andere und dann einfach nur sex als ausdruck davon, also ausdruck all der tiefen gefühle, die man gleichzeitig spürt, aber niemals mit sprache allein ausdrücken könnte... körper können auch sprechen. Ach aber verdammt, wenn ich so weiter mache, wie soll ich da sowas jemals finden? Das geht ja gar nicht. So neurotisch und ach was weiß ich, was ich bin...
      und wo soll ich das wieder hinschreiben? Ich hätt ja gern, dass es andre lesen. Ich hätt ja gern, dass mir geholfen wird. Aber irgendwie will ich am ende doch immer nur eine art von hilfe... und die naja wer soll mir die schon geben können. Und ich hasse das... ich hasse es, dass ich mir immer selbst im weg stehe. Und was soll ich denn machen? Reden macht alles nur schlimmer, eben weil ich es nich ertragen kann, dass jemand nur mal aus mitleid mit mir redet. Ich selbst mir helfen? Nein wie denn? Ich weiß ja nichtmal, welche meiner gefühle echt sind, welche ich mir vormache, was von dem, das ich denke, falsch ist... einfach weil ich mir einbilde, dass irgendwer oder irgendwas meine gedanken lesen kann, dass ich in einer verdammten truman-schow lebe und was denke ich nur, damit man mich nett findet? Mich mag... ja alle müssen mich lieben... das ist es doch, was ich will. Verdammt, das geht nicht. Jaja und was bleibt mir weiter? Ne thera? Na da müsste mich schon jemand an die hand nehmen, jemand auch währenddessen immer für mich da sein... jemand, der weiß, wies mir geht. Aber so jemanden gibt es wohl leider nicht... nein. Jemand, der sich für mich aufopfern würde. Der ausm nichts kommt und sagt: ich opfere mich mit haut und haaren für dich auf. Ja der genau das macht, was ich so schrecklich gern für jemanden machen würde... ;( und lässt mich jemand? Und machts jemand? Nein, ist ja auch völlig verrückt! Durchgeknallt, bescheuert. Ich bin verwöhnt und egoistisch und so vieles mehr... das is doch alles. Ne thera verdien ich nich und überhaupt, was soll die schon ändern. Am ende läufts mit dem therapeuten genauso wie mit allen andren menschen... hedgehog's dilemma eben... ja eben genau das.
      Sterben... ja sterben kann ich auch nicht. Und wenn ich sterben wollte, dann eh nur, um zu sehen, wie alle um mich trauern, dass ich ihnen doch ziemlich wichtig war. Nichtmal der tod ist mir heilig, nichts scheint das zu sein. Ich ziehe doch alles nur in den dreck... und wiederhole mich icher. Das hier ist es schon viel zu lang... verdammt verdammt. Und besser geht's mir jetzt auch nicht...
      ich kanns ja nirgends hinschreiben. Was ist, wenns freund liest? Und wenn ich das irgendwo „öffentlich“ mache, naja... dann nur, weil ich mir wieder hilfe erhoffe, aber ich lass mir ja nich helfen, weil ich mein gegenüber wieder... argh verdammt. Ja das isn teufelskreis. Wie soll es mir jemals besser gehen?
      Ritzen... ja das hab ich mir seit tagen... vielleicht wochen gewünscht. Das ist der rausch, der mich beruhigt. Aber insgeheim weiß ich, dass es nichts besser macht... und schon nach nichtmal einer minute denke ich wieder und denke an jemanden und weiß, dass ich auch niemals seine nummer 1 sein kann und dass alles nur eine große schreckliche scheiße ist. Muss weiter ritzen... nicht weiter schreiben, das bringt mich nur zum nachdenken und zu dem schluss, dass es eh aussichtslos ist.
      Ja stimmt mir zu... so wie ich drauf bin, ist es das nunmal. ja