Selbsthilfe und Verantwortung

      Selbsthilfe und Verantwortung

      Hallo,

      ich möchte zuerst kurz etwas über mich sagen, da dies mein erster Thread ist, allerdings einer der mir sehr wichtig erscheint.

      Ich bin selbst Betroffene, BPS, PTBS, etc., weiß also was es heißt sich selbst zu verletzten und mit den Konsequenzen leben zu müssen - mittlerweile seit 8 Jahren. Zudem bin ich recht "Therapieerfahren", stationär als auch ambulant und habe diese Woche an der hier teilweise "heiß" diskutierten Borderlinestudie im ZI Mannheim teilgenommen. Naja, außerdem bin ich Kinderkrankenschwester und habe bis vor kurzem in der Kinder- und Jugendpsychiatrie - Mädchenstation 14-18 Jahre, also Schwerpunkt Mißbrauch, SVV etc. - gearbeitet und kann dadurch manche Dinge hier von einem anderen Standpunkt aus betrachten.

      Ich lese hier schon einige Zeit und habe mich schließlich auch angemeldet.
      Prima dachte ich, ein Selbsthilfeforum, ist sicher sehr hilfreich für den ein oder anderen, mal schauen, aber...mir wird übel...

      Was ich direkt zu Anfang sagen möchte, ich werde mich weder jetzt noch später für das was ich hier schreibe entschuldigen, das scheint ja hier im "Trend" zu liegen, entspricht mir jedoch nicht.

      Also, mir kommt es immer öfter so vor als würden gut geimeinte ehrliche Hilfestellungen von erfahreneren (älteren) Usern nahezu grundsätzlich abgelehnt und dieselben direkt dafür angegriffen, sobald sie Denkanstöße geben oder Kritik äußern. Wolltet ihr nicht Erfahrungen von anderen? Wolltet ihr nicht ernst gemeinte ehrliche Antworten? Wolltet ihr nicht etwas ändern? Ernst genommen werden?

      Es kommt immer wieder zur allseits beliebten "Eigendiagnose" - vor allem bei BPS, da werden Symptome und Diagnosekriterien diskutiert, und Onlinetests ausprobiert. Immer wieder heißt es "Könnte das nicht das oder das sein" "Ich glaube ich habe dies oder jenes" oder "Meiner Meinung nach hat der oder die diese und jene Erkrankung" ADHS wird mit BPS verglichen - ist ja praktisch das selbe, SVV und Depressionen bedeuten ebenfalls wie sollte es auch anders sein eine Persönlichkeitsstörung. Anfangs fragt sich einer ob Hochbegabung mit Dissoziation zusammenhängt und später geht es nur noch darum wer welchen IQ hat. Natürlich machen Antidepressiva abhängig, was sonst.

      Ebenso wenig verstehe ich Antworten wie: "Du tust mir zwar leid, aber da kann ich dir auch nicht weiter helfen!" "Geht mir genau so aber ich habe sonst auch keine Ahnung" und " ich knuddel dich erst einmal - auch wenns nichts bringt - aber mehr kann ich auch nicht für dich tun." Und evtl. sollten sich manche mehr bemühen sorgfältig zu lesen und dabei auch ruhig ein wenig nachzudenken, bevor sie auf einen Beitrag antworten, sonst gibt es ja immer noch die Möglichkeit selbiges einfach gänzlich zu unterlassen.

      Da dieser Thread nicht endlos lang werden soll, werde ich mich vorerst nicht dazu äußern wie es meiner Meinung nach laufen sollte, viel mehr sollte dies ein Denkanstoß sein, was bedeutet wirkliche Hilfe und Selbsthilfe, was bedeutet es Verantwortung zu haben und welchen Einfluss nehmen evtl. vollständie "Falschmeldungen" auf eh schon verunsicherte, meist noch recht junge User.

      Soweit vorerst, würde mich über Anmerkungen, Kritik oder andere Reaktionen freuen und wünsche allen einen schönen, sonnigen Tag.
      *Prachtmädchen*
      * pure
      * modern
      * intelligent

      Schicksal ist das was wir daraus machen!

      LeBeNsKüNsTleRiN
      Grenzgängerin
      Hallo und herzlich willkommen erstmal.

      Tja, meiner Meinung nach hast du vollkommen recht. Dies ist ein recht kompliziertes und hier auch shon des öfteren dikutiertes Thema.

      Dieses Verhalten, Ratschläge nicht annehmen zu wollen und trotzdem immer wieder mit neuen Beiträgen auf Dinge aufmerksam zu machen, die man anscheinend aber nicht ändern möchte tritt in diesem Forum auf.

      Da hast du Recht.

      Aber nicht alle hier sind so und man kann aufgrund dieser einzelnen (wenn auch nicht wenigen) Usern nicht das ganze Forum danach beurteilen.

      Wie schon gesagt ist dieses Verhalten schon einigen hier aufgefallen und ich denke, dass es mittlerweile mehr Antworten gibt, die dieses Problem direkt ansprechen als früher.

      In einem Forum mit so vielen Mitgliedern wird es immer Probleme geben, egal wieviele Mods es gibt. Eigentlich sollte sich ein möglichst großer vernünftiger Kern der User herausbilden, welcher eine Eigenkontrolle in der Commnuity einläutet. (ich meine damit keine selbst ernannten Forenpolizisten).

      Desweiteren sollte man den Altersdurchschnitt und die Geschlechterverteilung hier nicht vergessen. Auch wenn oft gesagt wird, dass das Alter und das Geschlecht nicht so wichtig ist, lässt sich nicht verleugnen, dass viele der hier im Forum behandelte Probleme mit Mädchen in der Pubertät und deren Freundeskreis/Clique/Schule/Jungs zu tun haben.

      Da haben die meisten gut gemeinten Ratschläge den Wert eines elterlichen Hinweises, und in so einem Lebensabschnitt sind Ratschläge von Eltern bei solchen Problemen das letzte was man will.

      Das soll nicht heißen, dass diese Probleme unwichtig wären (solche Probleme kennt wohl jeder aus seiner Schulzeit und jeder hatte damit mehr oder weniger schwer zu kämpfen), aber sie bedürfen einer anderen Herangehensweise als andere Probleme.

      Was das Thema Selbstdiagnose und Internet-Tests und effektive Hilfe im Forum angeht, sind, so denke ich der Standpunkt der meisten User und der Forumsleitung klar:

      # keine Selbstdiagnose
      # Internet-Schnell-Tests sind Schwachsinn und eher schädlich
      # keine Antwort im Forum ersetzt ein professionelles Gespräch


      Ja, du hattest einige eher negative Beispiele gelesen. Diese sind aber nur ein Teil des Forums und deswegen sollte dir nicht gleich übel werden. :)

      Aber du hast trotzdem mit allem Recht. Es ist sehr schwer geworden, zu helfen.

      Was sind deine Vorschläge zu diesem Thema?

      Grüße,
      Troll

      Aha, ein Janus-Fan (schöne Musik) =)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Troll“ ()

      hello,

      wieder mal ein dickes dankeschön für diesen thread - vielleicht lesen ja diesmal mehr leute als die "üblichen verdächtigen" und nehmen es sich zu herzen.

      auf den konstruktiven teil deiner kritik bin ich auch sehr gespannt :)

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Hi Extremvariante :)

      *als übliche verdächtige outet* aber ich wollt trotzdem was dazu sagen ^^

      Du hast mit dem, was du sagst recht, und wenn du dich mal hier im Feedbackforum umguggst wirst du sehen, du bist nicht die einzige die diese Probleme wahrnimmt. aber:

      Nicht alle hier geposteten Probleme werden, wie du es sagst behandelt, nicht alle älteren user sind "verstockt" , du machst das meiner meinung nach ein bisschen sehr allgemein.
      Trotzdem, über vorschläge, wie man das ändern kann wären wir glaub ich echt alle froh, denn an diesem thema wird schon sehr lange rumdiskutiert und etwas frischer wind in der sache kann da sicher nicht schaden.

      Was die selbstdiagnosen betrifft. Stimmt, kommt sehr oft vor, trotzdem immer und immer wieder selbstdiagnose-threads mit dem hinweis auf Fachmann usw. geschlossen werden. und da kann man auch net mehr machen als auch weiterhin den rat zu geben, dass selbstdiagnose, onlinetests usw. nichts bringen, dass das nur ein fachmann feststellen kann usw. .

      danke für den beitrag

      lg nemo
      Original von nemo18
      nicht alle älteren user sind "verstockt" , du machst das meiner meinung nach ein bisschen sehr allgemein.


      ich glaube sie meint, dass die jüngeren verstockt sind ^^
      (also dass die hilfestellungen von älteren im sinne von: die hilfestellungen, die die älteren geben, nicht angenommen werden)

      hast natürlich trotzdem recht ;)
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
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      //william boyd//


      Es ist meiner Ansicht eingleisig zu sagen, die Jüngeren nähmen nichts von Älteren an. Es ist de facto nicht ganz richtig. Umgekehrt nehmen ja auch ältere nichts von jüngeren an, selbst dann, wenn es sich um 1-2 Jahre Altersunterschied handelt.
      Außerdem rechtfertigt ein Einzelschicksal einer älteren Person noch nicht das universelle Wissen über die vermeindliche Krankheit eines jüngeren Ratsuchenden.
      Es ist demütigend für jüngere User, wenn sie meinentwegen 12-15 sind und jemand aus der älteren Brigade ihren Liebeskummer runterspielt mit den Worten "Du weißt nicht, was wahre Liebe ist". Gut, vielleicht weiß man das nach einer dreimonatigen Beziehung wirklich weniger als nach einer dreijährigen. Nichtsdestotrotz geht es dem Ratsuchenden nicht gut. Ein "Kopf hoch, es kommen noch andere" wäre angebrachter. Und es ist mir auch selbst in diesem Forum passiert, dass eine ältere Userin mich zumindest implizit spüren ließ, dass ich noch nichts von der Welt gesehen und keine Ahnung habe. Dann wird ein Punkt erreicht, wo ein Sperren bei so gut wie jedem eintritt. Beurteilung nach dem Alter ist absolut oberflächlich und in vielen Fällen unangebracht.

      Um aber selbst nicht ganz eingleisig zu werden: andere Punkte, die Du ansprichst (Eigendiagnose, unbedachte/sinnfreie Antworten), sind auch meines Erachtens Probleme, die, wenn man das Feedback durchstöbert, allerdings schon mehrfach auffielen, ohne dass sich je wirklich etwas geändert hätte. Leider.
      Deshalb warte auch ich mal auf Vorschläge Deinerseits...

      Viele Grüße,
      chair à canon
      tick tock, tick tock, what's reality compared to me? (Timekiller/ Project Pitchfork)
      Hallo,

      ich sehe den Sinn dieses Themas gerade nicht so ganz? Alles, was du ansprichst, wurde doch schon in diversen Threads endlos diskutiert.

      Ganz ehrlich: Ich lese hier im Feedback ungern und antworte auch selten. Der Grund ist, dass Themen dieser Art immer wieder auftauchen. Ich meine diese Themen mit dem demonstrativ erhobenen Zeigefinger. Dann sagen wir alle ein paar mal, wie blöd wir das von den anderen Usern finden und dann warten wir, bis ein paar Wochen vergangen sind und das nächste Thema zur gleichen Problematik eröffnet werden kann.
      Ich will an dieser Stelle nur einfach mal fragen, ob das denn wirklich sein muss. Mit ein klein wenig Suchen hätte man herausfinden können, dass all das schon angesprochen wurde.

      LG,
      Clara.
      all der krach und schmutz und staub
      all das was wir uns schworen zu halten
      ich schwöre ich halte durch
      und ich nahm mir meine zeit
      um zenit zu buchstabieren
      (...)

      (tomte - die schönheit der chance)

      Selbsthilfe und Verantwortung

      Hallo,

      wie du schon sagst, Kanonenfleisch, wäre es einseitig zu sagen es wäre immer nur so das Jüngere nichts von Älteren annehmen. Ich habe mein Augenmerk auch mehr auf die Erfahrungen des Einzelnen gelegt, Erfahrungen haben ja bekanntlich nichts mit dem Alter zu tun.
      Wohlmöglich war mein Ausdruck nicht so Eindeutig.
      Dennoch hat es zwei Seiten, ich lese hier oft Beiträge von jungen Betroffenen die noch ganz am Anfang der Problematik sind und auf mich sehr uneinsichtig wirken. Es hat oft den "Ich ritze, irgendwie bin ich mir nicht sicher ob es gut ist, werds aber sicher wieder tun und all eure Vorschläge sind ganz bestimmt nicht hilfreich" (etwas überspitzt) Charakter.

      Ich denke das Problem nicht kritikfähig zu sein, tritt hier im allgemeinen recht häufig und völlig losgelöst vom Alter oder der Erkrankung des Betroffenen auf.

      Ich bin sicherlich deiner Ansicht wenn es darum geht, das man Problematiken wie Liebeskummer nicht lächerlich herunterspielen sollte, allerdings gibt es hier für mich trotzdem einen Unterschied zwischen Liebeskummer haben und damit leben zu müssen das einem die Verarbeitung von traumatisierenden Erlebnissen bevorsteht oder man sich mittendrin befindet.

      Lösungsvorschläge wird es hier - außer in einem Punkt vielleicht- nicht geben, denke ich, ich bin der Meinung das nur immer wieder Denkanstösse gegeben werden können, deswegen habe ich mich auch nicht davor gescheut einen neunen Thread zu eröffnen obwohl wie ihr schon sagtet, manche Dinge an anderer Stelle bereits mit erwähnt wurden.

      Ich denke das es wichtig ist, dass jeder einzelne User hier sich bewußt ist was er macht. Es ist wichtig sich darüber im klaren zu sein, das es sich bei den Hilfesuchenden meist um in dem oder dem Punkt verunsicherte Personen handelt die gerade nicht wissen wie sie die Situation alleine bewältigen können. Hier geht es darum verantwortungsbewußt zu Handeln. Keinem ist geholfen wenn wild herum spekuliert wird, keinem hilft ein "Ich habe keine Ahnung was ich dazu sagen soll!" warum kann man sich das nicht sparen? Ich hätte manches Mal Lust gehabt auf einen Beitrag zu antworten und dachte mir dann "bei so vielen unsinnigen Antworten wird es dem Betroffenen schwer fallen, die wenigen sinnvollen herauszufiltern."
      Dann könnte man evtl. ja eine PN schicken, dadurch ist es aber nur einer Person zugänglich.

      Wirklich gefährlich finde ich sämtliche Medikamenten Threads, wohlmöglich müssten diese komplett verboten bzw. gelöscht werden. Dieses Thema birgt einfach zu viele Gefahren!

      Tatsächlich ist es wirklich schwierig, anscheinend liest nur eine bestimmte Gruppe der User die Beiträge im Feedback, anscheinend gibt es hier im allgemeinen nicht das ausreichende Bewußtsein dafür um welche Problematik es sich hier bei dem ein oder anderen Tatsächlich handelt.
      Es gibt einfach Unterschiede zwischen Liebeskummer und traumatisierenden Erfahrungen und ebenfalls zwischen leichten Depressionen und schweren Persönlichkeitsstörungen oder ähnlichem. Ohne das werten zu wollen. Auch SVV Verhalten, auch wenn man immer wieder von ritzen oder schneiden redet beinhaltet unzählige Variationen,
      ritzen und schneiden ist NICHT das gleiche, Albtraum ist nicht gleich Albtraum, psychisch krank ist nicht gleich psychisch krank. Noch mal, es geht um den bewußten - sensiblen - Umgang damit.

      Ich sehe schon, das wird lang, was ich jedoch noch kurz erwähenen möchte, ja, es gibt hier User die einerseits Fachkenntnisse besitzen oder andererseits Erfahrungswerte sehr geschickt und bedacht anwenden um anderen zu helfen und das ist gut so!
      *Prachtmädchen*
      * pure
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      Schicksal ist das was wir daraus machen!

      LeBeNsKüNsTleRiN
      Grenzgängerin
      Nun, ich kenne diese seite seit gut 5 jahren.
      In der zeit, wo sie noch unbekannter war war weniger los, dadurch konnte geziehlter und intensiver "geholfen" werden. Das Team war da noch größer, welches sich mehr um die User "kümmern" konnte.

      Je größer das Forum wurde, um so mehr stress für das Team, die moderatoren.
      Um so schwieriger wurde es, ein gewisses Nieveau zu halten

      Die Zeit aber bringt es mit sich, das veränderungen kommen. Das Berufsleben tritt ein, das privatleben ändert sich.
      Ist also absolut kein Vorwurf an Bel oder TM, welche ja praktisch von anfang an dabei sind.

      Heute ist es so, das das Forum sich "selber" trägt.
      Die Gefahr dabei ist, das je "öfter" man hier ist und unter "gleichgesinnten" ist, sich die Physichen folgen hochschaukeln, eine art Konkurenz denken eintritt.
      Der Bezug zur realtität verschwindet zum teil..
      Der eine möchte schlimmer da stehen wie der andere.
      Das sind einige "gefahren" die ich hier sehe..

      Sicher, das trift nicht auf die merheit zu, aber unbewusst ist das sehr gut möglich..

      Nun, eine Patentlösung weiß ich nicht und wird es wohl auch nicht geben, aber eine überlegung wäre ja auch, das Forum, die Themen bereiche zu
      "verkleinern".
      Denn, wie sagt man so schön weniger ist manchesmal mehr..

      Was ebenso fehlt, sind zb. erfahrungsberichte, wie man seine "krankheit, sein leben" in den Griff bekommen hat..

      Mitlerweile gibt es ja dutzende Seiten im internet, wo es auf die meisten Fragen Antworten gibt.

      Grüße
      huhu,

      ich mische mich einfach mal dazu ;)

      also, ich finde es erstmal super, dass dieser thread zustande gekommen ist, auch wenn es threads in dieser art wohl schon in unmengen hier gibt. aber ich sehe es für sehr wichtig an, dass _immer wieder darauf hingewiesen wird, wie hilfe und selbsthilfe so effektiv wie möglich zustande kommt und auch an richtiger stelle eingesetzt wird.

      ich sehe es genauso wie du, Extremvariante, dass sich jeder user - und zwar wirklich jeder - bewusst machen sollte, was er/sie wann und vor allem _wie postet auf die verschiedensten problembereiche und sich auch bewusst machen sollte, wie wichtig ein verantwortungsvoller, sensibler umgang mit den verschiedenen problematiken ist.
      das steht auf jeden fall fest!
      dennoch muss ich sagen, dass sich hier auch ein sehr großes problem aufwirft. man muss bedenken, dass jeder user ein individuum ist mit eigenen erfahrungen, eigener persönlichkeit, eigenem krankheitbild und krankheitsgeschichte, eigenen differenzierungsfähigkeiten und eigenen absichten.

      man kann immer aus seiner perönlichen sicht sagen, dass diese oder jene antwort in einem thread eines hilfesuchenden, unsinnig ist. dennoch kann und darf man hier nicht von sich selbst auf andere schließen. manchen hilf es zu hören, dass da noch jemand ist, der sich ebenso fühlt wie er/sie selbst, auch wenn nicht DER lösungsvorschlag auf das problem kommt.
      natürlich denke ich mir auch manchmal, dass einige antworten in einem thread wirklich nicht nötig sind, aber das trifft nur auf mich persönlich zu und ich kann nicht davon ausgehen, dass andere es genauso sehen.
      was natürlich objektiv eindeuting unsinnig und völlig fehl am platz ist, sind antworten bzw sich entfaltende diskussionen zwischen einzelnen usern, die nichts mehr mit dem eigentlichen thread-thema zu tun haben. auch hierzu gab es schon etliche diskussionen, aber ich denke im großen und ganzen sind alle user der meinung, dass ein thread so nicht entarten sollte.

      wichtig ist - denke ich zumindest-, dass sich jeder user beim antworten etwas zeit lassen sollte bzw erstmal nachdenken sollte, bevor er/sie etwas schreibt. oft lese ich dinge wie: "ich habe das jetzt alles nicht durchgelesen, aber ich möchte trotzdem antworten.....".
      DAS ist eine gefahr, denn an so einem punkt besteht die möglichkeit, dass hilfe uneffektiv und contraproduktiv wird.

      dennoch : meiner meinung nach _darf hier nichts runtergespielt werden, auch wenn es "nur" liebeskummer eines teenies ist oder sonst was. jeder hat ein eigenes empfinden für unerträgliche und quälende gefühlslagen.
      es geht hierbei um subjektivität: verarbeitungsstrategien der betroffenen person, einordnungsvermögen, persönliche ressourcen und und und.

      vielleicht sollten wir mal weniger wertend an eine problematik herangehen und erstmal nur wahrnehmen und nichts anderes. der mensch wertet und urteilt viel zu schnell und hierbei kann ganz viel destruktive energie aufkommen, selbst wenn man sich dessen nicht bewusst ist.

      liebe grüße, karma
      Was bleibt dir wenn Gott mit seinem Finger auf dich zeigt und dir erklärt warum die
      Hölle nicht mehr unter sondern in dir ist?
      .......
      Dann bleibt dir nichts......
      (Samsas Traum "Narrenspiel")

      CoMe IntO mY WoRlD

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „karma_20“ ()

      Original von Extremvariante
      Es gibt einfach Unterschiede zwischen Liebeskummer und traumatisierenden Erfahrungen und ebenfalls zwischen leichten Depressionen und schweren Persönlichkeitsstörungen oder ähnlichem. Ohne das werten zu wollen. Auch SVV Verhalten, auch wenn man immer wieder von R*tz*n oder schn**d*n redet beinhaltet unzählige Variationen,
      R*tz*n und schn**d*n ist NICHT das gleiche, Albtraum ist nicht gleich Albtraum, psychisch krank ist nicht gleich psychisch krank. Noch mal, es geht um den bewußten - sensiblen - Umgang damit.


      Glücklicherweise ist in diesem Forum eher die harmlosere Seite Deiner Schilderungen vertreten. Ich beobachte eher die Tendenz, dass vieles zu schwer genommen wird, was gleichzeitig eine Gefahr darstellt. Es soll nicht verharmlost werden, aber auch nicht mit großen Worten/Diagnosen um sich geworfen werden. Schwierig, da eine Mitte zu finden. Ich denke, jeder soll das für sich herausziehen, was für einen selbst am besten ist.
      tick tock, tick tock, what's reality compared to me? (Timekiller/ Project Pitchfork)
      Original von karma_20

      dennoch : meiner meinung nach _darf hier nichts runtergespielt werden, auch wenn es "nur" liebeskummer eines teenies ist oder sonst was. jeder hat ein eigenes empfinden für unerträgliche und quälende gefühlslagen.
      es geht hierbei um subjektivität: verarbeitungsstrategien der betroffenen person, einordnungsvermögen, persönliche ressourcen und und und.



      aber, es darf auch nichts aufgebauscht werden.

      Und genau das kommt immer wieder vor. Leider

      Grüße
      Original von Mensch
      Original von karma_20

      dennoch : meiner meinung nach _darf hier nichts runtergespielt werden, auch wenn es "nur" liebeskummer eines teenies ist oder sonst was. jeder hat ein eigenes empfinden für unerträgliche und quälende gefühlslagen.
      es geht hierbei um subjektivität: verarbeitungsstrategien der betroffenen person, einordnungsvermögen, persönliche ressourcen und und und.



      aber, es darf auch nichts aufgebauscht werden.

      Und genau das kommt immer wieder vor. Leider



      da hast du natürlich völlig recht, aber da muss man sich wiederum auch fragen, was man selbst unter "aufbauschen" versteht. ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir nicht aufgefallen ist, dass ein thema derart aufgebauscht wurde, dass ein hilfesuchender noch verzweifelter war als zuvor. aber vielleicht bin ich dazu noch nicht lange genug angemeldet und lese noch nicht lange genug mit. das mag wohl sein.

      es geht, wie kanonenfleisch ja auch schon sagt,darum, eine gewisses vetretbares mittelmaß zu finden. aber selbst das ist schwer und wird wohl nicht jedem user gelingen. zumal spielen beim antworten auf einen thread ja auch immer noch die eigenen situativen gedanken und gefühle mit. manchmal macht man gerade dasselbe durch und antwortet dementsprechend dramatisierender auf einen thread als jemand, der schon gefestigt ist und klar differenzieren und abgrenzen kann.
      man muss bedenken, dass es sich bei den usern hier selbst um betroffenen handelt und nicht um psychotherapeuten.

      das forum lebt von einer mehr oder weniger eigenständigen dynamik, zu der jeder user hier etwas beitragen _muss, damit dieses system funktioniert.
      verantwortung über nehmen bedeutet nämlich nicht nur, sich über die antworten, die man postet gedanken zu machen und einen sensiblen umgang zu finden, sondern gleichwohl auch um die tatsache, dass ich mich als user, der beobachtet, dass ein thema aufgebauscht oder heruntergespielt wird, einmische und die user auf einen angemessenen umgang mit einer problematik hinweise. ich darf niemandem etwas ankreiden für das, wo ich nicht selbst bereit bin, aktiv zu werden und zu handeln.
      ich denke, ein sensibles bewusstsein für dieses forum entsteht durch gewisse erfahrungswerte in diesem forum. jeder tritt mal ins fettnäpfchen, schreibt ein sinnlos-posting oder sonst was. es geht meiner meinung nach auch darum, dass erfahrenere user unerfahrenere user unterstützen soweit sie könne, sie auf problematiken hinweisen etc. auch wenn man manche sachen 5 mal sagen muss und man angenervt ist, dass es immer wieder die gleichen probleme hier im forum gibt. es kommen fast täglich neue user hinzu, die unerfahren sind und hilfe suchen.
      das hier ist ein nehmen und geben. wenn ich nicht aktiv werden will, dann darf ich mich nicht beschweren. hilfe zur selbsthilfe wird erst gewährleistet, wenn ich aktiv werde. und dieses aktiv-werden bezieht sich sowohl auf das hilfesuchen und die hilfsversuche und ratschläge, aber auch auf die tatsache, sich DIREKT dort einzumischen, wo eindeutig entgleisungen entstehen und ich bestimmte postings als contraproduktiv ansehe.

      in diesen thread hier werden sicherlich nicht alle user reinschauen, deswegen ist gerade das DIREKTE einmischen wichtig.

      so, das wars erstmal... ;) *luft hol*

      liebe grüße,
      karma
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      Hölle nicht mehr unter sondern in dir ist?
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      CoMe IntO mY WoRlD

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „karma_20“ ()

      Guten Abend 8)

      Ich (vermutlich in die Kategorie der "älteren" user einzuordnen) melde mich an dieser Stelle auch noch mal zu Wort, statt ein neues Thema zu eröffnen, denn meiner Meinung nach haben wir gerade in den letzten Wochen mehr als zu genüge Threads bezüglich des Umgangs miteinander hier im Forum diskutiert (oder gar gestritten).

      Mich beschäftigt eine Sache schon seit längerem, und weil sie mir besonders in den letzten Tagen wieder extrem auffiel, spreche ich sie an dieser Stelle an.

      Es dreht sich um das Vergleichen miteinander.
      Ich lese, dass jemand dieses und jenes Problem hat, und darum um Hilfe bittet. Und dann sich jemand, der demjenigen dann sagt, dass einzig die von ihm beschriebene Möglichkeit, das Problem anzugehen, die wahre ist, da sie ja dem Ratgebenden selbst auch sehr gut geholfen hat.

      Nun ... ich spreche niemandem seinen Rat ab.
      Aber man muss auch bedenken, dass die Menschen unterschiedlich ticken, und deswegen nicht jedem mit derselben Methode geholfen ist (sonst hätten wir nämlich eine einzige und wahre Methode, um SVV zu bekämpfen).

      Darum bitte ich alle user hier, ein bisschen darauf zu achten, ob sie in ihrer Hilfestellung auch noch Platz für Alternativvorschläge seitens anderer lassen, und möchte jeden hier bitten, nicht die Vorschläge anderer abzuwerten.

      Denn nur, weil jemand eine bestimmte Erfahrungen mit einer/m Therapie/Klinik/Skill/Mediziner/Psychologen/oder dem lieben Herrgott gemacht hat, muss das nicht bedeuten, dass nicht jemand zweites eine völlig andere Erfahrung damit machte oder etwas völlig anderes statt dessen ausprobierte.

      Jeder muss seinen eigenen Weg finden und diesen beschreiten. Und oftmals ist es hilfreich, sich Denkanstöße von zweiten und dritten Personen (in diesem Fall uns) zu holen.
      Da sollte niemand plötzlich daher rufen, dass er/sie die einzige Wahrheit kenne.

      Und als zweites finde ich es mehr als schlimm, wenn hier einzelne Personen meinen, sich als Psychologen aufspielen zu müssen, die sie in Wahrheit gar nicht sind.
      Lesen zu müssen, dass es für gewisse Störungen keine sinnvollen, hilfreichen Behandlungsmöglichkeiten gäbe, bringt mich ja auf 180.
      Denn wenn dem so ist, hätte ich mir meine früheren Klinikaufenthalte sparen können. Ich sage nicht, dass jede Therapieform auch jedem zur Besserung verhilft. Aber ich weiß nun Mal, dass für bestimmte Störungen extra neue Therapiemodelle entwickelt wurden (und imübrigen weiter entwickelt werden). Die Statistiken sprechen für sich, und wer mal einen Blick in Fachzeitschriften wirft, der weiß das auch.

      Und lesen zu müssen, dass man eine spezielle Behandlungsmöglichkeit niemals und auf gar keinen Fall machen solle, da diese zu dauerhaften Schäden führen könnte (nur bei einem selbst passiert nichts, denn man ist ja die Ausnahme :rolleyes:. Abgesehen davon: welcher Arzt begibt seinen Patienten bewusst und gewollt in Gefahr?), lässt meinen Kragen platzen. So etwas möchte ich, wenn denn überhaupt, nur von medizinischem Fachpersonal hier lesen.

      Das war's erst Mal an dieser Stelle von meiner Seite her ;)
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      Hallo,

      Hier und da stimme ich zu, business as usual halt, und der Thread ist nicht der erste und letzte seiner Art, hatte schon oft was dazu geschrieben - mir fehlt allerdings ein wenig eine Sache: Mich persönlich hat noch _nie eine PN erreicht, in der jmd. mir mitteilte, dass ihm diese oder jene Art von mir, zu antworten, nicht gefiele. Also entweder bin ich einfach superfantastisch [was ja ganz schön wäre und eher unwahrscheinlich ist] und niemand hat was an mir zu meckern, oder aber, das wird einfach nicht gemacht. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es durchaus Leute gibt, die sich schon über dies oder das von mir aufgeregt und ausgelassen haben. Mir wäre es wichtig, dass mir jemand schreibt, was er/sie negativ an meinen Antworten findet - damit ich drauf eingehen und es evtl. verändern/verbessern kann.
      [Von meiner Seite aus kam übrigens des öfteren bei dem ein oder anderen User mal eine PN an, in der ich ihn/sie auf sein/ihr Verhalten ansprach - es wurde eigtl. durchweg positiv reagiert. Es gibt also Hoffnung.]
      Das sollte man sich schon mal trauen, anstatt hier nur in der Theoretik zu lamentieren. Es wär 'n Anfang.
      Grüße,
      Kontra.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kontrajunkie“ ()

      @Amy

      na klar... also, der titel dieses topics ist einer der wenigen hier im feedback board (wo meiner meinung nach wirklich teilweise dinge diskutiert werden, die maßlos überzogen sind und die mühe des lesens nicht wert, aber das ist meine persönliche meinung) der mir eher positiv aufgefallen ist - selbsthilfe und verantwortung. könnte man auch umdrehen. hilfe und EIGENverantwortung.

      ...es gibt doch dinge, über die muss man echt nicht sprechen. es gibt dinge, die sind selbstverständlich, und nur aufgrund von politica correctness muss ich diese nicht ewig wiederholen, auch wenn ich weiß, dass mir das post dann irgendwer um die ohren hauen wird.

      jeder hier spricht für sich, jeder mensch kann nur nach bestem eigenen wissen und gewissen handeln und argumentieren (das gilt, btw, auch für ärzte) und jeder macht seine fehler. mir persönlich ist jemand der schreibt was er für richtig hält lieber als ein post in dem ich die eigentlich aussage unter seitenweise 'vielleicht eventuell meiner unbedeutenden nichtigen wertlosen sowieso immer falschen meinung nach könnte es sein dass unter rein hypothetisch möglichen umständen soetwas möglich wäre wie...' etc. das nervt, aber gewaltig. also - mich. muss ich ja leider trotzdem dazu sagen...

      mein gott, wo wollt ihr denn noch überall beleidigungen sehen?! was wollt ihr denn noch alles von der realität abschneiden, wie dick soll die rosa watteschicht sein mit der ihr euch die realität, zumindest aber dieses forum, auszupolstern versucht?

      ich bin seit vier jahren hier, wenn ich mich recht erinnere, oder etwas länger, mein erster account ist vor urzeiten als das forum down war abhanden gekommen - bevor mir hier einer mit 'wir sind der harte kern' kommt. und mir ist aufgefallen, dass in diesem forum langsam aber sicher kein raum für leben mehr ist, solange es ein paar leuten nicht passt oder eher in eine bestimmte form nicht passt.

      wünsche einen wundervollen guten abend, süße träume und eine ruhige, entspannende nacht... :rolleyes:

      umgang miteinander, regeln, schön und gut. aber was ist mit authentizität?! wollt ihr mit menschen mit eigenen meinungen und individueller art umgehen, oder eine genormte, höfliche, hilfreiche, konstruktive, mehr als einen satz lange rt-antwort auf alle eurer fragen?!

      entschuldige den zynismus, aber das staute sich schon ne weile an und inzwischen kann ichs echt nicht mehr hören...

      tng
      Es ging nicht um Authentizität, es ging darum, dass Alternativvorschläge bereits im Vorfelde untergraben wurden.

      Und PMs habe ich in der Vergangenheit verschickt.
      Aber ich tipp lieber einmal, statt jedes mal aufs neue.

      Ich belasse es dabei *schulterzuck*
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]