"weggetreten"

      In der letzten Stunde bin ich ziemlich "weggetreten". Ich saß da, habe nur auf einen Punkt gestarrt und bestenfalls noch Nicken und Kopfschütteln hinbekommen.
      Mein Thera hat so Zeug gefragt, ob ich mich gefangen fühle, ob traurig, oder ängstlich, aber eigentlich habe ich eher gar nichts gefühlt. Zumindest war es nicht unbedingt unangenehm, aber ich konnte nichts sagen.
      Keine Ahnung, was das "sollte". Ich kenne das schon lange, aber nicht so... so sehr eben.
      Ich glaube, er fand das nicht so toll.
      Jetzt versucht er, so umzuorganisieren, dass wir uns zwei Mal die Woche sehen können.
      Ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt etwas "habe". Ich denke mir gerade, das ist alles nicht gerechtfertigt, nicht mal die eine Stunde...
      Er scheint darauf zu warten, dass ich ihm irgendetwas sage, aber ich wüsste beim besten Willen nicht, was.

      Hm, kennt das jemand? Bin grad ein bischen ratlos...

      fore
      Hi Fore

      Ja ich kenne dieses *weggetreten sein* bei mir sind das Dissziationszustände wo sich mein Bewusstsein ausklinkt wenn es mit Stresssituationen konfrontiert wird. Ich denke jede deiner Therapiestunden ist gerechtfertigt und ich finde es toll das dein Thera dir jetzt zweimal pro Woche die Stunden zur Verfügung stellt. Auch wenn du meinst nichts zu sagen zu haben heisst das nicht folglich das da nichts ist , deine Zustände kommen nicht von irgendwo her. Nutze die Chance!

      Lieben Gruss Filou

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Filou“ ()

      Das ist etwas völilig normales bei einer Therapie. Es zeigt, das du am arbeiten bist, nicht verdrängst, sondern halt mit der Therapie "Arbeit" anfängst.

      Es gibt viele ausdrücke dafür, aber es sind halt nur ausdrücke/Bezeichnungen..

      Mache dich deswegen nicht selber verrückt.
      Bei einem Therapeuten bist du in der regel gut aufgehoben.

      Grüße
      Danke.
      Für mich ist es schon sehr schwierig, mir überhaupt manchmal zu glauben, dass es mir "nicht gut" geht. Ich hab mir auch schon gedacht, das hast du absichtlich gemacht, da einfach Löcher in die Luft zu schauen, warum auch immer...
      Bisher funktioniert die Kommunikation meinerseits auch fast ausschließlich nur schriftlich. Ich hab irgendwie Angst, oder ich kann kaum denken, oder erinnere mich an den kleinsten Kleinkram nicht mehr.
      Ich glaube, ich packe das mit auf den nächsten Zettel, "Ich hab ja gar nichts"... auch wenn mir das Angst macht, er könnte ja sagen, ja dann geh doch...
      Hi Fore!
      Nein das wird er sicher nicht sagen denn er hat dich ja in diesem *Zustand* gesehen und wie ich vorhin schon meinte nichts kommt von nichts. Das mit dem aufschreiben finde ich doch aber schonmal eine gute Idee. Vielleicht fängst du so eine Art Tagebuch an wo du mehrmals am Tag auch reinschreibst wie du dich fühlst und was dir so durch den Kopf geht um all das was in dir vorgeht transparent zu machen.

      Lieben Gruss Filou
      Hi Filou!

      Ich versuche schon, Gedanken, Gefühle aufzuschreiben, nur mehrmals am Tag bekomme ich das nicht hin. Das ist meistens alles so "wortlos" und da überhaupt irgendetwas "einzufangen" ist nicht gerade leicht.
      Oft denke ich mir auch, wenn ich nochmal etwas durchlese, das da totaler Unsinn steht, oder dass es überhaupt nicht zutrifft, oder dass ich irgendwelche manipulativen Lügen fabriziert habe. Manchmal passiert es sogar, dass Aussagen in verschiedenen Texten komplett widersprüchlich sind.
      Da denke ich mir dann, das kann ich doch nicht mitnehmen?!

      Mit dem "Zustand" ist es ähnlich, ich könnte das alles nur geschauspielert haben. Selbst wenn er mir sagen würde, er glaubt mir, ich bin nicht sicher, ob ich mir dann auch glauben würde.

      Ich weiß irgendwie überhaupt nicht, was ich glauben soll.
      Wenn meine eigenen Gedanken sich schon widersprechen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „forever“ ()

      Hi Fore!

      Ich kann deine Verzweiflung verstehen wirklich, trotzalledem denke ich nicht das du schauspielerst oder dergleichen. Das was du an Gedanken und Gefühlen als ersten Impuls aufschreibst denke ich ist genau das was sich in dir drin abspielt und genau dieses würde ich dem Thera zeigen. Lies es dir nicht nochmal durch. Therapeuten wollen keine gekünselten Sachen lesen die korrigiert und nachgebessert sind, Therapeuten können genau mit dem was anfangen was du aufschreibst , das was wirklich in dir vorgeht.

      Kann man das verstehen wie ich das meine? ?(

      Lieben Gruss Filou
      Ja, ich habs verstanden.
      Währe warscheinlich auch zu schön, wenn das alles so einfach ginge...
      Ich glaube, ich packe genau das mit rein, dass ich mir eben nicht sicher bin, ob das überhaupt alles stimmt. Dann habe ich, egal, was er dazu meint, mein Gewissen zumindest so weit beruhigt, dass es für mich ok ist.
      Vielen Dank für deinen Rat!

      fore