Neuerdings WG-Phobie

      Neuerdings WG-Phobie

      Hallo,
      vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich damit besser klarkomme.
      Wohne schon ein paar Semester in einem Studentenwohnheim, 10 Leute auf einem Gang, Gemeinschaftskueche und -sanitärbereich.
      Die Semesterferien (Pruefung) hab ich uebergangsweise woanders gewohnt.
      Nun bin ich wieder zurueckgezogen und was mich vorher schon gernervt hat, steigert sich jetzt in Aengste. Krieg richtig Panik, wenn ich und die beleuchteten Fenster sehe, sehe, wer alles da ist - und will dann gar nicht hoch ins Zimmer.
      Nein, die Mitbewohner sind alle okay. Nur in letzter Zeit werden sie mir echt zu laut. Das klingt jetzt vielleicht bloed, aber ich kann z.B. dem einen doch net sagen, dass ich seine Lache nicht mag. Wenn die Musik nachts zu laut waere, wuerde ich das vielleicht sagen, aber das geht.
      Ich kann es nur einfach nicht mehr ertragen, daß so viele hier rumspringen und womoeglich noch lachen, wenn ich meine Ruhe will oder Depri schiebe. Verdammt ja, ich bin egoistisch - aber bisher hats mich doch auch nicht gestoert.
      Raus komm ich hier erstmal nicht, aber ich hab schon einen Antrag auf ein Einzelappartement gestellt (eigene Wohnung ist zu teuer).
      Hat jemand Tips, wie ich da wieder rauskomm... find mich ja selber doof... :evil:
      Grueßle.
      I CROSSED THE
      B|O|R|D|E|R|L|I|N|E
      AND LOST MYSELF

      Hi du,

      bekommst Bafoeg oder Unterhalt? Falls du Bafoeg bekommst, könntest du dann nicht irgendwie zum Wohnungsamt gehen und einen B- Schein beantragen und dir dann eine kleine eigene Wohnung mieten?

      Ansonsten (so blöde es auch klingen mag) vielleicht mal mit Ohropax (?!) probieren!?

      Lg
      You're awful bright, you're awful smart.
      I must admit you broke my heart.
      The awful truth is really sad.
      I must admit I was awful bad.
      Hallo,
      naja, ich hab ja schon vor, auszuziehen. Mietvertrag geht aber noch ein Semester und ich weiß net, ob ich dann schon eine andere Wohnung bekomme.
      Es ist ja nicht so der Laerm... sondern es ist mir irgendwie alles unangenehm, so ein diffuses Gefuehl eben. Sorry, war wohl nur schwer verstaendlicher Schrott.
      LG
      I CROSSED THE
      B|O|R|D|E|R|L|I|N|E
      AND LOST MYSELF

      kann mir vorstellen, wie du das meinst....
      die sitzen meinetwegen fast alle im wohnzimmer, sind tierisch laut, haben riesigen spass und du hängst in deinem zimmer und bist am boden zerstört, die bemerken es nicht mal, da du deren "Lärm" nicht übertönst....

      vllt stört dich auch das gefühl, dass du denkst, die beachten dich einfach nicht.....??
      Ich würd versuchen das mal anders zu betrachten:

      Ok, du hast eine psychische Störung, aber das muss ja nicht der Auslöser sein. Wenn man zu Hause wohnt, will man ja schließlich auch manchmal am liebsten allein sein und mal seine Ruhe haben.
      Vielleicht hast du einfach zu viel davon und brauchst mal deine eigenen 4 Wände, wo du wirklich sagen kannst "Ruhe!", wenn du es so haben möchtest.
      Was ich meine ist,... vielleicht hilft es dir, dich weniger unter Druck zu setzen, wenn du es als ein natürliches Bedürfnis betrachtest, dass du eben nicht, mit noch etlichen anderen alles teilen magst?

      Gerade weil man nicht ganz gesund ist, hat man sicherlich, denke ich, ein gesteigertes Verlangen danach seiner Umgebung mal zu entfleuchen, besonders, wenn sie einem selbst laut und stressig erscheint.

      Leicht gesagt: Find das nicht doof, sondern akzeptiere es als dein Bedürfnis, dass du aber leider noch vertrösten musst, bis zum Semesterende.
      Und schließlich ist das auch kein halbes Jahr, wenn du in der Vorlesungsfreien Zeit wieder anderweitig unterkommen kannst, sind es (zumindest bei uns an der Uni) ca 3 Monate, die du das durchziehen musst, wenn es so klappt.

      Hm,... hoffe das war nicht zu platt,
      Gruß, k.
      Hallo,
      Danke erstmal.
      Vor Allem der letzte Post hat mir echt gutgetan... Klar, die paar Monate gehen schneller rum, als man denkt. Ich mach einfach die Tuer zu...
      Ich moechte vor allem nicht, daß es irgendwer mitbekommt, wenn ich am Rad drehe, will einfach nicht mit jemandem hier mehr als nur oberflaechlichen Kontakt. Vor allem, weil sie sich untereinander gut verstehen und ich mich am Anfang aus richtigen Freundschaften rausgehalten hab. Da wuerde dann nur getuschelt. Die Zeiten sind vorbei *hoff* wo ich mit suppenden Armen in der Wohnung rumgelaufen bin, gelauscht hab, ob ich unbeobachtet ins Bad kann und wenn wieder was sein sollte, dann hab ich lieber jemand anderen hier, der aufpasst.
      Na, wahrscheinlich mach ich mir schon wieder viel zu viele unnoetige Gedanken. Demnaechst sitz ich in der Uni und hab andere Sorgen :)
      Grueßle!
      I CROSSED THE
      B|O|R|D|E|R|L|I|N|E
      AND LOST MYSELF

      Hallo,
      schreib jetzt einfach mal drauf los...
      war heut beim Thera, der den Eindruck hatte, es wuerde gerade alles ganz gut laufen. Naja, objektiv gesehen tut es das auch. Nur hab ich fast immer das Beduerfnis, zu heulen. Ist mir bisher nur einmal in der Thera passiert *peinlich*.
      Diesmal hat er abgebrochen, als er dann gemerkt hat, daß wir nicht weiterkommen. Na, Schluß mit OT.
      Hab mich heute mit einem aus der WG unterhalten, waren dann am PC gesessen (Spiel) und irgendwann - nach dem Gute-Nacht - sind wir noch in der Kueche gelandet, mit unserem "Neuzugang".
      Hatte schon was getrunken und mir dann noch eine Flasche aufgemacht. Jetzt koennte ich wieder heulen... es war echt okay, haben ueber Gott und die Welt geredet... aber... ich weiß nicht, ob es am Alkohol lag. Entweder bin ich das coole gut-drauf-Ego oder jeder Lufthauch haut mich um, macht mich agressiv oder depri...
      Hoert das jemals auf - oder kann man nur lernen, mit diesen Extremen umzugehen. Fuehl mich grad weder in der Rolle des "Sonnenscheins" noch in der "Aggro"-Position wohl. Wuensch mir so sehr depperte Alltagsprobleme à la "was-zieh-ich-heute-abend-zur-Party-an"...
      Naja, hoff, die Medis wirken jetzt schnell...
      Guts Naechtle und sorry.
      I CROSSED THE
      B|O|R|D|E|R|L|I|N|E
      AND LOST MYSELF

      RE: *verwirrt*

      Original von daimon
      Wuensch mir so sehr depperte Alltagsprobleme à la "was-zieh-ich-heute-abend-zur-Party-an"...

      Auf die du dann allerdings genauso reagieren würdest, "dank" der grandiosen Veranlagung, die "wir" nunmal haben. Und sich diesen Teil seiner nicht ganz heilen Person wegzuwünschen, ist zu utopisch. Im Grunde musst du wirklich mit diesen Extremen umzugehen lernen.
      "Die Situation verlassen" ist da ein gutes Stichwort. Wenn etwas dich gerade so umhaut, dass du wirklich nur noch heulen willst, dann geh aus der aktuellen Situation heraus (selbst wenn sie nur im Kopf passiert, bewegen, in einen anderen Raum oder so).
      Eigentlich ist sogar das mit ihnen umgehen können der erste Schritt auch etwas gegen sie tun zu können. Je besser du es akzeptierst, desto schneller kannst du un- und bewusste Strategien mit in deinen Alltag einbauen. (Und so dann vielleicht auch die Situation in der WG für dich erträglicher halten.)

      Hm,... zu früh ;)
      Gruß, k.
      hast du borderline? dann bleib da. du wirst sie vermissen. nichts ist schlimmer für b. kranke als allein zu sein. falls du allein wohnen willst wird es dir nicht gut gehen. wenn dann brauchst du mindestens eine person die da ist für dich. also ein freund ansonsten sehe ich schwarz...
      Original von 4YOU
      hast du borderline? dann bleib da. du wirst sie vermissen. nichts ist schlimmer für b. kranke als allein zu sein. falls du allein wohnen willst wird es dir nicht gut gehen. wenn dann brauchst du mindestens eine person die da ist für dich. also ein freund ansonsten sehe ich schwarz...

      Das ist ja mal eine Aussage, der Wahnsinn.

      Also, ich habe eine BPS und wohne allein. Sicher habe ich meine Krisen, in denen ich mir wünschte ich würde wieder in einer WG leben. Aber ich weiß genausogut, dass auch das nicht immer das beste ist.
      Nur, weil man eine bestimmte Krankheit hat, heißt das noch lange nicht, dass man deswegen nicht oder nie wird allein wohnen können.
      Ich glaube du solltest nicht solche Generalbeschlüsse um dich werfen, denn die gibt es schlicht weg nicht.
      Jeder geht mit seiner Krankheit anders um und jeder muss für sich wissen, was am besten ist.
      Ich wohne inzwischen lieber allein, denn dadurch belaste ich andere nicht zu sehr, habe aber trotzdem immer die Möglichkeit das Haus zu verlassen oder jemanden zu fragen, ob er vorbeikommt, oder etwas mit mir unternimmt.
      Zu sagen, dass man besser nicht allein wohnen solle, nur weil man eine bestimmte psychische Krankheit hat, finde ich Schwachsinn. Bei einer BPS ist es ja nicht so, dass man völlig seinen Verstand einbüßt und einfachste Handgriffe nicht mehr hinbekommt.

      Vielleicht wäre es besser, wenn du versuchst flexible Ratschläge zu geben, anstatt dich nur an dem Krankheitsbild der Menschen zu orientieren. Das gibt einem vielleicht ein MÖGLICHES Bild von jemandem, aber unabhängig davon können die Menschen auch einen ganz eigenen Charakter haben.

      Gruß, k.
      ohh ich falle auf und bin gefragt ;)
      es ist ok, du hast recht. aber ich meinte nur das wenn eine b.kranke völlig alleine ist und niemanden hat keinen freund, keine freunde. dann kann so eine einsamkeit einen aufressen und ist in sowelchen krankheitsfällen schon fast tödlich. <-- jedem sollte klar sein das dass keine generalerklärung ist und eine statistische einschätzung ist. sowie mein erster beitrag hier im thread. ich habe ihr nur empfolhen zu bleiben wenn sie wirklich niemanden hat. die aussage klingt vieleicht klugscheisserisch, aber ich habe mir nichts böses dabei gedacht...

      [edit: satz editiert. bitte löschregel 05 beachten.
      solaine]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo,
      :)
      Auf der Ueberweisung steht was von BPS, joa, und in den Akten.
      Die Situation ist wirklich ambivalent. a) Hab ich Panik, wenn ich nach Hause komme und b) sitzt man zusammen bzw. hilft sich auch mal aus und so.
      Klar lauf ich immer Gefahr, mich sozial komplett zurueckzuziehen. Aber das koennte ich letztlich auch in der WG (Wohnheim, da kann man relativ anonym bleiben).
      Man sollte - egal ob nun Dachschaden oder net - sich nicht komplett isolieren. Ich denke nicht, daß es die WG hier mitbekommen wuerde, wenn mir was passiert (zumindest net gleich, erst wenn's mueffelt).
      Aber da gibt es schon jemanden, der oefter "nach mir schaut".
      Im Moment halte ich oft diese - persoenliche - Enge nicht aus. Das hat generell auch mit der raeumlichen Enge zu tun. Ich raeume so oft die Moebel um, hab aber jetzt alle moeglichen "Stellungen" durch - und fuehl mich immer noch nicht wohl. Auf 12qm komm ich nimmer klar. Alles steht voll - und ich will noch ein großes Rattenheim bauen...
      Da helfen nur noch die Raumwunder eines großen schwedischen Moebelhauses...
      Grueßle!
      I CROSSED THE
      B|O|R|D|E|R|L|I|N|E
      AND LOST MYSELF

      Original von 4YOU
      aber ich meinte nur das wenn eine b.kranke völlig alleine ist und niemanden hat keinen freund, keine freunde. dann kann so eine einsamkeit einen aufressen und ist in sowelchen krankheitsfällen schon fast tödlich. <-- jedem sollte klar sein das dass keine generalerklärung ist und eine statistische einschätzung ist. sowie mein erster beitrag hier im thread. ich habe ihr nur empfolhen zu bleiben wenn sie wirklich niemanden hat. die aussage klingt vieleicht klugscheisserisch, aber ich habe mir nichts böses dabei gedacht...


      und trotzdem ist deine aussage falsch, denn du gehst davon aus, dass jeder bps-betroffene an genau diesem symptom leidet (die angst vorm verlassen werden bzw. die angst davor, allein zu sein).

      generell sollte man von verallgemeinerungen bezüglich diagnosen und ihrer kriterien absehen, wenn es um individuelle fälle geht.
      das hier ist individuell *find* und potentielle einsamkeit stand ja nicht mal zur debatte :rolleyes:

      und jetzt mal was an daimon ;)
      also ... ich hab selbst 2 jahre im azubiwohnheim gelebt (auf knapp 10 qm) und ziehe dies we nun ins studentenwohnheim (ca. 15 qm).
      ich kenn das problem der räumlichen enge, und daran lässt sich tatsächlich nur was durch einen umzug in eine größeres wohnung ändern.

      wenn dir das zu viel im wohnheim wird (allein der lärmpegel reicht ja manchmal schon aus), dann hilft echt nur noch oropax oder über kopfhörer ziemlich laute musik hören.
      sofern du das zimmer nciht verlassen kannst. ich bin im allgemeinen gern unterwegs gewesen (auch allein), und hab versucht, so wenig zeit wie möglich im wohneim zu verbringen (unterhalb der woche gin's halt nicht anders, aber an den wochenenden war ich weg).

      wenn du kontakt zu den anderen studenten haben möchtest, dann such ihn dir. das kannst du ja, wie du bereits bewiesen hast ;)
      aber jeder hat ein recht auf raum für sich selbst, und den wirst du dir dann echt andersweitig suchen müssen ...

      wie lange wohnst du da denn schon?



      [edit: satz editiert. bitte löschregel 05 beachten.
      solaine]
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo,
      also ich wohn jetzt ca. drei Jahre da, wobei ich zwischendurch immer mal wieder bei meiner Freundin gewesen bin (Semesterferien).
      Wie gesagt, im Moment geht es sogar... wenn ich verheult bin guck ich halt immer erst, ob grad jemand unterwegs ist bevor ich ins Bad husche.
      Bevor die Uni angeht ists hier eben etwas hektisch. Noch schnell Parties und Suff ohne Ende. Muß halt bissl aufpassen wg. Dr*g*n und so... aber ich bin ja schon groß :rolleyes:
      Bin grad echt froh hier endlich nach drei Jahren einen kompetenten Thera gefunden zu haben... gestern angerufen und er hatte kurzfristig Zeit heute. *seufz* Das wuensch ich echt jedem.
      Der Knackpunkt ist wirklich, die Anstufungen zu finden... egal was ich mach, es wird wohl falsch sein. Mal schaun, ob eine groeßere Wohnung im Studentenwerk frei wird.
      Grueßle!
      I CROSSED THE
      B|O|R|D|E|R|L|I|N|E
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