unreal?

      hallo ...

      ich weiß gar nicht so genau, ob das hier hinpasst, ob das, was ich manchmal "fühle" wirklich ne dissoziation oder ähnliches ist. aber diagnosen sind hier ja verboten, aber vllt kann mir ja trotzdem jemand helfen.

      manchmal "klinke" ich aus. es ist nicht so arg, dass ich mich an nichts erinnere, ich handele bewusst, aber irgendwie vollautomatisch.

      ich kanns nicht wirklich beschreiben, ich versuchs mal an einem beispiel klar zu machen:
      total normale situation heute, nach einer schulstunde gehe ich mit der klasse in einen anderen raum wegen einem test, ich unterhalte mich noch ganz normal mit einer freundin und hören dann kurz auf zu reden. auf einmal "wache" ich vor der tür des raumes auf.
      ich kann mich zwar noch vage dran erinnern, zwischendurch noch irgendwas gesagt zu haben und die treppen normal gegangen zu sein. aber als ich "aufwachte" kam mir alles so ... unreal vor. wie eine art traum.

      ich frag mich in solchen situationen immer, ob alles gerade wirklich passiert, ob es wirklich real ist und irgendwie denke ich noch klar, aber alles ist so unwirklich, ganz weit weg. ich denke dann unglaublich langsam, aber reagiere und funktioniere, antworte auf fragen, obwohl alles ist wie ein traum. vllt kennt jemand das gefühl, als würde man im halbschlaf träumen, so ähnlich ist das.

      ich habe das schon länger, aber das war recht selten ... nur mittlerweile hab ich das immer häufiger und frage mich fast jeden tag entsetzt morgens im bus, wo ich gerade bin, weil ich nichts, rein gar nichts mitbekomme, wenn ich im bus abdrifte. irgendwie bin ich da, aber geistig woanders, ich kann aber nicht sagen, wo, sehe alles mit großer distanz, es ist irgendwie wie fernsehen gucken (dummer vergleich -.-").

      meistens schaffe ich es darauszukommen, spätenstens dann, wenn mich jemand direkt mit meinem namen anspricht.
      ich hab angst, dass es immer extremer wird, in letzter zeit hat sich dieses gefühl arg gehäuft ... wie hole ich mich daraus in solchen situationen? wie verhindere ich das? ich merk meistens nicht, wann es beginnt, es kommt plötzlich.

      vllt hat jemand ein paar tipps für mich.

      lg
      t.
      Wer andere erkennt, ist gelehrt.
      Wer sich selbst erkennt, ist weise.
      Wer andere besiegt, hat Muskelkraft.
      Wer sich selbst besiegt, ist stark.
      Wer zufrieden ist, ist reich.
      Wer seine Mitte nicht verliert,
      ist unüberwindlich.
      (Laotse)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „fimbul.winter“ ()

      Hallo t.!
      Mir fällt dazu ein, wie manchmal Dissoziationen für "Normalos" beschrieben werden.
      Jeder Mensch hat ja Dissoziationen, nur ist es bei manchen Menschen zu extrem, zu viel/oft/wieauchimmer.
      Dissoziationen kennt ja praktisch jeder, z.B. wenn man jeden Tag denselben Weg (mit dem Auto oder auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln) zur Arbeit fährt und ab nem bestimmten Punkt ist es so, dass man sich nicht mehr wirklich an den Weg erinnern kann, weil das alles so gewohnt ist, weil man's ja jeden Tag kennt. Man fährt dann zur Arbeit und kommt dort an und weiß nicht mehr genau, ob man jetzt an jener Kreuzung rot oder grün hatte, ob man gleich in die Bahn einsteigen konnte, oder ob man lange (wie lange?) warten musste.
      Kurze Momente bleiben, z.B. der Ball, der auf die Straße gerollt ist (weil, ist ja ein Reiz, der Aufmerksamkeit bedarf) oder ob man auf die Bahn rennen musste, um sie zu erreichen. Mehr aber nicht. Was dazwischen war - vergessen.

      Oder wenn man nen Job hat, wo man immer nur das gleiche machen muss, kann man sich auch nicht mehr wirklich erinnern, was währenddessen passiert ist.

      Inwieweit das bei Dir noch "normal" ist oder nicht, kann Dir wohl keiner sagen (und darf ja auch nicht). Das kann nur ein Fachmann (Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut).
      Aber: nicht alles ist gleich krankhaft. :)

      Was Du dagegen tun kannst, hängt von Dir ab. Bei mir helfen eigentlich nur akustische Reize, also z.B. ein Glöckchen. Anderen helfen Gummibänder am Handgelenk, die man schnippen lassen kann, wieder anderen Chillischoten oder Gummibären mit Chilli-Geschmack.
      Wieder anderen grelle Farben, wie ein Stück neongelbes Papier.

      Mehr Tipps findest Du auch hier.
      Alles Liebe, Igelchen
      Da ich manchmal doch sehr genervt bin, empfehle ich folgende Seiten:
      seit-seid.de/seid-seit.de, dass-das.de, dendenn.de/dennden.de und wennwen.de/wenwenn.de!
      Das mit dem Bus (also Arbeitsweg) klingt für mich eher auch nach dieser "normalen" Form der Dissoziation. Da würde ich mir nicht so Gedanken machen.

      Aber dass Dinge, die nicht zur Routine gehören, wie ein Traum vorübergehen, kenne ich zu gut. Ich habe Jahre in diesem Zustand verbracht (im Ernst! Das Aufwachen war unglaublich), mehr oder weniger fest drin natürlich, und falle heute noch regelmässig zurück.
      Ich glaube, die Beschreibung der Derealisation trifft das am besten - die Realität löst sich auf und wird zu einem Traum.
      Hier ist ein bisschen was drüber (Trance), es gibt noch mehr sehr gute Texte, aber ich finde gerade keinen...
      Vielleicht passt es zu dem, was du empfindest, vllt auch nicht, das könnte dir, wenn du dir nicht sicher bist, wirklich nur ein Arzt sagen...