Vorstellung

      hallo, liebe Forumsmitglieder

      möchte mich kurz vorstellen, dabei aber zum Wohl meines Kindes anonym bleiben: ich bin Mutter eines 14jährigen Mädchens, und ich habe vor ein paar Monaten per Zufall gesehen, d. sich mein Kind in den Arm schneidet. forum.rotetraenen.de/images/icons/icon9.gif
      Ich war wie vom Donner gerührt. Es ist furchtbar, wenn eine Mutter sieht, daß sich ihr Kind freiwillig selbst verletzt. Man kann es nicht einordnen, man ist völlig hilflos.
      Ob sie sich sonst noch schneidet, weiß ich nicht. Allerdings habe ich den Verdacht, daß sie sich öfters "ritzt".
      Sie sperrt sich dann ins Badezimmer ein, hört Musik...ich glaube, da passiert dann das ab und zu.
      Auch denke ich, daß sie Freunde hat, die das ebenfalls machen.
      Sie hätte gerne ein Piercing..vor allem ein Zungenpiercing, was ich aber nicht erlaube. Ein Nabenpiercing habe ich ihr schon mit 13 Jahren erlaubt, aber das reicht nun auch, meine ich.
      Sie hat sich schon im Kindergartenalter Haare ausgerissen, wenn sie im Stress war...bzw. hat sie im Volksschulalter zugesehen, wie ich mir die Augenbrauen habe harzen lassen. Denke, das war ein Schock für sie. Die Haare an den Beinen hat sie sich ebenfalls schon im Volksschulalter mit der Pinzette ausgerissen!

      Ich suche nach Gründe...und es gibt soviele. Ich bin sicher keine so tolle Mutter, aber auch keine so Schlechte. Habe sicher vieles gemacht was nicht in Ordnung war....das Schlimmste wohl, ich habe mich von ihrem Vater getrennt und sie dann mitgenommen zu mir. Ihr Vater wollte sich dann nicht mehr so oft mit mir treffen, so ist dann die Familie fast auseinandergebrochen. Wir sprechen miteinander, sogar sehr freundlich, aber sehr selten und treffen uns nie zu Dritt. Ich glaube, das tut ihr sehr weh. Schließlich ist sie ein Teil von uns beiden.

      Weiters habe ich ihr immer sehr viel Druck in punkto Schule gemacht. Und bin überhaupt eine Mutter, die sehr "mächtig" daherkommt...; sie hingegen ist still und in sich gekehrt, was mich wiederum herausfordert. Man muß mit mir schreien, mir die Meinung ins Gesicht sagen...ich kann nicht zwischen den Zeilen lesen, und bin dementsprechend wohl auch ziemlich hitzig und undiplomatisch, sage oft das Falsche und in einer Weise, die für einen sensiblen Menschen zu "mächtig" und brutal ist.

      Ichmache das nicht, weil mir das Spaß macht, sondern weil ich so bin...nicht anders kann. Ich bemühe mich, dann registriert sie das auch...sagt, ich bin lieb...oder formuliert es eher so "heute bist Du aber lieb"...und das verwirrt mich, weil ich mich dann natürlich frage, ob ich sonst nicht so lieb bin (meiner Meinung nach bin ich meistens lieb).

      Es ist schwierig für eine Mutter...für mich. Diese Erziehungs"arbeit"....einerseits denke ich, muß ich konsequent sein, sie auf der "rechten Bahn" halten...andererseits möchte ich ihr Freiraum geben, möchte ich, daß sie ihren Spaß im Leben hat....da diese goldene Mittellinie finden, ist für mich eine tagtägliche Herausforderung.

      Dass sie sich selbst verletzt, macht mich so unendlich traurig und verzweifelt. Ich möchte sie halten und schaukeln, ihr Sicherheit geben. Ich habe ihr oft gesagt, sie kann mit mir alles besprechen. Sie aber will nicht. Vielleicht weil sie die Erfahrung gemacht hat, daß ich sie nicht verstehe?

      Sie makiert auch vor ihren Freundinnen die "Starke", die "Unemotionale", die alles im Griff hat, obercool ist...sie wird bewundert und geschätzt, hat viele Freunde...meist um Jahre ältere...die Burschen, die sie kennt, sind meist schon um die 19 oder 20..., was mir auch Sorgen bereitet, da ich die Befürchtung habe, dass diese sie in ihrer jugendlichen Naivität sexuell ausnützen.

      Sie definiert sich als "emo"..ich weiß nicht, ob das hier jemand kennt. Kommt von "emotions"...

      Da ich nach dieser schlimmen "Entdeckung" keinen Rat mehr wusste, fühlte, daß ich total an meiner Grenze angekommen bin, habe ich mit ihr eine Jugendpsychiatrie aufgesucht. Sie macht dort nun Tests, dann soll entschieden werden, ob sie Therapie braucht und wie es weitergeht. Die Ärztin dort hält mit mir keinen Kontakt.


      Soweit so schlecht. Nun habe ich dieses Forum gefunden, und hoffe, hier ein bisschen weiterzukommen...Unterstützung zu bekommen...ein paar Antworten auf Fragen zu bekommen...damit ich meine Tochter besser verstehen und unterstützen kann.

      Danke fürs Lesen und liebe Grüsse.
      Hallo du!

      Erst einmal willkommen hier im Forum! Ich finde es super, dass du deine Tochter helfen möchtest, ist hier nicht selbstverständlich leider...

      Ich denke, es ist sehr gut, dass deine Tochter jetzt diese Tests macht und sich dann entscheiden, ob sie eine Thera machen soll er nicht. Egal, welches Ergebnis raus kommt, ist eine Thera immer sehr hilfreich in solchen Sachen. Sowohl auf das Thema SVV als auch die Auslöser davon. Unterstütze sie auch bei der Thera, es ist wichtig, dass du ihr Sicherheit gibst und ihr hilfst, sie wissen lässt, dass du hinter ihr stehst. In der Pupertät ist es häufig so, dass einem das Leben aus der Bahn gerät. Durch welche Gründe auch immer, aber es passiert. Hast du schon mit ihr darüber gesprochen?

      Vielleicht wäre es eine Idee, ihr die Adresse vom Forum hier auf den Schreibtisch zu legen oder so. Dann kann sie selbst entscheiden, ob sie mal vorbei schaut oder nicht. Vielen anderen und mir hilft es wirklich, hier zu sein, da einen hier meistens mehr Menschen verstehen bzw helfen können, als woanders. Natürlich ersetzt das hier keine Thera. Aber es kann helfen!

      Alles Liebe
      Bl**d Rose
      hallo, Rose

      danke für Deinen Willkommensgruß! :)

      Du schreibst, es ist nicht selbstverständlich, daß man seinem Kind helfen möchte. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, welche Eltern wollen das nicht? Welche Erfahrungen diesebezüglich hast Du da gemacht? Das stelle ich mir ganz schrecklich vor...fast schon unglaublich. Diese Menschen müssen krank sein oder emotional komplett verwahrlost...

      Mit meiner Tochter über diese Dinge zu sprechen ist nicht so einfach, weil sie abblockt und sich in sich zurückzieht. Ich denke, sie ist da selbst hilflos und kann ihr Verhalten nicht einordnen.

      Vorhin habe ich sie darauf angesprochen, ob sie raucht (weil sie spazierenging, und danach eindeutig nach Rauch roch). Sie stritt es total ab und ich war sehr enttäuscht. Nicht, weil sie rauchte, sondern weil sie mich anlog.
      Ich machte ihr dann, nachdem ich mich beruhigt hatte...ich war sehr gekränkt und schickte sie in ihr Zimmer...den Vorschlag, daß wir gemeinsam ihre Zigaretten (wo sie noch immer nicht zugegeben hatte, d. sie raucht) und meine Zigaretten (seit kurzem rauchte ich ganz wenig) wegschmeissen, weil es keinen Sinn hat, etwas zu beginnen, wo wir dann vielleicht in einiger Zeit nur mehr erschwert Kontrolle darüber haben. Sie musste über diesen Vorschlag lachen und das Eis war gebrochen. Sie entschuldigte sich, d. sie mich angelogen hatte und ich sagte, ist schon okay. Grund für die Lüge war, daß sie sich dachte, ich würde sie mit Hausarrest bestrafen, aber Weggehen ist ihr total wichtig.

      Ich habe sie also keinen Hausarrest gegeben, trotzdem finde ich es nicht in Ordnung, daß sie mich angelogen hat.

      Sie hat dann ihre und meine Zigaretten weggeschmissen, ohne daß ich dabei war, weil ihr das peinlich war. Ich merke aber schon, daß mir nun so ein bisschen das Vertrauen fehlt...hat sie nun wirklich die Zigaretten weggeschmissen? naja..ich glaube schon. Man muß auch vertrauen können...

      Aber nun bin ich ziemlich vom Thema abgekommen..obwohl ich ihr in diesem Zusammenhang auch gesagt habe, daß das Rauchen eine Sucht von vielen ist...und auch das Ritzen zur Sucht werden kann. Sie meinte, das weiß sie, und blockte wieder ab, also ließ ich es und drang nicht weiter vor.

      Wegen Adresse hinlegen von diesem Forum hier: ja, das werde ich machen. Vielleicht surft sie mal hier rein...

      Danke u. lG!
      hi hopepls
      als erstes: ich finds toll, dass du ihr helfen willst(so ne schlechte mutter kannst du echt nicht sein) und sies so: ich hab eine wirklich supertolle mutter und bin trotzdem hier gelandet
      frag sie doch vll wie ob sie hilfe will und wenn ja, wie die aussehen soll
      setz sie nicht unter druck..machts nur schlimmer..aber ich dneke es ist wichtig, dass sie weiß, dass du da bist, egal was los ist
      und sei nicht sauer, wenn sie raucht..ist zwar miene meinung, abr ich find rauchen immer noch besser wie ritzen..
      ich finds auch gut, dass du ihre freunde tolerierst..ich kenne sie ja nicht, aber nur weil sie um einiges älter sind muss dass nicht heíßen, dass sie sie sexuell ausbeuten, würde die thematik aber erstmal nicht so in den vordergrund stellen, da du so unter umständen ihr schamgefühl verletzen könntest
      und ja, emo sagt mir was ;)
      Hallo hopepls!

      Ich möchte meine Erfahrungen im Bezug auf meine Eltern und SVV (aber auch andere Problematiken) nicht allzu ausführlich erzählen...Ich lebe nur in einer vollkommen anderen Welt. Und es ist wirklich nicht selbstverständlich. Nicht nur ich, sondern sehr viele andere Menschen hier können davon ein Lied singen. Also, nicht gleich denken, du seist eine schlechte Mutter denn ich bin mir sicher, dass du es nicht bist ;) Ein wenig Autorität gehört nun einmal zu der Erziehung dazu und man muss einem Kind auch gewisse Grenzen bieten. Nicht weil es für dich angenehmer ist, sondern weil es gut für das Kind ist. Wo soll deine Tochter denn argumentieren beziehungsweise disskutieren lernen, wenn nicht zu Hause mit dir?

      Vertrauen gehört natürlich dazu. Wenn du irgendwann den Eindruck hat, dass sie immernoch raucht, kannst du bei Bedarf ja noch einmal mit ihr reden. Ob es seine Wirkung zeigt ist eine andere Sache, denn mit spätestens mit 16 wird sie diesbezüglich ohnehin machen was sie will. Urteile auch nicht so schnell über ihre Freunde. Es gibt wirklich nette Menschen, auch wenn sie älter als deine Tochter sind. Sag ihr, dass du für sie offen bist und wenn sie über egal was reden möchte, dass du für sie da bist.

      Alles Liebe
      Bl**d Rose
      Ich finde es wirklich klasse, wie du dich um deine Tochter kümmerst und das du dir Hilfe suchst um diese Krankheit besser nachvollziehen und vielleicht auch verstehen zu können.

      Das deine Tochter abblockt, kaum vertrauen in dich hat und über gewisse Dinge nicht mit dir reden möchte kommt mir bekannt vor.
      Ich war bzw bin gegenüber meinen Eltern genauso und obwohl ich einige Therapien hinter mich habe, fällt es mir furchtbar schwer mit meinen Eltern über mich zu reden.

      Also, ich weiß natürlich nicht warum deine Tochter kein Vertrauen zu dir hat, warum sie mit dir nicht über gewisse Dinge redet.
      ich kanns nur von mir aus sagen:
      Ich denke immer, dass sie mich sowieso nicht verstehen und es sinnlos wäre zuzugeben, dass ich mich immernoch verletze.
      Ich würde damit nur bezwecken, dass sie mich 24h am Tag beobachten würden und ständig mit der Angst leben würden.
      Und natürlich möchte ich sie nicht enttäuschen. Denn es gibt nichts schlimmeres, als Eltern verzweifelt weinen zu sehen, weil sie mit einem nicht mehr weiter wissen.
      Mir hat das damals furchtbar weh getan und ich hatte mir geschworen meiner Eltern und meinem Bruder zur Liebe zur kämpfen. Ich habe es getan. Doch es hat nicht lange angehalten, weil mein "inneres" so durcheinander war, dass ich diesen doofen ventil gebruacht habe.

      Wenn ich nicht reden kann. wenn ich einfach mit niemanden drüber reden kann, dann ist die ssv die beste Freundin. Allerdings ist sie genauso die größte Feindin, wenn man auf die Arme blickt und diese einem schlachtfeld ähneln.

      Natürlich helfen Menschen, die einem verstehen. Die einem wirklich helfen wollen und den willen zeigen.
      Doch an erster Stelle, muss man es selbst wollen...
      solange diese Eigeninitiative fehlt, kannst du leider nichts machen, außer immer für deine tochter dazusein und das bist du offensichtlich.

      Vielleicht würde es helfen, wenn du ihr sagst, dass du ihre krankheit verstehst und du sie unterstützst in jeder Phase ihrer Selbstverletzung.
      Falls du wunden oder ähnliches siehst. Komm mit verbandzeug, mach ihr keinen vorwurf und helfe ihr beim verarzten..wer weiß, viell hilft das, dass vertrauen aufzubauen....

      Liebe grüße dolore
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      Hallo Ihr alle hier,

      beim Lesen dieser Seite meine ich grade unsere eigene Geschichte zu lesen, nur dass meine Tochter erst 12 1/2 ist und wir eigentlich eine sog. heile Familie sind. Ich weiß seit einer Woche, dass sie sich selbst v*rl*tzt. War im ersten Moment ebenfalls total geschockt und kam mir so wahnsinnig hilflos vor. Nach vielem Nachfragen hat sie mir dann erzählt, dass wohl Schulmobbing der Auslöser war. Zumindest wohl letzten Donnerstag. Ich glaube aber jetzt im Nachhinein, dass sie es schon länger macht und ich nur die Anzeichen nicht erkannt habe bzw. die Folgen nicht zu sehen (Langarmjacken an warmen Tagen etc.) bekam.

      Insgesamt kommt da sicher noch viel mehr dazu. Bin selbst im Moment in der Krebstherapie (OP und Chemo abgeschlossen, Strahlen fangen am Montag an). Ich denke, das belastet meine Tochter zusätzlich. Sie war daher wohl auch zu oft sich selbst überlassen im letzten halben Jahr. Ich hoffe, dass sie die Therapie nicht ablehnt und ich sie davon überzeugen kann, dass wir gemeinsam gesund werden.

      Bin - seit ich dieses Forum gefunden hab - nicht mehr ganz so verzweifelt. Vll. habt ihr ja auch noch Tipps oder sogar Erfolgsstorys für uns, die aufbauend sind.

      Liebe Grüße

      Jay

      RE: Vorstellung

      na du?
      ich bin noch ziemlich jung (13) und hoffe mich wenigstens ein bisschen iin die lage deiner tochter hineinversetzen zu können.
      vielleicht kann sie zuhause nur still und schüchtern sein, weil sie sich zuhause nicht traut aus sich heraus zu gehen..
      du (oder soll ich dich sie nennen?)meinst ja selber das du einige fehler gemacht hast...aber ritzen ist für mich persönlich dazu da um problemen zu entfliehen beziehungsweise sie aufzuschieben und zu verdrängen wenn man unter stress gerät...seinen freundeskreis sollte man sich jedoch selber aussuchen dürfen (soll jetzt nicht vorwurfsvoll klingen.)
      aber ich finde es gut das du dir sorgen um deine tochter machst, denn das signalisiert,wie sehr du sie liebst,beziehungsweise wie viel dir an ihr liegt.du sagst ja selber von dir das du temperamentvoller bist als deine tochter, und vielleicht ist es gerade der punkt!sie will dazugehören is emo un ritzt sich...nur um so zu sein wie die anderen und um ihre sensibilität und unsicherheit zu überspielen..
      ich hoffe das hat dir geholfen...wenigstens etwas ;)

      lg little sheep
      @ little sheep: Deine Antwort hat mir sehr gutgetan, vielen Dank!!! Und natürlich kannst Du "du" sagen ;) Ich bin ja hier, um von euch zu lernen, weil ich wirklich absolut gar nichts über diese Krankheit weiß.
      Muss aber wissen, warum man das macht...in welchen Situationen...welche Gefahren aber auch Chancen damit verbunden sind (ich habe gelesen, daß ritzen auch seine positive Seite hat, nämlich die, daß sie die Menschen vor Selbstmord schützt, weil man den Druck davor durch das Ritzen schon ablassen konnte). Das heisst natürlich nicht, dass ich ritzen jetzt toll finde...das auf keinen Fall! Ich finde es noch immer schrecklich, vor allem auch deswegen, weil ich auch gelesen habe, daß die Ritzereien mit der Zeit ärger werden können.

      Wegen "dazugehören": natürlich wird sie Aufmerksamkeit durch ihr Ritzen bei den emo-Freunden ernten..aber ich denke nicht, daß das der Grund ist, warum sie damit angefangen hat. Der Grund ..oder die Gründe...liegen sicher tiefer.
      Soweit ich es bis jetzt verstanden habe, können Emotionen nicht rausgelassen werden. Und das trifft bei meiner Tochter zu. Die ärgsten Gruselfilme sind "cool", die emotionalsten Filme, wo ich schon heuie wie ein Schloßhund, tut sie mit einem Lachen ab...usw. usf.
      Die einzige Emotion, die sie manchesmal zeigt, ist Ärger. Aber auch nicht derart, als daß sie schreien würde, oder etwas zertrümmern...sie wird dann eiskalt und lässt einen abblitzen. Das wiederum findet sie auch cool. Ich aber finde es tragisch, denn wenn man seinen Emotionen nicht rauslassen kann, ...irgendwohin müssen die ja dann gerichtet werden!

      Meint ihr, sollte ich sie überreden, mal in einen Tenniskurs zu gehen? Oder irgendein Ballspiel? Dort, wo sie Emotionen rauslassen könnte....nur weiß ich jetzt schon, daß sie sich weigern wird, weil das eben auch uncool ist...:-(

      @ loony: Die Frage ist schon, was ist eine gute Mutter? Wir alle machen andauernd Fehler. Egal ob wir nun Töchter, Söhne oder Eltern sind.
      Ich denke, daß meine Tochter von sich selbst sehr enttäuscht ist. Sowas in die Richtung hat sie mal erwähnt. Es ist leider so, daß ich immer so den "Moralischen" raushängen lasse....wenn sie auf die Hausaufgabe vergessen hat, sage ich ihr, daß ich das "traurig" finde, und dann reite ich drauf herum. Ich mache sie damit nieder. Heute habe ich ihr gesagt, daß sie froh sein soll, daß sie mich hat (weil ich sie darauf aufmerksam machte, daß sie morgen einen Test hat...auf den sie vergessen hat).

      Ich muss mich da unbedingt ändern. Also schon schimpfen vielleicht...aber nicht persönlich werden!!!

      Das muss ich lernen. Unbedingt. Sie muß wissen, daß das, was sie macht, normal ist in ihrem Alter. Dass in ihrem Alter eben Freunde wichtiger sind als Hausaufgaben. Dass das nicht okay ist, daß kann ich ihr schon sagen, aber ich darf das nicht so machen, als ob sie damit alleine auf der Welt wäre. Bzw. ihre Freund mit runtermachen...

      Ich lerne!


      Loony...was bezeichnest Du als "gute Mutter"?


      @ Rose: wegen Rauchen. Ich glaube, das wird nicht so einfach für sie werden, da jetzt standhaft zu bleiben. Schließlich findet sie Rauchen cool, und die anderen machen es auch. Ich werde ihr sagen, daß es nicht leicht werden wird....und wenn sie dann doch hin und wieder zu einer Zigarette greift, dann ist das normal, und sie muss dann nicht von sich enttäuscht sein.

      @ dolore: ich denke, daß es für ein Kind, einen Jugendlichen, nochmals schlimmer ist, wenn es die Eltern hilflos bei dieser Sache erlebt. Schließlich erwartet man sich gerade von den Erwachsenen eine Kompetenz in allen Belangen! Ich finde es auch nicht so gut, wenn man den Kindern das Versprechen abnimmt, daß sie sich nicht wieder verletzen sollen. ich glaube, man verlangt da zuviel von ihnen. Schließlich machen sie das nicht zum Spaß, kann sogar zur Sucht werden. Ich denke, ich kann ihr nur zeigen, daß ihc mich jetzt mit dem Thema beschäftige, und ich muss mehr mit ihr gemeinsam unternehmen. (obwohl sie immer abblockt...aber wenn wir dann mal gemeinsam was machen, macht es ihr doch auch Spaß). Und ich darf nicht schlecht über mancher ihrer Freunde sprechen..auch wenn sich mir manchmal alle Nackenhaare aufstellen, wenn ich höre, die oder die hat jettz wieder ein neues Piercing, ist von der Schule geflogen etc...

      jedenfalls hat mich auch Dein posting total gestärkt, liebe Dolore!

      @ Jay: ich wünsche Dir gute Besserung!!! Und ich denke auch, daß Deine Tochter große Angst um Dich hat. Wie kann ein Kind solche großen Gefühle äussern. Vor allem, wenn Du der Hauptmittelpunkt mit Deiner Krankheit bist (nicht als Vorwurf gemeint, sondern als Tatsache. Es geht ja gar nicht anders). Ich kann Dir gar nichts raten, ausser viel gemeinsame, schöne Zeit mit ihr zu verbringen. Ihr Dinge zu zeigen, sie im Arm halten und Sicherheit vermitteln. Alles Gute, Jay!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „hopepls“ ()

      Darf ich frage, ob sich seit deinem Erstbeitrag etwas verändert hat in bezug auf deine Tochter?

      Hat sie noch mal mit dir über ihre SSV geredet oder ist irgendwas vorgefallen bzw hat sich was in Bezug auf Therapie ergeben?
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      ......irgendwohin müssen die ja dann gerichtet werden!


      Der Satz passt perfekt und zeigt wohl das typische verhalten von Betroffenen. (meinem Therapeuten zofolge nach trifft das auf die meisten zu)
      Ein "normaerl" Mensch schreit, zeigt wut, widerspricht, wird lauter, ragiert sich beim laufen oder mit reden ab.
      Andere widerum schweigen, fressen es in sich hinein und benutzen die Rasierklinge als Ventil.

      Ich weiß nicht ob das hilft, aber mir hat damals eine ganz spontane, für mich seltsame Aktion, sehr geholfen.
      Damals ging es mir sehr schlecht. Ich saß bei meiner soziapädagogin und bekam kaum ein wort heraus.
      Sie wusste wie meine arme aussahen, genauso wusste sie, wie ich innerlich brodelte und das, dass was sie mir gesagt hatte, mjich sehr berührt hat. Draufhin befahl sie mir mit Hockeyähnlichen Schlagstöcken (aus plastik und schaustoff, welche oft im kindi verwndet werden) auf sie einzuschlagen. Ich habe mich zuerst nicht getraut. Doch dann kam es zwischen uns zum vorausgeplanten "Kampf".
      Irgendwann mal konnte ich plötzlich wieder atmen. Die ganze Last welche ich in mir trug konnte ich herauslassen. Ich spürte plötzlich wieder meine gefühle...es tat so gut.
      Wer weiß, vielleicht ist eine kissen-schlacht oder ähnliches uch hilfreich in dem moment und kann das schneiden ersetzen oder sehr hinauszögern.

      Die Idee mit der Ballsportart finde ich allerdings auch klasse.
      Ich habe bis vor kurzem, vier Jahre Fussball gespielt und es war alles andere als uncool. Super zum abregaiern und man lernt eine Menge neuer Leute kennen....

      Dein Verhalten ins Bezug auf Schule finde ich eigentlich absolut korrekt.
      Eine Mutter die ihr Kind darauf aufmerksam macht, die hausaufgaben zu machen oder sich auf einen test vorzubereiten zeigt doch, dass sie sich für ihre tochter und deren schullaufbahn interessiert.
      Ich denke nicht, dass du in der Hinsicht irgendwie fehler machst....aber ok, dass kann ich nicht weiter beurteilen.

      Weißt du, ich habe das Gefühl, dass du dir so viel sorgen machst, dass sich dadurch auch dein verhalten ändert im vergleich zu früher, als du nicht damit konfrontiert wurdest.
      Du scheinst in allem, was mit deiner Tochter zutun hat, sehr, sehr, sher,. sehr vorsichtig zu sein. Als ob sie eine Porzellenfigur wäre, die am zerbrechen ist.
      Bitte pass auf, dass kan unheimlich nerven (wenn es wirklich der Fall ist)
      Ich meine das wirklich nicht böse. Aber das kann wirklich daneben gehen....

      ja, und wegen dem Rauchen: Rauchst du selber auch nicht mehr, seit deine tochter die ziggis weggeschmissen hat?
      Falls du ab und an mal rauchst und du von deiner Tochter sowieso weißt, dass sie außer haus ebenfalls raucht. wie wärs dann, wenn ihr mal zusammen eine rauchst und sie damit sieht, dass sie vor dir weder angst noch scham gefühl zu haben braucht...

      Nur mal an paar anmerkungen, welche dir hoffeltich ein wenig helfen....
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      Hallo Hopepls,

      danke für deine Besserungswünsche!

      Mit meiner Tochter versuche ich zwischenzeitlich auch wieder mehr zu unternehmen und sie vom "alleine-vor-dem-PC-sitzen" abzulenken. Das mit dem Umarmen ist nicht so einfach (wie umarmt man einen Kaktus :rolleyes: ?), aber seit sie weiß, dass ich ES weiß, lässt sie es öfter mal wieder zu.

      Z. Zt. bin ich am Suchen, ob es eine Klinik gibt, in der nicht nur ich meine Kur nach Abschluss der Therapien machen kann, sondern meine Tochter gleich eine Kur mitmachen kann. Drück mir doch mal die Daumen, dass es sowas gibt.

      Wünsche Dir viel Kraft für Euren weiteren Weg

      Lieben gruß

      Jutta
      in den meisten therapien gibts auch die möglichkeit ein gespräch zu zweit zu machen, vielleicht wär das auch gut
      was ist eine gute mutter? ich würde mir manchmal mehr druck von meiner mutter wünschen, aber ich halte sie trotzdem für eine gute mutter, weil sie immer für mich da ist, ich ihr alles sagen kann, ohne, dass sie gleich moralpredigten hält und ich ihr 100% vertrauen kann(was ja bei freundinnen immer nur sehr bedingt gegeben ist -.-) und sie mir einfach rückhalt geben kann
      und nein, das war nicht immer so, vor nem jahr haben wir praktisch nicht miteinander geredet
      ich kann dir nur wünschen, dass du irgendwann wieder besser mit deiner tochter zurechtkommst
      lg loony
      lernen, weil ich wirklich absolut gar nichts über diese Krankheit weiß.


      Passt zwar eigentlich nicht ganz hierher, aber r*it*en betrachte ich persönlich - und auch leute die mir helfen nicht als Krankheit - es ist mehr ein ausdruck/ eine Flucht vor eigenen Problemen - aber als Krankheit würde ich es keinesfalls betrachten - ich selbst fühle mich da immer sehr angegriffen, wenn jemand im zusammenhang mit mir persönlich sagt, das er ritzen als krankjeit bezeichnet.
      Wie du das siehst weiß ich nicht - es ist ansichtssache :P
      Liebe Hopepls...
      Hach, das ist ja hier ganz anders als in dem anderen Forum, wo ich sonst immer bin. Naja, mal sehn, wie ich so klarkomme.^^
      Ich habe deinen ersten Beitrag gelesen und wollte dir gerne etwas dazu sagen... Also:
      Erstmal finde ich es total klasse von dir, dass du deiner Tochter helfen moechtest. Meine Mutter wuerde nie auf die Idee kommen. Als ich 13 war, da hat sie einmal meine Arme durch einen bloeden Zufall gesehen. Da war das ganze noch "im Anfangsstadium". Naja, sie sagte nichts weiter. Sie hat bloß ziemlich gemeckert. Das waren dann hoechstens 2 Minuten und dann ist sie gegangen und hat es vergessen. Aber das ist ja jetzt auch egal, geht ja hier nicht um mich. Jedenfalls ist es total schoen zu wissen, dass es auch noch andere Muetter gibt. Du kannst doch eigentlich keine schlechte Mutter sein, mach' dir keine Vorwuerfe wegen dem Verhalten deiner Tochter! Weißt du... Man macht das doch nicht, um jemandem damit Vorwuerfe zu machen. Sie macht es ganz bestimmt nicht, um dir damit zu zeigen, dass du eine schlechte Mutter bist. Also wenn ich mich so verschließe und ueber nichts reden will, was sogar meist vor Freunden der Fall ist, dann mache ich es, weil ich nicht drueber reden KANN. Es tut einfach verdammt weh. Außerdem will ich niemanden traurig machen. Mit meiner Mutter rede ich nie ueber persoenliche Dinge. Ich wollte es ihr mal sagen, habe einen Brief geschrieben, weil ich irgendwie Hilfe gesucht habe, aber ich habe mich nie getraut, ihr den hinzulegen. Bis heute nicht. Such die Fehler nicht nur bei dir...
      Das mit den aelteren Freunden... Ich habe auch hauptsaechlich aeltere Leute als Freunde, das ist nicht unbedingt ungewoehnlich. Vielleicht ist deine Tochter einfach jemand, der schon ein bisschen weiter ist, nichtmehr so kindlich, wie vielleicht viele in ihrem Alter? Darueber musst du dir, denke ich, keine Gedanken machen, lass' sie sich ihre Freunde selbst aussuchen. Es wuerde ihr doch auch nichts bringen, wenn sie jetzt ihren Freundeskreis wechseln wuerde, und mit den juengeren zu tun hat, wenn sie sich halt mit aelteren besser versteht...
      Hmm, jaa, die Emoszene. Dort gehoeren ich selber auch rein.^^ Bloß gibt es auch viele, die denken, sie waeren "Emos", wenn sie den Vorurteilen nacheifern. Das waere dann nach Meinung vieler das R*tz*n. Ich wieß nicht, inwiefern sich deine Tochter beeinflussen laesst. Ich kenne viele in der Szene, die grade ganz ploetzlich "Lifestylewechsel" gemacht haben... Das sind dann die, die angefangen haben sich zu schn**d*n, um in die Szene zu gehoeren... Mainstreamc*tt*r... Da ich deine Tochter nicht kenne, kann ich das ja nicht so einschaetzen...
      Ich denke, das hat dir jetzt auch nicht sonderlich weitergeholfen, ich wuerde mich aber freuen, wenn es doch irgendwie etwas geholfen hat... Naja, ich wuensche euch jedenfalls, dass bald alles wieder besser wird. Viel Glueck. Das wird schon. ;)